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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche nach dem perfekten Mitbewohner/der perfekten Mitbewohnerin



*milkakuh*
06.10.2015, 20:40
Da ich gerade in der komfortablen Lage bin selber einen Mitbewohner/eine Mitbewohnerin für meine 2er WG zu suchen würde mich doch einfach mal interessieren, wie ihr euch bisher entschieden habt oder entscheiden würdet? Gibt es festgelegte Fragen? Irgendwelche No-Goes? Oder verlasst ihr euch komplett auf's Bauchgefühl? Und wie läuft bei euch so eine WG-Besichtigung ab?

Interessieren würde mich natürlich auch, ob die Wahl auch schonmal auf den oder die falsche gefallen ist so rückblickend betrachtet....

Ich bin wirklich auf eure Erfahrungen gespannt! :-top:-))

par
06.10.2015, 20:55
Hey milka!!
Also ich kann dir von grossen "WG-Castings" abraten, in denen man > 10 Leute auf einmal einläd, um "Zeit zu sparen". Im Endeffekt lieber an unterschiedlichen Tagen jeweils individuell Zeit verbringen.
Viel ist Sympathie und Bauchgefühl. Wichtige Punkte, die bei noch soviel Sympathie probleme bereiten könnten:
1. Klären, ob Zweck-WG oder mehr, damit keiner unterschiedliche Vorstellungen hat/enttäuscht wird. Dann v.a. bzgl. Sauberkeit ähnlich ticken (sieht man meist auch und kann man auch direkt erfragen), Partymaus vs. Gegenteil (lässt sich auch gut herausfinden) vielleicht nicht zusammenbringen (es sei denn, die Wände sind gut; auch sind Erstsemestler - natürlich - anders drauf, als Examskandidaten). Kochen vs. Nicht-Kochen kann bei einer 2er WG ein Problem werden, muss aber gar nicht (bei einer Zweck-WG oder ab 4 wars dann egal). Was ich nicht machen würde, sind "interviews" - gerade in gefragten gegenden kommt es manchmal zu ungemütlicher Atmosphäre, weil der "Bewerber" sich schnell verhört vorkommen kann. Damit man sieht, wie der/diejenige wirklich "normal" drauf ist, haben wir/ich erst mit Getränk eine Zimmerführung gemacht und uns auf die Couch gesetzt. War gleich viel gemütlicher. Dann halt wirklich Sympathie.
Hmm... ist mir jetzt spontan eingefallen

Miss_H
06.10.2015, 21:07
Ich habe keine Ahnung wie es ist einen Mitbewohner auszuwählen, aber ich war häufiger auf der anderen Seite. Ich persönlich finde 2er WGs nicht so gut, ich brauche den dritten als ausgleichendes Element. Ansonsten habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. In deinem Fall würde ich wohl nicht mit einem Frischabiturienten zusammen ziehen. Die kann man zwar noch formen, aber man muss auch ;-) Anonsten würde ich mich wohl einfach aufs Bauchgefühl verlassen.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg :-)

Nessiemoo
06.10.2015, 21:17
Hm. Hab jetzt selber da nicht wirklich Erfahrungen, bin aus einem großem Wohnheim zusammen mit meinem Freund eingezogen...

Aber so aus dem Freundeskreis: die meisten WG's hatten in der Tat die größten Probleme dadurch, dass Mitbewohner verschiedene Erwartungen wegen Putzen hatten, und das waren teilweise auch die kleinsten Sachen, zB ob zur Kücheputzen wirklich jedes Mal unter dem Herd saugen dazugehört oder nicht, und ob man das Geschirr bis Abends liegen lässt oder direkt aufräumen muss etc.
Zweitgrößte Probleme waren durch verschiedene Einstellungen bezüglich Finanzen/Sparen. Wenn einer Mitbewohner locker Miete Warm bezahlen kann und der andere Panik kriegt, wenn in der Küche mal Licht an ist, weil der verständlicherweise es sich nicht leisten kann, wird es schwierig, oder wenn eine 100% Müll trennen will und der andere es eher entspannt sieht.
Und die drittgrößte Probleme waren nichtmal die Party/Zweck WG/Kochen-Erwartungen, sondern eher ob der einer Mitbewohner irgendwie einen Partner hat, den/die er/sie oft einladen wird mit Übernachtung etc. Na gut, kann man oft nicht vorhersagen, aber falls doch, muss die Kommunikation zw Partner und dem 2. Mitbewohner klappen...

par
06.10.2015, 21:25
Das mit dem/r Partner/in ist noch ein guter Punkt!! (wobei ich da oft Entgegenkommen von dem/r Parter/in erlebt habe - und tatsächlich gute Wände, gerade, wenn beide Zimmer nebeneinander liegen; allein bei Instrument/Musik). Zweck-/Party-Einstellung kann eben auch leicht ausschliessen: ich gehe davon aus, dass es sich aus diesem Grund zu keinem Problem entwickelt hat - man sollte beides aber eben ansprechen.

Absolute Arrhythmie
07.10.2015, 08:15
Ich hab während der Ausbildung im Wohnheim gewohnt (keine Probleme trotz 11 anderer auf dem Flur) und 1,5 Jahre mit einer "Freundin" in einer Zweier-WG. Das war der blanke Horror. Es fing am zweiten Tag unserer WG-Geschichte an, nämlich in dem Moment in dem sie einzog. Ich bin am tag zuvor eingezogen und war dabei meine Möbel aufzubauen. Sie war schon angepisst darüber, dass ich ihr nicht beim schleppen helfe,dabei hatte sie mehr Helfer als ich am tag davor und sie hatte mir auch nicht geholfen. Danach "durfte" ich dann keine Sachen in die gemeinsame Wohn-Küche stellen, weil sie ja mehr Möbel hätte, etc. So ging es immer weiter. Sie hatte das größere Zimmer, immer die tür zu ihrem Zimmer auf; auch wenn ihr freund da war. Selbiger hat nie die dusche sauber gemacht, sondern immer seine reichliche Körperbehaarung hinterlassen...
Am Ende ging das ganze soweit, dass Wie getrenntes WC-Papier und seife auf dem Klo hatten...
In der Pflegeschule hat die angefangen lügen über mich zu erzählen, da war dann irgendwann Schluss. Ich bin dann freiwillig wieder ins Wohnheim gezogen, allerdings nicht ohne noch mehrere Monatsmieten allein bezahlen zu müssen uns zwei Monate ohne Waschmaschine zu leben, denn das war ja ihre...

altalena
07.10.2015, 09:11
Ich hab in 9 Jahren des WG-Lebens überwiegend pos. Erfahrungen gemacht. Zwei nervende Erlebnisse waren auch dabei, eines davon hat mich dazu bewogen, aus meiner ersten WG auszuziehen (pedantischer Mitbewohner, jede Woche ne neue "Regel" für's Zusammenleben aufgestellt und so Kinkerlitzchen :-keks )
Ich finde trotzdem, dass man sich aufs Bauchgefühl verlassen kann und auch muss, denn meistens lernt man die Person ja nur mal für ne halbe bis Stunde kennen und muss sich aus dieser Erfahrung heraus dann entscheiden.
Für ein WG-Casting würde ich auch Einzel-Castings empfehlen. Wir haben immer Termine im 30-min.Takt vergeben (max. 4 am Tag) und das war meistens ausreichend. Da merkt man auf jeden Fall, ob betreffende Person einem sympathisch ist oder eben gar nicht geht.
Und was man sich dann letztlich "in die Bude holt", sprich besondere Macken des neuen Mitbewohners bekommt man leider erst im Verlauf raus und das würde betreffende Person beim Casting ja eher nicht rausposaunen (insofern er sich dieser Macke überhaupt bewusst ist :-)) )

Weißes_Rössel
07.10.2015, 18:21
Meine Erfahrung: Die Sache mit dem Partner kann ganz schnell zum Problem werden. Meine Mitbewohnerin in unserer Zweier-WG hatte einen Freund, mit dem sie eine Wochenendbeziehung führte. D.h. sie sahen sich halt nur am Wochenende. So far so good. Wenn sie auch mal zu ihm gefahren wäre, aber seine WG sei so dreckig, da könne sie nicht hin. So war er wirklich jedes Wochenende bei uns, teilweise von Donnerstag bis Dienstag. Das kann schon echt anstrengend sein, seine Wohnung mit einem Paar teilen zu müssen.