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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anschreiben Bewerbung Facharzt/fortgeschrittener Assistent



Lava
26.10.2015, 15:56
Ich tue mich gerade etwas schwer mit der Strukturierung meines Anschreibens. Nach dem Satz "hiermit bewerbe ich mich um...." würde ich sowas wie "demnächst Facharzt" schreiben - und dann? Gehe ich chronologisch vor? Sage ich noch, wo ich studiert habe und danach, an welchen Kliniken ich war? Oder eher "derzeit bin ich hier und da, vorher war ich da und dort"? Gehören irgendwelche Fortbildungen ins Anschreiben? Oder was ich schon operiert habe? Tendenziell möchte ich das lieber so kurz wie möglich halten (ich kenne ja die Aufmerksamkeitsspanne von Chefs). Wenn ich Facharzt bin, ist ja eigentlich eh klar, was ich schon operiert hab (..theoretisch...).

Erwähnt man nur die alte Abteilung Klinik oder gehört ein "unter Professor blablablub" mit rein?

Feuerblick
26.10.2015, 16:03
Du bewirbst dich um eine Facharztstelle, wenn du vorher deinen Facharzt machst. Wann das ungefähr sein wird, würde ich auf jeden Fall ergänzen.
Etwas anderes würde ich in deiner fortgeschrittenen Weiterbildung auch gar nicht machen. Daher fällt sowas wie "Fast-Facharzt" formulierungstechnisch schon mal raus.
Ansonsten schreibt man, wo man sich gerade befindet, ggf. warum man dort ist und welche Position man dort bekleidet. Dann warum man in das Haus möchte, in dem man sich bewirbt und was so der Plan für die nächste Zeit ist.
Alles andere, d.h. wo du wie lange warst, was du gemacht hast (wenn es nicht sowieso im FA-Katalog steht), wo du Mitglied bist und was du sonst Besonderes drauf hast, das gehört in den Lebenslauf. Und auch da nur in Kürze und nicht ausführlich.

So zumindest das, was ich immer geschrieben habe.

Lava
26.10.2015, 16:28
OK, danke

Fr.Pelz
27.10.2015, 13:00
Thawk hatte ja diese Seite empfohlen http://www.jova-nova.com/bewerbung/anschreiben/betrifft-die-betreffzeile/

Was ich daraus mitgenommen hab ist dass solche Dinge wie chronologische Abläufe mittlerweile veraltet sind, du erwähnst das, was dich ausmacht und was dich für die Stelle geeignet macht. Und das eben möglichst kurz und knapp. Man könnte ja sowas wie "Selbstverständlich halte ich mich durch regelmäßige Fortbildungen auf den neuesten Stand" anbringen und dann ein paar Teilnahmebescheinigungen/Urkunden von Kursen etc mit in die Bewerbungsmappe packen.
Wo du studiert hast, sieht der CA ja auch im Lebenslauf.

altalena
30.05.2018, 12:52
Ich reanimier den Thread aus aktuellem Anlass mal. Habe mich jetzt durch verschiedene Präsentationen und homepages zum Thema Bewerbung, besonders Anschreiben gelesen. Ich frage mich, ob man "Meine persönlichen Stärken" da wirklich irgendwie mit reinpacken muss. Denn egal wie man es verpackt, es wirkt meiner Meinung nach stets sehr anbiedernd. Könntet ihr da mal eure Erfahrungen teilen. Das wär top, danke ;-)

Lava
30.05.2018, 13:57
So explizit habe ich das gar nicht ins Anschreiben reingepackt (Muss man das?). Hab halt eher so geschrieben "war hier und dort und konnte da das und das lernen bzw. vertiefen".

altalena
30.05.2018, 14:10
Ja, so was in der Art habe ich auch drin stehen ;-) Finde halt, dass man das andere (also persönliche Stärken) nicht unbedingt erwähnen muss.

tragezwerg
30.05.2018, 17:09
Ich finde, das verkommt dann zum Poesiealbum-Eintrag :-))
Bei meinen Bewerbungen habe ich einfach geschrieben, was ich schon gelernt habe und was meine Ziele an der potentiell zukünftigen Klinik sind. Hat bisher auch gereicht.

altalena
31.05.2018, 10:22
Danke :-)

hebdo
31.05.2018, 18:44
Wenn man sich in der Wirtschaft bewirbt, gehört auch etwas zur Persönlichkeit rein. Ich schreibe sinngemäß "meine Vorgesetzten und Kollegen schätzen meine eigenständige und gewissenhafte arbeitsweise"
Zusätzlich schreibe ich noch besondere interessensschwerpuinteressensschwerpunkte dazu.

Die alleinige ausformulierung des Lebenslaufs finde ich nicht ausreichend

Muriel
31.05.2018, 19:53
Mag ja sein, dass man das so "machen muss". Bei mir persönlich würde so ein Satz Brechreiz auslösen und die Bewerbung in Ablage P landen. Gut, dass ich keine Personalerin bin ;-)

bristol
31.05.2018, 19:59
Das ist sicher auch Geschmackssache, ich habe in den Anschreiben nur dann Bezug auf meinen CV genommen, wenn es dazu diente, meine Motivation zu erklaeren ("Ich bin Assistenzaerztin im 2. WBJ im Krankenhaus Hintertupfing. Dort habe ich Erfahrungen in XYZ gesammelt, die ich bei Ihnen weiter vertiefen moechte, weil Sie den Schwerpunkt ABC haben.").

Dieses Persoenlichkeitsblabla kann ich persoenlich nicht ausstehen, weil es keine Aussagekraft hat. Dafuer gibt es Referenzen und Zeugnisse.

Falls es eine Uniklinik ist bzw. du einen Forschungshintergrund hast, finde ich einen Resume ziemlich gut, um die Sachen zu gliedern, z.B. in dieser Form (Kann aber bei einem eher konservativen Chef auch in die Hose gehen)
https://career.ucsf.edu/sites/career.ucsf.edu/files/PDF/MedicalResidencyCV1After.pdf

Mano
31.05.2018, 23:02
Ins Anschreiben gehört die Begründung warum du die Stelle willst und warum du die optimale Besetzung bist. Das kann durch Herausstellen einzelner wichtiger Punkte des Lebenslaufes sein oder du die Darstellung der Erfahrungen die du gemacht hast.
Aber ganz sicher gehört da kein gesülze á la "Ich bin sehr zuverlässig und gewissenhaft sowie sozial kompatibel" mit rein - das ist doch völlig willkürlich und behauptet doch jeder irgendwie von sich. Wenn dann als schlüssige Darstellung, z.B. "meine Zuverlässigkeit konnte ich als BTM-Beauftragter beweisen/ ich wurde mehrfach zum Assistentensprecher gewählt", mit der du deine Behauptung belegst.
Der Lebenslauf sollte im Anschreiben keinesfalls wiederholt werden - aber du kannst einzelne Punkte die dich besonders für die Stelle qualifizieren herausheben: "Bereits bei XY konnte ich erste Erfahrungen mit Z sammeln, die ich nun mit der Zusatzbezeichnung bei Ihnen erweitern möchte".

WackenDoc
02.06.2018, 09:22
Ja, so ähnlich habe ich das auch bei meinen letzten beiden Bewerbungen gemacht.
Also die Verknüpfung der Eigenschaft mit etwas, aus der bisherherigen Tätigkeit und damit warum das für den zukünftigen Arbeitgeber interessant sein könnte.
(Wahrscheinlich war es aber eh egal)

altalena
02.06.2018, 10:16
Ok, ich hab den ein oder anderen Punkt so verwirklicht und des Teil der Selbstbeweihräucherung, verpackt in irgendwelche Schachtelsätze ausgespart :-)) mal schauen, ob es was wird, Bewerbung ist jedenfalls raus.