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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erster Job Chirurgie - Total unglücklich - Wechseln in andere Fachrichtung



Sniperlein88
10.07.2015, 13:06
Hallo liebes Forum

Ich bin seit dem 01.03. an einer Uniklinik in der Visceral-Thorax und Gefäßchirurgie angestellt... und musste als Studienabsolvent direkt auf der Intensivstation anfangen. Das ist ne chirurgisch geführte ITS. Und naja, am Anfang fühlte ich mich total überlastet (logisch!) .. Nach 1-2Monaten ging das ganze dann eigentlich ganz gut und mittlerweile bin ich total unglücklich. Ich habe überhaupt keinen Spaß weil die Belastung einfach riesig groß ist, ich derart häufig in Situationen komme, ich denen ich nicht wirklich weiter weiß und irgendwie alles unzufriedenstellend ist.

Ergo denke ich drüber nach zu kündigen und mir eine andere Fachrichtung suchen. Anscheinend ist die Chirurgie einfach nichts für mich . Das, was früher (während des Studiums) immer geil und interessant war, ich gerne und oft assistiert habe (im PJ), ist nun einfach mit Angst und Schrecken verbunden. Diese Notfälle, Reanimationen und größten visceralchirurgischen Eingriffe, die man sich vorstellen kann, sind einfach nichts für mich.

Kennt jemand diese Situation? diese Gedanken und Gefühle? Ich selbst sehe mich einfach nicht als Chirurg in Zukunft. In den letzten Monaten bin ich einfach komplett davon abgewichen.
Nun denke ich darüber nach, mich in den umliegenden Kliniken der Stadt für Radiologie zu bewerben. Das war neben der Chirurgie immer das, was ich auch sehr interessant fand. Und aufgrund meiner bisherigen (kurzen) Erfahrung, hat man ja dort wesentlich weniger "Notfälle" etc.. Irgendwie habe ich gemerkt, dass viele Notfälle einfach nichts für mich sind.. Keine Ahnung, vll bin ich auch aus zu weichem Holz geschnitzt.
Habt ihr vll irgendwelche Tips für mich? bzw. Erfahrungen? Wie formuliert man da eine Bewerbung? Wann gebe ich meinem Chef oder meinem leiten OA bescheid darüber? Denn prinzipiell bräuchte ich ja erst ne Zusage für eine neue Stelle, da ich relativ nahtlos wechseln muss (Geld usw)

Eigentlich habe ich nie irgendwie "aufgegeben", aber im Moment sehe ich keine andere Lösung des Problems. Ich war glaube nie so unglücklich....
Ich wäre dankbar für jede Hilfe von euch.

VG Sniperlein

Coxy-Baby
10.07.2015, 14:24
Naja ultimativ beschissener Start würde ich sagen, als Anfänger gehört man schlicht und ergreifend auf keine ITS. Zusammenfassend wenn dir Chirurgie liegt, entweder dem Chef sagen, dass du als Anfänger erstmal 1 Jahr Station und bisserl OP machen willst, oder halt ne neue Stelle suchen, und bis zur neuen Stelle die ITS Zeit runterreissen, die hast du dann wenigstens schon mal in der Tasche. Hat auch nichts mit zu weichem Holz zu tun, es gibt Leute die lieben ITS und es gibt Leute die gar nicht klar kommen..... ist einfach so....

Feuerblick
10.07.2015, 15:08
Ich würde jetzt auch mal die Fachrichtung nicht sofort aufgeben, wenn dir das vorher gut gefallen hat. Als Anfänger auf ITS gesteckt zu werden ist, gelinde gesagt, völlig bescheuert und eigentlich auch nicht die Regel. An deiner Stelle würde ich mir eine neue chirurgische Stelle suchen (vielleicht an einem kleineren Haus) und erst mal schauen, ob das Fach wirklich nichts ist oder obs nur die Umstände waren. :-meinung

Pandora
10.07.2015, 15:26
Da wurdest du ja echt ins eiskalte Wasser geworfen. Vor der ITS-Rotation hatte ich auch nach fast zwei Jahren Weiterbildung noch gehörigen Respekt. Und Spaß gemacht hat es auch erst sehr viel später als ich wirklich Routine hatte. Und für die braucht man mMn eine solide Grundlage durch Einsätze auf Normalstation.
Auch ich würde Dir raten Deiner Fachrichtung eine zweite Chance zu geben, aber nicht zu verzweifeln, wenn es doch auf einen Fachrichtungswechsel hinaus läuft. Das hat nichts mit "weichem Holz" zu tun. Im echten Berufsleben ist doch einiges anders als im Betatest PJ. Und Du wärest nicht der erste, der erstmal seine Nische finden muss. Ich kenne einen unglücklichen Psychiater, der jetzt überglücklicher Labormediziner ist, obwohl er alle Famulaturen und das Wahltertial in der Psych verbracht hat.

WackenDoc
10.07.2015, 16:28
Sowas geht gar nicht.
Für die Arbeit auf ITS gehört Berufserfahrung nicht umsonst gibt es Kurse wie BLS und ACLS und wie sie alle heissen.
Auf der ITS hat ein Anfänger schlicht nichts verloren. Ich würde mir eine neue Stelle suchen. Und wenn es dir dann weiter keinen Spass macht, dann kannst du immernoch das Fach wechseln.

Sniperlein88
10.07.2015, 16:34
Naja, prinzipiell ist es so, dass ich aber auch gesehen habe, dasss die Chirurgie auf lange Sicht nichts für mich sein wird. Das soll jetzt nicht falsch rüber kommen; ich bin ein Mensch der sehr!! gern und auch mal viel arbeitet!!!!! Aber wenn ich das Leben der fortgeschrittenen Ärzte sehe, auch Oberärzte etc., dann stelle ich fest dass ich so das so nicht haben möchte.

In den letzten Monaten habe ich einfach gemerkt, dass ich es etwas "ruhiger" brauche. Auch in Hinblick auf die Zukunft eine Möglichkeit zur eigenen Niederlassung mit etwas entspannteren Arbeitszeiten etc.. Vll hat das auch mit einigen privaten Dingen zu tun, ABER letztendlich ist ja Chirurgie eine Lebensaufgabe... Aber wahrscheinlich nichts für mein Leben.

Ich würde halt gerne noch die ITS Zeit fertig machen und dann schauen, dass ich woanders unterkomme. Da bin ich nun am Überlegen was ich mache. Radiologie scheint mir halt ein sehr gute Option zu sein, natürlich habe ich jetzt auch Bedenken dabei....Denn wenn man sich ein mal getäuscht hat (das war das erste Mal in meinem Leben), dann macht sich doch mehr Gedanken darüber als einem lieb ist. Ich habe gemerkt, dass gerade diese "Notfallsituationen", in denen es wirklich drauf ankommt, für mich eine zu große Belastung darstellen .... keine Ahnung wieso, is aber so... Vll bin ich auch einfach sehr sensibilisiert durch diese ganze Sache jetzt, aber ändern lässt sich das ja nun auch nicht.

Nunja...jetzt grüble ich über mögliche Alternativen. Außer Radio fällt mir leider nicht so viel ein... Im Studium (muss ich leider zugeben) haben mich viele Fachrichtungen nicht so sehr intressiert.
Muss ab Morgen wieder in die Arbeit und will mich dann nächste Woche mal mit Bewerbungen beschäftigen. Aber wie ich das so bemerkt habe, sind Radiologiestellen ja derzeit heiß begehrt und nicht so leicht zu ergattern. Vll habt ihr noch irgendwelche Tips/Rat für mich? Schreibt man in eine Bewerbung warum man nun in der Chirurgie aufhört und Radiologe werden will? oder lässt man das lieber offen und beantwortet diese Frage in einem möglichen Bwerbungsgespräch?

Letztendlich haben mir die letten Monate gezeigt dass ich keine Chirurgie machen möchte. Und dazu hat der Blitzstart nicht wirklich positiv beigetragen...

ProximaCentauri
10.07.2015, 17:02
Wie wäre es, wenn du erstmal noch einer anderen Klinik, mit einer anderen Organisation etc. mit Chirurgie eine Chance gibst, bevor du gleich das Fach wechselst?

WackenDoc
10.07.2015, 17:06
Die Arztwerdung des gemeinen Medizinstudenten läuft normalerweise so, dass man mit seiner Approbation so langsam laufen lernt. Also erstmal lernt, auf einer normalen Station klar zu kommen, erste Entscheidungen zu treffen etc.
Nach und nach lernt man sich zu organisieren, Patienten einzuschätzen und mit kleinere Notfällen klar zu kommen. Man bekommt Routine in den Standardkrankheitsbildern und mit der Zeit kommt man dank der Erfahrung auch mit immer komplexeren Fragestellungen und größeren Notfällen klar.

Und erst dann wenn man mit sich und seinem Arztsein im Routinebetrieb zurecht kommt, ist man bereit für die Intensivstation.

Mit den Notfällen ist es nämlich so, dass sie umso mehr belasten, je weniger man Ahnung hat, was man da überhaupt tut und je weniger man auf Erfahrungen zurückgreifen kann. Fehlende oder mangelhafte Ausbildung ist dann zusätzlich ein Problem.

THawk
10.07.2015, 17:56
Ich schließe mich der großen Mehrzahl hier an - ich denke auch, dass die Kombination Uni + chirurgische ITS eine denkbar schlechte Kombination für den Einstieg ist. Insofern würde ich auch für eine andere Stelle plädieren.
Du schreibst auf der anderen Seite, dass du dir die Chirurgie auch perspektivisch nicht mehr vorstellen kannst. Du solltest zumindest bedenken, dass natürlich gerade in einer Uni-Chirurgie auch dieses Klischee des "Chirurgie = Lebensaufgabe" gelebt wird.
Ich habe einige gute Freunde, die (glaube ich) sehr gute Chirurgen werden, aber dennoch die Arbeit als Arbeit ansehen und nicht als Leben. Das geht auch.

Zum Thema Notfallsituationen kann ich wacken nur beipflichten. Du gehst nie mit einem guten Gefühl aus einer Notfallsituation heraus wenn du total überfordert warst und die Rückendeckung gefehlt hat. Du brauchst das Rüstzeug um Notfallsituationen abarbeiten zu können und das kannst du einfach im ersten Jahr auf dem Niveau noch nicht haben.

Egal wie du dich entscheidest - Chirurgie an einem anderen (kleineren) Haus mit besserer Ausbildung oder Radiologie. Verloren ist die Zeit auf keinen Fall. Selbst wenn du in fernerer Zukunft nach Radio doch wieder in die Chirurgie wechseln solltest würdest du dadurch nichts verlieren. Breiter Erfahrungsschatz ist immer gut. Auf jeden Fall solltest du etwas ändern, denn so scheint es dir wirklich schlecht zu gehen.

Colourful
10.07.2015, 21:32
Ich würde auch erstmal an ein anderes Haus gehen, bevor ich das Fach wechseln würde. Es ist schließlich nicht überall so, dass man sein ganzes restliches Leben opfern muss, nur weil man Chirurg ist.

Ich habe an einer Kreisklitsche Chirurgie PJ gemacht, war super! Auch für die Assistenten, haben fast alle viel operiert, Station gemacht, pünktlich Feierabend. Wenn ich Chirurgin hätte werden wollen - ich hätte da angefangen.

Mano
10.07.2015, 22:56
Mit Visceral-Thorax-Gefäßchirugie und dann noch auf der ITS hast du sicher auch im Bereich der chirugischen Fächern die Kombi mit der höchsten Notfallrate erwischt. Wenn dir die eigentliche Arbeit im OP immer noch gefällt (was ich persönlich nicht nachvollziehen kann :-D) - wie wäre es mit sowas wie Orthopädie oder Urologie? Auch operativ aber die Notfälle sind dort eher noch seltener als in der Radiologie (auch der Radiologe macht Notfall-CT-Diagnostik oder ggf. interventionelle Eingriffe).
Ansonsten kann ich den anderen nur beipflichten: Damit die Versorgung von Notfällen Spaß macht sollte man einen groben Plan haben - und den hat man unmittelbar nach dem Studium noch nicht.

arbeiter79
11.07.2015, 00:11
Also auf der ITS (als Teil des Common Trunk Chirurgie) habe ich fast gar nichts gemacht/hat man mich machen lassen. Habe da fast nur rumgessen und hatte 0 Verantwortung, hat mich an meine PJ Zeit erinnert. Notfälle waren das allerletzte wo man mich rangelassen hätte. Das geht auch Anesthesie Assis mit ähnlicher und größerer intensivmedizinischer Erfahrung nicht anderes hier.

Was müsst ihr denn da alles so machen, würde mich echt interessieren?

Fr.Pelz
11.07.2015, 06:51
HI,
Ich schließe mich den anderen an. Obwohl ich schon 1 Jahr chirurg. Normalstation gemacht hatte, hat mich die Intensivzeit auch maximal überfordert- bei uns laufen da zum größten Teil auch Anästhesisten rum, die natürlich ein ganz anderes Verständnis und Herangehensweise an Notfälle haben.
Idealerweise sollte man ja in der Ausbildung mit dem kleinsten Kleinscheiß beginnen, Inzisionen, Verbandswechsel, Hautnähte etc - und das am besten auf einer Station wo man auch erstmal nur mitläuft und sich nach und nach, mit steigendem Gefühl für die Abläufe weiter einbringt.
Tut mir leid, dass das bei dir so falsch gelaufen ist - aber Chirurgie kann Spaß machen, wenn man das beherrscht, was man gerade macht und nicht permanent überfordert ist.
Ich kenne auch einige Leute (Fachärzte), die haben sich auf ihrer Position so eingerichtet, operieren ihre Hernien und Gallen weg, machen mal ne Sprechstunde, gehen pünktlich nach Hause und haben dann Freizeit. Das geht also schon - an der Uniklinik vermutlich weniger, aber es es gibt ja noch andere Kliniken.
(Wenn du im Nordosten bist, meld dich mal)
Lg

arbeiter79
11.07.2015, 08:31
HI,
Ich schließe mich den anderen an. Obwohl ich schon 1 Jahr chirurg. Normalstation gemacht hatte, hat mich die Intensivzeit auch maximal überfordert- bei uns laufen da zum größten Teil auch Anästhesisten rum, die natürlich ein ganz anderes Verständnis und Herangehensweise an Notfälle haben.
Idealerweise sollte man ja in der Ausbildung mit dem kleinsten Kleinscheiß beginnen, Inzisionen, Verbandswechsel, Hautnähte etc - und das am besten auf einer Station wo man auch erstmal nur mitläuft und sich nach und nach, mit steigendem Gefühl für die Abläufe weiter einbringt.
Tut mir leid, dass das bei dir so falsch gelaufen ist - aber Chirurgie kann Spaß machen, wenn man das beherrscht, was man gerade macht und nicht permanent überfordert ist.
Ich kenne auch einige Leute (Fachärzte), die haben sich auf ihrer Position so eingerichtet, operieren ihre Hernien und Gallen weg, machen mal ne Sprechstunde, gehen pünktlich nach Hause und haben dann Freizeit. Das geht also schon - an der Uniklinik vermutlich weniger, aber es es gibt ja noch andere Kliniken.
(Wenn du im Nordosten bist, meld dich mal)
Lg

Das stimmt schon, solche Leute sind oft auch gern gesehen da sie kaum Ansprüche (OP) stellen und sie den Ober- und Chefärzten den Kleinkram vom Leib halten.

Die Frage ist ob man das bis zur Rente machen will, denn ein Arzt mit reinem FA Status hat in der Chirurgie im Grunde genau die gleichen Aufgaben wie ein Assistenzarzt (Station, Aufnahmen, Aufklärungen, Rettungsstelle, Vordergrunddienste).

Wenn man nur ein bisschen was werden will in der Chirurgie (einfacher OA im kleinen KH) sollte man vor chirurgischen Notfällen keine Angst haben, denn die kommen irgendwann wenn man als OA Hintergrunddienste macht ganz sicher egal wie klein das KH ist.

Ich persönlich kann mir kaum ein einfacheres Fachgebiet für einen Anfänger vorstellen als eines der chirurgischen Fächer, vllt liege ich da auch falsch aber das wirklich fordernde ist dort der OP und da wird man als nicht FA eigentlich nie allein gelassen. Denke eher das die Chirurgie immer stressiger wird je weiter man aufsteigt.

THawk
11.07.2015, 09:08
Als Anfänger auf einer Uni-VTG-ITS soll man keine Angst vor chirurgischen Notfällen haben und denkst du wirklich, dass das weniger fordernd ist als die Arbeit im OP?
Ganz ehrlich, was du im ersten Jahr im OP machst stelle ich mir im Gegensatz zum Nachtdienst auf so einer Intensivstation als Eierschaukeln vor...

Fr.Pelz
11.07.2015, 10:07
Das stimmt schon, solche Leute sind oft auch gern gesehen da sie kaum Ansprüche (OP) stellen und sie den Ober- und Chefärzten den Kleinkram vom Leib halten.


Hier werden diese Leute irgendwann in den OA-Status befördert und managen dann ihre (kleinere) Station alleine oder mit einem Assistenten, zb haben wir eine Station für septische Chirurgie mit eigenem OA, der macht dann eine Wundsprechstunde und betreut va die Patienten mit Wundinfekten, die von anderen Stationen weg sollen. Freitag um 1 ist der aber im Wochenende.

Dann gibt es noch eine Kurzlieger-Station mit eigenem OA und eigener Sprechstunde. Der OA fährt nebenbei Notarzt und ist glücklich damit...und wir sind noch nicht mal ein so kleines KH.

arbeiter79
11.07.2015, 11:06
Als Anfänger auf einer Uni-VTG-ITS soll man keine Angst vor chirurgischen Notfällen haben und denkst du wirklich, dass das weniger fordernd ist als die Arbeit im OP?
Ganz ehrlich, was du im ersten Jahr im OP machst stelle ich mir im Gegensatz zum Nachtdienst auf so einer Intensivstation als Eierschaukeln vor...

Na klar wenn man als Anfänger (in der Chirurgie) wirklich die Notfälle auf der ITS managen muss ist das der pure Stress. Ich weiß nicht wie das anders wo läuft aber in meinem ehemaligen Haus muss immer ein FA mit Zb Intensivmedizin auf der ITS anwesend sein, als ich im Rahmen des Common Trunk auf der ITS war habe ich auch keine Dienste dort gemacht sondern normale Chirurgie Dienste, am Tag habe ich dann den Intensivisten ähnlich wie im PJ über die Schulter geschaut, das wars.

Würde mich wie gesagt echt interessieren was dort die Jung-Assis alles auf der ITS machen müssen.

arbeiter79
11.07.2015, 11:27
Hier werden diese Leute irgendwann in den OA-Status befördert und managen dann ihre (kleinere) Station alleine oder mit einem Assistenten, zb haben wir eine Station für septische Chirurgie mit eigenem OA, der macht dann eine Wundsprechstunde und betreut va die Patienten mit Wundinfekten, die von anderen Stationen weg sollen. Freitag um 1 ist der aber im Wochenende.

Dann gibt es noch eine Kurzlieger-Station mit eigenem OA und eigener Sprechstunde. Der OA fährt nebenbei Notarzt und ist glücklich damit...und wir sind noch nicht mal ein so kleines KH.

Aber diese OÄ machen dann keinen Hintergrund oder? Dort würden wie gesagt mit Sicherheit auch größere Notfall OPs auf sie zukommen, die jemand der wirklich nur Hernien, Gallen und septische Chirurgie macht (und mehr gar nicht will) nicht sicher beherrschen kann.
Wenn es solche OA-Stellen ohne Verpflichtung am Hintergrunddienst teilzunehmen gibt dann kann man so aber sicher auch in der Chirurgie einen entspannten Job haben.

FirebirdUSA
11.07.2015, 12:12
Ich würde dir auch raten es an einem anderen Haus nochmals mit Chirirgie zu versuchen (bis zu 1 Jahr kannst du dir ja auch auf Radio zur Not anrechnen lassen).
Ich finde Radio auch spannend, du solltest aber nicht glaub dass es hier keinen Stress oder Notfälle gibt: KM Reaktion, Schockraumdiagnostik, etc. In der Regel macht man aber natürlich z.B. die Schockraumbetreung erst nach frühestens 1 Jahr (Fachkunde für Dienste erforderlich) ... was du beschreibst kann einem nur (zu Recht) Angst machen und ist nicht Sinn der WB.