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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Humanmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Physiotherapie



ehemaliger User_01072016-1
25.10.2015, 18:34
Hi,
lange dauert es nicht mehr, dann muss ich mich bewerben. Noch weniger als ein Jahr stehen mir zur Entscheidung zur Verfügung. Doch genau dort habe ich Probleme. Ich kann mich einfach nicht entscheiden.
Manchmal möchte ich liebend gerne Apotheker werden oder in der Industrie arbeiten, Kunden und sogar Ärzte bei Fragen über die Dosierung und eventuelle Neben- und Wechselwirkungen beraten.
Dann gibt es Tage, wo ich gerne Zahnmediziner werden möchte. Feinmotorisch arbeiten.
Und dann gibt es die, wo ich gerne Anästhesist, Pathologe oder Unfallchirurg werden möchte.
Manchmal möchte ich auch Physiotherapeut werden, es studieren, anschließend den HP machen und Osteopath werden mit eigener Praxis.

Und das schwankt immer von Tag zu Tag. Ich habe schon viele Praktika gemacht, wobei ich noch nie beim Zahnarzt oder beim Apotheker war, doch auch diese Arbeit stelle ich mehr sehr toll vor.
Insgesamt kann ich sagen, dass alle Studiengänge mich ansprechen, wobei sie sich vom Inhalt her teils extrem unterscheiden. Vor allem Pharmazie und Medizin/Physiotherapie sind zwei unterschiedliche Welten. Fakt ist, ich kann mich einfach nicht entscheiden und habe mich schon intensiv über die jeweiligen Vor- und Nachteile informiert.

Wie sollte ich weiterhin vorgehen? Bald wird es Zeit, wobei mein Abitur ohne guten TMS wohl nicht reichen wird einen Platz für Medizin zu bekommen. Momentan liegt mein DN bei 1,4.
Was ich noch erwähnen möchte, ist, dass Zahnmedizin, Physiotherapie und Pharmazie KEINE ALTERNATIVEN für Medizin sind. All diese Fächer stehen bei mir auf der selben Ebene, heißt, "wenn Medizin nicht klappt nehme ich Zahnmedizin" ist falsch!
Ich interessiere mich für alle vier Fächer gleich viel und habe einfach Probleme mich zwischen eines von denen zu entscheiden.

Momentan bin ich auf einem Gymnasium und habe die LK Fächer Biologie und Chemie. Was meint ihr, wie soll ich fortgehen?

davo
25.10.2015, 21:02
Der logische nächste Schritt: mach Praktika beim Zahnarzt und beim Apotheker.

Vielleicht schaffst du ja einen Schnitt von 1,3, dann hast du auch ohne TMS o.ä. exzellente Chancen bei Humanmedizin. Und auch mit 1,4 hast du noch gute Chancen, z.B. durch Fächerboni. Außerdem wärst du mit deinen LKs ja ziemlich gut vorbereitet für den HAM-Nat.

jaca19
26.10.2015, 12:05
Ich empfehle dir Medizon zu studieren. Du kannst nach dem Studium die Spezialisierung bzw. Facharztausbildung zum Pharmakolgen und Toxikologen machen (in der Industrie, im Universitätsbereich und in der Gerichtsmedizin wahrscheinlich am meisten gefragt, falls es mit einem Job in einer Uniklinik nicht klappt - die meistems eher als eine kleine Klinik Ärzte in dem Bereich sucht). Anschließend kannst du noch übers Zweitstudium eine Spezialisierung zum Mundkieferchirugen machen, wenn dir Medizin und die Zahnmedizin gefallen (solltest in dem Fall handwerklich geschickt sein, was man durch Praktika schnell merkt - wahrscheinlich solltest du eins beim Zahnarzt (Theorie und praktisches Anwenden sehen und verstehen) und in einem Dentallabor (wahrscheinlich kannst du so auch was praktisch machen, was beik Zahnarzt in der Praxis nicht so einfach geht, da dich der Zahnarzt wohl kaum ein Loch füllen lässt oder eine Krone einsetzen lässt ;) )machen. Diesen Werdegang empfehle ich dir, wenn du möglichst alles davon machen willst (alles ist möglich, wenn du vor dem Medizinstudium eine Ausbildung zum Physiotherapeuten (muss man selbst bezahlen, soweit ich weiß) machst oder Physiotherapie im Ausland (Niederlande) studierst).

Pharmazie:

Pro-> Job ist sicher
-> man kann in der Industrie, Apotheke, als Lehrer (an der Uni oder einer PTA- Schule) arbeiten
-> Forschung/Kontakt mit anderen ist sicher
-> Teil- und Vollzeitbeschäftigung möglich

Contra: -> man endet oft in dee Apotheke (80 %) und darf sich mit Rabattverträgen rumschlagen
->

jaca19
26.10.2015, 13:03
Entschuldige mich mal kurz für die Rechtschreibfehler im ersten Beitrag. Mein Handy hat die Nachricht, ohne dass ich wollte und fertig war abgeschickt -.-

also Pharmazie:

Weitere Contras:

-> man verdient oft verglichen mit Ärzten und Zahnärzten sowie anderen Berufen mäßig (es reicht, aber es stellt vielleicht nicht jeden zufrieden, da das Studium schwer ist - durch den Schwerpunkt Chemie und Praktika in Bereich Physik)
-> Notdienst wie im Bereich Medizin, nur dass er nicht so oft vorkommt
-> mäßiger Aufstieg (Fachapotheker - lohnt sich meist nur im Krankenhaus- Filialleiter (viel Arbeit, aber in der Regel nur 10-20% mehr Gehalt als ein Angestellter) oder eigene Apotheke (hohes finanzielles Risiko verglichen mit früher). Ansonsten: Promotion und in der Industrie z.B. Laborleiter werden
-> Ärztedichte bestimmt Einkommen und zugleich werden Apotheker durch den demografischen Wandel wie andere medizinische Berufe sehr geftagt sein

Weiteres: Kontakt mit Ärzten-> ist von der Apotheke abhängig, da man im Krankenhaus auf jeden Fall Kontakt mit ihnen hat und in einer normalen Apotheke oft, nur wenn die Arztpraxis direkt in der Nähe der Apotheke liegt

Medizin:
Pro: -> Job sicher
-> viele Möglichkeiten (eigene Praxis, Uni., IIndustrie, etc. durch selbst gewählte Fachrichtung)
-> Kontakt mit Menschen und helfen (bei jedem medizinischen Job so)
-> recht hohes Gehalt verglichen mit anderen Jobs (dafür wenig Freizeit und somit kaum Zeit das Gehalt zu genießen)


Contra:
-> kaum Freizeit im Beruf
-> Teilzeit zu arbeiten ist nicht immer möglich und selbst dann sind es offiziell 20 Stunden und dennoch am Ende 40 Std. statt wie Vollzeit zwischen 60 und 80 Std.
-> am Wochenende und an Feiertagen arbeiten sowie Nachts und auch noch sehr lange (Arztberichte schreiben sich nicht von alleine und verlängern so die Arbeitszeiten)
-> viel Bürokratie, auch als Angestellter durch sehr viele Regeln im Krankenhaus
-> man muss dem Patienten auch negative Nachrichten vermitteln können (Depression, Suizid, Drogen- und Alkoholsucht sind daraus resultierenden Folgen, wenn man nicht damit klar kommt)
-> Stress kommt sehr oft vor, wenn man z.B. viele Ops am Stück hat oder durch den Druck im Akkord viele Patienten zu behandeln
-> kaum Zeit für Patienten und Chirurgen haben generell nur vor der Op und nachher kurz Kontakt mit ihren Patienten, was sich meist auf ein Aufklärungsgespräch beschränkt (außer mit eigener Praxis und oft nur als Hausarzt)
-> Forschung kommt bei vielen zu kurz
-> je nach Fachrichtung mit Tod konfrontiert


Zahnmedizin:

Pro: -> sehr praktisch, wie Chirurgie und wenn man in Apotheken arbeitet, die viele Arzneien selbst herstellen und auf ihre Qualität prüfen
-> recht hohes Einkommen, wenn man selbstständig ist
-> gibt es wohl mehr als Ärzte, dennoch recht hohes Einkommen und weiterhin sehr gefragt
-> angestellte Zahnärzte werden wie angestellte Ärzte, die in Privatpraxen arbeiten nicht nach Tarif bezahlt (verdienen, dennoch sehr gut)
-> selbstständig sein ist wohl Pflicht und dadurch ist es schwer Teilzeit zu arbeiten (bei Arbeitszeiten zwischen 30 und 50 Std. auch nicht so schlimm)

Contra:
-> nicht jeder Mund ist wunderschön :)
-> selbständig sein ist gefragt, wenn einem das Gehalt eines Angestellten nicht reicht


Das waren meine Erfahrungen mit den Berufen. Sicherlich gibt es noch viel mehr Vor- und Nachteile. Letztendlich muss man selbst entscheiden, welcher Beruf einem mehr gefällt. Und jeder der Studiengänge ist vom Studium her sehr aufwendig, sodass man auch lange in der Uni hockt und somit weniger Freizeit als andere Studenten hat, deren Studiengang weniger lernintensiv ist.

Mein Tipp: Praktika machen und andere fragen, die in den Bereichen tätig sind und am besten den Schnitt verbessern, solange es geht (1,0-1,2 garantieren meist einen Studienplatz in allen Berufen und von 1,3 bis 1,7 bleiben auch sehr viele Möglichkeiten den Schnitt zu verbessern. Bezogen auf Medizin ->Geheimtipp: bis 2,4 hat man mit einem TMS von 100% in Mannheim oder Heidelberg eine Chance genommen zu werden, dennoch empfiehlt es sich momentan ab 1,8/9 (ham nat ist ja bis dahin noch möglich) nach Alternativen zu suchen, da man in der Regel nicht sofort einen Platz erhält, sodass eine Ausbildung oder ein ähnlicher Studiengang zu empfehlen sind.)

ehemaliger User_01072016-1
26.10.2015, 21:08
WOW, dass hast du sehr schön ausgeführt. Besser hätte man es nicht machen können :)
Was mir sofort auffällt ist, dass man als Arzt einen sehr hohen Bürokratieaufwand hat und nur sehr wenig Freizeit hat. Das gefällt mir überhaupt nicht. Ist das ein Grund den Beruf nicht auszuüben?

Arrhythmie
26.10.2015, 22:16
Was mir sofort auffällt ist, dass man als Arzt einen sehr hohen Bürokratieaufwand hat und nur sehr wenig Freizeit hat. Das gefällt mir überhaupt nicht. Ist das ein Grund den Beruf nicht auszuüben?

Das musst Du doch für Dich selber entscheiden. Abgesehen davon ist das relativ & kommt auch auf die eigene subjektive Empfindung an.
Für mich wäre bzw. ist es absolut kein Grund. Viel arbeiten muss man auch in anderen Bereichen, da sind Ärzte sicher nicht die große Ausnahme. Habe zuvor Wirtschaft studiert und in dem Bereich auch Praktika gemacht und kurze Zeit gearbeitet. Also schöner ist es da in bestimmten Bereichen auch nicht, was die Arbeitsbelastung angeht.