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par
27.09.2015, 08:03
Liebe Alle

In dieser Umfrage geht es darum, ob ihr während euer FA-/Ausbildung (oder später) im deutschsprachigen Raum (D, CH, AT) an Vorgesetzte/Mentoren geraten seid, die euch in Ihrer Betreuung/klinischen Kompetenz, Patientenorientierung so beeindruckt haben, dass ihr euch gerne erkenntlich/dankbar zeigen würdet, sollte sich ein „offizieller“, formaler Weg finden lassen (ähnlich Lehrpreisen).
Oder vielleicht seid ihr auch der Ansicht, dass das übertrieben ist, nur das unmittelbare, persönliche feedback/Danke von Kollegen/Patienten wirklich sinnvoll ist und ausreicht; auch das gerne hier festhalten.

Sollte die Realisierung solch einer Honorierung gelingen (in Bearbeitung!), würde ich all diejenigen, die hier eine Mitteilung hinterlassen haben oder mich anschreiben, persönlich auf die Möglichkeit Hinweisen, sobald es diese gibt!

Eure Par!
:-)

P.S.: der Gebrauch expressiver Ausdrücke (Leidenschaft) ist intendiert, da es um die besondere Hervorhebung im Alltag sicher nicht selbstverständlich einzubringender Qualitäten geht.


Anm.: aus Gründen der Übersicht wurde das Maskulinum gebraucht. Selbstverständlich und Nachdrücklich sind auch alle OÄ/CÄ gemeint.

Feuerblick
27.09.2015, 09:40
Wie wäre es mit einem freundlichen und persönlichen Danke? Freut den Vorgesetzten vermutlich deutlich mehr als ein Staubfänger fürs Regal.
Preise gibts doch heute für jeden Pups - da kräht kein Hahn danach und ich persönlich halte diese Preisverleihungs-Wut für total schwachsinnig!

par
27.09.2015, 09:55
Hmm... ein Preis schliesst ein persönliches, herzliches "Danke" ja nicht aus.
Es kann jedoch eben die Werte formal als erstrebenswert deklarieren, die sonst im Klinikalltag manchmal untergehen.
Es gibt wie du geschrieben hast, sicher bereits viele Preise: v.a. akademische Leistung kann unterschiedlich honoriert werden (Stipendien, Lehr-/Preise) und wenn man ehrlich ist, freut es die Preisträger doch irgendwo, auch wenn es natürlich nie deren Hauptziel/Motivation ist.
Ebenso werden sich Vorgesetzte über ein persönliches Danke auf menschlicher Ebene freuen (schliesslich engagieren sie sich auch ohne Preise), aber man kann vllt. mit Anerkennungen ein positives Zeichen setzen und indirekt eine positive Kultur fördern, indem man die Zeit, die hinter dem Engagement steckt, anerkennt, in Abgrenzung zu Kollegen, die sich diese eben nicht nehmen (und damit auch Erfolg haben können - manchmal auch auf Kosten anderer).

Feuerblick
27.09.2015, 10:16
Und dann bekommt einer einen Preis und alle anderen bekommen nach wie vor höchstens ein Dankeschön... finde ich ungerecht und wenig erstrebenswert :-meinung

Fr.Pelz
27.09.2015, 10:36
Ich hätte das Problem, dass der OA der mir mit seinem Engagement echt weiter geholfen hat, dies zum Teil auf Kosten anderer getan hat, bzw sich für andere recht offensichtlich NICHT eingesetzt hat. Würde ihm deswegen keinen Preis verleihen wollen- finde die Idee aber trotzdem sehr gut und würde sie unterstützen (auch damit andere mal auf die Idee kommen, sich zu engagieren für den Nachwuchs ;.) )

par
27.09.2015, 10:43
@ Feuerblick: Das ist ein guter Punkt! Betrifft aber die Formalitäten des Preises (1x/Jahr Vergabe einer wie (?) begrenzten Zahl) und die wichtige Tatsache, alle Ärzte in Weiterbildung zu erreichen.

Es geht nicht darum, einen teuren Pokal zu Hause verstauben zu lassen; eine lobende Erwähnung als Preisträger in einem grösseren Rahmen (Klinikzeitung, Internet-/Weiterbildungsportale, ärztliche Zeitungen) mit für den Preisträger schrftilcher Urkunde und Figur von v.a. symbolischen Wert, können sehr schöne Gesten sein.

Das Problem ist doch, dass unangenehm auffallende Persönlichkeiten nicht im Sinne einer "goldenen Himbeere" "zurechtgewiesen werden" und eine "Bestrafungskultur" auch nicht unbedingt sein muss. Aber so könnte man dennoch die richtigen Zeichen setzen :-)

Bin aber natürlich als Thread-ersteller ge-biased. Gerne weitere Kritik!

WackenDoc
27.09.2015, 11:29
Ich kenn das eher so, dass man sich bei guten Vorgesetzten in dem Sinne bedankt, dass man sich zum Geburtstag, Jubiläum, Jahresabschlussfeier etc. was Schönes einfallen lässt.
Oder man tut sich unter den Assistenten zusammen und wählt jedes Jahr den "Ausbilder des Jahres" oder so. Aber das kann auch nach hinten los gehen, wenn sich dann der Chef oder ähm persönlichkeitsoriginelle Kollegen übergangen fühlen.

Evil
27.09.2015, 12:41
Ich habe bislang keinen Vorgesetzten/Ausbilder getroffen, der von allen durch die Bank gelobt wurde.
Grob gesagt kenne ich 3 Typen:
- vollkommene pädagogische und/oder persönliche Niete
- ganz ok, aber nix Besonderes
- die Umstrittenen: teilweise sehr beliebt und geachtet und als herausragendes Beispiel gehandelt, teilweise gehasst und verachtet

Da finde ich es relativ schwierig, feste auszeichnungswürdige Kriterien zu finden und zu prämieren. Woran genau soll man außergewöhnliches Engagement festmachen?

par
27.09.2015, 13:09
@ Frau Pelz: hab deinen Beitrag eben erst gesehen.

Ich hätte das Problem, dass der OA der mir mit seinem Engagement echt weiter geholfen hat, dies zum Teil auf Kosten anderer getan hat, bzw sich für andere recht offensichtlich NICHT eingesetzt hat.
Hmm... jemand der dies auf Kosten anderer tut, hat einfach auch keinen Preis verdient. Jemand der Zeit in einen Kollegen investiert hingegen schon. Niemand kann sich um alle kümmern und manchmal (so war das bei mir) ergibt sich es sich einfach aus der Konstellation (Anfängerin rotiert gerade zufällig in die eine Abteilung).

@ Wacken: man muss sicher aufpassen, dass sich niemand übergangen fühlt. Klinikinterne Feiern sind zwar besonders gemütlich, bergen aber gerade für solche Aktionen die von dir genannte Gefahr. Eine soweit anonymisierte Vergabe (z.B. in dem aus einer Klinik einfach die OA gelistet werden) kann helfen, diesen Eindruck zu reduzieren.

@ Evil: An den "harten Kriterien" arbeite ich gerade, weil das tatsächlich ein schwieriger und wichtigster Punkt ist, diese zu definieren, ohne die Message der Anerkennung zu nehmen.
"Nett" ist emotional "ansprechend", aber sicher kein objektives Evaluationskriterium. Investierte Zeit z.B. hingegen schon.
Je "weicher" die Kriterien, desto eher wird man auf polarisierte Meinungen stossen ("geliebt"/"gehasst"); das sollte man bei der Wahl der Kriterien berücksichtigen.
Im Allgemeinen braucht man ja nicht von allen gelobt zu werden. Auch Lehrpreise spiegeln nicht immer den individuellen Lerntyp wieder und dennoch können orientierende Aussage getroffen und durch die Verleihung die Bedeutung einer guten Lehre symbolisch gewürdigt und als erstrebenswert deklariert werden.
Dass fachlich sehr gute, die es auch weitervermitteln wollen (im klinischen Alltag; nicht im Rahmen eines PD und Vorlesungen) auch "sonst" (Kritierien folgen) menschlich vorbildlich sind (ich glaube ich weiss, was du unter dem 1.Typ meinst) eher selten sind, ist eben schade.

anignu
27.09.2015, 15:05
Ich hätte das Problem, dass der OA der mir mit seinem Engagement echt weiter geholfen hat, dies zum Teil auf Kosten anderer getan hat, bzw sich für andere recht offensichtlich NICHT eingesetzt hat.

So einen hab ich auch in Erinnerung. Hat zwei hübsche weibliche Assistentinnen ungefähr alles assistiert was dahergekommen ist und als ein Assistenzarzt mal gefragt hatte ob er vielleicht auch mal kam der Satz: "In meinem Arbeitsvertrag steht nicht drin dass ich Ihnen was beibringen muss". Und er hat weiterhin nur alle anderen fertig gemacht.

Klar. Wäre ich nun einer der beiden Assistentinnen gewesen, würde ich ihm auch gern so einen Preis zukommen lassen. Aber für 90% der AA war er ein totales Ar....... und indiskutable Persönlichkeit.

Das Problem ist doch, dass man sich schon freut wenn man überhaupt mal jemanden findet der einem was beibringt. Das ist ungefähr so wie wenn man sich freuen würde wenn einen der Busfahrer dahin bringt wo es auf dem Fahrplan steht. Will sagen: es sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wer eine Weiterbildungsbefugnis hat aber nicht Weiterbildet dem sollte die Befugnis entzogen werden. Ich kenne bisher keine Klinik in der es wirklich eine sinnvolle Weiterbildungskultur gibt. Und die Argumente die man sich dann anhören darf sind immer so Sachen wie "wir damals hatten es noch schlechter" "chirurgische Ausbildung können Sie nach Feierabend haben" oder ähnlichen Schwachsinn.

Und zum Preis selbst: wievielen Leuten sollte den so ein Preis gegeben werden? Einem pro Klinik? Also in Deutschland mal 2000 Preisträger? Das interessiert einfach mal keinen. 100 Preisträger? Dann interessiert es auch noch keinen und ist nur noch willkürlicher Zufall. 10? Dann wird der Preis vielleicht schon spannender aber es wird nur noch willkürlicher und unerreichbarer. Also ist es eigentlich nur ein zufälliges Dankeschön das geklappt hat. Da find ich die wirklich persönlichen Dankeschöns besser und sinnvoller.

Kackbratze
27.09.2015, 15:22
Diejenigen die mich ausgebildet und ein aktives Mentoring betrieben haben, haben ein komplett anderes Bild bei den Kollegen abgegeben. So ähnlich wie bei Frau Pelz, dann gibt es noch den "ich bilde das aus, was ich eigentlich gerne nackig am OP-Tisch sehen will"-Typen, auch den habe ich kennen und ha$$en gelernt, weil ich einfach nicht in sein Beuteschema passte. Die Koleginnen hätten ihm sofort den Preis verliehen.

Ausbildung ist extrem subjektiv, egal in welchem Fach. Die Prämierung würde am Ende so ablaufen, dass Kliniken mit grossem Assistentenstamm (Uni/Maximalversorger) "ihren" OA loben und hochziehen, so dass kleinere Kliniken untergehen. Das kann man auf Kongressen gerne mal bei "Assistentenpreisen" beobachten, wo das Publikum beim Vortrag oder vorher online abstimmen darf. Überraschenderweise gewinnen da die o.g. Kliniken...sowie das Dekret von oben kommt, springen die Assistenten auf, schließlich wollen die auch mal solche Voting-Meriten auf dem Schreibtisch stehen haben.

Und was kommt nach dem Preis? Der Neid der gleichgestellten Kollegen für etwas total Subjektives und potentiell die Ungnade vom Chef.
"wenn hier einer gut ausbildet, dann bin ich das". Been there, done that, got the t-shirt.

par
27.09.2015, 16:36
Hmm... ich finde, man sollte zwischen sinnvoller Idee und gelungene Umsetzung (mit outcome im Sinne der Idee) unterscheiden.


So einen hab ich auch in Erinnerung. Hat zwei hübsche weibliche Assistentinnen ungefähr alles assistiert was dahergekommen ist und als ein Assistenzarzt mal gefragt hatte ob er vielleicht auch mal kam der Satz: "In meinem Arbeitsvertrag steht nicht drin dass ich Ihnen was beibringen muss". Und er hat weiterhin nur alle anderen fertig gemacht.
Klar. Wäre ich nun einer der beiden Assistentinnen gewesen, würde ich ihm auch gern so einen Preis zukommen lassen. Aber für 90% der AA war er ein totales Ar....... und indiskutable Persönlichkeit.
und

Diejenigen die mich ausgebildet und ein aktives Mentoring betrieben haben, haben ein komplett anderes Bild bei den Kollegen abgegeben. So ähnlich wie bei Frau Pelz, dann gibt es noch den "ich bilde das aus, was ich eigentlich gerne nackig am OP-Tisch sehen will"-Typen, auch den habe ich kennen und ha$$en gelernt, weil ich einfach nicht in sein Beuteschema passte. Die Koleginnen hätten ihm sofort den Preis verliehen.

Das geht natürlich gar nicht. Mit guten Selektionskriterien lässt sich der solche Typus weitesgehend ausschliessen: ist in Bearbeitung; sei es z.B. dass zu jedem OA mind. ein +/- abgegeben werden muss, damit der Bogen berücksichtigt wird und die so als "Nebenprodukt" schlecht Beurteilten zwar nicht veröffentlicht werden, jedoch extrem gute Wertungen relativiert werden können. Auch die Zahl der Mindeststimmen mit einer definierten Abweichung kann helfen. Hier orientiere ich mich u.a. an Vergabealgorithmen für Lehrpreise an Universitäten.


Das Problem ist doch, dass man sich schon freut wenn man überhaupt mal jemanden findet der einem was beibringt. Das ist ungefähr so wie wenn man sich freuen würde wenn einen der Busfahrer dahin bringt wo es auf dem Fahrplan steht. Will sagen: es sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wer eine Weiterbildungsbefugnis hat aber nicht Weiterbildet dem sollte die Befugnis entzogen werden. Ich kenne bisher keine Klinik in der es wirklich eine sinnvolle Weiterbildungskultur gibt. Und die Argumente die man sich dann anhören darf sind immer so Sachen wie "wir damals hatten es noch schlechter" "chirurgische Ausbildung können Sie nach Feierabend haben" oder ähnlichen Schwachsinn.darum geht es.


Und zum Preis selbst: wievielen Leuten sollte den so ein Preis gegeben werden? Einem pro Klinik? Also in Deutschland mal 2000 Preisträger? Das interessiert einfach mal keinen. 100 Preisträger? Dann interessiert es auch noch keinen und ist nur noch willkürlicher Zufall. 10? Dann wird der Preis vielleicht schon spannender aber es wird nur noch willkürlicher und unerreichbarer.
Tatsächlich wäre eine Handvoll Preisträger/Klinik (abh. von Klinikgrösse) angedacht (soo viele werden sich - leider - auch nicht finden). Diese Preise dienen ja nicht dazu, einen Hype um einen OA zu installieren und ihn "berühmt" zu machen. Auch Lehrpreise (als relativ etabliertes Analogon) interessieren im Moment der Vergabe tatsächlich niemanden ausserhalb der eigenen Universität. Aber neben der message, die hinter der Vergabe solcher Preise steht, habe ich Preisträger CVs gelesen in denen zB von Studenten vergebene Anerkennungen plötzlich auftauchten :) . Von der Symbolik dahinter können Preisträger profitieren. Es können sich Gelegenheiten ergeben, in denen der Preisträger zB vorgestellt wird und in jeweiligen Konkreten Rahmen passen solche Aufmerksamkeiten gut rein.



Ausbildung ist extrem subjektiv, egal in welchem Fach. Die Prämierung würde am Ende so ablaufen, dass Kliniken mit grossem Assistentenstamm (Uni/Maximalversorger) "ihren" OA loben und hochziehen, so dass kleinere Kliniken untergehen. Das kann man auf Kongressen gerne mal bei "Assistentenpreisen" beobachten, wo das Publikum beim Vortrag oder vorher online abstimmen darf. Überraschenderweise gewinnen da die o.g. Kliniken...sowie das Dekret von oben kommt, springen die Assistenten auf, schließlich wollen die auch mal solche Voting-Meriten auf dem Schreibtisch stehen haben.
Man kann die Zahl der Votings von der Klinikgrösse abhängig machen und jeder Klinik ein Kontingent zuschreiben. Auch beliebte Portale wie das PJ-Ranking können sehr einfach verfälscht werden, aber bei ausreichend hoher Beteiligung und guten Algorithmen (da sind Statistiker gefragt) kann man einige pitfalls etwas reduzieren. Auch, dass es Kollegen geben wird, die einfach keine Lust haben teilzunehmen etc wird es sicher auch geben; es gibt ja Methoden die Rücklaufquote hoch zu halten (100% wird es sicher nie).




Und was kommt nach dem Preis? Der Neid der gleichgestellten Kollegen für etwas total Subjektives und potentiell die Ungnade vom Chef. "wenn hier einer gut ausbildet, dann bin ich das". Been there, done that, got the t-shirt.
Der Neid darf sein (gibts überall bei Erfolg egal welcher Art). Wichtig ist, dass es nicht zum Nachteil der Votenden endet (anonymisierung etc; der persönliche Dank soll ja bleiben, aber der gefährdet ja auch nicht).
Durch Definition der in Frage kommenden OA kann man direkte Konflikte vermeiden: der Direktor und Leitende Ärzte können zB einfach ausgeschlossen werden. Mir geht es v.a. um die "schuftendene" Gruppe mit Potential/Schwelle zu sehr hohen Rängen, jedoch zu wenig Wertschätzung. In der Schweiz werden zB seit 2014 (erst!) explizit leitendene Ärzte nur für ihre Lehrtätigkeit (!) von der FMH mit einem Preis ausgezeichnet. Gefragt werden AÄ in Weiterbildung. Hier geht die o.g. Gruppe und einige nicht-universitäre/nicht Privatdozenten unter, die aber vermutlich mehr hands-on mit AÄ arbeiten, als leitende Ärzte und Direktoren.

par
02.10.2015, 16:53
Liebe Alle :-)
Aufgrund von Interessenskonflikten (CH, AT) wäre eine Eingrenzung auf Deutschland zu treffen (was so schon ein grosser auch logistischer Aufwand ist)
Beteiligt euch, wenn ihr so ein Vorhaben begrüssen würdet!
Danke auch für die bisherige Kritik, gerne ausbauen!

Fr.Pelz
02.10.2015, 19:19
Habe nochmal darüber nachgedacht und mir ist mein "erster Mentor" (der mich überhaupt in die Chirurgie gebracht hat) eingefallen. (Ist kein OA, "nur" FA, dürfen die auch mitmachen?). Ich war ja erst im PJ, von daher hat er mir jetzt noch keine großen Fertigkeiten beigebracht, aber mir extrem zu Selbstbewusstsein verholfen (gelobt und mir meine Selbstzweifel genommen. Wäre so ein Kriterium auch denkbar? Wüsste jetzt nicht wie man dieses "Rücken stärken" formuliert, aber dir fällt bestimmt was Wortgewandtes ein.

par
02.10.2015, 20:13
@ Frau Pelz: ich wälz mich gerade selbst durch Literatur (Mentoring, Leadership), um eben diese ganzen Eigenschaften auf greifbare konkrete Ausdrücke/Sätze zu reduzieren :). In einem Buch (in dem es darum geht, wie man ein guter Mentor wird und seine Mentees auswählt - gibt es ein Kapitel "Create an environment of growth" und da wird genau das auch angesprochen!
(klar, weiss ich, dass die primäre Zielgruppe nicht Krankenhäuser sind (ja warum eigentlich?!..), aber man kann eben hier und da nützliches Übertragen).
Ich hätte jetzt nicht "nur" FA gewählt, weils dann unglaublich (unüberschaubar) viele werden und OA theoretisch mehr "Spielraum" haben, um engagiert zu sein. Hmm, meinst du, da entgeht uns zu viel?

Kackbratze
02.10.2015, 22:03
Ja. Es gibt genug motivierte Assistenten und Fachärzte. Für ordentliches Teaching muss man nicht OA sein.

par
03.10.2015, 10:08
Assistenzärzte zu berücksichtigen, bei einer Umfrage, die sich selbst an Assistenzärzte richtet, wird unrealistisch: unter den AA herrscht zu viel Fluktuation, der Weiterbildungsstand ist nicht vergleichbar, die Rotationen zu unvorhersehbar und einige andere Dinge - ich glaube, das wird zu chaotisch und teuer (wir reden von zehn-/tausenden AA). Ausserdem wäre eine Vermengung mit den Ergebnissen aus Befragungen zu OA schwierig aufgrund schlechter Vergleichbarkeit.

Bille11
03.10.2015, 10:34
Und schon wird es schwierig, Deinen liberal gewünschten Kriterien 'nicht nur leitende Ärzte' zu entsprechen.. Wer, wenn nicht FÄ, die keine OA Position haben, aber die ganze Arbeit machen und die Jugend motivieren??

par
03.10.2015, 10:51
@ Bille: Danke! Ich meinte erstmal allgemein "motivierte AA" (den nur 1.Teil von Kackbratzes post), das wäre sicher nicht realistisch. Ich taste mich von grob zu klein. Zu FA habe ich ja noch nichts geschrieben. Hatte ja selbst die Frage, ob einem mit "Weglassen" der FA zu viel entgehen würde.
FA kann man zumindest gut erfassen, die sind als solche angestellt und vom Weiterbildungsstand mit OA vergleichbar :-)

Bille11
03.10.2015, 22:49
Eben nicht. Auch davon gibt es eine vielzahl viel mehr als oä.