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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zusammenfassung anfechtbare Fragen!!



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Unregistriert
20.08.2015, 14:51
hey Leute,

wir sollten so langsam in Gang kommen und die anfechtbaren Fragen dem IMPP zukommen lassen. Wenn wir hier alles zusammentragen, dann könnten mehrere diese Fragen anfechten! Je mehr Leute das machen, desto besser! Falls ihr mal im Forum die Beiträge vom Physikum Herbst14 durchgelesen habt, haben die sich super zusammen getan und zusammenfassungen geschrieben, die dann von MEHREREN dort eingereicht wurden. Find ich super, den Zusammenhalt. Immerhin wurden dann wirklich paar Fragen gestrichen letztes Jahr! Also würde ich vorschlagen, dass jeder hier die anfechtbaren Fragen reinschreibt, mit Auflage, Fragennummer, Erklärung und Quellen...ich werde alle die hier reingeschrieben werden mit in den Brief reinnehmen, in abgewandelter Form natürlich. Mit der Bitte, dass das JEDER macht, der Interesse daran hat, zum einen manchen das Bestehen noch zu ermöglichen, zum anderen Notenverbesserungen zu unterstützen!

Denkt daran, alles is anfechtbar, wenn auch nur ein Zweifel in der Frage besteht. Verlieren können wir nichts, nur gewinnen! und GANZ WICHTIG: wir haben nur 1 Woche Zeit!

wäre echt super, wenn so viele wie möglich mitmachen würden!

FlameIngo
20.08.2015, 18:23
Also ich habe schon fast einen relativ langen Brief fertig für die Gallensäure-Frage. Ich finde meine Argumentation auch recht gut. Meinst du, wir sollten das hier direkt öffentlich posten oder untereinander rumschicken ?

Unregistriert
20.08.2015, 18:57
Wieviele Fragen haben wir denn mittlerweile, die anzufechten sind? Meint ihr wir kommen insgesamt auf die Anzahl wie in den letzten Jahren??

gqg25
20.08.2015, 20:14
Ich würde es untereinander austauschen, wenn die Argumentation dann soweit sauber erscheint, können wir alle die Fragen einreichen.

Versuchen sollten wir auf jeden Fall folgende Fragen:

Tag 2 - A1, B81 - prä-m-RNA Moleküle (www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92457&page=1)

Tag 2 - A49 / B131 - Schenkelhernie (1www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92454&page=1)

Tag 1 - A131 / B156 - Gallensäuren (www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92439&page=1)

Tag 2 - A141 / B59 - ICF (www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92456&page=1)

Tag 1 - A111 / B29 - Alkoholkonsum & Lungenkrebs (www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92450)

Fallen euch noch weitere Fragen ein? Je mehr, desto besser. Profitieren können alle, vor allem die Grenzgänger.

Unregistriert
20.08.2015, 20:21
Tag 2 Entwicklungsstörung Fr. A/136
ich werde morgen anhand von Fachbüchern mich um gewisse Fragen kümmern.

Unregistriert
20.08.2015, 20:30
http://www.medi-learn.de/foren/forumdisplay.php?f=2


(Tag 1 , A115/B94, Ejektonsfraktion)

finde ich auch sehr sinnvoll. Also 50% wäre schon nicht normal

Unregistriert
20.08.2015, 20:33
Und Tag 2, B 126 / A 44 M. Triceps Brachii Innervation (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92466)
kann man ja anhand der verschiedenen Meinung von Fachbüchern auch anfechten

gqg25
20.08.2015, 20:34
Melde Dich doch mal bei mir per E-Mail ([email protected]) wenn Du Hilfe brauchst. Vielleicht bringt es ja was, wenn wir gemeinsam daran arbeiten.

FlameIngo
20.08.2015, 20:40
Also die Erklärung zu "Alkoholkonsum und Lungenkrebs" kann ich nicht so gut schreiben, weil mir das zu abstrakt ist. Ich hab zwar E gekreuzt, aber jede Frage weniger ist eine gute Frage. Kann das denn jemand gut auf den Punkt bringen und belegen, warum entweder beide Antworten richtig sind, oder die Frage nicht eindeutig formuliert ist ? Ein Literatur-Beleg wäre für jede Position ja schon gut.

Für die Gallensäuren hab ich meinen Brief jedenfalls fertig. Könnte jemand evtl. mir einen Scan der Seite aus den Endspurt-Skripten zukommen lassen ? Würde das als Anhang beifügen, aber hab sie selbst nicht.

kdaguhn
20.08.2015, 20:41
Also ich werde mich um die Fragen A136, Frage A141, Frage A111, Frage A49 kümmern.
die Frage mit den Gallensäuren A131 und die mRNA Frage werde ich mich nicht kümmern. Da kenn ich mich zu wenig mit aus. Dank der Mündlichen möchte ich mich damit jetzt auch nicht beschäftigen.
Wenn ich das morgen zusammen gestellt hab, dann setzte ich es hier rein. Umso mehr das machen, umso besser.
gpq25, ich schick dir das dann per Mail wenn du möchtest. Hab mich grad angemeldet, also bin die gleiche Person, wie davor.

gqg25
20.08.2015, 20:47
FlameIngo, Ich scanne Dir mal eben die Seiten.

Also für A1 und A49 schreibe ich auf jeden Fall etwas, für andere muss ich mal sehen, dass ich eine richtig gute Argumentationslinie finde. Ich denke auf alle Fälle drüber nach.

kdaguhn
20.08.2015, 21:01
wir sollten uns morgen vielleicht vorher hier kurz schließen ob wir das so stehen lassen könne und evtl alle den gleichen Brief einreichen.

gqg25
20.08.2015, 21:01
Also das Scannen muss ich auf morgen Früh verschieben, irgendwie streikt mein Gerät, und ich kriege das technische Problem nicht auf die Schnelle gelöst.

gqg25
20.08.2015, 21:35
Wie schaut es eigentlich mit der Anfechtbarkeit von Tippfehlern aus? Bei Frage A41 steht in Antwortmöglichkeit C "Phopholipase A", die es nicht gibt. Allerdings ist die Antwortmöglichkeit sowieso falsch.

Reicht wahrscheinlich nicht.

Tobias160993
20.08.2015, 21:44
Also ich bin mir auch relativ sicher, dass man die Frage mit sozialer Rolle/Norm anfechten kann, werde mich da morgen noch genauer informieren :)

FlameIngo
20.08.2015, 22:31
Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen
- Rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts -
Große Langgasse 8
55116 Mainz



20.08.2015
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, Herbst 2015, schriftlicher Teil


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich Sie auf Fragen hinweisen, die laut einschlägiger Literatur nicht eindeutig beantwortbar sind, weshalb mehr als eine Antwortmöglichkeit als richtig zu werten ist und die Frage aus der Wertung genommen werden sollte.


Tag 1, Auflage A, Frage 132

Welche Aussage zu Gallensäuren trifft im Allgemeinen zu ?

(A) Eine erhöhte Konzentration von Gallensäuren in den Hepatozyten reduziert die Sekretion von Primärgalle in die Gallenkanälchen (Canaliculi biliferi).

(B) Die Konzentration der Gallensäuren in der Lebergalle übersteigt diejenige in der Blasengalle etwa dreifach.

(C) Die intestinale Rückresorption der Gallensäuren aus dem Darmlumen in den Enterozyten erfolgt hauptsächlich über einen primär-aktiven Transport.

(D) Für den Transport der Gallensäuren aus dem Disse-Raum in den Hepatozyten hinein spielt der Co-Transport mit Natrium eine wesentliche Rolle.

(E) Vermehrter Rückfluss von Gallensäuren zur Leber steigert die Synthese von Cholsäure in den Hepatozyten.

Als potentiell richtige Antwortmöglichkeiten sind (C) und (D) anzusehen.

In einschlägigen Quellen finden sich Belege für die Richtigkeit der Antwortmöglichkeit D. Dazu finden sich u.a. folgende Quellen:

Quelle: Biochemie des Menschen, Florian Horn, 5. Auflage 2012, Kapitel 31 Seite 552
„Sie werden gemeinsam mit der „alten“ Galle sezerniert, im terminalen Ileum zu 95% über einen Na+-Co-Transport sekundär-aktiv resorbiert und über die Pfortader wieder der Leber zugeführt.“

Quelle: Duale Reihe Biochemie, von J.Rassow, R. Deutzmann, R. Netzker, K. Hauser, Auflage 3, 2012, Kapitel 11.3, Seite 197 sowie Abbildung A-11.11. auf Seite 198
„Die verschiedenen Gallensäuren werden zu über 90% im distalen Ileum resorbiert und über die Pfortader der Leber zugeführt.Sowohl in die Enterozyten als auch in die Hepatozyten gelangen die Gallensäuren durch sekundär-aktiven Na-Symport.[...].“

Es finden sich jedoch außerdem Belege für die gleichwertige Richtigkeit der Antwortmöglich-keit C, wie ich im Folgenden ausführe.

Quelle: Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie, Springer Verlag
9. Auflage, Kapitel 61.1.1, Seite 750

„Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass die mit der Galle in das Duodenum eingebrachten Gallensäuren zu über 90 % im Ileum mit Hilfe eines aktiven Transportsystems resorbiert und über das Pfortadersystem zur Leber zurückgebracht werden, wo sie für die erneute Sekretion in die Gallenflüssigkeit zur Verfügung stehen. Dieser enterohepatische Kreislauf der Gallensäuren erfolgt mit beträchtlicher Geschwindigkeit, sodass die relativ geringe Gesamtmenge an Gallensäuren des menschlichen Organismus (3–5 g) etwa 6- bis 10-mal pro Tag den Kreislauf durchläuft. „

Quelle: Löffler Basiswissen Biochemie mit Pathobiochemie, Springer Verlag
7.Auflage, Kapitel 21.3., Seite 439:
„Nach dem Zerfall der Micellen am Bürstensaum des Mucosaepithels werden Gallensäuren im unteren Duodenum mit Hilfe eines aktiven Transportsystems resorbiert und über das Pfortadersystem zur Leber zurückgebracht. „

Quelle: Mediscipt Kurzlehrbuch Physiologie, Hick & Hick, Elsevier Verlag
1.Auflage, Kapitel 7.4.5.3, Seite 192
„Nach Resorption der Fette aus den Mizellen durch die Darmmukosa bleiben die Gallensäuren zunächst im Darmlumen zurück. 50% der Gallensäuren werden anschließend passiv in Dünn- und Dickdarm aufgenommen. Die aktive Rückresorption der Gallensäuren vollzieht sich (wie die von Vitamin B12) im terminalen Ileum.“

Quelle: Endspurt Vorklinik Biochemie 3, Thieme Verlag, basierend auf den Thieme Kurzlehr-büchern, Auflage 2015, Seite 64
In genanntem Skript des Thieme Verlags befindet sich eine Abbildung über den enterohepatischen Kreislauf, die eine primär-aktive Resorption angibt. (siehe Anlage)



Begründung:

Entsprechend den genannten Quellen kann man offensichtlich schließen, dass es sich dabei um einen primär-aktiven Transport handelt. Es findet sich kein Hinweis darauf, dass Antwortmöglichkeit C als nachrangig zu bewerten ist ohne die entsprechende Literatur (insbesondere Löffler/Petrides) als ungeeignete Prüfungsliteratur anzusehen.
Die Formulierung „Tatsächlich“, sowie „zu über 90 %“ im Buch von Löffler/Petrides entsprechen der Antwortformulierung, dass die Aufnahme „hauptsächlich“ auf diesem Weg erfolgt und somit „im Allgemeinen“ eindeutig zutrifft. Es liegt kein Hinweis vor, dass eine der beiden Antworten größere wissenschaftliche Glaubwürdigkeit hat oder besser gesichert ist.
Ebenso lässt die Formulierung keinen Schluss zu, dass es sich um einen sekundär-aktiven Transport handeln würde, da dazu mindestens die Angabe des zweiten Substrats fehlt, wie es sonst üblich ist. Es ist demnach davon auszugehen, dass ein primär-aktiver Transport gemeint ist und weder passiver Transport noch ein Symport stattfindet. Im Kontext der Aufgabe ist keine der beiden Antworten C und D somit als nachrangig zu erachten beide Lösungen als richtig zu werten. Die Aussage, dass für den Transport der Gallensäuren aus dem Disse-Raum in den Hepatozyten ein Na-CoTransport eine wesentliche Rolle spielt, ist gleichwertig mit der Aussage, dass die Resorption im Darmlumen hauptsächlich über einen primär-aktiven Transport erfolgt.

Es ist nicht davon auszugehen, dass solche Fakten aus einem seriösen Werk wie Löffler/Petrides für den Preis von 79,99€ von Studenten noch weiter verifiziert werden müssen, um sie in der Prüfung korrekt beantworten zu können. Es handelt sich in der Darstellungsweise auch nicht um einen besonders hervorstehenden oder fragwürdigen Fakt, der einer Überprüfung bedürfe.
Die Aussage, dass Gallensäuren hauptsächlich per primär-aktivem Transport im Darm resorbiert werden, ist somit als gleichwertig richtig zu erachten. Die Frage hat aus den genannten Möglichkeiten demnach keine eindeutige Antwort und ist aus der Wertung zu nehmen.



Tag 2, Auflage A, Frage 141

Welches der folgenden Rehabilitationsziele ist am ehesten dem Bereich Partizipation (Teilhabe) des ICF [...]zuzuordnen ?

(A) Erhalt der Erwerbsfähigkeit

(B) Funktionsfähigkeit im Alltag

(C) gesunder Lebensstil

(D) psychisches Wohlbefinden

(E) Schmerzfreiheit


Man findet zu dieser Frage eindeutige Belege für die Richtigkeit der Antwortmöglichkeiten A, sowie B.

Für die Antwort A, den Erhalt der Erwerbsfähigkeit, spricht folgendes Standardwerk:

Quelle: Medizinische Psychologie und Soziologie, Hermann Faller & Hermann Lang, 3. Auflage 2010, Springer Verlag, Kapitel 10, Seite 328

„CF-Dimensionen auf Ebene der Person
- Körperfunktionen und Körperstrukturen: krankheitsbedingte Beeinträchtigungen der anatomischen Struktur und physiolo- gischen Funktion auf körperlicher und psy- chischer Ebene
(z.B. Beinamputation nach einem Unfall).
- Aktivität: Fähigkeit, im Alltagsleben be- stimmte Leistungen zu vollbringen, Funk- tionsfähigkeit der Person (z. B. gehen können).
- Partizipation: Teilhabe an Beruf und Gesellschaft, soziale Integration (z. B. seinen Beruf als Landwirt oder Sachbearbeiter ausführen können).“


Ebenso ist Antwort B gleichwertig korrekt, wie in folgenden Quellen ersichtlich.

Quelle: Towards a Common Language for Functioning, Disability and Health - ICF , WHO 2002, Geneva

S.13:
Activity and Participation:

Problem in the person's current environment:
Example: a5101.1_ to indicate mild difficulty with bathing the whole body with the use of assistive devices that are available to the person in his or her current environment

Limitation without assistance:
Example: a5101._2 to indicate moderate difficulty with bathing the whole body and implies that there is moderate difficulty without the use of assistive devices or personal help

S.16:
Activities and Participation:

Learning and Applying Knowledge General Tasks and Demands Communication
Mobility
Self Care
Domestic Life
Interpersonal Interactions and Relationships Major Life Areas
Commmunity, Social and Civic Life


Quelle: „Teilhabe, Teilhabemanagement und die ICF“, Gerd Grampp, Susanne Jackstell, Nils Wöbke; Kapitel „Die Basisinhalte des ICF“ ab S.53ff., hier speziell S. 57f.

"Partzipation (Teilhabe) ist das Einbezogensein einer Person in eine Lebenssituation. Sie repräsentiert die gesellschaftliche Perspektive der Funktionsfähigkeit (WHO 2005, S.146). Teilhabe als gesellschaftlicher Anteil der Funktionsfähigkeit bezieht sich auf die Umwektbedingungen. Nach Schuntermann geht es beim Teilhabekonzept um „Fragen nach dem Zugang zu Lebensbereichen, der Daseinsberechtigung und dem selbstbestimmten und gleichberechtigten Leben sowie der erlebtne gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Lebensbereichen, die einer Person wichtig sind.[...](Schuntermann 2004,S.27)“


Begründung:

Gemäß den verschiedenen Quellen ist keine der beiden Aussagen A und B eher richtig als die andere, da es für beide eindeutige Belege in anerkannter Literatur gibt. Zudem ist das von der WHO genannte Beispiel "Limitation without assistance" eine Einschränkung der Funktionsfähigkeit, und wird zudem der Kategorie Partizipation/Teilhabe zugeschrieben. Auch werden zusätzlich von der WHO auf Seite 16 konkrete Gebiete der Partizipation genannt, deren Einschränkung gleichzusetzen sind mit verminderter Funktionsfähigkeit im Alltag. Da die WHO Urheber der ICF ist, ist diesen Aussagen somit mehr Gewicht zuzuschreiben als einem gewöhnlichen Lehrbuch.
Unabhängig davon ist die Fragestellung nicht konkret genug formuliert, um sich auf einzelne richtige Aussage festlegen zu können. Dagegen sprechen unterschiedliche Formulierungen in Lehrbüchern, weshalb sowol die Antwort A, als auch B als richtig zu werten sind und die Aufgabe aus der Wertung genommen werden sollten.

gqg25
21.08.2015, 06:05
Hier ist mal ein Scan für die Gallensäuren.

https://office.mailbox.org/publications/documents/5726187/f480aa1fd834a76bb3ea3bb6a7fecf7d

Melina93
21.08.2015, 06:11
Was ist mit der Ejektionsfraktions- Frage? Ich fand diese auch anfechtbar.

gqg25
21.08.2015, 07:05
FlameIngo,

Vielen Dank für den Text. Hier sind meine Anmerkungen:

Erst einmal würde ich folgende Passage streichen, weil sie der Diskussion nicht hilft:

"Dieser enterohepatische Kreislauf der Gallensäuren erfolgt mit beträchtlicher Geschwindigkeit, sodass die relativ geringe Gesamtmenge an Gallensäuren des menschlichen Organismus (3–5 g) etwa 6- bis 10-mal pro Tag den Kreislauf durchläuft."


Die einzige wirklich schlagkräftige Quelle sind die Endspurt-Hefte (Biochemie 2 !). Darauf würde ich setzen, um eine Argumentation aufzubauen, die vielleicht nicht auf den fettesten Lehrbüchern basiert, aber dafür auch nicht auf einer falschen Deduktion.

Es braucht aber gar nicht viele Änderungen, denn vieles was Du schreibst finde ich super. Ich habe mal ein bisschen umgestellt, an etlichen Stellen Wörter getauscht und versucht, das ganze etwas schlanker zu schreiben.

"Begründung:

In der genannten Literatur finden sich widersprüchliche und somit keine zweifelsfreien Aussagen bezüglich der Art des aktiven Transportes. Es gibt für den Studenten keine Sicherheit, dass Antwortmöglichkeit C als nachrangig zu bewerten wäre. Zudem liegt kein Hinweis vor, dass eine der beiden Antworten größere wissenschaftliche Glaubwürdigkeit hat oder besser gesichert ist.

Die Formulierung „Tatsächlich“, sowie „zu über 90 %“ im Buch von Löffler/Petrides entsprechen der Antwortformulierung, dass die Aufnahme „hauptsächlich“ auf diesem Weg erfolgt und somit „im Allgemeinen“ eindeutig zutrifft. Die Formulierung lässt aber keinen deduktiven Schluss zu, dass es sich hauptsächlich um einen sekundär-aktiven Transport handelt. Dazu fehlt mindestens die Angabe des zweiten Substrats fehlt, wie es sonst üblich ist. Es kann demnach davon ausgegangen werden, dass ein primär-aktiver Transport gemeint ist und weder passiver Transport noch ein Symport stattfindet. Insbesondere in Verbindung mit der angegebenen Abbildung der Endspurt-Reihe von Thieme, ist dieser Schluss zulässig.

Die Aussage, dass für den Transport der Gallensäuren aus dem Disse-Raum in den Hepatozyten ein Na-CoTransport eine wesentliche Rolle spielt, ist gleichwertig mit der Aussage, dass die Resorption im Darmlumen hauptsächlich über einen primär-aktiven Transport erfolgt. Im Kontext der Aufgabe ist daher keine der beiden Antworten C und D als nachrangig zu erachten, sondern beide Lösungen sind als richtig zu bewerten.

Die Frage hat aus den genannten Möglichkeiten demnach keine eindeutige Antwort und ist aus der Wertung zu nehmen.

Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass solche Fakten aus einem seriösen Werk wie Löffler/Petrides für den Preis von 79,99€ von Studenten nicht weiter verifiziert und im Detail erötert werden müssen, um sie in der Prüfung korrekt beantworten zu können. Es handelt sich in der Darstellungsweise auch nicht um einen besonders hervorstehenden oder fragwürdigen Fakt."

gqg25
21.08.2015, 07:32
FlameIngo,

Hier noch meine Ideen zu Deinem zweiten Brief:

Erst mal ein paar Tippfehler:

""Partzipation (Teilhabe) ist das Einbezogensein einer Person in eine Lebenssituation. Sie repräsentiert die gesellschaftliche Perspektive der Funktionsfähigkeit (WHO 2005, S.146). Teilhabe als gesellschaftlicher Anteil der Funktionsfähigkeit bezieht sich auf die Umweltbedingungen. Nach Schuntermann geht es beim Teilhabekonzept um „Fragen nach dem Zugang zu Lebensbereichen, der Daseinsberechtigung und dem selbstbestimmten und gleichberechtigten Leben sowie der erlebten gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Lebensbereichen, die einer Person wichtig sind."

"Unabhängig davon ist die Fragestellung nicht konkret genug formuliert, um sich auf eine einzelne richtige Aussage festlegen zu können. Dagegen sprechen unterschiedliche Formulierungen in Lehrbüchern, weshalb sowohl die Antwort A, als auch B als richtig zu werten sind und die Aufgabe aus der Wertung genommen werden sollte."

Nun zur Argumentation:

Finde ich gut. Das ist zwar alles etwas schwammig, aber so schwammig sind ja auch die Definitionen, woher sollen wir also die Abgrenzung wissen (!) können? Klar, viele werden richtig geschätzt haben, was das IMPP als korrekt ansieht, aber mit den Quellen finde ich das nicht mehr so eindeutig, das grenzt an Haarspalterei wo keine Haare zu sehen sind.