Adhäsionen vermeiden?

[Moorhühnchen]

Man möge mir den Werbelink verzeihen und ggf. entfernen, aber trotzdem ist es eine Sache, die mich persönlich (als Betroffene) brennend interessiert. Es gibt ja spezielle "Netze" oder "Filme" die zum Ende einer abdominellen OP eingelegt werden können, um Adhäsionen zu vermeiden oder zu vermindern (so wie zB. das hier: http://www.seprafilm.de/gynaekologie.php).

Ich weiß, es ist für die Werbeanzeige sicherlich geschönt und die genannten Patientenzahlen sind jetzt auch eher mau, aber was habt ihr (als Ärzte, PJ'ler oder Famulanten, OP-Pflege etc...) so in Euren Kliniken bisher mitbekommen? Wird das Zeug verwendet? Was sagen die Operateure dazu?

In meiner Klinik wird der Standpunkt vertreten, daß das alles nix bringt, daher wird es auch nicht verwendet. Aber vielleicht gibt es ja andere Erfahrungen?

Ich würde mich über ein paar Beiträge aus eigenem Interesse sehr freuen! :-)

[Kandra]

Bei uns wird das (bei viszeralchirurgischen OPs) definitiv nicht verwendet und ich höre davon heute auch zum ersten Mal. Für die Gynnies leg ich meine Hand jetzt nicht ins Feuer, habe das aber während meiner Anästhesiefamulatur zumindest nicht mitbekommen. (Wenn du magst kann ich mich bei denen aber mal erkundigen).

[Rhiannon]

In meinen beiden Gyn-Famulaturen (einmal Uni, einmal kleines Haus) wurde das nie verwendet.

[Kackbratze]

Wir haben uns alles artig angehört (von Netzen/Lösungen/wasauchimmer), jedesmal zu kleine Patientenzahlen. Keine validen Zahlen oder nachvollziehbare Ergebnisse.
Atraumatisch operieren ist die halbe Miete.
Und dann gibt es Patienten, die bekommen trotz allem Adhäsionen. Und 4QuadrantenPeritonitisLeute mit einem fast blanden Abdomen nach 4 Jahren...es ist irgendwas genetisches im Hintergrund definitiv mit dabei.
Und Genetik scheixxt auf Fliessdecken und Flüssigkeiten;-)

[Moorhühnchen]

Hach, wär ja auch zu schön gewesen! ;-)
@ Kackbratze: habt ihr die Netze probeweise mal verwendet und nicht für gut befunden oder gar nicht erst ausprobiert?

Mich tät ja mal ein Bericht von jemandem interessieren, der schonmal damit gearbeitet hat. An irgendjemanden müssen die das Zeug doch verkaufen?!

PS: bei meiner ersten OP wurde im OP-Bericht erwähnt, daß eine Naropin-Spüllösung zur Adhäsionsprophylaxe verwendet wurde. Schmerzen hat ich echt wenig, aber gegen Adhäsionen hat's nachweislich eher wenig geholfen. :-))

[Kackbratze]

Wir haben es nicht getestet. Da waren wir streng konservativ: Keine Fremdmaterialien einbringen, wenn es nicht erforderlich ist.

[Moorhühnchen]

Auch logisch. :-)

[Lava]

Hm, wir haben einen Oberarzt, der spritzt Naropin gern ins Knie nach einer Arthroskopie. Zwar primär gegen Schmerzen, aber angeblich habe es auch eine antiseptische Wirkung :-nix

[Moorhühnchen]

Ich dachte, davon gehen die Chondrozyten ein? :-))
Hab ich aber auch schon in meinen Ex-Kliniken erlebt, so als Ersatz für irgendwelche Schmerzkatheter, wenn mal wieder "keine Zeit" war.

[Fr.Pelz]

Gibts bei uns auch nicht - so wie Kackbratze sagt: keine Fremdmaterialien, solang sie nicht ausreichend untersucht sind