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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : besserer (Zahn)Arzt nur wegen eines Doktortitels?



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baugruen
09.06.2015, 07:10
wie geht es euch denn dabei: denkt ihr, ein arzt ist besser in dem, was er tut, wenn vor seinem namen ein dr. steht?
okay, bei den humanis promoviert ja fast jeder, aber bei den zahnis ist es gar nicht so ungewöhnlich, auch mal keinen dr. zu machen.
seht ihr das als makel? oder meint ihr, der doktortitel gehört einfach zum zahnarzt dazu?

Peter_1
09.06.2015, 14:17
Eigentlich sollte jedem, der schon eine Weile studiert aufgefallen sein, dass ein Dr. (oder auch ein Prof.) vor dem Namen nicht wirklich etwas über die Qualitäten als Arzt/Zahnarzt aussagt. Beides sind akademische Grade und zeigen damit an, dass jemand sich (meist) fleissig mit einem wissenschaftlichen Thema beschäftigt hat und meist viel Zeit damit verbracht hat. Wenn jemand forschungsnah-akademisch arbeitet, dann sagt der Grad damit vielleicht schon was aus (wobei da dann zusätzliche Dinge wie Publikationen etc. wichtig sind), aber bei der "forschungsfern" arbeitenden Masse an Ärzten und Zahnärzten würde ich behaupten, sagt er ungefähr so viel über die Qualität aus wie zB die Haarfarbe.
Der Dr. sagt vielleicht auch noch etwas aus ob jemand sich dieser (meist) Fleissaufgabe gestellt hat (bedingt, es gibt ja genügend Ärzte die sich ganz bewusst gegen eine Promotion entschieden haben, oder welche die trotz erheblicher Arbeit aus irgendeinem nicht selbst verschuldetem Grund nie zu einer abgabefertigen Arbeit gekommen sind).
Warum wird trotzdem so häufig promoviert? Weil es halt irgendwie dazu gehört, macht sich ja auch verdammt gut auf so einem Namens-, oder Praxischild, mir hat es jedenfalls initial auch gefallen :), ich gebe es zu.
Manche Ärzte, bzw.manche (wenige) Patienten meinen auch ohne Dr. sei ein Arzt kein richtiger Arzt. Im Erstkontakt mag dann so ein Dr. hilfreich sein bei diesen Patienten, jedoch merken auch von denen die meisten irgendwann ob ein Arzt was kann, völlig unabhängig vom akademischen Grad. Dann hilft der "Dr." auch nicht für die Arzt-Pat.bindung, bzw, der fehlende schadet nicht (und natürlich umgekehrt, gibt ja auch mal umgekehrt seltenerweise mal die Meinung Ärzte mit Dr.titel seien prinzipiell unempathische Lackaffen).
Als Student sollte man das aber eigentlich schon mal so mitbekommen haben und auch hier im Forum ist das Thema schon gefühlt 1000 mal durch diskutiert.

smanpodg
09.06.2015, 15:37
btw: Professor ist kein akademischer Grad. Es ist ein Amtstitel.

McDübel
09.06.2015, 15:54
wie geht es euch denn dabei: denkt ihr, ein arzt ist besser in dem, was er tut, wenn vor seinem namen ein dr. steht?

In einem LaienForum könnte man die Frage ja noch verstehen. Aber hier? Ernsthaft? :-nix

Peter_1
09.06.2015, 16:33
btw: Professor ist kein akademischer Grad. Es ist ein Amtstitel.

Das goldene Haar der Haarspalterei gebührt Dir, aber Du hast natürlich recht!

Colourful
09.06.2015, 18:03
Hört sich nach meiner Schwiegermutter an, die meint auch, dass ich durch einen Doktortitel eine bessere Ärztin werde. Außerdem sei das ja für die Nachbarn auch sehr wichtig.

Brutus
09.06.2015, 19:00
Hört sich nach meiner Schwiegermutter an, die meint auch, dass ich durch einen Doktortitel eine bessere Ärztin werde. Außerdem sei das ja für die Nachbarn auch sehr wichtig.
Aha, daher pisst der Schwan. ;-)
Allerdings wissen die Nachbarn dann auch, wo der Doktor wohnt... ;-)

FirebirdUSA
09.06.2015, 19:58
Nachdem unsere Hausverwaltung von uns ungewünscht den Dr. auf das Klingelschild gemacht hatten, haben wir fast wöchentlich Patienten für den Zahnarzt im Haus um die Ecke gehabt die bei uns geklingelt haben "Sie hätten einen Termin"... der erste Buchstabe vom Nachnamen war noch gleich ansonsten aber auch nix. Wir haben dann irgendwann darauf bestanden, dass das blöde Dr. vom Klingelschild weg kommt und seitdem ist ruhe ;)

McDübel
09.06.2015, 20:08
Ohje...

Aber es gibt bestimmt genug Leute, die sich den Dr. freiwillig aufs private Klingelschild packen. Wie nötig muss man es da wohl haben... naja...

McDübel
09.06.2015, 20:09
Ohje...

Aber es gibt bestimmt genug Leute, die sich den Dr. freiwillig aufs private Klingelschild packen. Wie nötig muss man es da wohl haben... naja...

Salzi19
10.06.2015, 11:41
Einen Vorteil hats, wenn man in ner andren Praxis anruft, wird man net für die anmeldedame gehalten, sondern schneller zum ärztlichen Kollegen weiter verbunden :-))

anna1708
11.06.2015, 07:22
Eigentlich sollte jedem, der schon eine Weile studiert aufgefallen sein, dass ein Dr. (oder auch ein Prof.) vor dem Namen nicht wirklich etwas über die Qualitäten als Arzt/Zahnarzt aussagt. Beides sind akademische Grade und zeigen damit an, dass jemand sich (meist) fleissig mit einem wissenschaftlichen Thema beschäftigt hat

Das sehe ich genauso. Zumal ja mittlerweile bekannt ist, dass die meisten medizinischen doktorarbeiten vom niveau her deutlich unter dem liegen, was z.b. naturwissenschaftler bringen müssen...

jan_mediklin
11.06.2015, 07:27
Bei Ärzten sagt der akademische Titel oder eine Amtsbezeichnung ;-) meiner Meinung nach nichts aus über deren Qualität aus. Bei anderen Berufen, z.b. Juristen denke ich mir dann schon eher "oho, ob der wohl besser ist als andere?" Ehrlich gesagt weiß ich aber auch nicht, ob es bei denen berechtigter ist

smanpodg
11.06.2015, 07:38
Das sehe ich genauso. Zumal ja mittlerweile bekannt ist, dass die meisten medizinischen doktorarbeiten vom niveau her deutlich unter dem liegen, was z.b. naturwissenschaftler bringen müssen...

Aber bitte nicht Äpfel mit Feigen vergleichen. Ein Naturwissenschaftler beginnt seine Promotionsarbeit in aller Regel nach abgeschlossenem Studium und in einer befristeten Anstellung. Dabei verdient er Geld. Ein Mediziner würde in einer Klinik garnicht nur zum Forschen angestellt, insofern ist es üblich geworden, die Promotionsarbeit ins Studium zu legen.

Qualitativ hängt sehr vieles von den Umständen ab. Meine Promotionsarbeit war z.B. sehr viel aufwendiger (Immunologische Forschung, HLA bei Multiplem myelom) als die einer Biologin am selben Lehrstuhl. Die hat die technische Arbeit z.B. vollständig an MTA`s delegiert und ist um vier heim gegangen. Ich bin um vier gekommen und habe bis acht alles selbst gemacht.

Also würde ich solche pauschalen Aussagen ungern lesen.
Man sucht sich die Arbeit aus, den Umfang kann man auch selbst bestimmen. Und wenn man sieht, für was Biologen z.B. in der Medizin einen DoktorGRAD bekommen, da denkst man schon oft über den Vorwurf der fruchtlosen Forschung nach....

anna1708
11.06.2015, 09:02
Aber bitte nicht Äpfel mit Feigen vergleichen.

na gut, es war vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt. aber problematisch sehe ich, dass es bei medizinischen doktorabeiten eben ein extremes gefälle gibt was den aufwand der arbeiten angeht. man kann eben, wie du, viel experimentieren, forschen usw. oder man liest 200 patientenakten, und schreibt auf, was man daraus gelernt hat und bekommt genau so einen doktor. vielleicht bekommst du eben dann dein summa cum laude und der andere ne drei oder vier - aber wen juckt das denn?

baugruen
11.06.2015, 09:04
aber problematisch sehe ich, dass es bei medizinischen doktorabeiten eben ein extremes gefälle gibt was den aufwand der arbeiten angeht.

ich fände es besser, wenn man es so macht (wie in manch anderen ländern üblich), dass eben jeder student eine arbeit schreiben muss während des studiums. würde ja reichen, wenn diese vom aufwand her eher "medium" ist. dann bekommt halt jeder seinen dr. und wer will, kann danach eben noch weiterforschen für andere akademische grade

baugruen
11.06.2015, 09:05
aber problematisch sehe ich, dass es bei medizinischen doktorabeiten eben ein extremes gefälle gibt was den aufwand der arbeiten angeht.

ich fände es besser, wenn man es so macht (wie in manch anderen ländern üblich), dass eben jeder student eine arbeit schreiben muss während des studiums. würde ja reichen, wenn diese vom aufwand her eher "medium" ist. dann bekommt halt jeder seinen dr. und wer will, kann danach eben noch weiterforschen für andere akademische grade

WackenDoc
11.06.2015, 10:15
Warum? Ich bin froh, dass ich sowas nicht machen musste und sehe auch keinen Sinn darin.
Ich lege keinen Wert auf die beiden Buchstaben. Den können gerne die haben, die ihre Fleissarbeit gemacht haben.
Dafür bin ich- glaub ich- nen ziemlich guter Praktiker und konnte von meinem bisherigen Arbeitgeber breit gefächert eingesetzt werden (und da war das ein oder andere dabei was viele meiner ärztlichen Kollegen nicht können oder nicht wollen). Und die Zeit, die ich in die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten investiert habe, hätte ich wahrscheinlich nicht gehabt, wenn ich sie in ne Promotion gesteckt hätte.

Heerestorte
11.06.2015, 10:21
Es sagen eh so viele Patienten "Guten Tag Frau/Herr Doktor", obwohl man keinen Doktortitel hat.

WackenDoc
11.06.2015, 11:00
Ne, als Mann bist automatisch "Herr Doktor" und als Frau (zumindest im Krankenhaus) "Schwestaaaa".
Ist im Rettungsdienst aber einfacher und da steht groß auf meinen Klamotten welche Funktion ich habe (merke- schwarze Schrift auf dunkelblauem Untergrund ist da nicht so ideal)