Studium und selber Schisser?

[drmac]

So, wo ich nun endlich auch meine feste Zusage habe wollte ich doch auch mal hier was fragen :)

Ich fand die Idee Zahni zu werden schon immer gut. Selbst gehen fand ich immer horror, gut, dass ich das auch so gut wie nie getan haben... Nein, mal ganz im ernst, kennt ihr Leute aus dem Studium, die, wenn sie selbst auf dem Stuhl sitzen teilweise umkippen? Es ist nicht mehr so, dass ich die Vorsorgetermine überhaupt nicht mache, und mittlerweile ist auch alles gerichtet (nicht zu knapp :/), aber ich drehe trotzdem noch halb durch, wenn es denn wieder so weit ist. Bin ich damit die einzige oder kann jemand da von Erfahrungen berichten?

[luisafunck]

Mir geht es genau, wie dir :D

[][truba][]

Mediziner gehen doch nie selber gern zum Arzt. Da gehören ja Zahni´s auch irgendwie dazu ;-)

[baugruen]

die kommilitonin, bei der ich meine erste Anästhesie legen musste, hat auch ganz schön gezittert ;-) (lag nicht nur an mir - die hatte einfach Schiss).
Und das mit der Arztmüdigkeit von Ärzten - das stimmt natürlich ;-)

[drmac]

Okay, dann fühle ich mich gar nicht mehr so seltsam :-top
Und, oh Gott, ja, dass mit dem aneinander üben versuche ich mal schön zu verdrängen :-peng

[baugruen]

Und, oh Gott, ja, dass mit dem aneinander üben versuche ich mal schön zu verdrängen

im ersten Semester habe ich mich beim Gedanken daran auch fast eingenässt.. ;-) , aber mit der Zeit wirds besser, man stumpft etwas ab und heutzutage finde ich das spritzen geben eigentlich ganz gut - wie ein richtiger Zahnarzt eben :-D

[anna1708]

habt ihr eigentlich alle Änästhesie-Arten gegenseitig geübt? Oder nur so Mädchen-mäßig mit einer Spritze NaCl mal kurz reingepiekst?

[baugruen]

habt ihr eigentlich alle Änästhesie-Arten gegenseitig geübt? Oder nur so Mädchen-mäßig mit einer Spritze NaCl mal kurz reingepiekst?

Ach bitte... ich sah bis zum Abend aus wie jemand mit Fazialisparese... Eigentlich sollten wir tatsächlich nur einmal reinpieken und 0,2 ml oder so abgeben, aber meine Kommilitonin hatte das wohl überhört :-)
Wir haben Leitung und Infiltration geübt. Und in der Chirurgie einmal die Betäubung vom N. infraorbitalis, aber ich glaube auch nur, weil dem Chirurgen langweilig war

[zahnfee_to_be]

Übt man das eigentlich vorher einmal nicht am Menschen? Klingt doof, ich weiß, aber gibt es nicht eine Möglichkeit, das einmal am Modell/Phantom oder so zu machen? Ich stell mir das ein bisschen gruselig vor, wenn das jemand bei mir machen will, der das vorher noch nie gemacht hat.

[baugruen]

ich wüsste nicht, wie. klar, bei einer leitungsanästhesie würde ich vorher vielleicht schon einmal ein schädel-modell in die hand nehmen und mal eine trockenübung machen - schließlich schiebt man die nadel da schon ein paar zentimeter mehr oder weniger blind hinein. aber geht alles, wird alles, keine sorge! bisschen übung braucht man immer.

[WackenDoc]

Ihr übt gegenseitig ohne medizinische Indikation die Anästhesiearten mit "scharfem" Lokalanästhetikum???

[pesanserinus]

Wir üben auch aneinander. Blutabnehmen, Magensonden schieben, Augen weittropfen und sowas. Finde das gar nicht so ungewöhnlich.

[WackenDoc]

Magensonden haben wir uns nicht gegenseitig geschoben. Und Blutabnehmen ist deutlich risikoärmer als das Spritzen eines LA.
Augen weittropfen hatten wir nur einmalig- und das fand ich schon doof. Soll ja Leute geben, die den Tag über noch normal sehen können müssen z.B. weil sie lernen müssen.
Injektionen mit scharfen Medikamenten haben wir jedenfalls nicht gegenseitig geübt.

LA ist nun mal ein Medikament, was durchaus auch Nebenwirkungen haben kann.

[pesanserinus]

Ja da hast du Recht. Es verwunderte mich nur nicht, da wir halt auch alles mögliche aneinander ausprobieren. Das mit den Magensonden fand ich furchtbar und habe mich davor gedrückt. Es gab auch ein Praktikum zu SEPs mit Nadelelektroden, die dann jemandem in die Kopfhaut gepiekst wurden. :S Mal sehen was noch so kommt. Praktisch war allerdings, dass wir öfter mal diverse Blutwerte gratis bekommen haben. :D Leberwerte, HbA1c und sowas, weil es halt im Praktikum Thema war.

[Absolute Arrhythmie]

Blut abnehmen, Sehtest, Hörtest, Magensonde legen usw finde ich auch alles okay.
Ich würde aber keinem Kommilitonen ein Medikament spritzen. Was, wenn derjenige (ohne es zu wissen) allergisch darauf reagiert? Oder eine Nervenschädigung davon trägt? Da haftet die uni wohl eher nicht für uns daran schuld wollte ich erst recht nicht haben.

[el suenio]

Ich frage mich sowieso, wie da die rechtliche Seite aussieht. Wir durften uns in der Ausbildung nicht mal Blut abnehmen, weil die Schule dafür rechtlich nicht birgt. Gemacht haben wir es natürlich trotzdem in der Pause, der Reiz war einfach zu groß, mal was Cooleres machen zu dürfen :-)) Aber ich würde mir ja im Leben nicht einfach mal zum Probieren irgendwelche Nerven lahm legen lassen, das ist ja gruselig :eek:

[Salzi19]

Wir haben damals ein schwächer dosiertes la genommen, sonst weiß man ja nicht, ob man die richtige Stelle erwischt hat bei der Leitung.
@WackenDoc: in der Zahnklinik interessiert es normalerweise kein Schwein, wie es den Studenten geht...Ich hab da auch scho mit ner Zahnbürste fugen geschrubbt oder 3 Meter hohe Regale abgestaubt.

[drmac]

Vielleicht mach ich doch lieber BWL :D

[baugruen]

Ihr übt gegenseitig ohne medizinische Indikation die Anästhesiearten mit "scharfem" Lokalanästhetikum???

ehrlich gesagt, hat sich da niemand Gedanken drüber gemacht; also es stand überhaupt nicht zur Debatte, dass wir es nicht mit "echtem" LA üben...
ich persönlich - und das muss natürlich nicht jeder so finden - fand es auch ganz gut, das mal so zu spüren, wie es auch der patient spürt (bzw. nicht mehr spürt... ;-) )

und das was salzi sagt, mit der Zahnbürste... :-D , wundert mich kein bisschen

[WackenDoc]

Die meisten Dinge, die ich Patienten habe angedeihen lassen, habe ich vorher nicht in Selbsterfahrung durch gemacht. In der Humanmedizin wäre das auch nicht zweckmäßig.

Und mit der Argumentation, müsstet ihr auch dann gegenseitig Wurzelbehandlungen oder Zahnentfernungen durchführen.