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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auszeit + Nebentätigkeit



Hepar
27.10.2015, 18:43
Hallo,

plane nächstes Jahr eine Auszeit von 3-4 Monaten zwischen einem Arbeitgeberwechsel. So weit ich weiß, bezahlt man für die GKV einen Betrag von rund 150 Euro pro Monat, wenn man keiner Tätigkeit nachgeht. Kann mir jemand sagen, wie es sich mit den Sozialabgaben verhält, wenn man in so einer Auszeit eine Nebentätigkeit ausübt? Hatte z.B. daran gedacht, einer befreundeten Hausarztpraxis KV Dienste abzunehmen. Wenn ich das als selbständige Arbeit deklarieren würde, müsste ich ja vermutlich mind. 600 Euro pro Monat für die GKV bezahlen, was sich für mich absolut nicht lohnt (rechne mit ca. 1500 Euro brutto pro KV Dienst).

War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation und hat ohne Job eine Nebentätigkeit ausgeübt (z.B. KV Dienste, NEF, usw.) und kann mir sagen, wie er das mit den Sozialabgaben geregelt hat?

Danke für Infos

WackenDoc
27.10.2015, 18:57
Sozialabgaben richten sich danach, ob du als selbständig oder nicht-selbständig rechnest.
Die Kosten für die GKV richten sich nach deinem Einkommen genaus wie die Beiträge für das Versorgungswerk. Ansonsten musst du klären, wer die Kosten für die Haftpflichtversicherung übernimmt und auch für die Unfallversicherung/Mitgliedschaft in der BG.

Hepar
27.10.2015, 19:04
Vermutlich wäre es dann das einfachste, wenn man sich in der Praxis als Angestellter einstellen lässt und dann die KV Dienste macht? Sonst würde ich als selbstständig gelten und müsste sämtliche Kosten selbst übernehmen, was sich vermutlich finanziell kaum lohnt?

WackenDoc
27.10.2015, 19:06
Ist die Frage, ob die Praxis das macht. Zumal die dann auch noch sowas wie Arbeitslosenversicherung und so zahlen dürfen

Hepar
27.10.2015, 19:22
Würde ja die Sozialabgaben z.T. auch selbst bezahlen - quasi nicht das volle Gehalt nehmen, das mir nach der Anzahl der Scheine zusteht, sondern ein geringeres Gehalt (so dass dann die Differenz zwischen dem eigentlichen Gehalt und dem berechneten Gehalt in etwa den Sozialabgaben entspricht - falls sowas irgendwie geht).

vanilleeis
27.10.2015, 19:26
Das mit der KV gilt aber nur, wenn Du nicht verheiratet bist. Solltest Du verheiratet sein und Dein Partner in der PKV, wird sein Einkommen mitherangezogen.

Hepar
28.10.2015, 06:31
Welche Versicherungen muss oder kann ich denn eigentlich alles abschließen, wenn ich für 3-4 Monate freiberuflich arbeiten würde? GKV + Pflegeversicherung, Versorgungswerk sind klar, aber was gehört unbedingt noch dazu und weiß jemand, ob es dafür Fixbeträge gibt oder ob sich der Beitrag für die noch fehlenden Versicherungen nach dem Einkommen richtet?

WackenDoc
28.10.2015, 08:17
In der GKV wirst du freiwillig bleiben können, da du vorher gesetzlich versichert warst. Um Pflegeversicherung brauchst dich nicht weiter kümmern, die hast über die KV.
Unbedingt dazu gehört eine Arzthaftpflichtversicherung- es sei denn dein Arbeitgeber schließt die für dich ab. Ohne Facharzt kostet das um die 250€/Jahr- ist aber steuerlich absetzbar.
Außerdem macht eine Mitgliedschaft in der BG Sinn falls du Arbeitgeber hast die dich nicht unfallversichern.
Alternativ eine Berufunfallversicherung. BG hat den Vorteil, dass du die Versicherungssumme selber aussuchen kannst, Beitrag bemisst sich nach der Versicherungssumme (für 50.000€ zahlst du ca. 240€/Jahr), keine Gesundheitsprüfung und die Mitgliedschaft ist monatlich kündbar.
Ob du zusätzlich eine BU-Versicherung brauchst und willst, musst du selber sehen. Wenn du eh schon eine hast- dann weiterlaufen lassen.

Wenn du schon im Versorgungswerk bist und die Rentenversicherung dich schon befreit hat- dann am besten die Füße still halten. Die sind wegen Scheinselbständigkeit hinter Honorarärzten her wie der Teufel hinter der armen Seele.

Versicherungen sind übrigens steuerlich absetzbar.

Hepar
28.10.2015, 09:24
Private Haftpflichtversicherung habe ich schon, die deckt auch KV Dienste ab. BU hab ich ebenfalls. Hatte mal gegoogelt - man kann sich bei der gesetzlichen Unfallversicherung als Freiberufler auch selbstständig versichern und das ist gar nicht mal so teuer.
Crux ist echt die GKV - als Freiberufler zahlt man dort mind. 400 Euro, was ich schon ziemlich heftig finde, da ich ja eigentlich nur so rund 2000 bis 2500 Euro brutto verdienen wollte..
Bringt das was, sich z.B. als 500€ Kraft in ner Praxis anstellen zu lassen und den restlichen Verdienst als selbtständige Arbeit abzurechnen? Ginge sowas überhaupt?

FirebirdUSA
29.10.2015, 05:15
Wenn du schon im Versorgungswerk bist und die Rentenversicherung dich schon befreit hat- dann am besten die Füße still halten.
Keine gute Idee, jede neue Stelle muss extra befreit werden.... wenn die RV das mitbekommt zahlst du nach und im Zweifel sogar doppelt (RV und Versorgungswerk). Das mit der Scheinselbständigkeit ist aktuell tatsächlich ein Problem...