PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schock bei akutem arteriellem Verschluss einer Extremität?



Sebastian04
09.09.2015, 12:00
Hey leute,
Für den akuten arteriellen Verschlusskrankheit einer Extremität gelten ja die 6P nach pratt. Eines von diesen ist Prostration = schock. Angeblich soll es gerade bei einem Verschluss der beckennahen Arterien auch zu einem Schock kommen. Der pathophysiologische Mechanismus dahinter erschließt sich mir nicht, der systolische blutdruck müsste ja tendenziell eher steigen. Wo soll denn das ganze Volumen hin fließen so dass es zum schock kommt ? Kann mir da jemand auf die sprünge helfen?
danke

Logo
09.09.2015, 14:29
Würde tippen auf:
Freisetzung von Entzündungsmediatoren, Unfähigkeit zum ATP-Abbau --> Azidose, freie Radikale, Aktivierung von Neutrophilen und erhöhter Endothel-/Kapillarpermeabilität etc. (im Sinne eines SIRS). Im weiteren Verlauf bei Untergang von (Muskel-) Gewebe noch massiver Myoglobin- und Creatinin-Anfall/Abfall mit Gefahr eines (tubulären?) Nierenschadens im Sinne eines ANVs.
Vmtl. recht analog zum Reperfusionsyndrom.

Nessiemoo
10.09.2015, 13:44
Ich würde sagen, dass da auch die akute Vorlastsenkung & Nachlasterhöhung eine Rolle spielt, indem es zur Pumpversagen kommen kann.

ehem-user-19-08-2021-1408
15.09.2015, 22:48
Bei uns auf der Kardio werden die Patienten gerne Bradykard und synkopisch, wenn man nach dem Herzkatheter 10min die A fem komprimiert und dann nen Druckverband macht. Dort sind nämlich Barorezeptoren ähnlich wie an der Carotis. Könnte zur Pathophysiologie beitragen.

Kackbratze
15.09.2015, 22:51
Vorlast weg. Niere nach einer gewissen Zeit im Eimer.
Der Schock ist bei Pratt mit dabei, allerdings nicht das führende Element.

FirebirdUSA
18.09.2015, 09:55
Bei uns auf der Kardio werden die Patienten gerne Bradykard und synkopisch, wenn man nach dem Herzkatheter 10min die A fem komprimiert und dann nen Druckverband macht. Dort sind nämlich Barorezeptoren ähnlich wie an der Carotis. Könnte zur Pathophysiologie beitragen.

Hab ich ehrlich gesagt noch nie erlebt und schon häufig komprimiert und Druckverband dort angelegt... wieviel French haben bei euch die Schleusen? Bei uns (Nrad) wird eigentlich standardmäßig 20-30 min komprimiert. Bei uns sind die meisten aber auch gewollt hyperton.

ehem-user-19-08-2021-1408
20.09.2015, 09:43
Muss ich noch mal genauer nachschauen, wie dick diese "Schleusen" sind.
Wir warten natürich immer bis die aPTT im Normbereich ist, doch habe ich schon 2-3 Mal in einem Monat gesehen, wie Leute extrem hypoton wurden bei der Kompression (dann natürlich Volumen reinlaufen, NA, Atropin etc)
Einmal war es jedoch wegen einer Nachblutung ins Abdomen, die dann ins CT musste

(PS: Herzkatheter ist eine reine Geldmaschinerie...)

FirebirdUSA
20.09.2015, 23:37
Einmal war es jedoch wegen einer Nachblutung ins Abdomen, die dann ins CT musste
Das hab ich ehrlich gesagt auch bisher nur bei Kardiologen gesehen :-blush

ehem-user-19-08-2021-1408
23.09.2015, 20:11
Wir intervenieren in der Münchner Kardiologie ja auch die 30j schlanke privatversicherte Marathonläuferin, die seit einer Woche rezidivierende thorakale Beschwerden hat und einige Wochen vorher länger krank war mit Fieber, weil sie ein Troponin von 1.900 hat (Normwert geht bis 0.014, ich glaube ng/dl). "zum Ausschluss einer KHK, zB embolischer Ursache...."

Logo
24.09.2015, 17:08
Wir intervenieren in der Münchner Kardiologie ja auch die 30j schlanke privatversicherte Marathonläuferin, die seit einer Woche rezidivierende thorakale Beschwerden hat und einige Wochen vorher länger krank war mit Fieber, weil sie ein Troponin von 1.900 hat (Normwert geht bis 0.014, ich glaube ng/dl). "zum Ausschluss einer KHK, zB embolischer Ursache...."

Ach du scheiße. Bei der Anamnese sicher auch Myocardbiopsie ;-)

ehem-user-19-08-2021-1408
28.09.2015, 13:53
Ne! Wozu?
Myokardbiopsie ist doch so ein schrecklich invasiver Eingriff! Ein Herzkatheter ist viel schonender!