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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommen die Kinder zu kurz im Studium?



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Lebensblume
28.05.2015, 23:02
Hallo liebe Mediziner Eltern,
hier ein altes Thema, auf dass ich aber immer noch keine wirkliche Antwort gefunden habe. Eurer Erfahrung nach: hat man zu wenig Zeit für sein Kind, seine Kinder, wegen des Studiums? Ich möchte im Oktober beginnen, wenn mein Sohn ein Jahr alt ist. Ich habe das Glück einen Mann zu haben, der einen Job hat, muss also nicht noch extra arbeiten. Meine grösste Angst ist dennoch, dass ich zu wenig Zeit für unsern Sohn haben könnte. Ich dachte mir, ich gehe nur zu den Pflichtveranstaltungen und lerne jeden Tag 4 Stunden am Abend,( bin eine Nachteule), so dass ich wenigstens den halben Tag mit ihm verbringen kann, jedenfalls meistens. Ist das realistisch und wie ist es Euch ergangen? Wie viel Zeit hattet Ihr im Schnitt noch für Eure Kinder?
Ganz lieben Gruß und ich freue mich über Eure Antworten,
Lebensblume

Kackbratze
28.05.2015, 23:13
Du verbringst wesentlich weniger Zeit mit deinem Kind wenn Du arbeitest. Retrospektiv hätte ich meine Familienplanung während des Studiums begonnen.

Jule-Aline
29.05.2015, 07:54
Also,ich verbringe während der Arbeitszeit weniger Zeit mit meinem Kind als wenn ich studierte hätte.Einen halben Tag für das Kind dasein?Das ist während meiner jetzigen Situation nocht möglich.
In der Elternzeit hat man ein Jahr für das Kind aber während der Arbeitszeit nicht.

Lebensblume
29.05.2015, 12:55
Ui, arbeitet Ihr denn in Vollzeit?
Ich sehe bei den Stellenausschreibungen auch immer wieder Teilzeitstellen für Assistenzärzte. So wäre jedenfalls mein Plan, nur in Teilzeit zu arbeiten.Wie viel arbeiten Ihr? Habt Ihr so viele Dienste und Überstunden?

Doc07
30.05.2015, 12:44
Beim Elternsein kommt immer jemand (oder etwas) zu kurz. Lass dich bloss nicht durch die Schuldgefühlen plagen!
Die Qualität zählt und nicht die Anzahl der Stunden.

Doc07
30.05.2015, 12:47
Du verbringst wesentlich weniger Zeit mit deinem Kind wenn Du arbeitest. Retrospektiv hätte ich meine Familienplanung während des Studiums begonnen.

Ja, das stimmt!

Lebensblume
30.05.2015, 16:11
Naja, es geht mir gar nicht mal so sehr ums schlechte Gewissen, sondern vielmehr auch um mein eigenes Bedürfnis noch Zeit für meine Kinder zu haben. Habe sie mir ja gewünscht :) Also trotz Teilzeit, habt Ihr so wenig Zeit für Familie?

Espressa
30.05.2015, 16:26
Ich hab noch nicht Teilzeit gearbeitet, kann aber bestätigen, dass eine Vollzeitstelle echt der Horror ist, insbesondere wenn noch Dienste und Pendeln dazukommen. Da sieht man das Kind wirklich wenig. Wenn man dann auch noch so doof ist wie ich, und noch nicht mal Hilfe fürs Putzen/ Bügeln etc. holt, muss man auch noch viel der übrigen Zeit für den Haushalt investieren.
Aus der Erfahrung heraus stelle ich mir eine halbe Stelle sehr luxuriös vor, und den Zeitgewinn dadurch extrem. Da denke ich mir, müsste es ganz gut machbar sein, sich auch ausreichend dem Kind zu widmen.
Als Studentin ist es da sicherlich noch besser als im Beruf. Und letzten Endes - das Kind ist doch schon da, mit welcher Konsequenz fragst du? Würdest du dann den Studienbeginn noch hinauszögern? Das ist wohl auch nicht wirklich sinnvoll, Zeit beanspruchen die Kinder ja noch Jahre länger, damit gewinnst du nichts.

Ich denke du bist eine tolle Mutter, wenn du dir so viele Gedanken machst. Bin zuversichtlich dass du auch als Studentin mit gutem Zeitmanagement genug Zeit für deine Kinder finden wirst!

Lebensblume
30.05.2015, 23:03
Uff, na das klingt wirklich stressig, Vollzeit, Dienste Pendeln, Kinder und Haushalt! Alle Achtung! Ja, ich überlege tatsächlich, noch ein Jahr zu warten, damit mein Kleiner dann vielleicht etwas stabiler ist und um noch etwas mehr Zeit für Ihn zu haben. Das würde aber auch Nachteile bringen, da wir uns noch ein Zweites Kind wünschen und ich nicht mehr die Jüngste bin. Ausserdem wollte ich wenigstens das Physikum vor dem 2. Kind hinter mir haben. Jüngst erzählte mir aber eine andere Mutter, dass sie aufgrund des Studiums nur ein bis zwei Stunden täglich mit ihrem Kind verbringen könne. Wenn das wirklich so ist, als andauernder Zustand im Studium, wäre das für mich ein Grund das Studium nicht zu machen. Man kann ja leider nicht in die Zukunft schauen, deshalb frage ich stellvertretend andere Mütter nach ihren Erfahrungen :)

ehemaliger User_25062015
30.05.2015, 23:10
Ich habe zwar keine Kinder..jedoch ein paar Kommilitoninnen/Kommilitonen mit Kindern. Und ja manchmal ist es so, dass man nur 1-2 h für die Kinder hat..wenn der Uni-Tag mit Praktika und Seminaren, Klausuren und dem lernen dafür sehr voll ist. V.a. die Vorklinik kann einem sehr viel Zeit rauben und erfordert viel Disziplin und Organisation - auch für kinderlose. Aber spätestens in der Klinik wird das besser. Wenn ich mir anschaue wieviel Freizeit ich seit dem 1. klinischen Semester habe..und mir vorstelle ich hätte Kinder, dann wären da definitiv mehr als 1-2 h am Tag mit ihnen drin. Und wenn ich mir ansehe wieviel Kommilitoninnen gerade schwanger werden, dann denken die wohl ähnlich :-))

Espressa
30.05.2015, 23:11
Naja, ich weiß nicht wie es heutzutage so ist, aber ich hatte als Studentin so viel Freizeit wie danach nie wieder!

Eilika
31.05.2015, 07:06
Naja, ich weiß nicht wie es heutzutage so ist, aber ich hatte als Studentin so viel Freizeit wie danach nie wieder!
:-meinung

roxolana
31.05.2015, 09:10
Meine Tochter kam zwischen dem 2. und 3. Semester und es war gut machbar. Zumindest im Regelstudiengang hält sich die Anzahl der Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht in Grenzen. Außerdem bist du ja auch nicht gezwungen, in Regelstudienzeit zu studieren, sondern du kannst so viele oder wenige Kurse machen wie du lustig bist. Also keine Angst, das wird schon.

THawk
31.05.2015, 12:39
Ich glaube, du wirst keinen derzeit arbeitenden Arzt mit Vollzeit-Stelle finden, der im Studium weniger Zeit für seine Kinder gehabt hätte als heute. Einfach schon, weil du (natürlich mit Abstrichen durch Praktika, Seminare und Prüfungen) im Studium wesentlich flexibler bist was deine Zeiteinteilung angeht. Da bist du im Job viel mehr fremdbestimmt.

Natürlich gibt es auch im Studium die Zeiten, wo du wenig freie Zeit hast, aber bestimmt seltener als im Job.

Jule-Aline
31.05.2015, 13:06
@Lebensblume:Ja ,ich arbeite Vollzeit.Aktuell 3 Dienste im Monat.Überstunden fallen momentan kaum an,war vor meiner Elternzeit ganz anders.Aber die Verwaltung macht Druck,dass es wenig Überstunden sein sollen,da bisher die Sache in der Pflege und Ärzteschaft aus dem Ruder gelaufen ist.In der Klinik hatten viele Kommilitonen Kinder.
Ach ja,ich suche mir auch aktuell jemanden,der alle 2 Wo die Wohnung auf Vordermann bringt,die anderen Wo machen wir das selbst.
Was das zweite Kind betrifft:Auch w enn du älter bist,lass dein erstes erstmal aus dem Gröbsten raus sein.2 Wickelkinder sind anstrengend,das erst kann noch nicht laufen wenn das zweite kommt etc.Ich wollte auch immer einen kurzen Abstand,aber momentan bin ich mit einem ausgelastet.

Jule-Aline
31.05.2015, 13:08
Ich nehme mir auch wenig Termine oder ähnliches vor,die zeit verbringe ich lieber mit meinem Kind.Wenn es größer ist,kann man mehr Verabredungen machen.

Lebensblume
31.05.2015, 21:05
Hallo Ihr Lieben,
also ich muss sagen, Ihr macht mir alle Mut! Danke! Darf ich mal fragen warum Ihr Vollzeit arbeitet? Ist das Euer freier Wunsch, oder gab es zu wenig Teilzeitmöglichkeiten?

Jule-Aline
01.06.2015, 08:01
Bei mir bestand der Chef auf VZ.Im kleinen Haus ist TZ schwerer umzusetzen als im großen Haus.Ich finde immer noch Modelle 1 Tag die Wo frei schön.Nur wenn wenig Leute da sind,schwer umzusetzen.Und Sachen wie 6 h täglich funktionieren in manchen Fächern nur schwer.

Jule-Aline
01.06.2015, 08:02
Aber Lebensblume ,du kannst in Vorstellungsgesprächen ruhig die Sache ansprechen.Viele Chefs müssen es eben akzeptieren,dass sich die Zeiten ändern.

Lebensblume
01.06.2015, 22:04
Hm , ja schwierig. Bei Personalmangel versuchen sie vermutlich auch lieber volle Stellen zu besetzen. Aber ich glaube auch die Zeiten werden sich ändern. Endlich :) Wie man sieht ist Familienplanung nicht mehr nur Frauensache, sondern zum nationalen Problem geworden. Ich hoffe, das wird uns einige Chancen eröffnen.