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Stevensen
21.10.2015, 13:42
Gibt es eigentlich hier eine Richtung wozu ihr so tendiert? Eher BU von MLP über die Alte Leipziger + Allianz oder doch eher über den Marburger Bund??

Bin über jede Hilfe dankbar!

DrSkywalker
21.10.2015, 15:22
Gibt es eigentlich hier eine Richtung wozu ihr so tendiert? Eher BU von MLP über die Alte Leipziger + Allianz oder doch eher über den Marburger Bund??

Bin über jede Hilfe dankbar!

1. Brauchst du wirklich eine BU? Oder eher der arme Dachdecker, den keine Versicherung annimmt, weil der wirklich krank wird!?

2. Brauchst du wirklich einen dahergelaufenen MLP-Berater, um eine BU abzuschließen? Kann man vielleicht mit Direktversicherungen aus dem Internet mehr als 1000 Euro Provision sparen? (HUK24/CosmosDirekt etc)

3. Grundsätzliche Frage, immer wieder aktuell: Braucht man eine BU, die einen bis zum 67. Lebensjahr versichert und damit sehr teuer ist? Oder reicht es vielleicht, bis zum 58. Lebensjahr zu versichern, da man in dem alter als Arzt in der Regel seine Schäfchen im trockenen hat?

Ich habe Bekannte, die haben sich eine BU aufschwatzen lassen welche sie total überversichert und über 100 Euro im Monat kostet. Der MLP-Berater hat sich gefreut!

Stevensen
21.10.2015, 15:46
Hey DrSkywalker,

danke dir für seien Antwort. Klar über genau die Dinge habe ich auch schon nachgedacht. Es gibt genug pro und contra.
Scheint hier wohl nicht sonderlich interessant zu sein, da ich hier kaum Beiträge dazu im Forum finde.

Stevensen
28.10.2015, 10:49
Hat sich sonst echt niemand mit diesem Thema befasst???

Hat jemand Erfahrung mit dem Doc'Dor vom Marburger Bund oder anderen Anbietern????

erdbeertoertchen
28.10.2015, 11:40
Vielleicht hilft dir die Google Suche fürs Forum weiter. BU für Mediziner scheiden sich die Geister, die einen halten diese für unnötig, da man als Arzt immer irgendwie arbeiten kann, die anderen brauchen einfach die Sicherheit im Krankheitsfalle abgesichert zu sein.
http://www.medi-learn.de/humanmedizin/include/suche/ausgabe.php?cx=017359001032485877364%3Am5bxohyrl2q&cof=FORID%3A11&ie=ISO-8859-1&q=BU&suche.x=36&suche.y=1&suche=suche&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Findex.php%3F&ref=&ss=1442j2079364j2&siteurl=www.medi-learn.de%2Fforen%2Findex.php%3F&ref=&ss=1441j2076481j2

erdbeertoertchen
28.10.2015, 11:44
Hat jemand Erfahrung mit dem Doc'Dor vom Marburger Bund oder anderen Anbietern????
Wenn du dir eine BU zulegen möchtest, würde ich mich von einem unabhängigen Versicherungsmakler oder der Verbraucherzentrale beraten lassen.

Stevensen
28.10.2015, 13:28
Wenn du dir eine BU zulegen möchtest, würde ich mich von einem unabhängigen Versicherungsmakler oder der Verbraucherzentrale beraten lassen.

Ja ich hatte schon Kontakt zu einem angeblich unabhängigem Makler, aber wäre nur online/telefonisch gewesen. Ich dachte da eher an ein persönliches Gespräch. Gibts diese "unabhängigen" auch vor Ort?

el suenio
28.10.2015, 16:14
Ich hab dazu auch gleich mal eine Frage, wenn auch eine andere. Es gibt ja auch BU-Versicherungen, die nur die letzten 5 Jahre prüfen. Ist es dann wirklich so, dass alles andere vorher nicht mehr überprüft wird und man dennoch eine BUV erhält? Bzw. wäre es noch spannender zu wissen, ob die Versicherung dann bei möglicher Berufsunfähigkeit auch eintritt, wenn da vorher schon ein Grund vorhanden war. Hat da jemand Erfahrungen?

Strodti
28.10.2015, 19:31
Die 5 Jahre beziehen sich meist auf ambulante Behandlungen (bei stationären 10 Jahre). War zumindest bei der DÄV so. Im Leistungsfall werden die sich die Vorberichte abrufen, du gibts bei jeder entsprechenden Versicherung (Lebensversicherung, BU, etc) eine Schweigepflichtsentbindung ab. Wenn der Hausarzt dann eine Depression dokumentiert hat, die du nicht angegeben hast, muss die Versicherung nicht zahlen. Daher: ich würde da wahrheitsgemäß antworten.
Nette Geschichte: Viele Wehrpflichtige, die bei der Musterung irgendwelche Krankheiten hervorgezaubert haben, um nicht tauglich für den Dienst zu sein, haben Probleme mit ihren Versicherungen bekommen. Die Prüfen sehr genau wenn der Leistungsfall eintritt.

el suenio
28.10.2015, 20:30
Wenn ich jetzt aber nach den letzten 5 Jahren befragt werde und da ehrlich antworte, dass in diesem Zeitraum nichts stattgefunden hat, dann müssten die doch trotzdem eintreten, auch wenn die Erkrankung vor den 5 Jahren schon da war, oder? Aber wahrscheinlich lässt sich da gar keiner drauf ein und die fragen nicht nur die letzten 5 Jahre ab, sondern fordern eine generelle Schweigepflichtsentbindung? Shit :-))

WackenDoc
28.10.2015, 20:37
Jap- genau lesen, was im Antrag steht und ehrlich antworten. Was davor war, ist Pech der Versicherung.

el suenio
28.10.2015, 20:43
Na, ich werde mich zu gegebener Zeit mal belesen, welche Versicherung was fordert. Ich halte es schon für sinnvoll, so eine Versicherung zu haben.

papiertiger
29.10.2015, 07:07
Wobei es meines Wissens bei chronischen Erkrankungen, wegen der man zwar vllt. die letzten 5 Jahre nicht in Behandlung war, die aber trotzdem weiterhin bestehen, nochmal anders ist. Wurde mir auch im Beratungsgespräch so gesagt, dass man das angeben müsste. Wie sich das allerdings mit Sachen, die prinzipiell behandelt und ausgeheilt sind, aber trotzdem eine gewisse, nicht zu vernachlässigende Rezidivwahrscheinlichkeit haben (zB die genannte Depression) verhält, weiß ich leider nicht.

el suenio
29.10.2015, 09:25
Okay, das wäre natürlich interessant zu wissen. Nicht, dass man dann eine BUV bekommt und wenn man tatsächlich irgendwann berufsunfähig wird, zahlen die gar nicht. Also, man will es natürlich nie hoffen, aber wenn die Möglichkeit nicht bestehen würde, bräuchte man ja auch nicht so eine Versicherung. Wenn man aber jetzt beispielsweise mal wegen Depressionen in Behandlung war und nun wegen orthopädischen Erkrankungen berufsunfähig werden würde, würde die Versicherung das übernehmen? Anders, als wenn man wegen Depressionen in Behandlung war und dann wegen einer anderen psychischen Erkrankung berufsunfähig werden würde.
Ganz schön kompliziert^^

WackenDoc
29.10.2015, 09:36
Ich würde da einfach genau den Fragebogen und dessen Erläuterungen durchlesen.
Der Makler kann im Beratungsgespräch viel erzählen und natürlich hat er ein Interesse daran, dass du im Zweifel zusätzliche Angaben machst.

Bei meiner PKV war es so, dass die alle Krankheiten=Arztbesuche der letzten 3 Jahre wissen wollten und alle psychiatrischen Erkrankungen und stationären Behandlungen der letzten 5.
Ich hatte einen unabhängigen Makler und der hat gesagt, dass ich auch nur genau DAS angeben soll, was gefragt ist.

Stevensen
29.10.2015, 10:23
Bezüglich der Verweisung habe ich den Berater von MLP mal gefragt, was er mir dazu so sagen kann und dass er mir das bitte mal erleutern soll, da ja die jeweiligen BU Anbieter unterschiedliche Verweise in ihren Bedingungen haben.

Seine Antwort:
"Gib mir mal ein Beispiel was Du meinst.

Häufig sehen die Versicherer das so , wenn Du über einen langen Zeitraum eine andere Tätigkeit ausgeübt hast, dann wird geprüft ob du in diesem Beruf den Du zuletzt ausgeübt hast arbeiten kannst.
Die Frage ist jetzt, was für einen anderen ärztlichen Beruf den Du da ausübst kann grundsätzlich anders sein als der den Du als Arzt generell machst.

Dann kläre ich das gerne.

Verweisungsklauseln sind normal so formuliert, dass Du in einen Beruf verwiesen werden kannst der Deiner Ausbildung und auch Deinem sozialen Status (Einkommen) entspricht.
Einkommenseinbußen dürfen nur geringfügig hin genommen werden.

Wenn Du einen ganz anderen Beruf ausüben solltest, wird auch diese geprüft. Aber Deine vorhandene BU wird dann nicht teurer auch wenn das Risiko schlechter werden würde.

Wir sollten aber dazu telefonieren wenn Du willst.

Wir finden die passende Gesellschaft oder splitten das Risiko bzgl. Aufstockungs- und Erhöhungsoption. "


Was haltet ihr von dieser Antwort?

Also tendenziell lässt sich doch sagen, dass man mit dem Verweis "zuletzt ausgeübte ärztliche Tätigkeit" im worst case besser fährt als mit folgenden Verweisen, die da wären
- " Beruf wie in § XXX er in gesunden Tagen ausgestaltet war"
- " jede ärztliche Tätigkeit"

Falls ich falsch liegen sollte, korrigiert mich bitte :)

Matzexc1
11.12.2015, 22:54
Hallo hab ein Problem:

Aktuell versichert bei der Würrtembergischen mit Einsteiger-BU,in den Versicherungsbedingungen(am Schein hängend) steht nichts von Infektiosnschutzklausel und Ausschluss abstrakter Verweisung. Aktuell scheine ich da auch noch als Krankenpfleger zu gelten,von einem Nachtrag als Medizinstudent weiß ich nichts

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit der Ärzte Finanz die mir zu DocD'or geraten haben und meine BU als unzureichend deklariert haben.

Die Maklerin von der Württ(lange schon bekannt und bisher immer gut) sagte am Telefon Infektionsschutz ist drin und DocD'or sei nicht gut.

Ich mach mir jetzt natürlich Kopf,weil ein unzureichender BU Schutz ist das letzte was man braucht.

Jemand Erfahrung mit DocD'or?, gerne auch pn

DrSkywalker
13.12.2015, 12:02
Hallo hab ein Problem:

Aktuell versichert bei der Würrtembergischen mit Einsteiger-BU,in den Versicherungsbedingungen(am Schein hängend) steht nichts von Infektiosnschutzklausel und Ausschluss abstrakter Verweisung. Aktuell scheine ich da auch noch als Krankenpfleger zu gelten,von einem Nachtrag als Medizinstudent weiß ich nichts

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit der Ärzte Finanz die mir zu DocD'or geraten haben und meine BU als unzureichend deklariert haben.

Die Maklerin von der Württ(lange schon bekannt und bisher immer gut) sagte am Telefon Infektionsschutz ist drin und DocD'or sei nicht gut.

Ich mach mir jetzt natürlich Kopf,weil ein unzureichender BU Schutz ist das letzte was man braucht.

Jemand Erfahrung mit DocD'or?, gerne auch pn

Wow, die Ärztefinanz rät zu DocD'or...welch Überraschung. Wenn du einen katholischen Pfarrer fragst ob es einen Gott gibt wird die Antwort ähnlich überraschend sein. :-oopss

Warum redet ihr überhaupt mit solchen Menschen wo doch klar ist, dass sie ihren Gegenüber nur manipuliern?

FirebirdUSA
14.12.2015, 14:10
Dann las doch den Nachtrag machen und dir bestätigen I.d.R. lohnt sich ein Wechsel nicht da teurer, neue Gesundheitsprpfung etc.

rnn77
14.12.2015, 17:40
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist für uns Ärzte eine zweischneidige Sache. Es gibt hier viele verschiedene Ansichten, die auch daraus resultieren, wie sehr man sich in das Thema eingelesen hat.


Zweifelslos gehört die BU, neben der Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung, zu den essentiellen Versicherungen, die jedem Bürger absolut zu empfehlen sind. Schließlich werden hier Ereignisse abgesichert, die bei ihrem Eintreten im schlimmsten Fall zum persönlichen Ruin führen können.

Historisches
Bis vor kurzem ist der Staat bei einer Berufsunfähigkeit finanziell eingesprungen. Die Probleme der Überalterung der Gesellschaft, Beamtenpensionen, horrende Sozialausgaben etc. werden dir bewusst sein. Aus diesem Grund haben die Politiker beschlossen, dass der Staat nicht mehr für Personen einspringt, die ab dem 2.Januar 1961 geboren wurden und berufsunfähig werden. Simpel ausgedrückt müssen die Jüngeren selbst für sich sorgen, während die Älteren noch mitnehmen, was mitzunehmen ist. Ein Prinzip, welches du auf Grund der Überalterung der Gesellschaft leider noch oft erleben wirst.
In Folge des Rückzuges des Staates, hat die Versicherungbranche ein neues Feld für das Geldverdienen erhalten. Leider haben unsere Politiker "vergessen", den Versicherungen vorzuschreiben, dass sie jeden aufnehmen müssen. So ähnlich also, wie bei den gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Folge ist, dass die Versicherungen sich die Rosinen rauspicken können und eine extrem grosse Zahl an Menschen in Deutschland keine Möglichkeit hat, eine solche essentielle Versicherung zu vernünftigen Konditionen abzuschließen. Ein meiner Meinung nach absolutes Versagen der Politik.

Ärztespezifisch
Als Ärzten geht es uns jedoch noch relativ gut, da wir ein eigenes Versorgungswerk haben. Meiner Information nach, bieten alle Versorgunswerken ihren Mitgliedern eine Zahlung im Falle einer Berufsunfähigkeit ( zu gezahlten Höhe und Konditionen musst du dein Versorgungswerk kontaktieren). Die Versorgungswerke zahlen jedoch nur ab einer BU von 100% und nicht schon ab einer BU von 50%, wie es die meisten Versicherungen tun. Aus diesem Grund erzählen die Versicherungsvertreter den Ärzten oft, dass bei einer BU von 50% das Versorgungswerk einen auch für die Arbeit an der Pforte des KH verpflichten kann, mit den entsprechenden Gehaltseinbußen. Meiner Meinung ist dies nicht der Fall. Sie dürfen dich jedoch bei einer BU unter 100% auf eine andere ärztliche Tätigkeit verweisen (z.B. kann der Chirurg der seine Hand verliert noch als Psychiater arbeiten und bekommt deswegen kein Geld vom Verorgungswerk). Das Versorgungswerk zahlt somit nur, wenn gar nichts mehr geht. Dies ist jedoch nur meine Meinung und du müsstest bei Fragen zu dieser Thematik noch einmal das Versorgungswerk kontaktieren.

Private Vorsorge:
Falls dir die Versicherung über das Versorgungswerk nicht reichen sollte, müsstest du privat vorsorgen. Manchmal bieten KH für ihre Mitarbeiter auch Gruppenverträge an. Für eine BUV spielt dein Alter, dein Beruf und deine Gesundheit eine große Rolle. Je Älter, je gefährlicher und je kränker, desto teurer wird dein Vertrag oder du wirst gleich abgelehnt. Da die Versicherungen sich die Rosinen rauspicken können, haben sie die Berufe in Risikostufen eingeteilt. Je höher deine Risikostufe, desto teurer wird dein monatlicher Beitrag und du kannst den Vetrag dann oft nicht bis zur Rente fortführen. Dies ist problematisch, da die meisten Menschen erst in ihrem späteren Leben überhaupt BU werden. Als Arzt sind wir jedoch in der besten Risikostufe (statistisch geringes Risiko für BU) und haben damit kein Problem. Der Dachdecker oder die Krankenschwester jedoch schon.


Fallstricke (Beispiele)

1)
Nun wird man dir raten, dich als Student so früh wie möglich zu versichern, da du noch jung und gesund bist. Dementsprechend sind auch deine Beiträge gering, der Makler bekommt sein Geld und alle sind glücklich. Hier ist jedoch schon der erste Fallstrick. Oft werden Studenten nur bis 1000 Euro/Monat versichert. Als Student ausreichend, aber nicht als Familienvater/mutter. Ob und wieviel du später aufstocken kannst, regelt der Vetrag mit dem Versicherer( z.B. bei Arbeitsbeginn, Heirat, Hausbau). Diese Aufstockung ist wichtig, da du Sie ohne erneute Gesundheitsprüfung durchführen kannst. Jetzt hast du zwei Kinder und baust ein Haus. Da kann es Sinn machen, die Summe, die du im Fall einer BU bekommst, zu erhöhen. Als Beispiel auf 2500 Euro. Deine monatlichen Versicherungsbeiträge steigen, aber das hast du dir ausgerechnet und kannst es stemmen. Trotzdem werden alle Versicherungen, die ich kenne ( vielleicht gibt es Ausnahmen) die Erhöhung verweigern. Warum? Meistens steht im Vertrag, das du die ursprüngliche Summe nur um 100% erhöhen darfst, also maximal auf 2000 Euro. Mehr geht nur nach zusätzicher Gesundheitsprüfung mit neuem Vertragsabschluss. Wenn du dir z.B. aber vor zwei Jahren das Kreuzband beim Sport verletzt hast, wird das Knie von der Versicherung eventuell bei der erneuten Gesundheitsprüfung ausgeschlossen und es gibt noch einen Risikoaufschlag auf deine monatlichen Beiträge.

2)
Es lohnt sich den Vertragstext extrem genau zu lesen. Da unterscheiden sich die Versicherungen im Detail. Bei meinem Angebot der DÄV stand (falls ich mich korrekt erinnere), dass bei selbstverschuldeten/absichtlichen Unfällen keine BU gezahlt wird. Beim ersten Lesen macht das auch Sinn. Schließlich will man dem Chirurgen, der bei Handwerksarbeiten absichtlich seine Hand absägt keine BU zahlen. Nehmen wir jedoch ein anderes Beispiel. Du erfährst auf deinem Heimweg nach einer 24 Stunden Schicht, dass deinen Eltern etwas passiert ist. Du setzt dich also übermüdet ins Auto und fährst zu deinen Eltern. Da du die Strecke gut kennst und es eillig hast, fährst du 115 km/h, statt der vorgeschrieben 100 km/h auf der Landstraße. Aus irgendeinem Grund (Wild, Blitzeis) verlierst du die Kontrolle über den Wagen, verunglückst schwer und bist ab jetzt Querschnittsgelähmt. Gut, das ich wenigstens eine BUV habe, wirst du dir denken. Für die Versicherungen geht es jedoch um sehr viel Geld. Deswegen kann es sein, dass dir die Versicherung vorwirft, den Unfall durch die Übermüdung und die Geschwindigkeit selbstverschuldet/absichtlich provoziert zu haben. Das geht dann vor Gericht und dein Geld siehst du erstmal nicht. Aus diesem Grund gibt es auch Versicherungen, die in ihrem Vertrag schrieben, dass sie bei selbstverschuldeten/absichtlichen Unfällen nicht zahlen, es sei denn es handelt sich um einen Verkehrsunfall. Das schrieben jedoch nicht alle Versicherungen in ihren Vetrag.

3)
Bei der Beantworung der Gesundheitsfragen musst du alle Fragen korrekt beantworten. Dafür reicht es nicht, nur auf die Diagnosen zu vertrauen, die du vom Arzt genannt bekommen hast. Du wirst dir alle Arztakten bzw. gemeldeten Diagnosen besorgen müssen. Es kann nämlich vorkommen, dass Ärzte aus Abrechnungründen bestimmte Diagnosen aufschreiben, die du so gar nicht hast. Du kannst z.B. mit normalen Kopfschmerzen zum Arzt gehen. Er verschreibt dir etwas und für dich ist damit alles geklärt. Bei der Gesundheitsprüfunge gibst du auch nur einmalige Kopfschmerzen an. In seiner Diagnose schreibt der Arzt jedoch irgendwas von Verdacht auf Migräne. Ein paar Jahre später wird bei dir, unabhängig von den einmaligen Kopfschmerzen, ein Hirntumor entdecket und du wirst BU. Die Versicherungen haben das Recht, im Falle des Eintreten einer BU, alle Ärzte anzuschreiben und um deine Krankenakten zu beten . So versucht die Versicherung herauszufinden, ob du bei den Gesundheitsfragen gelogen hast. Dann könnten Sie nämlich um eine Zahlung herumkommen. Nun könnte die Versicherung behaupten, dass wenn sie vom "Verdacht auf Migräne" bei Antragsstellung erfahren hätte, alle Erkrankungen des Kopfes ausgeschlossen hätte und somit nicht zahlen muss. Man sieht sich dann vor Gericht wieder.


Ich könnte jetzt noch mehr schreiben (z.B. was Fallstricke für eine spätere selbständige Praxistätigkeit angeht), aber das wäre dann wohl auch zu viel.

Mein Rat:

- überlege dir, ob die Versicherung über das Versorgungswerk ausreicht.

-nichts überhasten. Wenn du das ganze gut durchplanst, können schonmal 12 Monate bis zum Vetragsabschluss vergehen.

-Lass dich von unabhängigen Leuten beraten. Das wird dich insgesamt unter 150 Euro kosten, wird sich aber auf lange Sicht gesehen auszahlen

- Die Verbraucherzentralen beraten dich unabhängig gegen Gebühr. Sieh nach, welche in deiner Nähe ist. Von Finanztest/Warentest gibt es ein Buch zur BUV und auch Tests.

- Lass dich durch mehrer unabhängige Makler beraten (damit ist nicht MLP etc. gemeint). Die kosten dich nichts, sondern sie bekommen durch die Versicherungen Prämien bei Abschluss. Welche Makler gut oder schlecht sind kann ich leider nicht sagen.

-Weder die Versicherung noch der Makler sind deine Freunde. Du musst damit rechnen, dass im Fall der Fälle alle Tricks genutzt werden, um nicht zahlen zu müssen. Deswegen ist die intensive Einarbeitung vor dem Vertragsabschluss so wichtig. Das kannst du als Laie nicht alleine schaffen. Deswegen brauchst du unabhängige Hilfe.

Hoffe ich konnte helfen.