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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gyrasehemmer - Deutlich mehr Lanzeitnebenwirkungen als andere Breitspektrum-AB?



DoctorNew
19.09.2015, 15:08
Meinem subjektiven Empfinden werden sowohl in der Klinik, als auch in der Praxis sehr häufig Fluorchinole bei Infektionskrankheiten verschrieben. Unsere Urologen verwenden Ciprofloxacin oder Levofloaxcin z.B. fast bei allem, was über einen unkomplizierten HWI hinausgeht. Auch ambulant habe ich den Eindruck, dass auch eher jüngere Patienten häufig mit Ciprofloxacin oder Levefloxacin bei Indikationen wie Sinusitis, chronischer Prostatitis oder anderen Infektionen der ableitenden Harnwege behandelt werden.

Nun ließt man gerade über Fluorchinolone immer wieder Berichte über schwere Nebenwirkungen mit Langzeitschäden der Patienten. Verhältnismäßig häufig scheint es zu peripheren Neuropathien, Gelenkentzündungen und Knorpelschäden zu kommen, sodass die Patienten über eine starke Einschränkung ihrer Lebensqualität berichten.

Bisher habe ich (passend zur gängigen Praxis) auch relativ häufig zu Gyrasehemmern gegriffen, bis ich mehr durch Zufall auf solche Berichte gestoßen bin. Dass Risiko für schwere Formen der CD-Colitis haben natürlich alle Breitspektrum-AB. Aber solche Berichte über dauerhafte Nebenwirkungen habe ich über häufig eingesetzte Stoffgruppen wie Aminopenicillne, Cephalosporine oder Makrolide gar nicht gefunden.

Wie ist Eure Erfahrung zu Gyrasehemmern? Wie häufig kommen solche schweren Nebenwirkungen Eurer Erfahrung nach vor?