16matti
10.09.2015, 11:25
Hallo zusammen,
ich habe heute vom Chef erfahren, dass ich ab Oktober auf die IMC rotieren soll. Ich habe im Januar nach dem Studium meine 1. Stelle in der Visceralchirurgie angetreten. Meine 2. Rotation war (nach 3 Monaten Einarbeitung auf einer der visceralchirurgischen Stationen) 6 Monate plastische Chirurgie. Jetzt soll ich also auf die Überwachungsstation rotieren - immerhin mit 20 teils schwerkranken, überwachungspflichtigen Patienten aus verschiedenen Fachdisziplinen (v.a. Herz- Visceral- Neurochirurgie, Kardiologie). Ich habe wirklich große Angst und Sorge:
- ich arbeite erst seit 9 Monaten und bin immer froh wenn ich den Nachtdienst mit Normalstation und Notaufnahnme mit Hintergrund-OP Dienst (im Haus und jederzeit erreichbar) gut rumkriege.
- ich habe noch nie als Arzt auf einer Intensiv gearbeitet, hatte noch nie dauerhaft mit Intensivpatienten zu tun, (normalerweise wäre es üblich/richtig/wünschenswert, vorher 6 Monate Intensivrotation auf der Anästhesie zu machen um das Ganze zu lernen...) d.h. ich habe noch nie selbstständig z.B: kreislaufunterstüzende Medikation angeordnet, ausgeschlichen, überwacht, angepasst, geschweige denn die komplexe Intensivmedizin kontinuierlicher i.v. Gabe verschiedenster Medikamente.
- ich habe die postoperativen/postinterventionellen Komplikationen der meisten anderen Fächer noch nicht "live" gesehen und habe sicher keine schnelle Antwort darauf parat.
- ich habe selbst weder eine Artere, ZVK, Thoraxdrainage gelegt, selten aus der Leiste Blut entnommen, ich kann noch nicht mal vernünftig das Abdomen schallen, weils dafür an der Klinik Radiologen gibt die - auch Nachts- jeden Schall machen.
- Und: Ich werde nachts dort allein sein mit 20 schwerkranken Patienten, ich hab meinen 1. Dienst dort am Tag (zum "Einarbeiten") die nächsten beiden sind Nachtdienste...Ich habe dort dann bei akuten Problemen keinen direkten Ansprechpartner...ich bin dann der Ansprechpartner...:-( Das lustige wird sein, es rufen dann Kollegen an, die schon mehrere Jahre arbeiten, Intensivzeiten hinter sich haben und sagen mir dann dass sie mit dem Patienten nicht mehr zurechtkommen und ich soll den Patienten übernehmen und weitermachen...
Habt ihr schonmal so eine Situation gehabt? Hats euch auch schonmal so getroffen? Wie seid ihr damit umgegangen? Wenn ich gewusst hätte, dass ich so früh solche Aufgaben übernehmen muss, hätte ich den Vertrag niemals unterschrieben! Ich weiß nun nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Habe das heute erstmal zur Kenntnis genommen. Hab heute auch mit dem OA der IMC gesprochen. Der war (verständlicherweise) auch nicht begeistert von mir als neuem Assistenten und wird nochmal mit meinem Chef reden...ich glaube aber dass sich dadurch nichts ändern wird. Es gibt Phasen da würde ich dem Chef am liebsten direkt die Kündigung aufn Tisch legen... ich bin ziemlich wütend auf mein Chef, dass er mich da so auf die Patienten loslässt, ich habe wirklich Angst vor der IMC und große Sorge dort vollkommen überfordert zu sein. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat und befürchte, da wir akuten Personalmangel haben und diese Rotation recht unbeliebt ist, dass er lieber mich, als die Altassistenten "verheizt" (aber das sind reine Vermutungen...)
Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen
Viele Grüße,
Matti
ich habe heute vom Chef erfahren, dass ich ab Oktober auf die IMC rotieren soll. Ich habe im Januar nach dem Studium meine 1. Stelle in der Visceralchirurgie angetreten. Meine 2. Rotation war (nach 3 Monaten Einarbeitung auf einer der visceralchirurgischen Stationen) 6 Monate plastische Chirurgie. Jetzt soll ich also auf die Überwachungsstation rotieren - immerhin mit 20 teils schwerkranken, überwachungspflichtigen Patienten aus verschiedenen Fachdisziplinen (v.a. Herz- Visceral- Neurochirurgie, Kardiologie). Ich habe wirklich große Angst und Sorge:
- ich arbeite erst seit 9 Monaten und bin immer froh wenn ich den Nachtdienst mit Normalstation und Notaufnahnme mit Hintergrund-OP Dienst (im Haus und jederzeit erreichbar) gut rumkriege.
- ich habe noch nie als Arzt auf einer Intensiv gearbeitet, hatte noch nie dauerhaft mit Intensivpatienten zu tun, (normalerweise wäre es üblich/richtig/wünschenswert, vorher 6 Monate Intensivrotation auf der Anästhesie zu machen um das Ganze zu lernen...) d.h. ich habe noch nie selbstständig z.B: kreislaufunterstüzende Medikation angeordnet, ausgeschlichen, überwacht, angepasst, geschweige denn die komplexe Intensivmedizin kontinuierlicher i.v. Gabe verschiedenster Medikamente.
- ich habe die postoperativen/postinterventionellen Komplikationen der meisten anderen Fächer noch nicht "live" gesehen und habe sicher keine schnelle Antwort darauf parat.
- ich habe selbst weder eine Artere, ZVK, Thoraxdrainage gelegt, selten aus der Leiste Blut entnommen, ich kann noch nicht mal vernünftig das Abdomen schallen, weils dafür an der Klinik Radiologen gibt die - auch Nachts- jeden Schall machen.
- Und: Ich werde nachts dort allein sein mit 20 schwerkranken Patienten, ich hab meinen 1. Dienst dort am Tag (zum "Einarbeiten") die nächsten beiden sind Nachtdienste...Ich habe dort dann bei akuten Problemen keinen direkten Ansprechpartner...ich bin dann der Ansprechpartner...:-( Das lustige wird sein, es rufen dann Kollegen an, die schon mehrere Jahre arbeiten, Intensivzeiten hinter sich haben und sagen mir dann dass sie mit dem Patienten nicht mehr zurechtkommen und ich soll den Patienten übernehmen und weitermachen...
Habt ihr schonmal so eine Situation gehabt? Hats euch auch schonmal so getroffen? Wie seid ihr damit umgegangen? Wenn ich gewusst hätte, dass ich so früh solche Aufgaben übernehmen muss, hätte ich den Vertrag niemals unterschrieben! Ich weiß nun nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Habe das heute erstmal zur Kenntnis genommen. Hab heute auch mit dem OA der IMC gesprochen. Der war (verständlicherweise) auch nicht begeistert von mir als neuem Assistenten und wird nochmal mit meinem Chef reden...ich glaube aber dass sich dadurch nichts ändern wird. Es gibt Phasen da würde ich dem Chef am liebsten direkt die Kündigung aufn Tisch legen... ich bin ziemlich wütend auf mein Chef, dass er mich da so auf die Patienten loslässt, ich habe wirklich Angst vor der IMC und große Sorge dort vollkommen überfordert zu sein. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat und befürchte, da wir akuten Personalmangel haben und diese Rotation recht unbeliebt ist, dass er lieber mich, als die Altassistenten "verheizt" (aber das sind reine Vermutungen...)
Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen
Viele Grüße,
Matti