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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flüchtlinge in Deutschland (+Europa)



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*milkakuh*
28.08.2015, 18:45
Da das Thema jetzt schon in diversen Threads aufgetaucht und sehr aktuell ist wird es Zeit für einen eigenen Thread denke ich. Hier können wir alle Neuigkeiten posten, über Hilfsprojekte schreiben und Ideen sammeln. :-)

Wer engagiert sich denn schon aktiv/passiv? Was habt ihr bisher gemacht? Wie aktuell ist das Thema denn bei euch in der Stadt?

Ich freue mich auf gute Ideen, "Gespräche" und einen toleranten Umgang mit dem Thema!

P.S.: Rechtsextremismus hat hier in dem Thread nichts zu suchen. ;-)

par
28.08.2015, 18:48
Gute Idee! Danke, milka. :-)

Muriel
28.08.2015, 18:51
Ich verschiebe das mal in die Speakers' Corner. Die Stammkneipe ist mir bei dem Thema irgendwie zu lapidar. Danke für den Thread, Milka.

Rhiannon
28.08.2015, 18:52
Bei uns in der Stadt wird derzeit ne neue Flüchtlingsunterkunft saniert, bisher sind vllt so 100-200 Flüchtlinge auf die Stadt verteilt untergebracht. Kleinstadt eben. Hab jetzt bisher noch keine negativen Sachen mitbekommen.
Im Gegenteil gibts ne kleine örtliche Flüchtlingshilfe, die einmal die Woche einen Treffpunkt im Jugendzentrum zum Kennenlernen eingerichtet hat und von eingesessenen Vereinen halt Kleidersammlungen etc.
Hab mich bisher allerdings nicht aktiv engagiert mangels Zeit durch Examensvorbereitungen etc. Hat sich also bisher auf Sachspenden beschränkt.

Muriel
28.08.2015, 19:01
Ich habe heute bei der Flüchtlingshilfe angerufen aber nur den AB erwischt. Nächste Woche dann noch mal und dann sehen wir, wie wir uns engagieren können.

Reflex
29.08.2015, 06:27
Wir haben hier im Mülheim einen tollen Verein, der 2014 ins Leben gerufen wurde. Darauf ist eine Kooperative mit dem DRK und der AWo entstanden. Unter anderem wurde ein Flüchtlingwarenhaus eröffnet für das mein Mann und ich Waren transportieren. Und ich bin gerade am Überlegen ob ich mit noch als Helfer melde um Flüchtlinge zu Behördengänge und Arztbesuchen zu begleiten.

zo.ra
29.08.2015, 11:03
Ich habe von den Migramed Initiativen von Medizinstudenten in Regensburg und München gehört. Gibt es so etwas in anderen Städten auch?

http://www.migramed-regensburg.de

http://migramed-muenchen.de

zo.ra
29.08.2015, 11:11
Und die Medibüros mit Standorten in ganz Deutschland: www.medibueros.org (http://bitly.com/Zd5jhD)

Fr.Pelz
29.08.2015, 12:02
Während Berlin ja schon teilweise einen Stopp für Klamottenspenden hat, läufts hier in Brandenburg eher schleppend. In unserer Stadt gibt es einen Flüchtlingshilfeverein, der schwer zu erreichen ist und seine HP seit 2014 nicht mehr aktualisiert hat, Telefonnummer gibts gar nicht - und die Malteser, die nicht ans Telefon gehen.
Wir sind immer noch am Aussortieren von Klamotten und wenn wir hier niemanden finden, dann schicken wir es in eine andere Ecke von Deutschland wo es gebraucht wird, ist ja letztendlich egal. Tragetücher habe ich schon ins Saarland geschickt, dort zeigen engagierte Muttis Flüchtlingen das Tragen mit Tragetuch, das ist sicher eiune gute Sache.


Ansonsten ist es mit den kleinen Zwillingen momentan etwas schwierig mit Helfen. Wenn jemandem eine Aufgabe einfällt, die man mit nörgelnden Kleinkindern erledigen kann, her damit.

Was ich gestern gemacht habe: es gibt eine Aktion mit schönem symbolischen Wert: die App von MyPostcard verschickt kostenlos Postkarten, wenn man den Code "Refugees" eingibt- so kann man eine nette Karte mit "willkommen" oä in Englisch und/oder anderen Sprachen nach Heidenau schicken. Hier der Link inkl Adresse http://www.blogger-fuer-fluechtlinge.de/blogger-machen-mit/postkarten-schicken/

WackenDoc
29.08.2015, 12:10
Evtl. mit gleichaltrigen Kindern spielen und ihnen so etwas Deutsch beibringen und den Eltern eine Verschnaufpause verschaffen

*milkakuh*
31.08.2015, 17:24
So jetzt komme ich auch endlich mal dazu etwas zu schreiben.

Bei uns gibt es ja jetzt seit einer Woche eine Zeltstadt ganz in meiner Nähe. Hier soll demnächst ein "Zelt der Begegnung" entstehen. Die Idee finde ich wirklich toll: Hier kann jeder mal unverbindlich vorbeischauen und auch die Flüchtlinge könnnen sich dort aufhalten, müssen es aber nicht. Da werde ich auf jeden Fall mal vorbeischauen. Ein paar Ideen habe ich schon aber mal schauen, was sich davon realisieren lässt.

Heute habe ich beim DRK angerufen und nachgefragt, ob aktuell Helfer benötigt werden. Die nette Dame sagte mir, dass die hilfsbereichtschaft gerade sehr groß ist und sie aktuell keine Helfer mehr benötigen aber, dass die hilfsbereitschaft erfahrungsgemäß abflauen wird, sodass ich mich nochmal melden soll. Aktuell sind sie wohl hauptsächlich damit beschäftigt Kleidungsspenden zu sortieren und auszugeben. Gesundheits- und Krankenpfleger würden aktuell nicht benötigt werden, Ärzte hingegen schon.

In Hannover werde ich mal erkundigen, ob ich Deutschkurse geben kann. Da würde ich wirklich helfen! So kommt man ja auch mit Menschen in Kontakt und kann vielleicht auch mal andere Aktivitäten zusammen machen.

Ich finde übrigens die Idee Integration durch Kochen toll: https://www.youtube.com/watch?v=F8ZoKdSm1KM oder https://www.youtube.com/watch?v=S67CEhGs0Gs

*milkakuh*
01.09.2015, 21:48
Was für eine tolle Aktion! :-)

http://www.welt.de/politik/article145894962/Mehr-als-10-000-Islaender-wollen-Fluechtlinge-aufnehmen.html?wtrid=socialmedia.socialflow....soc ialflow_facebook

Gast26092018
01.09.2015, 21:54
hmm...ich muss mir mal überlegen, wie ich am besten helfen kann...vorwiegend finanziell denke ich:-nix
Aber ich will v.a. auch den Flüchtlingen helfen, die sich noch in den Krisengebieten in Flüchtlingscamps befinden...

Flüchtlinge aufnehmen könnte ich notfalls auch, aber:-nix

Miss
01.09.2015, 22:10
Toller Thread!

Hat sich denn schon jemand von ärztlicher Seite (als Nicht-Internist) medizinisch dort engagiert?
Bereitschaft ist da, aber ich weiß nicht, ob ich als Hightech-Intensivmediziner noch Basishilfe leisten kann :-nix Das hätte ich besser als Student gekonnt, fürchte ich :-D

Bei uns wurde am WE ärztliche Unterstützung zur Betreuung einer Krätze-Behandlung (großflächig), anscheinend in D noch nicht zugelassenes Medikament (oder so ähnlich). Erschreckt hat mich nur, daß man pro Stunde für relativ wenig Aufwand 100! Euro bekommen hätte :-nix Wenn das alles so bezahlt wird, kostet das ja ein Heidengeld...

(v.a. wenn man überlegt, daß das ja viele auch unentgeltlich machen würden)

WackenDoc
02.09.2015, 16:32
Ich hab jetz auf FB mit der örtlichen Flüchtlingshilfe aufgenommen. Die arbeiten aber nicht mit den Organisatoren der Unterkünfte bei mir im Stadteil zusammen. Aber ich schau mal, für was die noch Hilfe gebrauchen können.
Edit: Es wurde nach ner Aufsicht für ein Spielzimmer gefragt und eine Betreuung am Bahnhof für weiterreisende Flüchtlinge.

Für medizinische Hilfe gibt es wohl verschiedene Modelle- einmal als echter Job auf Honorarbasis oder sogar Festanstellung und dann halt noch ehrenamtlich. Ich finde beides hat seine Berechtigung.

Bei den komischen Unfällen die ich in letzter Zeit im Dienst hatte und den nicht ganz so schönen Einsätzen muss ich glaub ich mal was für mein Karma tun.

*milkakuh*
02.09.2015, 16:52
Morgen findet bei uns in der Stadt ein Initiativen-Stammtisch statt, bei dem über Projekte informiert wird. Bin gespannt wo Unterstützung benötigt wird und wie ich mich da einbringen kann. Vielleicht gibt es bei dir in der Stadt ja auch so etwas, WackenDoc? :)

Edit: Ich überlege übrigens schon die ganze Zeit, ob wir hier nicht ein Gemeinschaftsprojekt auf die Beine stellen könnten. Sind ja doch einige, die sich hier mit dem Thema beschäftigen. In Bochum gibt es z.B. eine studentische Flüchtlingshilfe, bei der Asylbewerber mit entsprechenden Vorkenntnissen nach einer Beratung ein kostenloses Probesemester machen können. Wäre sowas nicht auch an anderen Universitäten denkbar? Gibt es sowas bei euch schon? Man könnte ja vielleicht auch über die Uni kostenlose Deutsch- und/oder Integrationskurse anbieten. Die Uni müsste quasi nur die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellen. Der Rest könnte ja über Spenden und ehrenamtlich tätige Studenten laufen. Ist vielleicht aber auch nur ein Hirngespinst von mir und ich stelle mir das zu einfach vor...

eny
03.09.2015, 06:28
Da ich nun endlich prüfungstechnisch Luft habe, komm ich jetzt auch mal dazu, was zu schreiben.
Abgesehen von medizinischer Hilfe hätte ich den Vorschlag, auf irgendeine Art vor allem den Kindern Deutschunterricht zu erteilen, wer ein Talent dafür hat.
Denn man muss realistisch sehen, dass sie längerfristig in Deutschland nur eine Chance haben werden, wenn sie die Sprache beherrschen, die angebotenen Sprachkurse sind sicher nichts schlechtes, aber meiner Erfahrung nach eher knapp bemessen.
Ich selber werde mich in hier in der Stadt bei den örtlichen Organisationen informieren wo Hilfe gebraucht wird, aber das ist etwas, das ich schon länger machen will und hoffentlich im klinischen Teil auch die Zeit dazu haben werde.

][truba][
03.09.2015, 07:52
In Bochum gibt es z.B. eine studentische Flüchtlingshilfe, bei der Asylbewerber mit entsprechenden Vorkenntnissen nach einer Beratung ein kostenloses Probesemester machen können. Wäre sowas nicht auch an anderen Universitäten denkbar?

Gibt es bei uns auch so ähnlich.

http://www.uni-greifswald.de/informieren/presseinformationen/fluechtlinge-als-gasthoerer.html

Hoppla-Daisy
03.09.2015, 08:09
Von einer Bekannten (Kindergärtnerin), die sich in der hiesigen Flüchtlingsunterkunft engagiert, weiß ich, dass Kinderbücher in arabisch dringend benötigt werden. Die Kinder brauchen das Gefühl, dass es auch etwas aus ihrer Welt gibt. Abgesehen davon kann man damit prima bröckchenweise Deutsch vermitteln anhand von Bildern.

Es gibt auch zweisprachige Kinderbücher! Davon habe ich jetzt einige bestellt, die sie dann für ihre Arbeit erhält.

WackenDoc
03.09.2015, 09:56
Ich hab mich jetzt für die Betreuung eines Spielzimmers gemeldet. Den Kindern wird man auch einfach dadurch Deutsch beibringen können indem man mit ihnen spielt. Ich schau mir das einfach mal an und wenn es sich anbietet, organisier ich mir auch noch ein paar zweisprachige Kinderbücher und mach das mit denen.
Ein paar persische hab ich, die brauch ich aber selber noch zum Lernen.

Ist ja nicht 100%ig uneigennützig- dabei kann ich dann etwas Arabisch lernen oder mein Farsi verbessern (je nach dem welche Nationalitäten vertreten sind)