PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eltern Zahnärzte



Seiten : [1] 2

Grzzly
25.06.2015, 21:38
Wie schätzt ihr die quote so etwa?
ist man benachteiligt wenn die Eltern oder Bekannte nichts damit zu tun haben? Würd mich einfach mal interessieren

Malzkaffee
25.06.2015, 23:39
Wie schätzt ihr die quote so etwa?
ist man benachteiligt wenn die Eltern oder Bekannte nichts damit zu tun haben? Würd mich einfach mal interessieren

Bei uns ist der Anteil vielleicht so 60% würde ich sagen. Und ja, ohne ist man benachteiligt. Sonst könnte man sich zu Hause Tipps holen - die Assis wollen ja nicht mit einem reden. Außerdem kann man sich dann recht sicher sein, dass man irgendwie an seine Patienten kommt, wenn die Eltern in der Nähe wohnen. Man kann sogar mal eine Behandlung illegalerweise außer Haus verlegen.

Das Glück hab ich nicht.

Salzi19
26.06.2015, 21:56
Man kanns aber auch gut ohne zahnmedizinische Verwandtschaft schaffen ;)

anna1708
27.06.2015, 10:47
Man kanns aber auch gut ohne zahnmedizinische Verwandtschaft schaffen ;)

kann man. wobei die Vorteile, die Malzkaffee nannte, nicht von der hand zu weisen sind. :-)

baugruen
27.06.2015, 10:52
60 % wäre es bei mir nicht, aber so ein gutes drittel wohl schon.
was ich auffällig fand, ist, dass zahnärztekinder in den klinischen kursen nie durchgefallen sind. als gäbe es da irgendwie eine hemmschwelle bei den assis/oberärzten, die kinder von kollegen durchfallen zu lassen. ich, weiß, ich spinne hier eine verschwörungstheorie...

aber man kanns auf jedenfall auch ohne familiäre vorbelastung schaffen. mit isses eben nur leichter.

Dentaniel
29.09.2015, 14:05
Beim Nachbarn ist das Gras immer grüner - Kann ich dazu nur sagen! Ihr vergesst wohl, dass jeder (Zahn-)Mediziner die gesamte Karriereleiter aus eigener Kraft hochklettern muss (in jeder Generation auf's Neue!). Ob Eltern oder nicht, das ist keine laufende Kneipe die mal eben übernommen werden kann. Solche Verschwörungstheorien ist man einfach nur noch Leid! Welcher Zahnarzt, der vor 20 Jahren oder gar mehr studiert hat und somit in seiner Arbeit gänzlich der tgl. Routine verfallen ist, kann ohne weiteres Tipps zur peinlichst genauen Behandlung nach Lehrbuchstandard geben? Den ganzen theoretischen Kram aus der gesamten Vorklinik kann man sich ebenfalls nur selbst anpauken. Mittlerweile ist es schon soweit, dass auch Fachfremde diese Vorurteile durch Mundpropaganda übernehmen. Erst neulich fragte mich ein eigtl. sehr enger Freund, inwiefern man leichter an einen Studienplatz kommt, wenn man bei der ZVS bzw. SfH angibt, dass die eigenen Eltern Zahnärzte sind. Traurig! Letztendlich erbringen "Zahnarzt-Kinder" die selbe Leistung und müssen sich permanent mit diesem belächelnden Verunglimpfen der eigenen Arbeit zufrieden geben. Auch ich bin "Zahnarzt-Kind" und zwei Jahre über der Regelstudienzeit!

anna1708
30.09.2015, 07:46
Auch ich bin "Zahnarzt-Kind" und zwei Jahre über der Regelstudienzeit!

das hätte ich auch stark vermutet (das mit dem zahnarztkind, nicht mit der regelstudienzeit) ;-)

die vorteile betreffen keinesfalls das, was man sich "anpauken muss", da hast du recht - da muss man komplett allein durch. und klar, als zahnarzt, der 20 jahre aus dem studium raus ist, hat man den meisten kram sowieso vergessen.

bei mir im semester ist der anteil der zahnarztkinder offenbar sehr gering - ich schätze mal so 20%. und damit ist es dann auch nix besonderes mehr.
ich finde, der hauptvorteil (auch wenn ich mit dieser aussage sicherlich gegenstimmen provozieren werde) ist, dass zahnarztkinder in der regel nicht auf bafög angewiesen sind.

Dentaniel
30.09.2015, 13:19
Hi anna1708,

dieses Argument war absehbar. Es gibt auch viele, die z. B. kein gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben und dementsprechend der Situation ausgeliefert sind. Du weißt ja gar nicht, wie viel besser es dir mit deinem Bafög geht! Ich wäre komplett darauf angewiesen und muss deshalb einen Kredit in Anspruch nehmen, den ich sehr teuer zurückzahlen muss. Wir können uns Stunden im Kreis drehen! Deshalb sagt ich zu Beginn "Beim Nachbarn ist das Grass immer grüner!". Keiner von uns kennt die Situation des anderen, aber meint irgendetwas zu sehen, das er beneiden kann. Ich bin mir sicher jeder von uns hat in seinem stud. Leben Vor- und Nachteile gleichermaßen. Ich möchte weder deine, noch meine Sorgen haben. Am besten man akzeptiert sich einfach ggs. als gleichwertige Studenten und hört endlich damit auf, zu behaupten andere hätten es auf Grund bestimmter Gegebenheiten leichter. Dieses Phänomen beobachte ich schon länger in verschiedensten Richtungen. Mal sind es die MKGler, die es angeblich super leicht haben, dann die Zahntechniker und ein anderes mal die Bundis. Was will man damit suggerieren? Dass man es besonders schwer hatte und trotzdem geschafft hat? Schulterklopfer!

anna1708
30.09.2015, 16:44
ich stimme dir zum Teil zu. Du hast schon recht, dass das man das gras anderswo meist etwas grüner wachsen sieht. oder andersherum gesehen "das eigene leben ist eines der härtesten" ;-) .
ich bekomme kein bafög, sondern kann von meinen eltern unterstützt werden (obwohl die keine zahnärzte sind ;-) ), was ich schon als großes privileg sehe. immerhin hab ich bislang keine schulden. aber ich kann dein argument verstehen, es gibt auch situationen, in denen kinder von ihren eltern keine kohle haben möchten und dann lieber einen kredit aufnehmen, kann ich alles nachvollziehen. aber die regel ist es sicherlich auch nicht.
fühl' dich bitte nicht angegriffen.

ps: natürlich haben es die mkg'ler viel leichter. und erst die zahntechniker... hör mir auf ;-)

jan_mediklin
03.10.2015, 11:04
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Zahnarzt-Kinder werden selbst Zahnärzte und bevölkern alle Zahnmedizinstudiengänge doch eher ein Mythos ist. Oder dem Umstand geschuldet, dass viele Semester so klein sind und es dementsprechend auffällt, wenn da mal drei Zahnarztkinder drin sind. Außerdem wird dann eine gängiges Vorurteil bedient und es darf somit weiter bestehen.
Allerdings sehe ich keinen wirklichen Vorteil darin, als Zahnarzt-Kind Zahnmedizin zu studieren. Wie hier schon gesagt worden ist, die Klausuren, Prüfungen usw. müssen ja genauso ersteinmal bestanden werden.

Malzkaffee
04.10.2015, 11:18
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Zahnarzt-Kinder werden selbst Zahnärzte und bevölkern alle Zahnmedizinstudiengänge doch eher ein Mythos ist. Oder dem Umstand geschuldet, dass viele Semester so klein sind und es dementsprechend auffällt, wenn da mal drei Zahnarztkinder drin sind. Außerdem wird dann eine gängiges Vorurteil bedient und es darf somit weiter bestehen.
Allerdings sehe ich keinen wirklichen Vorteil darin, als Zahnarzt-Kind Zahnmedizin zu studieren. Wie hier schon gesagt worden ist, die Klausuren, Prüfungen usw. müssen ja genauso ersteinmal bestanden werden.

Ja und nein. Erstmal bei uns sind es wirklich viele Zahnarztkinder. Natürlich muss jeder alles selber machen, aber zu Hause mal ein Bisschen üben, sich Tipps und Material besorgen, bei räumlicher Nähe sogar Patienten zu bekommen, das sind die Sachen die wirklich wesentlich einfacher sind. Und mal ganz ehrlich: Klausuren und Prüfungen, was sind die denn ab der Klinik schon noch? Hatte da bei euch jemals jemand Probleme damit? Wenn's ums durchfallen ging, waren's immer praktische Sachen.

anna1708
04.10.2015, 17:16
aber zu Hause mal ein Bisschen üben, sich Tipps und Material besorgen, bei räumlicher Nähe sogar Patienten zu bekommen

das sind auch die dinge, die ich am ehesten als vorteil sehe.

baugruen
04.10.2015, 17:22
Du hast schon Recht, in der Klinik sind die Klausuren meist nicht schwer, aber ich hab es auch schon erlebt, dass Leute deswegen gescheitert sind und durch den Kurs gefallen sind. Das waren aber auch immer Extremfälle, also während des Kurses schon große Probleme gehabt und mit allergrößter Not vielleicht bestanden (entscheidet sich bei uns erst nach der Klausur bzw. Nach-Klausur) und dann im ersten Versuch durch die Klausur gerasselt. Die sind dann vor lauter Psychostress auch nicht mehr angetreten...
Aber sind natürlich auch immer Einzelfälle, das muss man auch dazu sagen. Es ist natürlich nur bitter, wenn man selbst eben der Einzelfall ist.

anna1708
07.10.2015, 08:36
bei euch sind echt leute an den klausuren gescheitert? was habt ihr denn für klausuren geschrieben? bei uns ist alles multiple choice. und es gibt ja zum glück immer die klausuren aus den vorjahren...

baugruen
07.10.2015, 08:39
Bei uns ist es auch Multiple-Choice. Bzw. ein Mix, ein paar Fragen muss man auch mit ein paar selbstgeschriebenen Worten beantworten. Und klar, gibt es die Klausuren aus den Vorjahren. Nur ein paar neue Fragen will der Prof immer stellen. Und ich habe das Gefühl, um Wiederholungen zu vermeiden, muss er immer tiefer ins Detail gehen und irgendwelches Nerd-Wissen abfragen. Aber wie gesagt, ja, es sind schon Leute an den Klausuren gescheitert, aber das war dann meist schon in der Gesamtheit ein katastrophen-semester. die meisten klausuren sind schon machbar, das stimmt.

zahnstein24
07.10.2015, 08:40
Ich fand die Klausuren in der Vorklinik jetzt auch nicht so hammer-schwer, wenn man sich einigermaßen darauf vorbereitet hat. Da wird ja auch viel aus Altfragen zusammengemixt.
Mag sein, dass das im Physikum bei den Humanmedizinern etwas anders ist.

Malzkaffee
08.10.2015, 10:31
Ich fand die Klausuren in der Vorklinik jetzt auch nicht so hammer-schwer, wenn man sich einigermaßen darauf vorbereitet hat. Da wird ja auch viel aus Altfragen zusammengemixt.
Mag sein, dass das im Physikum bei den Humanmedizinern etwas anders ist.

Also bei uns eigentlich auch nicht - aber im Gegensatz zur Klinik musste man wirklich drauf lernen. In Chemie am Besten ein paar Monate.



Du hast schon Recht, in der Klinik sind die Klausuren meist nicht schwer, aber ich hab es auch schon erlebt, dass Leute deswegen gescheitert sind und durch den Kurs gefallen sind.

Gut eine Ausnahme gab's bei uns im Phantom III. Die Klausur dauerte drei Stunden und war handschriftlich. Ich gluabe da ist auch einer durch oder so was.

baugruen
09.10.2015, 17:39
Gut eine Ausnahme gab's bei uns im Phantom III. Die Klausur dauerte drei Stunden und war handschriftlich. Ich gluabe da ist auch einer durch oder so was.

handschriftlich? einen aufsatz schreiben oder was? oder so richtig old-"school"-like mit textaufgaben?
wundert mich, dass da ein prof bock drauf hat, das alles zu kontrollieren...
ach, warte, das müssen ja die assis machen... :-)

zahnstein24
09.10.2015, 17:43
Also wir haben auch nie eine Freitext-Klausur geschrieben. Das liegt aber auch daran, dass die Profs keine Lust haben, sich mit den Studenten im Nachhinein über ihre Antworten und die daraus abgeleiteten Punkte streiten wollen.
Außerdem machen sie sich mit Freitext-Aufgaben ja viel leichter verklagbar.

anna1708
09.10.2015, 17:45
wundert mich, dass da ein prof bock drauf hat, das alles zu kontrollieren...
ach, warte, das müssen ja die assis machen...

Wo gibts denn sowas? bei uns muss das jedenfalls mindestens ein oberarzt bewerten und kein assi...