chrischtian
02.08.2015, 18:06
Ich arbeite momentan in der Innere Medizin an der Uniklinik in meinem 3. WBJ. Momentan bin ich in der Notaufnahme eingeteilt und habe dadurch auch viel Kontakt zu anderen Fachrichtungen. Ich mache mir aktuell viele Gedanken, welche Fachrichtung, denn letztlich die richtige für mich ist, weil mich mehrere Gebiete interessieren, aber keine letztlich 100% überzeugt. Sicher sagen kann ich, dass ich nach der Facharztausbildung irgendwann in die Niederlassung gehen will. Interessieren würden mich insbesondere die Hämatologie/ Onkolgie, die Kardiologie und neuerdings, durch den vielen interdisziplinären Kontakt zur Neurologie, finde ich dieses Gebiet auch immer interessanter. Jedes Gebiet hat unterschiedliche Aspekte, die mich interessieren und ich hoffe hier auf Rückmeldung von erfahrenen Kollegen, idealderweise aus der Niederlassung, die mir ihre Erfahrungen schildern können. Denn letztlich ist es die alltägliche Arbeit in der späteren Praxis, die ich jahrelang machen werde.
An der Kardiologie interessieren mich v.a. die Akuterkrankungen, also ACS, Brady-/Tachykardien, und die Interventionen, PTCA und TAVI und das generell praktische Arbeiten am/mit dem Patienten mit TTE/TEE, EKG usw. Weniger gefällt die doch sehr chrirugische SM/ICS Implantation und, dass sich in der Grundlagenforschung im Vergleich zu anderen Fächern nicht so viel tut. Die Frage ist natürlich wie viele STEMI's oder TAVI's der niedergelassene Kardiologe tatsächlich interveniert oder er im Endeffekt doch "nur" die elektive KHK Abklärung mit evtl. Intervention macht?
Das zweite Fach, die Hämatologie/ Onkologie dagegen begeistert mich v.a. durch ihre nähe zur Grundlagenforschung. Zellbiologie, Pharmakologie, Biochemie und Histologie sind ganz besondern präsent in diesem Fach. Alles Fächer, die ich im Studium immer sehr mochte. Dazu kommt, dass das Fach stark beforscht wird und es praktisch monatlich neue Substanzen gibt. Generell finde ich es sehr spannend eine Erkrankung auf der zellbiologischen bzw. molekularbiologischen Ebene zu verstehen. Was mich an dem Fach etwas stört ist die oft palliative Therapie, v.a. bei den soliden Neoplasien. Und man hat auch nicht diesen Akuterfolg, wie z.b. in der Kardiologie, wenn man einen STEMI interveniert und man einem Patienten das Leben retten kann. Klingt etwas klischeehaft, aber so ein akutes Erfolgserlebnis fehlt in der Onkologie völlig. Dazu kommt, dass ich die Interventionen Pleura-/Aszites/-KM-Punktionen nicht wahnsinnig spannend finde.
Schließlich die Neurologie. Ich erhoffe mir eine gewisse Mischung zwischen den beiden Fächern. Die Neurowissenschaften werden intesniv beforscht. Viele Erkrankungen und Therapie greifen auf zellulären/ molekularbiologischen Mechanismen an. Und man hat mit dem Stroke und Status/ Epilepsien auch akute Erkrankungen, bei denen man schnellen Erfolg sehen kann. Die Untersuchungsmethoden der Neuologen CT/MRT/EMG/NLG und LP finde ich sehr spannend. Außerdem finde ich die Korrelation zwischen klinischem Befund und neurologisch topischer Lokalisation sehr spannend und gibt es in diesem ausmaß in der Inneren Medizin nicht.
Eine weitere Frage ist wie gut die Chancen in dem jeweiligen Fach für die Niederlassung sind. Kardiologen sind relativ zahlreich. Wie hoch sind da die Chancen interventionell tätig zu werden...
Als Kardiologe kann ich mir eine Niederlassung nur mit Herzkatheterlabor vorstellen um dann eigen PTCA's und TAVI's zu machen. Als Hämatologe/ Onkologe würde ich versuchen ein eigenen Labor mit hochzuziehen, weil mich die Zytomorphologie sehr interessiert. In der Neurologie fände ich es sinnvoll ein CT/MRT mit in die Praxis zunhemen um die Diagnostik zu beschleunigen.
Ich weiß der Text ist lang. Aber ich habe versucht meine Überlegungen zu den einzelnen Fachrichtungen wiederzugeben. Ich hoffe ihr könnt mir wertvolle Tips für meinen weiteren beruflichen Werdegang geben. Ich danke euch jetzt schon mal fürs Lesen und schreiben.
An der Kardiologie interessieren mich v.a. die Akuterkrankungen, also ACS, Brady-/Tachykardien, und die Interventionen, PTCA und TAVI und das generell praktische Arbeiten am/mit dem Patienten mit TTE/TEE, EKG usw. Weniger gefällt die doch sehr chrirugische SM/ICS Implantation und, dass sich in der Grundlagenforschung im Vergleich zu anderen Fächern nicht so viel tut. Die Frage ist natürlich wie viele STEMI's oder TAVI's der niedergelassene Kardiologe tatsächlich interveniert oder er im Endeffekt doch "nur" die elektive KHK Abklärung mit evtl. Intervention macht?
Das zweite Fach, die Hämatologie/ Onkologie dagegen begeistert mich v.a. durch ihre nähe zur Grundlagenforschung. Zellbiologie, Pharmakologie, Biochemie und Histologie sind ganz besondern präsent in diesem Fach. Alles Fächer, die ich im Studium immer sehr mochte. Dazu kommt, dass das Fach stark beforscht wird und es praktisch monatlich neue Substanzen gibt. Generell finde ich es sehr spannend eine Erkrankung auf der zellbiologischen bzw. molekularbiologischen Ebene zu verstehen. Was mich an dem Fach etwas stört ist die oft palliative Therapie, v.a. bei den soliden Neoplasien. Und man hat auch nicht diesen Akuterfolg, wie z.b. in der Kardiologie, wenn man einen STEMI interveniert und man einem Patienten das Leben retten kann. Klingt etwas klischeehaft, aber so ein akutes Erfolgserlebnis fehlt in der Onkologie völlig. Dazu kommt, dass ich die Interventionen Pleura-/Aszites/-KM-Punktionen nicht wahnsinnig spannend finde.
Schließlich die Neurologie. Ich erhoffe mir eine gewisse Mischung zwischen den beiden Fächern. Die Neurowissenschaften werden intesniv beforscht. Viele Erkrankungen und Therapie greifen auf zellulären/ molekularbiologischen Mechanismen an. Und man hat mit dem Stroke und Status/ Epilepsien auch akute Erkrankungen, bei denen man schnellen Erfolg sehen kann. Die Untersuchungsmethoden der Neuologen CT/MRT/EMG/NLG und LP finde ich sehr spannend. Außerdem finde ich die Korrelation zwischen klinischem Befund und neurologisch topischer Lokalisation sehr spannend und gibt es in diesem ausmaß in der Inneren Medizin nicht.
Eine weitere Frage ist wie gut die Chancen in dem jeweiligen Fach für die Niederlassung sind. Kardiologen sind relativ zahlreich. Wie hoch sind da die Chancen interventionell tätig zu werden...
Als Kardiologe kann ich mir eine Niederlassung nur mit Herzkatheterlabor vorstellen um dann eigen PTCA's und TAVI's zu machen. Als Hämatologe/ Onkologe würde ich versuchen ein eigenen Labor mit hochzuziehen, weil mich die Zytomorphologie sehr interessiert. In der Neurologie fände ich es sinnvoll ein CT/MRT mit in die Praxis zunhemen um die Diagnostik zu beschleunigen.
Ich weiß der Text ist lang. Aber ich habe versucht meine Überlegungen zu den einzelnen Fachrichtungen wiederzugeben. Ich hoffe ihr könnt mir wertvolle Tips für meinen weiteren beruflichen Werdegang geben. Ich danke euch jetzt schon mal fürs Lesen und schreiben.