PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin



Jeru
19.11.2015, 08:41
Macht es Sinn die zwei Facharztkompetenzen, Allgemeinmedizin und Innere Medizin, also insgesamt 8 Jahre lt. WBO, zu machen? Und wie würde sich das vom Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) unterscheiden?

arbeiter79
19.11.2015, 09:52
Macht es Sinn die zwei Facharztkompetenzen, Allgemeinmedizin und Innere Medizin, also insgesamt 8 Jahre lt. WBO, zu machen? Und wie würde sich das vom Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) unterscheiden?

Ich dachte man kann als Internist direkt als HA arbeiten. Also noch den FA für Allgemeinmed. zu machen ist ehrenhaft aber nicht nötig?

Peter_1
19.11.2015, 13:09
Macht es Sinn die zwei Facharztkompetenzen, Allgemeinmedizin und Innere Medizin, also insgesamt 8 Jahre lt. WBO, zu machen? Und wie würde sich das vom Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) unterscheiden?

So man sich die Option offen halten will mal als internistischer Oberarzt in einem Krankenhaus in der Inneren zu arbeiten, sollte man direkt den Allgemeininternisten machen (wobei da wird man dann auch oft nicht um eine weitere internistische Subspezialisierung herum kommen irgendwann und das hiesse ja nochmals längere WB), niederlassen als Hausarzt geht mit dem Allgemeininternisten auch (wobei es mal hiess, dass man diese Möglichkeit einschränken möchte, angesichts des Hausarztmangels scheint man diese Einschränkung aber auf absehbare Zeit verlassen zu haben).
So man klar Hausarzt werden will: ganz klar direkt den FA Allgemeinmed., ein Doppelfacharzt hat keinerlei Vorteile, da man sich dann ja für einen hausärztlichen Sitz entscheidet und da ist es egal ob man Allgemeinmed., oder Internist ist (beim Allgemeinmed. ist die psychosom. Grundvers. schon im FA enthalten, ansonsten gleiche Abrechnungsmöglichkeiten wie der hausärztliche Internist).
Fachlich ist man als Allgemeinmed. meiner Ansicht nach besser vorbereitet auf eine hausärztliche Tätigkeit, da Innere Med. zwar ein wichtiger Bestandteil, aber nicht der einzige Bestandteil der hausärztlichen Tätigkeit ist.
Dafür ist der Internist deutlich besser auf eine internistische Tätigkeit im Krankenhaus vorbereitet, oder eine fachinternistische Tätigkeit in der Niederlassung.
Beide Fachärzte zu machen ist eher sinnbefreit, es sei denn man hat schon einen der beiden und will nochmal umdisponieren, zB von hausärztlicher Praxistätigkeit auf Tätigkeit im Krankenhaus (umgekehrt sicher sinnvoll aus rein fachlicher Sicht, aber eben nicht zwingend notwendig und evtl. fehlende Kenntnisse kann man sich auch ohne formale WB aneignen).

Jeru
19.11.2015, 16:51
Vielen Dank Peter

arbeiter79
19.11.2015, 19:24
Man kann als Allgemeinmediziner auch in der Klinik arbeiten, spontan würde mir die Geri einfallen, da suchen die des Öfteren auch nach Allgemeinärzten. OA in der ZNA geht auch gut, sollte die ZB Notfallmedizin vorhanden sein, muss man aber mögen.
Ansonsten nehmen die auf jeder internistischen Station auch gerne FÄ für Allgemeinmedizin als AIW für Innere, dann allerdings zum FA Tarif, also auch nicht ganz unattraktiv.

klingelpütz
19.11.2015, 19:47
Ich bin jetzt im zweiten Weiterbildungsjahr zum Allgemeininternisten, im Krankenhaus eigentlich ganz glücklich derzeit, kann mir aber vorstellen, dass sich das doch ggf. mal ändern wird. Daher möchte ich mir die Option Niederlassung/Anstellung in einer Hausarztpraxis offenhalten. In diesem Fall finde ich den Weg über den Internisten schon sinniger, da die ambulante Medizin nach heutigem Stand eher 2. Wahl ist. Gedanken über die "Verwertbarkeit" auf Dauer dieser Ausbildung im Hausarztsektor mache ich mir dennoch. Wisst Ihr, wie lange es meist von Plänen bzw Beschlüssen bzgl. der Niederlassungsmöglichkeiten bis zu deren Umsetzung im Normalfall dauert? Wenn also heute beschlossen wird, dass zB wirklich nur noch Allgemeinmediziner als Hausarzt tätig sein dürfen, wann würde dies dann wahrscheinlich de facto in Kraft treten bzw welche Übergangsfristen sind realistisch? Oder kann man das gar nicht sagen?

lux12345
21.11.2015, 16:52
Macht es denn Sinn, so man in die Niederlassung strebt, erst den Allgemeininternisten (5 Jahre) zu machen und dann noch 2 Jahre ambulant als WB-Assi den Allgemeinmediziner? Fachlich sollte man zwar als Internist schon einigermaßen was können, aber bei den ganzen in der Inneren selteneren Krankheitsbildern (und vor allem Pädiatrie) ist ja doch noch ein gewisser Aufholbedarf gegeben - auch was das Organisatorische anbelangt. Naja, und als Assistent sollte man doch trotz bereits vorhandenem Facharzt noch die Förderung von der KV kriegen können, oder? Dann hätte das ganze für den potentiellen Arbeitgeber noch mehr reizvolle Dinge: 1. Auszubildender kann schon sehr viel und 2. Zusätzliches Geld gibts auch noch...

Peter_1
23.11.2015, 14:23
da die ambulante Medizin nach heutigem Stand eher 2. Wahl ist. G
Was meinst Du mit dieser Aussage?
Zu Deiner Frage: ich kann mir angesichts des Hausärztemangels momentan nicht vorstellen, dass der Zugang für Allgemeininternisten in den nächsten 10 Jahren eingeschränkt wird.

Peter_1
23.11.2015, 14:28
@lux12345
So Du Dich als Hausrzt niederlassen möchtest würde ich als Allgemeininternist erst mal eine Weile als Facharzt in einem MVZ, oder in einer Gemeinschaftspraxis, oder als angestellter Arzt arbeiten (da dann schauen, dass auch wirklich ein breites Patientenspektrum behandelt wird). Da hast Du die Möglichkeiten Dir die fehlenden ambulanten hausärztlichen Skills unter kollegialem BackUp beizubringen und wirst als Facharzt bezahlt.
Mit anderen Worten: würde ich nicht machen als Allgemeininternist weiter als AiW Allgemeinmed. zu arbeiten, da es sich finanziell nicht lohnt und Du auch so die notwendigen Dinge lernen kannst, so Du nicht sofort alleine eine Praxis übernimmst.

klingelpütz
23.11.2015, 18:13
Was meinst Du mit dieser Aussage?
Zu Deiner Frage: ich kann mir angesichts des Hausärztemangels momentan nicht vorstellen, dass der Zugang für Allgemeininternisten in den nächsten 10 Jahren eingeschränkt wird.

Mit der 2. Wahl meinte ich, dass ich nach heutigem Stand eher im Krankenhaus bleiben möchte, aber eine ambulante Tätigkeit absolut nicht ausschließen möchte, da ich nicht so naiv bin zu denken, jetzt 100%ig zu wissen, was ich die nächsten vierzig Jahre machen möchte ;-)

Peter_1
23.11.2015, 19:50
Mit der 2. Wahl meinte ich, dass ich nach heutigem Stand eher im Krankenhaus bleiben möchte, aber eine ambulante Tätigkeit absolut nicht ausschließen möchte, da ich nicht so naiv bin zu denken, jetzt 100%ig zu wissen, was ich die nächsten vierzig Jahre machen möchte ;-)

OK, verstehe ich, würde dann auch den Allgemeininternisten machen an Deiner Stelle. Ging mir auch die ersten 3 Jahre meiner WB so.