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mpeadu
13.09.2015, 22:00
hey:)

ich würde gerne wissen, wie sich die ausbildungen GuK, kinderkrankenpfleger und notfallsani unterscheiden oder besser gesagt, welche schwieriger und somit vielleicht sinnvoller, lehrreicher für ein medizinstudium ist. stimmt es, das krankenschwestern mehr dürfen als kinderkrankenschwestern, also z.b. magensonde legen etc. und wie sieht es (rein hypothetisch) mit den jobchancen aus (wie sind die aussichten genommen zu werden)? dürfen kinderkrankenschestern als "normale" schwester arbeiten und anders rum?

tut mir leid, sind etwas viele fragen geworden ;) wäre toll, wenn ich trotzdem antworten auf alle fragen bekäme

xenopus laevis
13.09.2015, 23:53
Versteif dich nicht darauf was für das Medizinstudium besser wäre. Mach was dir Spass macht. Mal ehrlich! Kannst du dir vorstellen als GuK zu arbeiten? Im Schichtsystem? Mehrere Jahre?
Klar bietet dir GuK die Vorteile einer sicheren Zukunft und eine freiere Auswahl an Einrichtungen. Ich war sogar froh das ich nach 3 Jahren den OP verlassen durfte um mal was neues zu machen.
Jobaussichten sind mehr als gut (GuK)! Das Angebot übersteigt die Nachfrage.

Zu den Tätigkeiten: Ich weiß theoretisch wie man eine Magensonde legt, habe es aber in der Praxis nicht einmal machen müssen. Welche Tätigkeiten du erlernst hängt u.a. davon ab, wie motiviert ist das Personal, wie groß ist das Krankenhaus und wie gut kannst du andere in den Ar*** kriechen. Nach der Ausbildung hast du freie Hand. Du kannst Medizinische Produkte verkaufen, in der Dialyse arbeiten, auf der ITS, als OP-Schwester Tupfer einspannen, in der klinischen Forschung Blut abnehmen, in der Rettungsstelle Zugänge legen oder in der Hauskrankenpflege im Winter dein Auto von Eis befreien.

Habe keine Kikra gesehen die jemals Lust auf die erwachsenen Pflege hatte. Magst du kleine Kinder? Dann tu es!

Du hast das Abitur. Dagegen war die Ausbildung ein schlechter Witz. Sollte also machbar sein. Konnte viel Zeit mit Sudoku verbringen.

Floste1511
14.09.2015, 13:26
Als GuK hast du definitive am meisten Optionen, was verschiedene Fachrichtungen angeht.
Du kannst auf allen Stationen arbeiten und verschiedene Fachweiterbildungen machen.

Wenn du es dir zutraust -> es gibt noch die OTA-Ausbildung. Hab von einigen gehört, dass man in dieser die Anatomie mehr verinnerlicht, da du hauptsächlich im OP arbeitest.

Jedoch muss man auch sagen, dass die ganzen Ausbildungen keine wirkliche Vorbereitung für das Studium sind. In kürzester Zeit warden deine Mitkommilitonen auf deinem Level sein, was das fachliche anbelangt. Vorteile sind eben, dass man beide Seiten kennt und man sich menschlich um einiges weiterentwickelt.

xenopus laevis
14.09.2015, 15:23
Das OTA mehr wissen über Anatomie hätten halte ich für ein Gerücht. Klar wenn du 3 Jahre z.b. in der Gyn arbeitest, dann erkennst du Adnexen, Appendix und Uterus. Wäre auch traurig, wenn nicht. Wie gesagt, als GUK kannst du auch in den OP! Mein Vorredner hat recht. Du gewinnst nur Einblicke in die Medizin und dieser Vorsprung ist schnell weg. Aber praktisch gesehen kann man sich einiges erarbeiten.

Floste1511
14.09.2015, 15:55
Das OTA mehr wissen über Anatomie hätten halte ich für ein Gerücht.

Nun ja. OTAs haben nun mal nur im OP zu tun. Je nachdem in welchem Haus zu du bist, bekommst du nun mal mehr wissen oder eben auch nicht. Aber von der Grundausbildung her, da OTAs auch mehr Praxisstunden haben, können sie das Wissen besser aufrufen.

Jedoch würde ich jedem empfehlen die GuK-Ausbildung zu machen, alleine weil man durch Weiterbildungen auch im OP arbeiten kann, und am Ende dasselbe macht, wie ein ausgelehrter OTA.

Des Weiteren mehr Patientenkontakt, eine höhere Ausbildungsvergütung, bessere Einstiegschancen (aufgrund von Pflegemangel). :-meinung

PrinzessinAmygdala
14.09.2015, 20:58
Ich melde mich mal als gelernte Kinderkrankenschwester zu Wort. Die Ausbildungen sind recht ähnlich. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind sogar gleich. Klar, Anatomie und Co.sind ja bei allen gleich. Habe in einem gemischten Kurs gelernt und war zwischenzeitlich auch auf einigen Erwachsenenstationen z.B. Neurologie. Im dritten Jahr wurde der Kurs dann getrennt, weil dann der Schwerpunkt auf der Krankheitslehre liegt. Die KiKras lernen mehr über typische Kinderkrankenheiten, GuKs über typische erwachsene wie KHK, Apoplex etc.
Kinderkrankenpfleger dürfen genau so viel wie GuKs. Klar legen die auch Magensonden. Eine Frühchenstation ohne diese Tätigkeit durchs Pflegepersonal wäre wohl ziemlich aufgeschmissen.
Nur in der Ausbildung sind sie was strenger, weil bei Kindern einfach nochmal mehr drauf geachtet wird. Was man als Schüler mal locker bei Erwachsenen durfte, ist auf einer Kinderstation nicht immer so erlaubt (insbesondere was Medikamente angeht)
Als KiKra darfst du auch auf einer Erwachsenenstation arbeiten. Tue ich nämlich auch mittlerweile :D Und eine Freundin von mir auch. Hab ich schon häufiger gesehen. KiKras sind auch ganz gerne gesehen, da sie im Arbeiten doch oft penibler sind.
Andersrum ist es nicht immer so einfach, hab ich aber auch schon gesehen. Du kannst auch die eine Ausbildung machen und nach dem Examen noch ein Jahr dran hängen. Dann machst du nämlich noch das Examen im anderen. Und schon hast du einen Doppelabschluss. Sind dann eben 4 Jahre Ausbildung.
Die Auswahl ist als GuK später natürlich größer, da es ganz einfach weniger Kinderstationen bzw. Kinderkliniken gibt als bei den Erwachsenen.
Hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen.

WackenDoc
14.09.2015, 21:06
Notfallsanitäter ist übrigens ein komplett anderes Berufsbild als GuK. Lernen kannst du dabei viel für´s Studium. Vielleicht nicht in der Vorklinik, aber danach auf jeden Fall.
Aber Rettung ist speziell und man muss es mögen, sonst wird das nichts. Der Vorteil ist, dass meist genug Zeit ist, dass du die Notärzte mit Fragen löchern kannst. Noch besser ist es, wenn du auf eine Wache kommst, die ein NEF hat.

Sticks
16.09.2015, 20:30
Das OTA mehr wissen über Anatomie hätten halte ich für ein Gerücht. Klar wenn du 3 Jahre z.b. in der Gyn arbeitest, dann erkennst du Adnexen, Appendix und Uterus. Wäre auch traurig, wenn nicht. Wie gesagt, als GUK kannst du auch in den OP! Mein Vorredner hat recht. Du gewinnst nur Einblicke in die Medizin und dieser Vorsprung ist schnell weg. Aber praktisch gesehen kann man sich einiges erarbeiten.

Herrje, jetzt musste ich schmunzeln.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mich nach der OTA Ausbildung die Anatomie im Studium speziell auf Knochen, Muskeln, Organe nicht mehr überrascht hat.
Zudem bereitet man sich auf die Operationen vor, dazu gehört auch Anatomie.

Andere Fächer die mir etwas im Studium gebracht haben waren auch Hygiene, Chirurgie, Innere, Allgemeinmedizin, Umweltmedizin... Gut, das habt ihr ja auch ähnlich.

Sticks
16.09.2015, 20:33
Nun ja. OTAs haben nun mal nur im OP zu tun. Je nachdem in welchem Haus zu du bist, bekommst du nun mal mehr wissen oder eben auch nicht. Aber von der Grundausbildung her, da OTAs auch mehr Praxisstunden haben, können sie das Wissen besser aufrufen.

Jedoch würde ich jedem empfehlen die GuK-Ausbildung zu machen, alleine weil man durch Weiterbildungen auch im OP arbeiten kann, und am Ende dasselbe macht, wie ein ausgelehrter OTA.

Des Weiteren mehr Patientenkontakt, eine höhere Ausbildungsvergütung, bessere Einstiegschancen (aufgrund von Pflegemangel). :-meinung

Wir haben das gleiche AZUBI-gehalt bekommen wie die GuK Azubis.
Warum möchtest du den Umweg über die Station gehen (die dir für den OP nichts bringt), wenn du direkt dorthin kannst.

"Bessere Einstiegschancen"? Sorry, arbeitest du in einer Klinik? Hast du schon einmal die letzten Jahre einen Blick hinein geworfen? Ich kenne eher die Regel, dass nur noch wenige die Weiterbildung für den Operationsdienst bekommen. Manche sogar die OTA Ausbildung auf zwei Jahre verkürzung machen mussten.

Solara
16.09.2015, 20:52
Ich würde ne Ausbildung wählen, in der ich notfalls ein Leben lang arbeiten wollen würde. Dazu zählt für mich nicht der Klinikbetrieb mit den permanenten Nachtdiensten. In jungen Jahren geht das, mit zunehmendem Alter ist es einfach nur noch lästig.

ehem-user-11022019-1151
16.09.2015, 21:12
Ich kann dir noch nicht viel zum NFS sagen, da ich selber noch die alte Ausbildung gemacht habe.
Wie Wacken es schon angemerkt hatte, ist es komplett anders als die Ausbildung zum GuK.
Natürlich lernst du die Grundlagen in Anatomie usw. aber logischerweise wird ein großer Schwerpunkt auf die Notfallmedizin gelegt und, was jetzt durch die Änderungen noch mehr zutage treten wird, das oft sehr eigenständige Arbeiten, bis der Arzt (NA) da ist.
Das ist, meines Erachtens, der wirklich große Unterschied zur Krankenpflege (korrigiert mich, liebe GuK, wenn ich falsch liege :) ).

Ich wage zu behaupten, dass die Arbeit im Rettungsdienst einen schon sehr auf die Arbeit als Arzt vorbereitet und man, gerade wenn man alleine unterwegs ist, gezwungen ist, selbstständig zu entscheiden und ggf. mit der Therapie beginnen, ohne einen Höhergestellten zu informieren oder Rücksprache mit ihm zu halten.

Aber das ist meine, ziemlich einseitige, da nur RettAss, Meinung :)


Edit: ach ja, viele Rettungsdienste fahren im 12h-Betrieb. Das ist wirklich anstrengend, auch wenn man sich gewöhnt. Nachtdienste sind ziemlich oft an der Reihe, bei mir sind es so 40-50% meiner gesamten Dienste.

Floste1511
17.09.2015, 12:55
Wir haben das gleiche AZUBI-gehalt bekommen wie die GuK Azubis.
Warum möchtest du den Umweg über die Station gehen (die dir für den OP nichts bringt), wenn du direkt dorthin kannst.
Des Weiteres weiß der TE selbst nicht ob er auf Station im Rettungsdienst oder im OP arbeiten will.

In meinem Krankenhaus bekommen die GuKs ca. 100-200€ mehr als die OTAs. Natürlich gibt es überall andere Regelungen.


Macht man seine OTA-Ausbildung, so bist du hauptsächlich nur im OP / Endoskopie.
Sollte es mit dem Studium nichts werden, so hat man am Ende nur die OTA Ausbildung und wenn man keine Lust mehr auf OP hat, ist man dezent aufgeschmissen.
Durch die Weiterbildung (die in genug Kliniken weiterhin angeboten werden) hast du immer noch die Möglichkeit zurück auf Station zu gehen. Ich denke nicht, dass es von Vorteil ist in einem Alter von sagen wir mal 55 Jahren, stundenlang im OP zu stehen.
Aber das muss jeder für sich selbst wissen.


[QUOTE=Sticks;1877191"Bessere Einstiegschancen"? Sorry, arbeitest du in einer Klinik? Hast du schon einmal die letzten Jahre einen Blick hinein geworfen? Ich kenne eher die Regel, dass nur noch wenige die Weiterbildung für den Operationsdienst bekommen. Manche sogar die OTA Ausbildung auf zwei Jahre verkürzung machen mussten.[/QUOTE]

Frage wurde oben schon beantwortet.
Ich möchte noch dazu erwähnen, dass in meinem Krankenhaus eher Leute mit Weiterbildung und Erfahrung genommen werden, als frische OTAs (da es diese Berufsgruppe auch noch nicht all zu lange gibt).



Ich persönlich würde die OTA-Ausbildung auch bevorzugen, wenn derjenige wirklich vor hat mit der Ausbildung eine Art Vorsprung zu erzielen. Anatomie wird bei ihnen genauer durchgenommen - Nerven, Muskeln, Knochen.
Als GuK hat man mehr Wissen über bestimmte Krankheitsbilder.

Sticks
23.09.2015, 17:56
Ich habe die Ausbildung vor zehn Jahren angefangen. Davor waren es sicher schon zehn Jahre, als hier damit begonnen wurde. Wenig find eich das nicht.
Ich hatte nach einem Jahr die Fachbereichsleitung in der Ortho und tageweise auch die OP Leitung und die Koordination. Wüsste jetzt auch nicht was da ein Pfleger mit seiner Stationsarbeit mehr gekonnt hätte.
Bei uns wurden jährlich 2-4 neue OTA eingestellt.

Die Option nicht in den OP zu müssen stellst du sehr einseitig vor. Ich finde es eher als Vorteil nicht auf Station zu müssen. Aber gut, ist sich Ansichtssache. Aber ich habe nur sehr wenige kennen gelernt die zwar im OP aufgehört haben, aber auch nicht auf Station gegangen sind. Hygiene etc.