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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Humanmedizin statt Zahnmedizin



fruchtsaftgetraenk
27.06.2015, 11:49
Hallo Leute,

Ich bin 25, hab 2010 mit 2,0 Abi gemacht und warte seitdem auf einen Zahnmedizinplatz.
In der Zwischenzeit (ab 2012) habe ich eine Zahntechnikerausbildung und gemacht und arbeite seit einigen Monaten im Ausland als Zahntechniker.
Die Arbeit macht mir auch relativ viel Spass und handwerklich bin ich ziemlich begabt, weshalb ich auch dachte, dass der Beruf des Zahnarztes ideal waere.
Dummerweise hatte ich vor zwei Jahren einen Unfall bei dem eine Laesion des TFCC in beiden Handgelenken in Kombination mit einer zu langen Elle diagnostiziert wurde. Ich habe eine Arthroskopie mit Spuelung hinter mir, die jedoch keine Verbesserung gebracht hatte. Die Schmerzen sind momentan noch im moderaten Rahmen, aber die Chirurgen mit denen ich gesprochen habe, sagen, dass die Schmerzen auf Dauer immer staerker werden, da sich durch den fehlenden Diskus die Gelenkknorpel gegenseitig abreiben wuerden.
Nun stelle ich mir die Frage, ob es nicht sinnvoller waere, statt Zahnmedizin Medizin zu studieren, da man dort vermutlich nicht unbedingt in dem Masse auf die einwandfreie Hangelenke angewiesen ist, wie ein Zahnarzt.
Hat jemand einen Rat?

Danke

jan_mediklin
27.06.2015, 14:37
Deine Befürchtung ist nicht ganz unbegründet. Als Zahnmediziner (auch schon als Zahnmedizinstudent) bist du echt drauf angewiesen, dass wenigstens ein paar Teile deines Körpers (Hände, Augen, Rücken) gut funktionieren.
Wie war das denn während deiner Arbeit als Zahntechniker? Hattest du da Probleme bzw. Schmerzen? Oder war deine Handgelenkserkrankung noch nicht so ausgeprägt?
Sind alle Therapieoptionen ausgeschöpft bei dir oder gibt es z.B. operative Verfahren, um deine Gelenke langfristig wieder schmerzfrei zu bekommen?

baugruen
27.06.2015, 14:39
dass wenigstens ein paar Teile deines Körpers (Hände, Augen, Rücken) gut funktionieren.

--> Merke: Kopf (Gehirn) gehört nicht dazu ;-)

chirurgie würde für dich dann aber wahrscheinlich ebenso flach fallen...

Absolute Arrhythmie
27.06.2015, 14:48
Ich kenne mich mit dem Zahnmedizin-Studium nicht aus, aber ich habe auch eine TFCC-Läsion (Nein, da kann man nicht viel machen was helfen würde, habe auch eine nutzlose OP hinter mir). Im Medizinstudium hat sie mich bislang nicht eingeschränkt, ich konnte ohne Probleme Präppen und für alles andere braucht man seine Hände wenig. Zumindest braucht man keine grobe Kraft. Dass man kein Chirurg werden kann würde ich so auch nicht sagen. Orthopädie und Unfallchirurgie stelle ich mir schwierig vor, aber ich wüsste nicht wieso man prinzipiell unfähig sein sollte zu operieren.

fruchtsaftgetraenk
27.06.2015, 16:03
Die Schmerzen treten erst bei laengerer Arbeit mit dem Handstueck auf, es haengt jedoch von der Laune der Handgelenke ab, ich hab jetzt z.B. ohne Arbeit ein Brennen im rechten Handgelenk.
Durch die verschiedenen Taetigkeiten und Abwechslungen im Labor ist die Arbeit momentan noch gut machbar.
Ich finde es nur etwas unsicher damit in Zahnmedizin zu starten.
Therapiemoeglichkeiten gibt es wie vom Vorredner angedeutet momentan leider keine, abgesehen von Schmerzlinderungsmassnahmen, wie z.B. der Ulnearverkuerzungsosteomie, von der ich allerdings Abstand halten moechte.

Absolute Arrhythmie
27.06.2015, 16:12
Es ist auch gar nicht gesagt dass deine Ulna-Plus-Variante da groß was mit zu tun hat. Ich hab sogar Ulna-Minus und trotzdem (ohne Unfall o.ä.) nen kaputten Discus.

jan_mediklin
28.06.2015, 13:51
Hm, wenn man es ganz genau betrachtet, ist die reine Arbeitshaltung beim Winkelstück eine andere als beim Handstück. Ich finde, beim Präppen mit dem Winkelstück arbeitet man viel mehr aus den Fingern heraus und gar nicht so sehr aus dem handgelenk, wie man es beim Arbeiten mit dem Handstück eher tut. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass die zahnärztliche Arbeit weniger belastend ist für dein Handgelenk, als man vielleicht annimmt. Allerdings hast du natürlich im Studium auch viel mit Zahntechnik zu tun... Schwierig, dir da Ratschläge zu geben. Ausprobieren ist sicher auch keine einfache Lösung.

anna1708
28.06.2015, 13:53
Ich finde, beim Präppen mit dem Winkelstück arbeitet man viel mehr aus den Fingern heraus und gar nicht so sehr aus dem handgelenk, wie man es beim Arbeiten mit dem Handstück eher tut.

ist jetzt aber auch nicht die einzige bewegung, die man als za macht...
wenn ich an eine zahnreinigung, vor allem scaling denke, das geht schon ziemlich auf die handgelenke...