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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rettungssanitäterausbildung neben dem Studium in Österreich - wie sinnvoll?



Richy1
01.09.2015, 02:30
Hey,

habe den Ösi-Medizinertest geknackt und fange im Oktober mit dem Studium an.
Ich selbst komme aus NRW, geht also für mich recht weit weg ;)

Meine Frage findet sich schon im Titel.

Inwiefern bringt mir eine Rettungssanitäterausbildung neben dem Studium etwas?
Habe nen Kollegen, der Rettungsassistent (in Deutschland) ist, gefragt. Der meinte ich soll's lassen, das ganze lerne man im Studium inneralb der ersten paar Semester, noch viel darüber hinaus und solle mich lieber auf's Studium konzentrieren.

Meine Meinung dazu ist: Ich würd's auf jeden Fall nicht machen, weil ich's so toll finde. Habe andere Hobbies, die mir Spaß machen und denke, dass ich auch keine Lust hätte mir unbezahlte Nächte um die Ohren zu jagen (so ist das zumindest in Österreich, alles freiwillig/ehrenamtlich). Der einzige Grund, wäre für mich die praktische Erfahrung/fachliche Seite, wobei ich nicht beurteilen kann, ob man da wirklich viel draus mitnehmen kann, daher frage ich Euch.

Viele machen so eine Ausbildung ja denke ich aus Interesse/Spaß an der Sache und vor allem, weil das ganze ja so einen Vereinscharakter hat. Einfach Hobby.

Auf jeden Fall Hut ab vor den Leuten, die sich das antun!

Was sagt ihr dazu?

Schönen Gruß!

Reflex
01.09.2015, 05:12
Kommt drauf an was du willst und wie du dich im Studium finanzierst? Ich hab den Rettungssanitäter in Deutschland zwischen Abi und Studienbeginn gemacht, weil für mich gar nicht klar war, ob ich auf Anhieb einen Studienplatz bekomme und hätte dann ggf. noch den Rettungsassistenten dran gehängt. Ich war aber eh im DRK aktiv und hab dann neben dem Studium ehrenamtlich und auch hauptamtlich damit einwenig Geld verdient. Das war ganz nett und ne Alternative, wenn es mit dem Studium irgendwie nicht hingehauen hätte.

WackenDoc
01.09.2015, 07:54
Die praktische Erfahrung ist das eine. Andererseits wirst du die un- bzw schlecht bezahlten Schichten machen müssen, um die Erfahrung zu bekommen.
Rein fachlich ist der RS aber auch nicht wirklich so hoch aufgehangen, dass es dir wirklich was bringen würde.

Wenn es dich ohnehin nicht so brennend interessiert, wird es dir nicht viel bringen.

Feuerengelchen
01.09.2015, 11:50
Richy, du darfst den östereichischen nicht mit dem deutschen RettSan verwechseln - letzterer hat ungefähr die doppelte Stundenanzahl an Ausbildung als ersterer. Und auch die tatsächlichen Kompetenzen sind eine ganz andere Schiene. Was aber in Ö trotzdem schön war: man hat viele Leute aus dem Studium über die Rettung kennengelernt und zusammen Spaß gehabt - leider ist das ganze "da drunten" in den meisten Gebieten weit weniger professionell denn in Deutschland. Wenn du nicht sowieso schon ein großes Faible für den Rettungsdienst mitbringst würd ichs lassen....

(zu mir: ich bin in DE RettAss - inzwischen kurz vorm NA-werden ;) - und hab die österreichische Anerkennung zum Notfallsani mit besonderer Notkompetenz Intubation .... damit konnte man aber in der Steiermark nix anfangen, weil das dort nicht ausgebildet wird und die Fahrzeuge gar keine entsprechende Ausstattung haben)

WackenDoc
01.09.2015, 11:59
Stimmt- die Besonderheit hat Österreich ja auch noch- Ich weiss nicht genau, wie die RettSan ausgebildet sind, aber selbst die RettAss/NotSan brauchen zusätzlich zu ihrer Ausbildung noch weitere Qualifikationen um die invasiven Sachen machen zu dürfen.

Samuel1234
01.09.2015, 17:49
Zusätzlich musst du auch bedenken, dass du halt auch Kurse hast wo du zu gewissen Zeiten sein musst... also stell ich mir das ganz schön schwer mit der Planung vor... Ich hab einmal 25 Stunden neben dem Studium gearbeitet, zwar nicht im REttungsdienst aber in einem anderen sozialen Zweig, muss sagen Uni ist viel auf der Strecke geblieben.. also kann hier nur meine Erfahrungen teilen, aber wenns nicht sein muss, würde ich es lassen, .. oder du probierst es und notfalls kündigst du...wenn es nicht geht, zum verlieren hättest ja nichts!

Leni_Nou
01.09.2015, 17:53
Hey,

was hier glaube ich noch nicht erwähnt wurde ist, dass du dich als Ehrenamtlicher beim Roten Kreuz dazu verpflichtest mind. 2 Dienste pro Monat zu leisten (a 12h) und das für 2 Jahre. Vor dem Studium ist das super und viele machens. Oder wenn du einen geregelten Vollzeitjob hast und du das am Wochenende tust. Um hauptberuflich in Ö zu fahren bräuchtest du zusätzlich noch das Berufsmodul, das allerdings etwas kostet.

Übrigens gratuliere dir zum bestandenen MedAT :-top

Richy1
01.09.2015, 18:55
Danke Leni! :)

Glaub das geht für mich in Richtung sein lassen :D

Ich bin viel zu faul um für 0,00€/h Nächte zu schieben. Interesse an Notfallversorgung ist natürlich vorhanden, aber da müsste ich später dann ja so oder so noch nen Kurs in Notfallmedizin ablegen um NEF fahren zu dürfen. Glaub Studium+andere Hobbies+gezwungenermaßen irgendwann nen Studijob füllen mich genug aus ;)

Danke auf jeden Fall für Eure Antworten!