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klingelpütz
24.06.2015, 21:13
Hallo,
ich bin seit einem Dreivierteljahr nun Assistent einer internistischen Abteilung und bin da auch eigentlich echt zufrieden. Die Arbeitsmenge ist völlig ok, die Dienste in akzeptabler Anzahl und gut zu bewältigen, dienstältere Kollegen und insbesondere auch die Oberärzte sind sehr an der Weiterbildung der "Kleinen" interessiert. Alles in allem also eine Traumstelle. Mein Problem bei aller jetziger Zufriedenheit ist, dass ich mir beim Blick in die nächsten zehn Jahre nicht vorstellen kann, was ich dann machen möchte. Ich bin so jemand, der schlecht mit Routine umgehen kann. Irgendwann wird jeder Job zumindest zu großen Teilen aus Routine bestehen (auch wenn der 60jährige Kollege auch immer noch mal etwas Neues sieht) und ich fürchte, dann aus Langeweile (das Wort trifft es nicht ganz, aber mir fällt nichts Besseres ein) die Freude an der Arbeit zu verlieren. Das soll mitnichten arrogant klingen, so ist es gar nicht gemeint, ich glaube nicht, irgendwann zu meinen, alles zu können, aber ich brauche relativ viel Abwechslung, um wirklich mit Freude und dann auch ganz gut arbeiten zu können. Jetzt im ersten Weiterbildungsjahr ist die Lernkurve ja extrem hoch, und dennoch kommen auch jetzt schon Zeiten immer mal wieder, in denen ich mich frage, wie lange ich das machen möchte, so sehr die Arbeit an sich mir gefällt. Da so etwas in jedem Job so sein würde, frage ich mal in die Runde, welche Ideen Ihr habt, um auf Dauer zumindest nach dem FA, wenn man etwas freier ist, eine gewisse Auflockerung im Job zu bekommen. Teilzeit? Zwei halbe stellen in unterschiedlichen Bereichen? Ist der Rettungsdienst eine Option? Wie gesagt, ich mag die Medizin gern, kann mir nur eben nicht vorstellen, vierzig Jahre lang immer das Gleiche täglich zu machen.
Danke für Eure Ideen!

Kackbratze
24.06.2015, 21:16
Willkommen im Leben, das was Du beschreibst ist "das Leben auf Dauer". Du musst für dich selber schauen, was dich davon anspricht und was nicht.
Ich werde mir meine OA-Stelle suchen zusammen mit meiner Spezialsprechstunde und das ist dann mein Leben. Ich arbeite um zu leben, nicht umgekehrt!

Mano
24.06.2015, 21:21
Kannst ja danach eine 2. (und 3. und 4.) Facharztweiterbildung machen ;-)

WackenDoc
24.06.2015, 21:45
Wenn du Abwechslung suchst: Es gibt Kollegen die im Urlaub oder sonstigen Freistellungen in Entwicklungsländern arbeiten.

Atropin
25.06.2015, 07:55
Ich finde wir haben ja nun einen der vielfältigsten Berufe überhaupt. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten! Hausarztpraxis und halbe Woche ZNA, Spezialambulanzen, soziales Engagement, Beraterfunktionen, Auslandeinsätze, mehrere Fachärzte, Forschung, Wirtschaft,...da läuft dir sicher noch einiges über den Weg ;-)

Atropin
25.06.2015, 07:59
Kenne zb eine Anästesistin/Internistin die nebenher gelegentlich Krankentransporte aus Dubai begleitet. Im als Intensivstation ausgebauten A370 versteht sich ;-)

kingston
25.06.2015, 09:21
Willkommen in der Realität, ich fürchte dass jeder Job irgendwann langweilig und zur Routine wird. Du solltest dir nach dem Facharzt was suchen dessen Routine und Langweiligkeit du am besten abkannst.
Ich hab früher auch immer gedacht zuerst den Facharzt machen und dann steht die Welt mit den interessanten und herausfordernden Jobs offen. Jetzt steh ich kurz vor dem Facharzt, verheiratet mit Kindern und da schaut die Situation anders aus. Hab in der Dialysepraxis gearbeitet was ich furchtbar langweilig fand und was ich im Krankenhaus so sehe ist es nicht viel besser. Und die guten Möglichkeiten in der Wirtschaft, Pharmaindustrie, Controlling, Wissenschaft bis hin zu den spannenden Auslandseinsätzen scheinen leider durchaus begrenzt.

Heerestorte
25.06.2015, 10:06
Arzt auf einem Kreuzfahrtschiff für ein paar Wochen im Jahr.

arbeiter79
27.06.2015, 10:07
Also ich kann das verstehen im ersten Jahr hat es mir auch noch viel Spaß gemacht durch all das Neue das ich gelernt habe. ganz am Anfag fand ich es noch toll wenn ich bei schwierigen Venenverhältnissen eine Flexüle hinbekommen habe, dann war ich super zufrieden wenn ich mal einen ganzen Dienst ohne Hintergrund ausgekommen bin oder wenn ich in der RTS die richtige Diagnose rein klinisch stellen konnten und Aufnahme glatt über die Bühne bekommen habe. Solche simplen Dinge über die ich heute gar nicht mehr nachdenke haben mir damals ein richtig gutes Gefühl gegeben. Nach einem guten 3/4 Jahr ist dann auch bei mir die Lernkurve ganz stark abgeflacht und damit hat auch der Spaß nachgelassen.

Lava
27.06.2015, 10:37
Es spricht ja auch nichts dagegen, der Medizin gänzlich den Rücken zuzukehren und was ganz anderes zu machen. Ein kleiner Traum von mir wäre ein eigenes Restaurant. Irgendwas ganz Besonderes, Abgefahrenes, was ich zusammen mit guten Freunden betreiben würde. :-) Leider habe ich dafür nicht den Unternehmergeist und den nötigen Mumm. Aber vielleicht hast du das ja!

arbeiter79
27.06.2015, 13:16
Es spricht ja auch nichts dagegen, der Medizin gänzlich den Rücken zuzukehren und was ganz anderes zu machen. Ein kleiner Traum von mir wäre ein eigenes Restaurant. Irgendwas ganz Besonderes, Abgefahrenes, was ich zusammen mit guten Freunden betreiben würde. :-) Leider habe ich dafür nicht den Unternehmergeist und den nötigen Mumm. Aber vielleicht hast du das ja!

Kann man aufjedenfall versuchen, ein gutes Startkapital kann man sich als Arzt wenn man es will in ein paar wenigen Jahren schon zusammen sparen und wenn es dann nicht läuft kann man immer noch in seinen Beruf zurückkehren.

Hoppla-Daisy
28.06.2015, 07:54
So ist der Plan hier! Erst FA machen, schauen, was geht. Kredit abbezahlen. Auf Dienste mit betriesärztlichem Attest verzichten (dürfte bei mir kein Problem sein). Dann evtl. Doch noch ein drittes Mal im Leben umsatteln :-)

Lava
28.06.2015, 11:07
Und auf was?

Hoppla-Daisy
28.06.2015, 16:00
Kleine Gastro (nicht -logie, sondern -nomie)

Feuerblick
28.06.2015, 16:14
Irgendwann machen wir ein MediLearn-Restaurant :-))

Hoppla-Daisy
28.06.2015, 16:18
Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen wir eine Medi-Learn Klinik aufziehen wollten..... Da schmeckt mir die Gastro deutlich besser :-))

Feuerblick
28.06.2015, 17:05
Mir auch ;-)

Lava
28.06.2015, 18:22
Mein Mann und ich hatten mal die Idee, mit zwei Freunden ein Burger Joint aufzumachen. Da wir alle promoviert sind, würden wir es "Die vier Doktoren" nennen :-))

Hoppla-Daisy
28.06.2015, 18:37
Bissl langweilig, Lava ;-)

Lava
28.06.2015, 18:56
Für irgendwas müssen die Titel doch gut sein! :-D