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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Naturwissenschaft in den Wartesemestern



BloodyMaryOntherocks
21.07.2015, 22:19
Hallo zusammen,
mich würde gerne interessieren, wie es mit euren Kenntnissen in Naturwissenschaft steht. Chemie? Biochemie? Physik? Alles mal in der Schule gehabt....ich persönlich hatte Chemie und Physik nur bis zur 10. Klasse und Bio LK bis zum Abi. Lang lang ist es also her und ich bezweifle, dass irgendwelche Grundlagen bei mir noch hängen geblieben sind.

Lernt ihr in euren Wartesemestern? Welche Bücher könnt ihr empfehlen, um es euch selbst anzueignen. Gibt es eigentlich auch ein Vorsemester Medizin als Online Kurs? Das wäre toll.

davo
21.07.2015, 22:41
Ich hatte schlechte Vorkenntnisse (Bio und Physik war ich schon immer schlecht, Chemie so halbwegs OK), die ewig her waren. Hatte mir deshalb sechs Bände Basiswissen Schule vom Duden-Verlag gekauft (die jetzt seit zwei Jahren im Regal herumstehen...) und die durchgearbeitet - den jeweils ersten Band gründlicher, den jeweils zweiten Band dann nur noch überflogen. Nötig war das definitiv nicht, aber es hat die Sache im ersten Semester, v.a. in den ersten Wochen, schon etwas weniger stressig gemacht.

Allerdings ist es hier in Gießen wirklich so, dass "niemand" an Biologie, Chemie oder Physik scheitert - einige wenige haben wegen Physik ein Semester verloren, aber Anatomie, Biochemie und Physiologie sind die VIEL größeren Hürden. Und man muss sich, wenn man schlechte Vorkenntnisse hat, keine großen Sorgen machen - entgegen dem, was in jedem Lehrbuch steht, hilft einem Physik für Physiologie kaum, und Biologie und Chemie für Biochemie ebensowenig.

Was bei Chemie und bei Physik hingegen wirklich wichtig ist: von Anfang an mitlernen, von Anfang an Beispiele rechnen, usw. Der Stoff wirkt am Anfang oft primitiv, und das Tempo ist langsam, aber sobald man drei Wochen nichts gemacht hat, haben Stoffmenge (:-p) und Tempo so stark zugenommen, dass man Probleme bekommt.

Sternchenhase
22.07.2015, 09:25
Chemie für Biochemie ebensowenig.

Also bei uns basiert BC definitv auf dem, was wir in Chemie gemacht haben.

So ganz unvorbereitet nach längerer Zeit warten würde ich vielleicht nicht reingehen, aber man muss da auch nicht den mega Aufwand betreiben. Ist bestimmt auch ohne machbar, aber dann kann man, wie davo sagt, den Stress am Anfang schon ein bisschen rausnehmen.
Bio würde ich vllt ganz sein lassen, das was wir gemacht haben, gerade in Zellbio, hatte nicht mehr wirklich was mit Schulstoff zu tun. Genetik mit Stammbäumen und so schon, aber das bekommt man auch unter dem Semester gut hin.

Hast du eine Bib in deiner Nähe? Für Chemie würde ich mal einen Blick in den Zeeck oder Mortimer werfen (oder Erste Hilfe Chemie und Physik, das finde ich am besten, auch wenn es nicht so ausführlich ist und wäre für den Einstieg vermutlich ideal :-) ).

Bei uns in Marburg gab es einen kostenlosen Online-Kurs vor Semesterbeginn, wie das an deiner Uni ist, musst du vllt. mal googeln :-).
Ansonsten: Mach dir keine so großen Sorgen und freu dich aufs Studium :-).

-nookie-
22.07.2015, 12:02
BloodyMaryOntherocks: Wann fängst du denn (voraussichtlich) mit deinem Studium an?

Für Chemie kann ich dir auf jeden Fall "Chemie für Mediziner" von Schmuck empfehlen. Ich hab ihn damals von AA bekommen und kann ihn mit dem Chemie für Mediziner von Zeeck vergleichen, da ich beide hier liegen hab. Letzteren fand ich relativ langweilig in seiner Aufmachung und trocken in der Erklärung.
Im Gegensatz dazu ist der Schmuck wesentlich interessanter in seiner Aufmachung, u.a. gibt es immer wieder Fallbeispiele der Medizin, wo das Gelernte von Nutzen ist. Fürs Studium ist er vielleicht ein wenig zu umfangreich mit seinen knapp 700 Seiten, aber vor dem Studium ein idealer Einstieg.

Ich selber hatte Chemie nur bis zur 10. Klasse und selbst bis dahin aufgrund des Lehrers so gut wie gar nichts gelernt.

Solara
22.07.2015, 12:23
Das ist problemlos machbar ohne Vorbereitung, nur mitlernen im Semester ist ein Muss.

Der_Medicus
22.07.2015, 12:59
Wenn du Zeit hast, dann bietet es sich doch an, schonmal die Defizite aufzuholen. Das macht es dir dann am Anfang schon einfacher, wenn du nicht bei 0 anfangen musst.
Ich kann "Chemie für Mediziner" von Zeeck und "Physik für Mediziner" von Harms empfehlen.
Ansonsten einfach mal in Schulbüchern lesen. Oder auch online nach Vorlesungen gucken.

erdbeertoertchen
22.07.2015, 15:27
Das ist problemlos machbar ohne Vorbereitung, nur mitlernen im Semester ist ein Muss.
so sehe ich das auch, bei mir war der Beginn des Studiums fünf Jahre nach dem Abitur und ich habs ohne Vorbeteitung während den Wartesemestern geschafft. In Chemie hatten wir von der Uni aus eine sehr gute Tutorin, in Physik haben wir uns gegenseitig geholfen und in Bio war keine Nachhilfe nötig.

BloodyMaryOntherocks
22.07.2015, 17:23
Danke :-) ich hab ja noch was zu warten, 456 Tage, also nächstes Jahr im Wintersemester! ;-)
Haha! Aber kaum ist das Jahr um, soll es ja angeblich ruckzuck gehen...ich werde mir die Bücher kaufen. :-)

davo
22.07.2015, 17:38
Meine Empfehlung wäre der Harten für Physik und für Chemie entweder "Chemie verstehen" und "Chemie berechnen" von Wawra et al., oder "Chemie für Ahnungslose" und "Organische Chemie für Ahnungslose" von Standhartinger.

Zeeck und Harms hab ich mir am Anfang des 1. Semesters gekauft und kann ich beide nicht empfehlen. Der Harms sieht mir erstens einmal viel zu langweilig aus (Eigenverlag), und ist außerdem teilweise äußerst knapp (z.B. bei Optik) und sehr stark aufs Physikum ausgelegt. Da waren unsere Uni-Klausuren deutlich anspruchsvoller. Und der Zeeck ist zwar recht lang und recht ausführlich, aber meines Erachtens nicht sehr einsteigerfreundlich, und die Länge oft nicht sinnvoll genutzt. Teilweise wird wahnsinnig viel Platz mit unwichtigen Details verschwendet, aber andererseits werden wichtige Zwischenschritte, die für Chemie-Analphabeten keineswegs selbstverständlich sind, übersprungen bzw. das Warum nicht erklärt.

Falls jemand trotzdem unbedingt den Harms inkl. Übungsbuch kaufen will, nur zu, den hab ich noch :-))

Absolute Arrhythmie
22.07.2015, 17:59
Zeeck und Harms find ich auch nicht gut. Den Harten für Physik und den Schmuck für Chemie schon eher. Aber am Besten verschafft du die selbst einen Eindruck und Schausteller dir die Bücher mal an.

miiira
24.07.2015, 18:37
Hallo, grundsätzlich finde ich auch, dass es ohne Vorkenntnisse geht.
Was ich aber hilfreich fand waren Biokenntnisse, da die sowohl für Biochemie, Physiologie, Immunologie als auch für Genetik gut waren. So die ganzen Grundlagen...Proteinbiosynthese, DNA-Replikation, Vererbungslehre, Citratzyklus, Glykolyse, Enzymatische Reaktionen, Immunsystem. Das wird zwar alles nochmal durchgekaut, aber wenn man es schonmal verstanden hat, spart man einiges an Zeit.
Wenn man also gerne schon aus Interesse Vorlernen möchte, würde ich Bio empfehlen. Physik und Chemie schaden natürlich nicht, aber das was ich davon aus der Schule gebrauchen konnte, war recht wenig. Würde das aber auch vom eigenen Interesse anhängig machen.
Für biogrundkenntnisse eignet sich fast jedes Schulbuch. Wenns ausführlicher sein soll, kann ich " Biologie" vom Pearson-Verlag empfehlen, das kann man dann auch im Studium noch zum Nachschlagen verwenden.

PrinzessinAmygdala
26.07.2015, 22:53
Habe auch schon echt Schiss vor Chemie und Physik. Hab Angst, dass ich mir das nicht merken kann. Gerade so physikalische Formeln. Naja, abwarten und überraschen lassen.

Sternchenhase
26.07.2015, 23:15
Habe auch schon echt Schiss vor Chemie und Physik. Hab Angst, dass ich mir das nicht merken kann. Gerade so physikalische Formeln. Naja, abwarten und überraschen lassen.
Nach dem Üben mit Altklausuren sitzen die, keine Sorge :-)!

miiira
27.07.2015, 10:03
Physik war bei mir über 10 Jahre her, als ich das Studium begonnen habe. Hatte auch besonders Angst davor. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass es trotzdem gut machbar war. Verglichen mit den anderen Fächern nimmt Physik nur einen sehr kleinen Teil des Studiums ein.
Besonders wenn mc-Klausuren geschrieben werden sind es i.d.R. keine sehr komplexen Rechenaufgaben :-)

PrinzessinAmygdala
27.07.2015, 10:06
Man hat auch immer das Gefühl, dass es Massen zu lernen sind - wenn ich mir jedenfalls die Bücher zu den ganzen Fächern angucke. Aber ich höre immer wieder, dass man nicht alles wissen müsse. Woher weiß ich denn, was relevant ist und was ich überspringen kann? Wird das in den Vorlesungen gesagt?

erdbeertoertchen
27.07.2015, 10:13
Man hat auch immer das Gefühl, dass es Massen zu lernen sind - wenn ich mir jedenfalls die Bücher zu den ganzen Fächern angucke. Aber ich höre immer wieder, dass man nicht alles wissen müsse. Woher weiß ich denn, was relevant ist und was ich überspringen kann? Wird das in den Vorlesungen gesagt?
deine Orientierung sind die Vorlesungen, Seminare und Praktika und ganz wichtig Altklausuren. Daher keine Panik, du musst zwar mehr Zeit investieren als jemand, der frisch vom Abi kommt, machbar ist es trotzdem.

davo
27.07.2015, 10:19
Gesagt wird es in der Regel nicht - aber mit der Zeit sollte man ein Gespür dafür entwickeln. Meistens wird einem beim Besuch der Vorlesungen und bei einem Blick auf die Altklausuren/Altprotokolle recht schnell klar, was und wie gerne gefragt wird.

Absolute Arrhythmie
27.07.2015, 10:57
Mach dir mal nicht von vornherein so einen Stress, das kriegst du alles sehr schnell raus. Physik besteht in der Regel aus circa 30 Formeln und ein paar grundlegenden regeln. Glaub mir, du wirst im laufe des Studiums solche Massen auswendig lernen müssen, dass dir Physik am Ende vielleicht immer noch nicht liegt, es aber echt kein Drama sein sollte. Bei Physik und Chemie sind ÜBEN das A und O. An den meisten unis gibt es ja Altklausuren, ansonsten gibt es für Chemie zB den Röbke (ein Arbeitsbuch,wirklich gut!) Und für Physik zB das übungsbuch von Harms, wo alle aufgaben detailliert erklärt werden.
Angst haben kannst du immer noch, wenn es soweit ist :-)

EVT
27.07.2015, 22:31
Du willst doch nach Aachen oder? Vielleicht ist es da im Modellstudiengang auch gar nicht so schlimm.