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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergleich Arbeiten im Ausland



aspirin08
27.08.2015, 23:29
https://www.thieme.de/viamedici/arzt-im-beruf-arzt-im-ausland-1563/a/wo-der-rubel-rollt-aerztegehaelter-weltweit-25060.htm?p=all

ich bin vor Kurzem auf diesen Artikel gestoßen, die Zahlen hören sich - wenn auch nicht mehr ganz aktuell (2012) - schon recht zuverlässig an. Nur die enorm hohen Gehälter aus Amerika verwundern mich doch. Jedem ist bewusst, dass man in Amerika schon deutlich mehr verdient als Arzt als in Deutschland, aber so hohe DURCHSCHNITTSgehälter, v.a. in den chirurgischen Disziplinen, finde ich schon etwas heftig.
Kann hier jemand aus eigener Erfahrung dies bestätigen?
Und muss von diesen Gehältern die z.T. sehr hohen Versicherungen gegen Kunstfehler und andere fachliche Fehler (hier landet man ja schnell mal vor Gericht) noch abgezogen werden?

LG

test
28.08.2015, 18:55
Die Zahlen stimmen auf jeden Fall mit dem überein, was vor 10 Jahren üblich war. Denke viel schlechter ist es seitdem nicht geworden. Die Versicherungen usw.. sind meistens bei den Gehaltsangaben schon abgezogen.
Wenn man es in den USA soweit geschafft hat (sprich Facharzt in einem richtig lukrativen Gebiet) ist man tatsächlich finanziell sehr fein raus. Allerdings ist der Weg dorthin gerade für Ausländer nicht sehr einfach. In weniger lukrativen Fächern ist auch das Gehalt entsprehcend schlechter (Allgemeinmedizin, Psychiatrie usw...).
Letzendlich muss jeder wissen, wie man seine individuelle work life salary balance gerne hätte und welche Rolle dabei das Land, in dem man lebt, spielt. ;-) Geht man nur nach dem Geld ist auf jeden Fall der Weg in ein lukratives Facgebiet in den USA eine der aussichtsreichsten Optionen ;-)

ehem-user-19-08-2021-1408
28.08.2015, 23:31
Was ich zu den USA gerne hinzufügen würde (abseits der Bezahlung):

- In meinem Chirurgie Tertial dort sah ich keinen großen Unterschied zu dem Chirurgieleben in deutschen Kliniken. Höchstens die Organisation ist strukturierter und die Rotationen fest geplant, ansonsten sind auch hier die Hierarchien klar.

- Innere: In den USA deutlich angenehmer. Keine Blutentnahmen (dank Phlebotomisten), jede Station hatte eine Administrationsangestellte (um Sachen anzumelden oder Bürokratie zu klären), viel kompetentere und fähigere Krankenschwestern, die Kommunikation Niedergelassener - Station - andere Kliniken/Stationen funktioniert deutlich besser, weniger Papierkram und mehr elektronische Dokumentation, etc.
Auch hier sind die Aufgaben klar verteilt, welcher Arzt in welchen WB-Jahr was zu erledigen hat.

Nessiemoo
28.08.2015, 23:51
Hm, bei den amerikanischen Ärzten kommen halt auch noch die recht hohen Studienkredite dazu, was bis 70-80 Tausend Dollar pro Jahr sein kann (für 8 Jahre), die man am Anfang noch vom Gehalt abziehen soll.

test
29.08.2015, 12:27
Wobei das natürlich für Deutsche (oder andere Ausländer), die hier (bzw. in ihrem Heimatland) studiert haben, nicht zutrifft. Die Kosten für USMLEs dürften selbst mit Reisekosten für Step 2 CS usw. kaum über 8 - 10 000$ liegen.

Die von dir genannten Zahlen von 70-80 000 pro Jahr kommen mir allerdings sehr hoch vor. Mir wurden eher Gesamtschulden in Höhe von ca. 200 000 berichtet nach Ende der medicao school. Aber hängt natürlich immer von der medical school und den möglichen Vergünstigungen/Stipendien ab. Öfter sind ja Studiengebühren für Studenten, die aus dem Bundesstaat stammen deutlich günstiger z.B..

ehem-user-19-08-2021-1408
29.08.2015, 17:07
College: 0 - 45,000 pro Jahr für 3-4 Jahre
Uni: 35,000 - 70,000 (Privatunis) pro Jahr für 4 Jahre, Ausnahmen kenne ich nur wenn man PhD/MD macht, dann bekommt man die Med School Gebühren komplett gesponsert

Plus Lebenskosten natürlich für diese knapp 8 Jahre....Plus Zinsen....

GOMER
31.08.2015, 17:22
Aussagen über Gehälter in den USA zu machen ist schwer, hängt stark vom Setting ab und vor allem von der Fachrichtung, aber auch Location spielt eine sehr große Rolle. Die Spanne reicht von "so lala" bis "abgefahren".

ehem-user-19-08-2021-1408
03.09.2015, 21:21
Jo, prinzipiell ist alles nach Residency und 1-2 Jahren Fellowship reine Verhandlungssache.
Wer mehr operiert, kriegt in der Regel auch mehr, ist eine feste Devise.

Interessant finde ich an den USA nur, dass man auch nur durch reine Forschungsarbeit sich gut seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Da sitzt das Geld viel lockerer. In Deutschland funktioniert das ja oft nur neben der klinischen Tätigkeit oder durch Sponsoring.