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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dienste machen mir das Leben schwer...



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Klara2
17.06.2015, 20:09
Hallo liebes Forum,

lange habe ich überlegt wie ich das überhaupt formulieren soll. Ich will es mal einfach versuchen. Es ist so: Mir stehen als Anfänger nun die ersten Dienste in der Inneren an und ich bin dann der einzige Arzt im ganzen KH für alle Stationen, Intensiv und Ambulanz. Dieser Gedanke allein macht mich fertig. Kollegen sagen, "mach dir keine Sorgen, du machst gute Arbeit, da mussten wir alle durch." Das hilft mir aber nicht und nimmt mir schon gar nicht die Angst. Klar, man kann den OA anrufen, aber mehr als dreimal wird das (bestimmt) auch nicht gern gesehen und dann noch wegen irgendwelchen "Lapalien" (für IHN).
Fakt ist, es gibt Situationen und Krankheitsbilder, die mich ängstigen und die ich so vorab auch nicht wirklich ausreichend nachlesen kann, geschweige mich denn darauf vorzubereiten.
Spontan kommen mir HRST in den Sinn. Peinlich oder nicht, aber wie gehe ich stringent beim symptomatischen (uncommon) Vorhoffflattern vor? Was gebe ich? Wieviel? Welche Dosis? Wie macht ihr das? Dieses "Medispiel", erst das, dann das, erst soviel,dann mehr, beherrsche ich noch nicht. Mir fehlt die Erfahrung. Wie kann ich da fit werden? Jeder macht es anders.
Auch so eine Sache: Insulinperfusor. Und überhaupt Perfusoren. Wie stellt man das ein? Ab wann? Wie lang? Alles so Sachen, die ich wirklich können will und muss. Überhaupt diese ganzen Notfallsachen. Ich habe mir ein Buch gekauft speziell dafür, das hilft mir aber in konkreten Handlungsweisen nicht. Herold bringt mir irgendwie auch nichts.
Vielleicht könnt ihr mir fachlich helfen, aber auch sagen,was ihr machen würdet und ob es euch genauso ging und v.a. auch wie man wirklich fit wird!
Sollte man seine Ängste bei der Chefin ansprechen? Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe

Feuerblick
17.06.2015, 20:18
Erstens: Dein Hintergrund ist dafür da, dass er dir hilft. Notfalls auch, wenn du ihn alle fünf Minuten und wegen jedem Pups anrufst. Dafür wird er bezahlt, das ist sein Job und wenn es ihm nicht passt, dann soll er seine Assistenten tagsüber so ausbilden, dass sie SICHER mit allen Notfällen klarkommen.
Zweitens: Bei uns war es so, dass man in Diensten erst mal mitlaufen konnte. Ja, okay, war dann Freizeitvergnügen, hat einem aber geholfen. Denn so konnte man sehen, was so kommt und wie die Kollegen mit XYZ umgehen.
Drittens: Schreib dir für alle Krankheitsbilder, die dir einfallen und bei denen du dir unsicher bist, einfach "Kochrezepte". Frag die Kollegen und such dir ein oder zwei der Konzepte aus. Mit denen kannst du erst mal arbeiten. Und im Verlauf kannst du dann eigene Konzepte entwickeln, die für dich besser funktionieren. "Kochrezepte" und "Schubladen" machen einem gerade am Anfang das Leben leichter, wenn man vor lauter Adrenalin nicht mehr klar denken kann.

Coxy-Baby
17.06.2015, 20:23
Naja Bücher gibt ja einige mit relativ konkreten Handlungsanweisungen (Klinische Notfälle griffbereit etc..) naja und vor den ersten Diensten hat jeder Schiss, aber alle überleben es.... Hast du schon auf der ITS gearbeitet? perfusoren ist ja auch eher eine ITS Spezialität, das sind ja auch nur so 10-15 Medikamente die man im Blick haben sollte.....

Klara2
17.06.2015, 20:24
Liebe/r ;) Feuerblick!

Danke für deine Antwort. Genau, diese Kochrezepte fehlen mir und ich versuche verzweifelt an diese ranzukommen. Kollegen sind mir keine große Hilfe, da ich allein auf Station bin (also nicht mal eben hier und da über die Schulter blicken kann) und Bücher, s.o. (Gerne Tipps)
Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt. Man hat so heftig gelernt und ist fertig, jetzt diese Unsicherheiten.
Wie kann ich denn gerade in Kardio/HRST fit werden? Das stresst mich maximal!!!

WackenDoc
17.06.2015, 20:28
Wie lange bist du denn schon dabei und hast du schon Intensiverfahrung? Irgendjemand der dir bei richtig großen Problemen kurzfristig helfen kann- z.B. ein Anästhesist im Haus?
Wie groß ist das Haus überhaupt?

Tip zu den HRST: Versuch die ausführlichen ERC-Leitlinien zu bekommen. Da sind alle akuten HRST mit ihrer Therapie beschrieben.

Brutus
17.06.2015, 20:29
Hey Klara,

erstmal: es stimmt, da mussten wir alle durch. Und JEDER hat sich ein bißchen ins Höschen gemacht. ;-)
Im Grunde genommen machst Du ja nichts anderes, als das, was Du jeden Tag machst. Lass es doch erstmal auf Dich zukommen. Du machst doch anscheinend nach den Aussagen Deiner Kollegen gute Arbeit. Was würdest Du denn im normalen Tagesprogramm mit der HRST machen? Und die Perfusoren sind ansich eigentlich die einfachsten Maschinen. Einfach nach Wirkung dosieren. Die Zubereitung weiß die Pflege. Bei uns sind 100IE/50ml. Kommt dann halt auf den BZ an, wie hoch Du einsteigst. Da Du ja sowieso am Anfang in kurzen Abständen den BZ misst, kannst Du es auch dementsprechend anpassen.
Das gleiche gilt für andere Perfusoren. Dosis nach Wirkung.
Ich persönlich halte von Kitteltaschenbüchern gar nichts. Beim Patienten bringen sie mir nicht, und alle Bücher kann ich eh nicht mit mir rumschleppen. Wenn ich etwas akut nicht weiß, dann hat Wikipedia oder Google meist die Antwort.
Und zu Dosierung kann ich die APP SafeDose empfehlen. Die gab es mal umsonst im Play Store von Google. Alle Medikamente mit Fachinfo gibts in der Arznei aktuell.
Ansonsten hör mal auf die Kollegen. Früher oder später kommt jeder ins Schwimmen, aber im kalten Wasser lernt man es schnell. ;-)

Feuerblick
17.06.2015, 20:35
Liebe/r ;) Feuerblick!

Danke für deine Antwort. Genau, diese Kochrezepte fehlen mir und ich versuche verzweifelt an diese ranzukommen. Kollegen sind mir keine große Hilfe, da ich allein auf Station bin (also nicht mal eben hier und da über die Schulter blicken kann) und Bücher, s.o. (Gerne Tipps)
Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt. Man hat so heftig gelernt und ist fertig, jetzt diese Unsicherheiten.
Wie kann ich denn gerade in Kardio/HRST fit werden? Das stresst mich maximal!!!
Fragen, Fragen, Fragen! Dafür ist IMMER Zeit! Geh zu einem erfahrenen Kollegen und sag "Hey, ich hab demnächst Dienst, bin aber in XYZ noch unsicher. Wie gehst du da vor?". Das schreibst du dir auf und gut. Und Mitlaufen im Dienst sollte auch jedem Kollegen eher gefallen als nerven ;-)

fosforito
17.06.2015, 22:27
Kann mich in allem meiner Vorredner nur anschließen (wobei mir persönlich die Pocketbücher immer gute Dienste geleistet haben, zb das für Notfälle oder auch EKG). A propos EKG: manchmal gibt es echt Grenzfälle, wo man wirklich nicht weiß, ist es jetzt Vorhofflimmern oder -flattern. Wenn du beim Dienst im Haus sonst keinen direkt fragen kannst, würde ich das EKG dem Hintergrund faxen (oder abfotografieren und per Mail/whatsapp etc. schicken). Und ja: der Hintergrund ist dazu da, also nutze ihn. Setze dich aber vor allem nicht selbst zu sehr unter Druck. Es ist klar, dass in der Dienstzeit nicht alles so laufen kann, wie im normalen Tagesgeschäft....
Übrigens, was Intensiv angeht: wende dich auch bei Fragen an die Pflege, gerade von den "alten Hasen" dort kann man als "Jungspund" eine Menge lernen ;)

ChillenMitBazillen
17.06.2015, 22:29
Zu den HRST: ERC-Algorithmen für instabile Tachykardie und Bradykardie lernen. Damit ist alles abgefrühstückt, was eilig ist, der Rest hat dann Zeit.

Strodti
18.06.2015, 06:12
Ich kenne natürlich nicht euer Haus, aber bei uns sind die Oberärzte sehr freundlich und in den ersten Diensten habe ich sehr oft angerufen. Fanden die sogar gut, die wollen ja auch wissen, was im Haus los ist. Mein Tipp: Unklare Fälle erstmal aufnehmen, auf Station packen und keine Abwehrschlachten um ambulante Patienten führen. Notfalls kann der OA gleich morgens wieder entlassen, wenn der Patient nichts Aufnahmewürdiges hatte. Gerade als junger Assistent sollte man vorsichtig sein Patienten aus der Notaufnahme wieder heim zu schicken.

UweWoellner
18.06.2015, 13:43
Kommt mir alles sehr bekannt vor. Mir ging es nämlich vor meinen ersten Diensten genau so.
Von meiner Seite her folgende Tipps:
- mit einem erfahrenen Assistenzarzt zusammensetzen, der die gleichen Dienste macht und nach Tipps vor allem für organisatorisches Fragen. Mit der Zeit entwickelt man Strategien, wie man am zeit-effektivsten arbeitet.
- ich habe mir ein kleines Buch für die Kitteltasche zusammengestellt. z.B. eine Seite:
RR hoch -> 2 Hub Nitro, 10 mg Adalat,...
in 90% der Dienste kommst du mit einem Repertoire von ~20 Medikamenten aus.
- großzügig sein mit Diagnostik und stationären Aufnahmen. Ich habe in meinen ersten Diensten alle Patienten aufgenommen, ganz egal was die Pflege in der Notaufnahme gesagt hat. Und wenn du wirklich einen Patient nach Hause lassen willst, Rücksprache mit dem Hintergrund halten
- wie die Vorredner schon sagten: nicht zögern den Hintergrund anzurufen. Die Leute werden dafür bezahlt und waren in der gleichen Situation wie du. Das meiste lässt sich ja am Telefon klären.
- gibt es einen diensthabenden Anästhesisten bei euch im Haus? Bei uns helfen die immer gerne. Sind ja sozusagen auch Hobby-Internisten ;-)

Letztendlich habe ich übrigens in den Diensten am meisten gelernt.

UweWoellner
18.06.2015, 13:45
Doppelpost sorry.

Alucituc
18.06.2015, 13:58
Kann auch nur das bisher geschriebene bestätigen und unterstützen: im Zweifel lieber einmal mehr anrufen, fragen und danach dann ein ruhiges Gewissen haben, anstatt die halbe Nacht zu überlegen, ob das nun richtig war und was man übersehen hat! Wenn du alles schon supertoll alleine könntest, könntest du dir ja die Weiterbildungszeit sparen und wärst schon Oberarzt und nicht mehr nur Assistenzarzt.
Ansonsten hatte ich für das "Kochrezepte"-Büchlein als Grundlage ein Blöckchen von unserer Rettung bekommen (Algorithmen der IG Nord), wo überichtliche Flow-Charts drin sind, die man abarbeiten kann und die ich eben um Dosierungen erweitert habe. Ähnlich aufgebaut findest du im Internet das Smedrec als pdf-Datei oder die Smedrix app. Basiert auf schweizer Leitlinen für den Rettungsdienst, muss daher vielleicht ein bißchen angepasst werden, aber ist sicher eine gute Basis.
Und die meiste Sicherheit hat mir dann ein ALS-Provider Kurs von der ERC gebracht, wo man ein Wochenende lang in entspannter und netter Atmosphäre bis zum Abwinken die wichtigsten Notfälle durchgespielt und geübt hat, sodass ich mich danach (zumindest für 3-4 Wochen) total sicher gefühlt habe und dann auch gut gemeinsam mit allen Patienten die ersten Nachtdienste überlebt habe. Im Kurs selber und in den Unterlagen werden auch alle Dosierungen, Verdünnungen und Einstellungen durchgesprochen und sämtliche Fragen beantwortet. Absolut empfehlenswert!

Pandora
18.06.2015, 15:38
Ich schließe mich den Vorrednern an: Im Vorfeld erfahrene Kollegen fragen, im Dienst auch die Pflege ("Was ist denn hier so üblich bei Blablabla") und wenn man nicht weiterkommt oder unsicher ist den Hintergrund löchern. Auch er war mal ganz klein.
Nicht in jedem Dienst hat man Katastrophen, oft ist man überrascht, was man mit "normalem" Stationswissen schon klären und regeln kann.
Ansonsten immer erst in Ruhe (!) untersuchen, sich ein Bild verschaffen damit man - wenn man denn den OA anruft - auch weiß, was man fragen möchte. Dann kann er auch gezielter helfen.

Wenn möglich auch an regelmäßiges Essen und Trinken im Dienst denken! Hilft ungemein gegen zittrige Hände und wird gerade in den ersten Diensten gerne vergessen. :)

Viel Glück!

Miss
18.06.2015, 16:28
Ich war vor allem vor meinen ersten Intensivnachtdiensten auch sehr aufgeregt, das ist normal ;-)

Wie schon gesagt, bei Fragen großzügig Hintergrund anrufen, das gehört halt dazu -und die sind das auch gewöhnt, daß sie am Anfang oft kontaktiert werden oder auch reinkommen müssen, dafür haben sie dann, wenn die Assis größer werden halt meist ihre Ruhe ;-)
Zu Fragen darf man auch gerne mal das Publikum befragen, sprich Deine Pflege, manchmal haben die ja schon gute Ideen. V.a. bei Perfusoren auf Intensiv werden die nach Standard aufgezogen -und vieles wird da nach Erfahrung eingestellt. Wenn z.B. jemand einen Insulinperfusor braucht, stellen die es meist passend ein und kontrollieren es ja dann sowieso, ähnlich mit bspw. Kalium.

Ich hab Apps für meinen Fachbereich, also u.a. Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und eine Arzneimittelapp, wo ich auch Dosierungen nachlesen kann. Bei uns kann man die Rote Liste auch online nutzen.
Für den Notarztdienst hatte ich ein Handbuch à la Klinikleitfaden plus ein Notizbuch mit Dosierungen und allen wichtigen Krankheitsbildern. Für den Anästhesiedienst nur ein Notizbuch, für die Intensivstation hatte ich auch nen *Klinikleitfaden* -plus SOPs oder Leitlinien (AWF) kommt man da gut klar.
Häufiges ist häufig, also je nach Fachrichtung gibt es häufige Notfälle (da können Dir die Kollegen weiterhelfen, welche das sind) -und das sind auch meist Krankheitsbilder, die nicht nur im Dienst auftreten, sondern die auch im Stationsalltag auftreten. Du bist dann halt nur die erste Person, die diesbezüglich angerufen wird. Im Endeffekt kann man die aber erstmal so behandeln, wie andere Patienten mit diesem Krankheitsbild auch behandelt werden. Man muß sich nicht für jeden Patienten ganz spezielle Therapiekonzepte ausdenken, das Feintuning kann dann gern am nächsten Tag durch andere erfolgen. Für Dich und die Patienten zählt erstmal Symptome lindern und Überleben :-)

Ich persönlich finde es beruhigend, auch ein Buch in der Nähe zu haben, selbst wenn man vieles im Internet nachschauen kann. Aber es soll ja auch schon technische Probleme gegeben haben.

Egal welche Fachrichtung: Du wirst bestimmt angerufen werden wegen:
Patient kann nicht schlafen, darf er was für die Nacht bekommen? Aufschreiben, was bei Euch bspw. so üblich ist, in welcher Dosierung
Pat. hat Schmerzen, was kann er bekommen? Schema im Haus?
Pat. bekommt schlecht Luft, was tun?
Pat. hat thorakale Schmerzen, was tun?
Pat. hat Übelkeit, was tun?

plus fachspezifische Probleme

Die Anästhesie hilft bestimmt gerne mal weiter, wir sind ja meist ganz nett und haben auch Mitleid mit unerfahrenen Kollegen. Uns aber bitte nicht nachts um 2 Uhr anrufen, weil man angst hat seinen Hintergrund um die Zeit zu stören ;-) (ich kann da sehr pampig werden)

Ansonsten: das wird schon :-top
(Patienten können sehr viel (auch unerfahrenen) Arzt ab.
Es ist nicht grundsätzlich nicht so, daß in Anfängerdiensten nur 50% überleben ;-) und man wundert sich manchmal wirklich, wenn man dann später etwas mehr weiß und kann, es aber früher trotzdem ging)

Mano
18.06.2015, 16:35
Echte Notfälle sind gar nicht so häufig, wie man vorher glaubt. Vor Herzrhythmusstörungen hatte ich vor meinem ersten Dienst auch riesen Angst, aber letztlich sind sie doch eher selten und wenn dann ist es meist eine TAA. Und die ist meist nicht symptomatisch. Und ansonsten muss man nicht jede HRST auch nachts endgültig behandeln. Und wenn du weißt wie du am Defi Kardioversion und Pacing einstellst kannst du schon alle lebensbedrohlichen HRST suffizient behandeln.

Allgemein denke ich sollte man einfach seinen Hintergrund anrufen, wenn man unsicher ist. Ich habe in meinen ersten Diensten wirklich jede Nacht angerufen - nach ein paar Wochen ist es dann schon viel seltener geworden. Ein Tipp noch: Bevor du anrufst frag dich: Stirbt der patient, wenn ich es nicht heute nacht noch behandel? Wenn nein, dann ruf ihn nicht an. Gibt es eine (von mehreren Therapien) mit der ich mich sicher fühle? Wenn ja, dann ruf ihn nicht an. Ansonsten ruf ihn an :-)

Chaoskätzchen
18.06.2015, 20:40
Ich bin als Assistentin mit folgendem Satz gross geworden:
"Wenn es eine Entscheidung ist, die Dich noch die ganze Nacht beschäftigen wird, weil Du dich damit unwohl fühlst und haderst, ob sie richtig war, ruf mich lieber vorher an!"

Für mich hat sich das bewährt! Heute gebe ich das so an unsere Assistenten im Vordergrund weiter.. Und so ruft halt der eine früher.. und der andere ein bisschen später an. Auch gut! Wichtig ist mir, dass der Assistenzarzt seine eigenen Grenzen realistisch einschätzen kann und sich selbst schon Gedanken gemacht hat und mich nicht als Buch "missbraucht". Mir ist lieber, jemand ruft mit einer Kleinigkeit an und einem Vorschlag als mit einer bereits verbockten Situation, die wir dann gemeinsam auslöffeln müssen.

WackenDoc
18.06.2015, 20:58
Also ich finde, dass ein Anfänger ohne Intensiverfahrung nicht die Intensiv betreuen kann.
Ist was anderes, wenn ein anderer Kollege dafür zuständig ist und man bei fachlichen Fragen hinzu gezogen wird.

Klara2
18.06.2015, 21:19
Danke für alle eure Antworten. Ich bin ganz gerührt, dass so viele geantwortet haben. Da sind einige interessante Aspekte und Anregungen bei, die ich alle durchgehen werde. Ich antworte auch nochmal diesbezüglich ausführlich.
Was mir aufgefallen ist: Viele sprachen das "Kochbuch" an. Das werde ich mir zusammenstellen, aber wie komme ich an handliche Infos?
Spontan fallen mir ein:
- Hyperglykämie (zb 500)
- Dyspnoe
- HRST: SYMPTOMATISCHES VHF und Vorhofflattern (wo finde ich die deutschen Guidelines? Habe nur die engl. gefunden und zum Bestellen. Werde morgen nochmal nachschauen. Kann man denn wirklich danach sicher vorgehen? Hier bin ich besonders unsicher.)
- RR Erhöhung: Auch hier geht jeder anders vor. Der eine rät von Nitro ab, der zweite sagt Adalat, der 3. gibt das nie. So verzweifel ich an den "einfachsten" Sachen. Das macht es für mich schwer.

Ich lege mich jetzt mit meinem Notfallbuch ins Bett;) Aber auch das hilft mir da kaum...

DANKE!

Feuerblick
18.06.2015, 21:23
Viele Wege führen nach Rom. Such dir aus den vielen Kochrezepten (Leitlinien wären natürlich das Verlässlichste) das aus, was dir zusagt und von dem du weisst, dass du mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen drauf hast...
Und lauf wirklich, wirklich mal einen Dienst mit! Vorzugsweise am Wochenende...