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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vage Doktorarbeit in Aussicht



Monsunfisch
02.06.2015, 18:35
Ich bin ja wie gefühlt alle in meinem Semester momentan auf der Suche nach einem Diss-Thema. Da meine Kommilitonen bereits alles abgegrast zu haben scheinen, habe ich inzwischen sogar experimentelle Arbeiten in Erwägung gezogen.

Nun habe ich eine positive Rückmeldung bekommen von einem Betreuer in meinem absolut favorisierten Gebiet. Er hat momentan nichts anzubieten, aber voraussichtlich Ende des Jahres wieder. Auf nähere Nachfrage erfuhr ich einige Ecksteine; er vergibt wohl Arbeiten im experimentellen und klinischen Bereich, dann größtenteils mit neuen Verfahren. Freisemester ist nicht unbedingt nötig (mir sehr wichtig). Die Patienten müssen allerdings selbst organisiert und betreut werden. Ethikantrag käme noch dazu.

Jetzt ist eben die Frage, da ich absolut noch unerfahren bin- würdet ihr auf so etwas warten? Natürlich warte ich auch mal andere Rückmeldungen ab und werde mich mit denen treffen, die etwas anzubieten haben. Habe auch einen Termin Mitte des Monats, aber zu einem Thema, das mich nur am Rande interessiert. Klar, wenn mich das rahmenbedingungsmäßig umhaut, dann nehme ich das.

Aber natürlich ist da auch der Reiz, im Traumthema zu promovieren, zumal ich ja auch diese Fachrichtung anstrebe. Ich weiß, oberes Postulat ist Betreuung über Fachnähe.

Deshalb ist meine Frage: Ist diese grobe Beschreibung sehr gewöhnlich? Kümmert sich eher die Regel um die Patientenaquirierung oder nicht? Da kann ja einiges schiefgehen...
Und dauert ein Ethikantrag wirklich nur 2-3 Monate?
Dazu kommt- ich könnte erst in frühestens einem Semester beginnen. Vor Beginn des nächsten wäre ohnehin keine Zeit, aber danach würde ich gern zeitig loslegen, denn 7. Semester ist ja auch nicht mehr so weit von der magischen Grenze entfernt...

Ist am Ende ja meine Entscheidung, weiß ich. Aber Meinungen sind hilfreich.

Krötino
02.06.2015, 18:41
Konkretes kann ich nicht dazu sagen, da ich selbst noch keine sicher habe.. Aber eigene Patienten zu aquirieren finde ich schon heikel. Um welche Größenordnung geht es denn und welche Aufnahmekriterien bestehen? Am Ende laufen dir viel zu wenige über den weg und dann?

Auch Aussagen wie “neue Verfahren“ lassen mich hellhörig werden. Sollst du die dann etablieren? Zumindest im experimentellen Wetlab kann so etwas herausfordernder sein als du dir vielleicht vorstellst (zu anderen Gebieten habe ich keine Erfahrung und möchte nicht spekulieren). Neu ist nicht immer toll und besser. Sondern meistens am Anfang mehr Ärger.

So wir du es zumindest beschrieben hast finde ich es ohne weitere Informationen schon heikel. Auch einen Ethik Antrag Stelle ich mir je nachdem ess gemacht werden soll schwer vor. Aber vielleicht mag sich jemand mit Erfahrung hierzu äußern?

Nessiemoo
02.06.2015, 20:22
Hm, Ethikantrag dauert generell eher so 7-8 Monate...

flopipop
03.06.2015, 18:52
würdet ihr auf so etwas warten?

nein...

Monsunfisch
03.06.2015, 20:08
Alles klar, vielen Dank für eure offenen Worte. Das hilft mir weiter und bestätigt mich darin, die Idee zu verwerfen. Es ändert leider nichts daran, dass ich meine mühselige Suche fortsetzen muss.

Eventuell hat ja noch jemand einen Tipp, in welchem Zeitraum Doktorarbeiten am ehesten verfügbar sind. Denn Mitte des Semesters offensichtlich nicht...

locumo123
03.06.2015, 20:19
Eventuell hat ja noch jemand einen Tipp, in welchem Zeitraum Doktorarbeiten am ehesten verfügbar sind. Denn Mitte des Semesters offensichtlich nicht...

Und was spricht dagegen eine Doktorarbeit nach dem Studium zu machen? :-nix

ehemaliger User_25062015
03.06.2015, 20:23
Das ist wohl der schlechteste aller Tipps, sorry.
Edit: Würde auf so eine Doktorarbeit auch nicht warten. Welche Abteilungen hast du denn bisher angeschrieben? Bei uns gabs im WiSe mehr als im SoSe.

Philip_MHH
03.06.2015, 21:31
selbst ein klar umrissenes Thema wird (vor allem wenn experimentell, und erst recht wenn "neue Methoden" benutzt werden sollen) immer anders verlaufen als geplant und sicher auch immer ca. doppelt so lange dauern wie geplant. Da würde ich mich auf die Unwägbarkeiten eines solch schwammigen Angebotes niemals einlassen...

flopipop
03.06.2015, 21:42
nicht auf ausschreibungen warten, aktiv arbeitsgruppen, oä etc anschreiben oder am besten persönlich ansprechen

Sticks
04.06.2015, 06:27
Nein ich würde nicht warten! Selbst bei konkreter Zusage und Famulatur würde ich nur 4 Monate hingehalten, da ist das bei dir sogar noch wackeliger.
Suche in der Zeit was anderes. Wenn die andere Stelle dann noch frei ist und du nichts gefunden hast kannst du immer noch annehmen.

Und der Klar spricht alles dafür es in dem Studium zu erledigen!

Krötino
04.06.2015, 06:31
Ich glaube auch, persönlich ist immer besser. Z.B nach dem Wahlfach den Dozenten ansprechen. Das wird uns sogar von den Beratern des Doktorandenzentrums empfohlen. Außerdem schadet es wohl nie sein Interesse in dem Fachgebiet auszudrücken. Alles andre ist wohl von Uni zu Uni verschieden. Klinisch und statistisch ist immer schwieriger, weil da einfach die Nachfrage groß ist. Bei uns sind die experimentellen ziemlich einfach zu kriegen.

Und sanguis hat recht.Ich würde mindestens im Studium anfangen.

roxolana
04.06.2015, 21:06
Also ich hatte genau so ein Thema wie du es beschreibst: Neue Methode, Ethikantrag selber schreiben und Patienten selber aquirieren. Und Freisemester natürlich auch nicht notwendig. Es hat vorne und hinten nicht hingehauen und ich habs abgebrochen...

Monsunfisch
07.06.2015, 13:43
Vielen lieben Dank an alle nochmal; ihr habt mir echt die Augen geöffnet; manchmal weiß man zwar tief drin, dass ein Angebot der totale Schmarrn ist, aber will es sich nicht so recht eingestehen. Definitiv hab ich das jetzt erstmal abgehakt. Zudem hab ich eine eventuelle Möglichkeit in der Kardiologie erhalten, muss ich mich mal treffen, auch wenn ich fürchte, dass man da auch wieder am Freisemester hängt.
Alles in allem ist es aber schön, auch mal zu hören, dass Arbeiten angeboten werden und nicht immer nur "Nö, sowas biete ich nicht an".
Hoffen wir also das beste und wenn nicht, dann geht die Suche im neuen Semester wieder von vorn los.

Solara
07.06.2015, 13:52
Unbedingt im Studium die Doktorarbeit erledigen, in der Facharztweiterbildung ist das nur absolute Quälerei und nicht wenige brechen dann ganz ab.

SineNomine
07.06.2015, 16:49
wobei der Themeneröffner im 6. Semester ist. Es schadet sicher nix, früh eine zu haben, aber in dem Semester hatten bei und noch keine 5% ein Thema.

Kann aber nur raten, wenn Dus hast, dann auch dran zu bleiben. Ich hab meine Daten alle akquiriert (klinische), aber mein Doktorvater hat mir nie Druck gemacht. Resultat war, daß es dann einfach mal mehr als 1 Jahr liegen geblieben ist. Aber gut, muß mich dann halt post-stex dran setzen. Dennoch sicher schöner, wenn schon was erledigt ist.

Aber vorsicht, wenn Dus all zu früh abschließt und es kommt zwischendurch viel neues in dem Themengebiet, dann kannste die halbe Doktorarbeit wieder aufrollen. Ist natürlich sehr themenabhängig, sollte man aber auch im Hinterkopf behalten, ehe man im 5. Semester schon mit dem schreiben fertig ist :-))

Solara
07.06.2015, 16:55
Naja, die Gefahr besteht beim TE ja nicht, dass er im 5.Semester mit schreiben der Diss fertig ist ;-).

Schreib sobald du kannst, wenn du arbeitest bleibt sie länger als ein Jahr liegen, gerade wenn dir der Betreuer keinerlei Druck macht. Leider!

Monsunfisch
17.06.2015, 16:42
Puh... also ich hatte eben ein Gespräch mit einer eventuellen Doktormutter. Weiß nicht, was ich darüber denken soll. Gespräch ging gefühlte 3 Minuten und so wirklich viel erfahren habe ich nicht, außer, dass es nicht wie ausgeschrieben eine experimentelle Arbeit sein wird sondern eine klinische. Im Team mit bis zu 6 anderen Studenten und man rotiert quasi nach Plan, sodass jeder einmal wöchentlich auf jeden Fall da ist. Was ja jetzt nicht unbedingt ein Nachteil ist. Zudem haben mir zwei Doktoranden, die ich auf dem Gang getroffen habe, gesagt, dass die meisten abschließen und sie eigentlich ok ist. Skeptisch bin ich dennoch. Am 2. Juli hab ich dann ein Treffen mit Doktoranden und kann mir danach evtl ein Thema aussuchen. Habe vorher noch ein Gespräch mit einer Kardiologin, ist aber glaube ich auch nicht hundert prozentig mein Gebiet.
Diese Sucherei soll ein Ende nehmen, bitte bitte :(

ehemaliger User_25062015
17.06.2015, 16:47
Sie betreut also noch 6 weitere Doktorarbeiten? Wirklich?
Und ganz ehrlich...ist doch egal ob Kardiologie nicht dein Gebiet ist, ist die Neurochirurgie für mich auch nicht, aber meine Betreuung ist halt gut. Danach würd ich an deiner Stelle viel mehr gehen.

Kluk
20.10.2015, 11:35
Interessant, dass bei mehreren der Ethikantrag so lange gedauert hat...bei meiner lag nicht mal ein Monat zwischen Antrag ausfüllen und Bestätigung! Meine Diss war aber ethisch völlig unbedenklich (es wurden nur mündige Menschen befragt), vielleicht hat das dort eine Rolle gespielt.