PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urologische Fragestellung



mpl61
25.08.2015, 19:47
Fallbeschreibung:

kleiner Nierenstein mit Doppel J Katether ins Nierenbecken hochgeschoben. Jetzt Doppel J Katether schon > 5 Moante drin. Jetzt geplant Zweizeitig: Wechsel Doppel J. dann Versuch Bergung/Entfernung Nierenstein in zweiter Sitzung in ITN.
Frage: kann man das nicht in einer Sitzung machen, müssen das zwei ITN zeitversetzt sein?

][truba][
25.08.2015, 20:15
Hey,

kann dir leider nicht fachlich weiterhelfen aber wie groß ist "klein"? Wäre er prinzipiell spontan Abgangsfähig von der Größe her?

mpl61
25.08.2015, 20:27
Danke für deine Antwort und Frage:
der Stein geht mit Wahrscheinlichkeit nicht spontan ab und wenn doch dann mit größtmöglichen Schmerzen.

dmtec
25.08.2015, 20:38
1. Warum schon seit 5 Monaten? Normalerweise kann man einen kleinen Stein nach 1 Monat mit flexibler Ureterorenoskopie oder Perkutater Nephrolitholapaxie nach 1 Monat angehen.
Einzig wenn es eine schwere Pyelonephritis gegeben hat mit Abriss/Mazerierung des Harnleiters, kann man auch mal den DJ länger drin lassen.

mpl61
25.08.2015, 21:03
Danke für die Nachricht.
Also der DJ ist länger drin wegen nicht Narkosefähig während dieser Zeit.

mainzer
26.08.2015, 00:12
ich glaube die Uros wollen so etwas immer gern zweizeitig machen, da die Gefahr einer Schwellung nach Manipulation (DJ-Wechsel) recht groß ist und dann der Stein in keinem Falle zu bergen ist...
Bzgl. Narkosefähigkeit und zweizeitiger OP...was spricht jeweils gegen eine SpA..ggf. auch mit kurzwirksamen Anästhetikum (Prilocain 2%)...?

Slippengringo
26.08.2015, 09:10
Der Versuch einer Steinsanierung proximaler Harnleitersteine und Nierensteine via URS verläuft oft bei primärem Therapieansatz (= es lag vorher kein DJ) frustran. Ganz einfach weil der Harnleiter nicht vorgedehnt ist und man mit dem Ureterorenoskop den Harnleiter verletzen würde, wenn man mit Gewalt gegen den Widerstand hochspiegelt. Erst recht wenn flexible URS-Geräte zum Einsatz kommen (diese sind dicker) wie zum Beispiel in der Therapie von Unterkelchkonkrementen.
Die URS erfolgt in der Regel in Narkose. Auch weil eine Bewegung des Patienten den fragilen Harnleiter beschädigen könnte.
Ist eine Narkosefähigkeit nicht gegeben, muss bei symptomatischer Urolithiasis (Koliken, Harnstau, Nierenversagen, Urosepsis) die Niere via DJ od. PNS abgeleitet sein, bis die OP erfolgen kann. Auch ist die Steinsanierung kontraindiziert während einer Urosepsis. Letztere muss dann nach Ableitung erst behandelt worden sein. Die DJ- bzw. PNS-Einlage muss nicht in Narkose erfolgen sondern kann auch in Analgosedierung erfolgen. Ein DJ hat in der Regel eine maximale Liegedauer von 6 Monaten.

Wenn der Pat. jetzt nach 5 Monaten OP-fähig ist, verstehe ich nicht wieso man ihm dann jetzt nochmal den DJ wechselt und eine zweizeitige Steinsanierung erst im Verlauf plant.
Je nach Steingröße ist dann der Eingriff transurethral via URS od. perkutan via PNL od. gar via ESWL möglich.

mpl61
26.08.2015, 20:31
Vielen Dank für die ANtworten.
Eine ITN-Fähigkeit ist momentan eingschränkt gegeben. Manipulation und Schwellung ist ein nachvollziehbarer Grund, warum die Urologen das Zweizeitig machen wollen. Und warum vor OP ein DJ liegen muss ist auch nachvollziehbar wegen Vordehnung.
Nochmal zum vergewissern: Ist es immer so dass DJ-Wechsel und Steinextraktion zweizeitig sind?

Hoppla-Daisy
26.08.2015, 21:08
Der DJ lag lange genug drin. Eine URS mit Steinextraktion und anschließender DJ-Einlage wäre üblich. Schwellung hat man so oder so, ob nun alleiniger Wechsel oder Steinextraktion mit direkter Einlage eines DJ. Das jetzt noch zweizeitig zu machen, erscheint wenig sinnvoll. Es sei denn, man hat DRG im Hinterkopf ;-). Sind dann wieder zwei Fälle :-D

@mpl61: Einzeitig macht man es nur, wenn das Konkrement sehr tief im Harnleiter sitzt oder einen gar schon aus dem Ostium anblinzelt. In der Regel wird es jedoch zweizeitig gemacht aus den o. g. Gründen sowie aufgrund des Risikos, den Harnleiter abzureißen.