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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : USMLE - bin ich zu alt dafür?



arztarzt
06.08.2015, 20:44
Hallo!

Eine Frage habe ich ...
Eigentlich wollte ich mal auch irgendwann in der USA als Arzt tätig sein, allerdings habe schon was in Deutschland gemacht, Dr. Arbeit, viel Wissenschaft, aktuell arbeite ich als Assistenzarzt wie alle andere, 2s Weiterbildungsjahr.... Irgendwie bin ich aber wieder auf die Idee gekommen USMLE Test zu bestehen, nun aber frage ich mich , bin ich nicht zu alt dafür? Ich bin 35, ich glaube gut mit 1 Jahr , wenn nicht mehr, kann man ruhig damit rechnen bis man 2 erste Steps besteht... Ob das alles sinnvoll ist....ich Möchte allerdings nicht die ganze Weiterbildung dort abschließen, nur wie Fellowship für 1 - 2 Jahre und zurück. Mich lockt die gute Möglichkeit dort viel und strukturiert zu lernen. Ich muss gestehen, ich bin mit der Fachärztlicher Ausbildung zumindest in meine Krankenhaus gar nicht zufrieden.

Und überhaupt werden solche nicht gerade so richtig junge Kandidaten bei der Bewerbung in der USA berücksichtigt? Aus meiner Erfahrung hier in BRD je junge ist der Bewerber desto mehr Chancen hat er/sie die stelle zu bekommen.

Danke!

davo
06.08.2015, 21:39
Im Durchschnitt sind Studienanfänger in den USA mittlerweile 25 Jahre alt... sprich 29 beim Abschluss. Denke nicht, dass da ein paar Jahre mehr ein großes Problem sind, vor allem dann nicht, wenn man viel geforscht hat. (Für einen MD/PhD braucht man im Durchschnitt 8 Jahre, an guten Unis meist 8-10 Jahre, sprich dann ist man schon 33-35...)

dantheg
06.08.2015, 22:46
Ich würde auch sagen, so alt ist 35 jetzt auch nicht um in die USA zu gehen. Ich kenne einen hier in den USA der erst mit 40 nach einer recht erfolgreichen IT Karriere angefangen hat Medizin zu studieren. Ist jetzt nicht die Regel aber gibts schon. Und es gibt relativ viele Leute die ein oder zwei Jahre Zeit nehmen um zwischen der Uni und der Medschool zu forschen.

Was aber wichtiger als das Alter ist - ohne Residency gibt es keine Fellowship (außer in recht seltenen Ausnahmen). Es macht meiner Ansicht nach keinen Sinn die USMLEs zu absolvieren wenn man nicht die gesamte Weiterbildung in den USA absolviert.

Vielleicht bist du insgesamt zufriedener und hast nicht die Mühe mit den Steps wenn du einfach das Haus in Deutschland wechselst?

arztarzt
06.08.2015, 22:53
Davo, Danke für die Antwort. Ich würde mich damit gerne beschäftigen und den Test in Angriff nehmen.... nur möchte ich natürlich nicht, dass meine Mühe am Ende wegen meines Alters für die Katz wird. Jetzt bin ich Mitte 35, noch ein Jahr für die Prüfungsvorberetung usw, also ugf erst knapp vor 37 kann ich meine Bewerbungen um Fellowship weg schicken.....)))

arztarzt
06.08.2015, 23:10
Dantheg Danke Dir auch für die Antwort.
Ja, das Haus habe ich schon mal gewechselt, aber kann nicht sagen, dass sich was wirklich gebessert hat. Wenn ich erfahre ( ich bin in der Neurologie) dass meine Kollegen, die eine Facharztprüfung doch bestehen, aber trotzdem können nicht RAPD Test machen , oder INO erklären, dann scheint mir das alles ein bisschen oberflächlich und nicht professionell zu sein. Ich kenne die anderen Kollegen , die einfach ruhe im Leben wollen, interessieren sich für nix, morgens Besprechung, mittags Aufnahmen, und Abends so früh wie möglich nach Hause, das hat auch Vorteile, aber das ist langweilig, uninteressant und bringt doch keine Freude an der Arbeit.

Vielleicht irre ich mich , wenn ich den Begriff Fellowship verwende. Ich meinte, ich möchte gerne 1-2 Jahre in der USA als Arzt arbeiten, und danach zurück nach D. Ich kenne doch ein Paar Ärzte (zwar aus Indien und China) die in der USA nie arbeiteten, allerdings nachdem sie den Test erfolgreich abgelegt haben, arbeiten die dort als Residenten. Ok, ich glaube ich habe es gerade verstanden, ich brauche nicht Fellowship, sondern Residency . . kann man so ein klinisches Fremdjahr machen? Hier sind USML 1 & 2 natürlich unerlässlich.

dantheg
07.08.2015, 17:58
Ein oder zwei Fremdjahre in den USA machen geht sehr schwer - will eigentlich sagen geht nicht aber es gibt wohl immer irgendwelche Ausnahmen. Die Weiterbildung ist ja recht strukturiert und es macht Sinn diese von Anfang bis zum Ende durchzuziehen damit man den gesamten Lernerfolg bekommt. Entweder man geht aufs Ganze mit der vollen Weiterbildung oder man lässts bleiben. Eventuell gäbe es die Möglichkeit in Neuro eine subspecialty fellowship über ein oder zwei Jahre zu machen, etwa movement disorder oder stroke, und in seltenen Fällen wird hierfür keine abgeschlossene Residency vorausgesetzt. Aber in den allermeisten Fällen wird bei diesen subspecialties eine abgeschlossene US-Residency erwartet.

Ich glaube du sprichst aber ein größeres Problem an - es gibt halt auch faule und inkompetente Ärzte (gefährlich für den Patienten ist wenn beides gleichzeitig auf denselben Arzt zutrifft), auch in den USA. Ich bin seit 2 Jahren praktizierender Internist in den USA und es gibt halt gute, weniger gute aber auch richtig schlechte Ärzte. Es gibt die die bei der Aufnahme nur das nötigste machen und mit dem Patienten so gut wie nicht reden und die eigentlichen Probleme die zu einer Aufnahme geführt haben nicht erkennen. Und es gibt die die sich die Zeit nehmen bei dem dementen Patienten noch die Familie oder die Schwestern im Pflegeheim anzurufen um so den Patienten wirklich zu behandeln. Was mich persönlich als Internist bei unseren Neurologen stört ist das reflexartige Anordnen vom MRT. Sicherlich gibt es in den USA noch stärker ausgeprägt den rechtlichen Aspekt als in Deutschland, aber vielen Neurologen interessiert die Klinik gar nicht, die schauen nur aufs MRT (ist jetzt kein Neurologen-Bashing, wie schon gesagt wir Internisten sind nicht unbedingt besser).

ehem-user-19-08-2021-1408
07.08.2015, 23:18
Hatte PJ in den USA. Mein Mitbewohner war ein Facharzt aus dem Lebanon, der 12 Monate eine klinische Fellowship zur Spezialisierung gemacht hat (nach 1 Monat observership dort im Jahr vorher). Er hatte alle Steps natürlich und das ECFMG.

Also dass man eine Residency braucht für alle Fellowships, ist natürlich falsch. Ich selbst keine eine Klinik, wo die Fellows zu 100% Ausländer sind, und die meisten auch nicht die hellsten (Alter 30-55).

Für reine Research Fellowships braucht man die Steps eh nicht. Da ist die Finanzierung das wichtigere Problem.

ehemaliger User_13052016-1
08.08.2015, 13:33
Für die allermeisten KLINISCHEN Fellowships (99%) bräuchte man schon die Residency, wenn die AMA-zertifiziert sind,oder?
Ich habe bis jetzt nur von Ausnahmen in Fächern wie Radiolgie, Hämato/Onk und Subspezialisierungen der Augenheilkunde/Surgery gehört, aber die sind dann wahrscheinlich an sehr unbeliebten Kliniken, oder? Kann noch jemand das bestätigen?

arztarzt
09.08.2015, 13:32
Ok, im Prinzip ich würde auch die ganze Residency machen.

Ich habe auch die letzte Tage ein bisschen recherchiert, es gibt tatsächlich die Ärzte die das Medizinstudium vor 10- 15 Jahren abgeschlossen haben und die wagen und / dürfen USMLE ablegen und bekommen doch gute Weiterbildungsstellen.

Wichtig ist natürlich gute scores zu kriegen.

Leute, ich habe noch ein Paar wichtigen Fragen. Wie erwähnt, ich bin gerade mitte 35. Ich rechne mit ugf. 1 Jahr Vorbereitungszeit für USMLE 1 und 2. Nun bin ich ein bisschen verwirrt....Ich habe im Internet alles mögliches durchgelesen, stimmt es wirklich so, dass Matching nur 1 Mal pro Jahr stattfindet?
Laut den Foren die Bewerbungszeiten beginnen im July und die Ergebnisse/Matching kommen erst im März , stimmt es?

Daher wollte ich fragen...wenn ich z.b. USMLE 1 im März oder April 2016 ablege, werde ich natürlich die gewisse Zeit brauchen um mich für USMLE 2 vorzubereiten. Das wird bestimmt dauern. Kann ich mich bereits nach USMLE 1 Bewerben und darauf einfach hinweisen dass USMLE2 steht mir noch vor? Und ob jemand weisst, wann spätestens soll ich meine Unterlagen mit den Ergebnissen von USMLE 2 vervollständigen? Wenn die Bewerbungszeit im July jeweiliges Jahres beginnt, kann ich die erst z.b. im September / Oktober die Prüfung machen und die Ergebnisse Später einreichen?

arztarzt
09.08.2015, 17:18
Nepo, guck mal was ich hier gefunden habe..))

Fellowship without residency:

http://www.usmle-forums.com/img-residency-match-forum/5800-fellowships-without-residency.html

Es ist doch möglich, ich glaube für mich wäre das die beste Lösung..)))!!!

USMLE aber ist eine Voraussetzung.

Allerdings bei manchen Fellowship-Programms ist Residency unerlässlich, z.b. Harward Fellowship in Neurologie wollen nur Bewerber mit R.

ehemaliger User_13052016-1
10.08.2015, 18:28
Super, die Info ist bestätigt...Es wird aber anscheinend zunehmend schwerer, an solche Fellowships zu kommen (also meist die nicht akkreditiert und man kann danach nicht in den USA arbeiten).

Weiß jemand, wie kompetativ non-ACGME accredited fellowships in super Institutionen wie Harvard oder Yale oder Hopkins sind?

arztarzt
10.08.2015, 20:21
...gibt's solche progemmen non-ACGME accredited in solchen Instituten überhaupt?
Ich glaube es ist auch nicht leicht eine Position dort zu bekommen....so viele Leute aus Pakistan India und Ko. machen sich echt viel Mühe um nach Amerika zu kommen.

ehem-user-19-08-2021-1408
11.08.2015, 15:07
Wobei tendentiell lieber ein Europäer genommen wird
(sowohl aus objektiven = fachlichen, wie auch aus subjektiven Gründen...)
Habe selbst beobachten müssen, wie Ärzte aus fernen Kulturen Probleme mit dem Patientenumgang hatten.
Beispiel männlicher ausländischer Arzt und weibliche amerikanische Patientin

ehemaliger User_13052016-1
11.08.2015, 20:34
Ja, es gibt die, man muss einfach einzeln die Kliniken recharchieren...Etwa die Hälfte bis 1/3 sind non-ACGME accredited...Die führen halt zu keiner Lizenz und man kann danach nicht in den USA in der Regel arbeiten...

GOMER
17.09.2015, 09:18
Etwa die Hälfte bis 1/3 sind non-ACGME accredited...Die führen halt zu keiner Lizenz und man kann danach nicht in den USA in der Regel arbeiten...

Schmarrn, wenn Du ein non-ACGME Fellowship machst, als FMG ohne vorhergehende US-GME Zeit, an einer Institution, die auch ACGME Programme hat, dann kannst Du die Zeit auch auf ne License anrechnen lassen. Beispiele sind mir persönlich bekannt.