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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Präparieren von Zähnen - Bitte um Tipps



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wtfguy
23.06.2015, 13:24
Hallo!


Beim Versuch eine Hohlkehle hinzukriegen, nehme ich so viel vom Zahn weg, das ist nicht mehr feierlich. Das Ärgerliche ist, dass auch beim Finieren viel zu viel verloren geht. Drück ich zu fest? Bei Molaren weiß ich nie so genau, wie ich am besten den distalen Approximalraum bearbeiten kann, da ist dann die Hohlkehle zu hoch oder zu tief oder es ist einfach viel zu hügelig.

Ich bin also auf der Suche nach guten Tipps von euch für das Präparieren von Zähnen, auch gerne welche, die gegen die Lehrmeinung sind. Ich weiß, dass Übung der Schlüssel zum Erfolg ist, aber man hat ja leider nur eine begrenzte Zeit am Phantomkopf bzw. muss Fristen einhalten.

Ich danke im Voraus.

lg

baugruen
25.06.2015, 19:55
hey.
welchen durchmesser hat der diamant, mit dem du präparierst? ich würde dir eher einen "12er" empfehlen, also einen mit 12mm durchmesser. einen größeren würde ich nur dann nehmen, wenn du die präp schon fertig hast und feststellst, dass du zu wenig abgetragen hast. dann kannst du damit nochmal etwas abtragen und läufst weniger gefahr, die riefen oder rillen reinzubohren.
beim finieren darf eigentlich nicht mehr viel von der (kunststoff)zahnsubstanz verloren gehen. dass du einen finierdiamanten verwendest, davon geh' ich mal aus ;-) . reduziere die drehzahl. nicht mit mehr als 20.000 umdrehungen finieren. wie gesagt, deine präp muss beim finieren im grunde fertig sein, es geht nicht darum, noch relevante schichtstärke vom zahn abzutragen, sondern nur die oberfläche auf eine bestimmte rautiefe zu glätten.
das mit dem druck, den man aufwenden muss, ist schwierig zu beschreiben. ich denke, da muss man wirklich selbst ein gefühl für entwickeln. aber wenn der zahn schwarz wird, drückst du zu fest ;-)

jan_mediklin
25.06.2015, 20:04
Das was baugruen sagt, stimmt schon soweit.
Wie überprüfst du, deine abgetragene Schichtstärke? Mit aufgeschnittenem Silikonschlüssel?
Zu der distalen Fläche: Präparierst du über deinen Spiegel? Das ist (gerade am Anfang) ziemlich schwierig. Ich würde dir empfehlen, die distale Fläche "blind" zu machen. Ich versuche das mal zu beschreiben: Du "rutschst" mit rotierendem Winkelstück von der Vestibulär/fläche unter Zahnkontakt um die Ecke auf die Distalfläche. So behältst du auch einigermaßen den Winkel bei. Immer nur vorsichtig und unter leichtem Kontakt, niemals mit zuviel Druck. Das dauert eine Weile, bis du eine schöne Hohlkehle hast, aber wenn du den Bogen raus hast, geht es auch schneller.

jan_mediklin
25.06.2015, 20:07
Mir fällt gerade noch etwas ein: Legst du dir solche "Orientierungsrillen" an?

Malzkaffee
25.06.2015, 20:25
Mir fällt gerade noch etwas ein: Legst du dir solche "Orientierungsrillen" an?

Ich dachte die wären en Legende^^

Mein Tipp für gezieltes Pfuschen: Die Präpgrenze mit einer dünnen abgerundeten Walze nachziehen. Da nimmt man nicht so viel weg, biss sie deutlich ist. Wenn man die nur dafür nimmt, fällt nicht auf, dass es eine abgerundete Stufe ist.

jan_mediklin
27.06.2015, 11:58
Ich dachte die wären en Legende^^

Nee, uns werden die empfohlen. Aber darauf wollte ich hinaus. Mir fiel es am Anfang nämlich sehr schwer, nach Anlegen dieser Rillen die richtige Schichtstärke zu präppen. Bis zum Physikum hab ich deswegen immer ohne Rillen gepräppt.

jan_mediklin
27.06.2015, 11:58
Ich dachte die wären en Legende^^

Nee, uns werden die empfohlen. Aber darauf wollte ich hinaus. Mir fiel es am Anfang nämlich sehr schwer, nach Anlegen dieser Rillen die richtige Schichtstärke zu präppen. Bis zum Physikum hab ich deswegen immer ohne Rillen gepräppt.

Malzkaffee
27.06.2015, 18:07
Nee, uns werden die empfohlen. Aber darauf wollte ich hinaus. Mir fiel es am Anfang nämlich sehr schwer, nach Anlegen dieser Rillen die richtige Schichtstärke zu präppen. Bis zum Physikum hab ich deswegen immer ohne Rillen gepräppt.

Empfohlen werden sie uns auch, aber machen tut sie niemand.

wtfguy
14.07.2015, 10:30
Hallo. Ich danke euch für die Ratschläge, ich werde sie bei den nächsten Präp-Terminen beherzigen.

@jan_mediklin: Die Rillen bringen mir nichts, habe ich bei den ersten 2 Versuchen angelegt, aber dann gelassen. Die Schichtstärke prüfe ich mit einem Silikonschlüssel.

jan_mediklin
18.07.2015, 09:47
Das ist gut. Du kannst natürlich auch beides kombinieren - aber auch sein lassen. Silikonschlüssel finde ich auf jeden Fall am praktischsten.

baugruen
18.07.2015, 09:52
... du kannst natürlich auch eine abformung von deiner ausgangssituation nehmen, dann präparieren, dann eine abformung deiner präp nehmen, von deiner ausgangssitaution eine tiefziehschiene machen, diese mit kunststoff auffüllen, auf die abformung der präp setzen, aushärten lassen und die kunststoffschicht durchtasten, ob du genug schichtstärke abgetragen hast.

@wtfguy und alle anderen, das soll keine verarsche sein, nicht falsch verstehen ;-) . ich würde mich nur nicht wundern, wenn das bei uns tatsächlich bald so eingeführt werden würde.

von der präp müssen wir aber auf jeden fall eine abformung (mit alginat) nehmen, um unsere präp-winkel zu vermessen. müsst ihr das auch alle machen?

Malzkaffee
18.07.2015, 12:03
... oder ein Futarbiss. Das ist das einfachste.

wtfguy
28.07.2015, 07:34
Nee, von der Präparation müssen wir nicht extra noch eine Alginat-Abformung für die Winkelvermessung machen

Malzkaffee
29.07.2015, 21:38
Winkelvermessung, hab das gerade erst gelesen. Ich dachte bei uns wären sie pingelig. Macht ihr Konuskronen oder was?^^

baugruen
04.08.2015, 14:52
Winkelvermessung, hab das gerade erst gelesen. Ich dachte bei uns wären sie pingelig. Macht ihr Konuskronen oder was?^^

nope, konuskronen mag der klinikchef nicht, deswegen werden die nicht gemacht (...) .

jede noch so popelige einzelkrone muss abgeformt und die winkel vom zahntechniker vermessen werden, ob sie im toleranzbereich (max. 12° summenwinkel) ist.

Malzkaffee
04.08.2015, 20:39
Aha... und wenn nicht? Sagt man dann dem Patienten: Tut mir Leid, das sind 13°, der Zahn muss jetzt leider raus^^ Oder gilt das nur am Phantom?
Immer schön zu hören, dass nicht nur unsere Uni unnützen Schwachfug fabriziert.

baugruen
05.08.2015, 08:20
na ja, dann musst du halt "nachpräparieren". also entweder richtest du den zahn wieder auf, indem du etwas steiler präppst oder - falls das nicht mehr gut, musst du eine aufbaufüllung legen und ne neue präp machen.
das gilt bei uns sowohl fürs phantom als auch für den patienten. das blöde ist die ganze zeit, die dir dabei verloren geht, also abdruck nehmen, mit gips ausgießen, warten, modell trimmen, selbst die winkel vermessen, einen techniker finden, der zeit hat, winkel nochmal vermessen lassen und dann stehst du da mit einem winkel von 13° und der ganze schmu fängt von vorne an...

Malzkaffee
05.08.2015, 17:49
Absolut unglaublich. Echt, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Bei uns gibt's sicher einige Sachen, die dich auch vom Hocker hauen würden, aber das ist echt das sonderbarste, was ich bis jetzt gehört habe. Und ihr dürft nicht einmal schnell ein Teilmodell mit schnellhärtendem Gips machen und das kurz zum Techniker tragen? So machen wir das, wenn man bei ner größeren Brücke die Einschubrichtung während dem Präppen absichern will.

baugruen
06.08.2015, 08:47
Und ihr dürft nicht einmal schnell ein Teilmodell mit schnellhärtendem Gips machen und das kurz zum Techniker tragen?

doch doch, sonst wäre es wohl wirklich unmöglich. aber dennoch, so dauert es natürlich eine weile, bevor du eine "fertige" präp hast, die du abformen darfst und deine prothetik drauf bauen kannst

zahnfee_to_be
06.08.2015, 08:49
ganz kurze Frage:
Teilmodell - wie geht das? Ich kenne nur die großen normalen Abformlöffel... sind eure dann spezielle?
Und was hat es mit dem schnellhärtenden Gips auf sich? Warum nimmt man den nicht standardmäßig statt des Superhartgipses, der so lange braucht zum Abbinden?