Ladung vor Gericht zur Aussage

[//stefan]

tach!

ich weiss nicht genau, ob das hier das richtige unterforum ist aber ich wollte einfach mal eine frage in den raum stellen:

ich habe vor einer woche post von meinem alten chefarzt bekommen bzw. in seinem brief war die offizielle ladung des zuständigen amtsgerichts, dass ich demnächst als zeuge im zivilrechtlichen prozess zwischen dem kläger und meinem alten arbeitgeber bezüglich eines lagerungsschades intraoperativ angehört werden soll. ich war damals wohl der in dem saal eingeteilte anästhesiepfleger.

mehr information außer "alles weitere erfahren sie dann am termin" stand in dem schreiben nicht (außer allgemeinen blabla wie ersatz des dienstausfalls etc.).
ich hab jetzt schon von leuten gehört, dass es meine pflicht sei, mich vorher umfassend zu informieren etc.

ich wollte eh nächste woche hinfahren und mir die akte mal angucken, vll fällt da ja noch ein groschen (wovon ich nicht ausgehe, da der fall ca. 4 jahre her ist)

war jemand schonmal in selber/ähnlicher situation und kann mir genaueres sagen?


interessierte grüße
stefan

[FirebirdUSA]

Du kannst bei Gericht anrufen und fragen um was es geht falls es aus der Ladung nicht hervorgeht. Akte/OP Bericht vorher anschauen macht Sinn. Wenn du etwas nicht mehr weißt klar so äußern.
Vorher anrufen und sagen macht keinen Sinn bringt nichts; du musst da erscheinen.
Du solltest deine Anschrift + ggf Telefonnr. bei Gericht telefonisch hinterlegen falls sich kurzfristig etwas ändert am Termin.

[Paul Locke]

Ich würde dir auch empfehlen vorher bei dem Gericht anzurufen, auch wenn ich nicht glaube das du dich vorher umfassend informieren musst.

[annekii]

Ich habe auch gerade einen Gerichtstermin als Zeugin vor mir. Strafsache wegen gefährlicher Körperverletzung. Das ganze ist über 2 Jahre her. Es war im Gegensatz zu dir ein eindrücklicher Fall, aber ich weiß trotzdem keine Details mehr. Daher werde ich mir kurz vorher nochmal die Akte zu Gemüte führen.

[teletubs]

Ich habe auch mal eine Ladung bekommen wegen einem Fall, der ebenfalls 4-5Jahre her gewesen war. Bei mir war leider sowohl die Distanz von mehr als 600km als auch der sehr kurzfristige Bescheid (Termin innert 2 Wochen) ein Ko-Kriterium. Ich habe das dem Gericht geschrieben und musste nicht erscheinen. Ich war auch nur die kleinste Instanz bei einer Klage eines Patienten gegen meine Ex-Klinim resp. Ex-Chef. Ich habe damals die Aufklärung bzgl. der Untersuchung (Gastro oder ERCP oder so) gemacht. Ich hatte kurz aber noch mit meiner allten Oberärztin telefoniert und die hatte mir kurz Bescheid gesagt, was Sache war. Hätte dort auch die Akten einsehen können. Ja nu...

[FirebirdUSA]

Erstaunlich das du nicht anreisen musstest. Meine Frau musste trotz Telefonat mit dem Richter ca 200km mit Säugling zu einer Verhandlung wo sie nur sagen konnte sie hat den Patienten entlassen und kennt ansonsten auch nur die dem Gericht vorliegende Akte...

[Brutus]

Naja, ist Tubs nicht in der Schweiz? Ich glaube, da würde ich wohl auch erstmal entspannt bleiben. Dass ein Richter einen Zeugen aus dem Ausland anreisen lässt / vorführen lässt, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Zumal ich mir nicht sicher bin, ob die schweizer Justiz da Amtshilfe leistet. ;-)

[WhiteMountains]

wir hatten vor einigen jahren mal den fall, dass unser zivi während der tagschicht festgenommen wurde (war am vorabend in eine schlägerei verwickelt und das gegenüber ist in der nacht verblutet)
damit hatte ich, damals sogar noch ehrenamtlich, auch überhaupt nichts zu tun, der war aus einer völlig anderen gegend, privat null kontakt - ich hatte lediglich zeitgleich dienst, auf dem rtw, er auf dem ktw - und trotzdem mussten alle vor gericht und aussagen. welchen eindruck man im allgemeinen habe, speziell an diesem tag usw.
allerdings wurde im vorfeld eine aussage von der kripo aufgenommen - mit nämlichen inhalt, von daher war das klar.

[teletubs]

Naja, ist Tubs nicht in der Schweiz? Ich glaube, da würde ich wohl auch erstmal entspannt bleiben. Dass ein Richter einen Zeugen aus dem Ausland anreisen lässt / vorführen lässt, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Zumal ich mir nicht sicher bin, ob die schweizer Justiz da Amtshilfe leistet. ;-)

Keine Ahnung...aber es war schlichtweg unmenschlich an Tag X hin- und wieder zurückzufahren. 1400km mit dem Auto??? Wie soll das gehen...Bahn wäre keine Option und Fliegen erst recht nicht. Ich hatte Nachtdienst und der komplette Dienstplan hätte umgeschmissen werden müssen. Entschädigung hin oder her...es wäre mindestens zwei Tage Dienstausfall plus immenser Aufwand. Und ich war eben das allerletzte Fünkchen...meine damalige Oberärztin war auch erstaunt, warum der Fall plötzlich wieder aufloderte...

[FirebirdUSA]

In dem Fall hat der Richter wahrscheinlich die Kosten gescheut. Auf den Ladungen steht ja in der Regel auch, dass wenn man sich im Ausland aufhält vorher sich melden soll. Dienstplanänderung etc interessiert die erstmal null