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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blut ins Auge gespritzt



Klara2
28.11.2015, 22:21
Ich mache mir Sorgen. Der Patient war bis vor kurzem im Ebolagebiet. Muss ich mir Gedanken machen? Ansonsten wäre er geimpft und gesund (kein HIV). Mehr weiß ich nicht. Ich mache mir Sorgen. Übertrieben? Wie verhält man sich? Traurigbin

Solara
28.11.2015, 22:22
Betriebsarzt kontaktieren und bei Indexpatienten Blut abnehmen.

Klara2
28.11.2015, 22:28
Ist im Dienst nicht möglich gewesen. Kann man das nachträglich machen? Was genau nimmt man hier ab? (Hep B,HIV,Hep C) Ich hoffe er wird nicht entlassen. Sind meine Sorgen berechtigt?

Solara
28.11.2015, 22:31
Keine Ahnung! Hätte im Dienst das gemeldet, genau wie ne Nadelstichverletzung in der Ambulanz.

Sebastian1
28.11.2015, 23:35
Ist im Dienst nicht möglich gewesen. Und wenn dich im Dienst ein Auto überfahren hätte wäre es auch nicht möglich gewesen... :-wand. Mal ehrlich, potentielle Infektionsgeschehen durch sowas oder durch Nadelstich gehören umgehend gemeldet. Der Leidtragende bist im Zweifelsfall du.

urhr
29.11.2015, 01:15
Um die eigentlche Frage zu beantworten: Die Ansteckungsgefahr bzgl. Ebola bei Blut->Auge kenne ich nicht, würde ich aber als eher gering einschätzen, zumal der Indexpatient selber ja keinen Verdacht auf Ebola hat. HIV/Hepatitis ist ja ausgeschlossen, da der Patient gesund ist, also würde ich in dieser Hinsicht entspannt bleiben.

WackenDoc
29.11.2015, 05:56
Es gibt Checklisten vom RKI bezüglich Ebolapatienten.
Was genau heisst "bis vor kurzem"? War das noch in der Inkubationszeit? Hatte er dort Kontakt zu Erkrankten? Hat er selber entsprechende Symptome?

Ist HIV bei ihm labortechnisch ausgeschlossen?
Dann würde noch Hepatitis fehlen (Ich nehme an, du bist gegen Hep B geimpft und der Impferfolg wurde bestätigt)-
Also ab zum D-Arzt- die machen das wenn der Betriebsarzt nicht erreichbar ist. Du bekommst Blut abgenommen, um ggf. Versicherungsansprüche zu sichern, das würde tatsächlich bis zum nächsten Tag Zeit haben.
Wichtiger ist das Blut des Patienten wegen einer möglichen PEP, die so schnell wie möglich eingeleitet werden sollte, falls eine Indikation besteht.

Reflex
29.11.2015, 07:08
Vorfälle jeglicher Art, egal ob ein D-Arzt verfahren folgt oder nicht, immer im Verbandsbuch dokumentieren und dann den D-Arzt aufsuchen. Im Dienst muss dann, wenn Patienten nicht warten können, dann der Hintergrund reinkommen und übernehmen, wenn du sonst dich nicht vorstellen kannst. Das lernt man in jeder Arbeitsschutzfortbildung...

DrSkywalker
29.11.2015, 08:28
Unangenehm, aber wohl den meisten schon passiert. Wegen Ebola würde ich mir keine Sorgen machen (wenn du es ernsthaft tuen solltest, dann solltest du dich sofort für 3 Wochen in Quarantäne begeben, sonst bist du bei einem Ausbruch mitschuldig).

Abgesehen von der Ebola - Geschichte ist für diesen Fall ein Standardprocedere vorgesehen, welches du einhalten solltest (wie schon durch die anderen gesagt). Das Risiko einer Infektion ist sehr gering.

Klara2
05.12.2015, 20:13
Ich habe den Vorfall gemeldet. Ich war ganz verunsichert, denn es wird kein Blut beim Patienten abgenommen. Kennt ihr das?

Solara
05.12.2015, 20:34
Ich habe den Vorfall gemeldet. Ich war ganz verunsichert, denn es wird kein Blut beim Patienten abgenommen. Kennt ihr das?

Nein.

Monsunfisch
06.12.2015, 08:49
Hatte diesen Sommer eine Nadelstichverletzung und dort wurde auch nicht abgenommen. In manchen Krankenhäusern scheint das nicht üblich und Mitarbeitergesundheit nicht erste Priorität zu sein...

WackenDoc
06.12.2015, 09:11
Das Dumme ist, dass der Patient zustimmen muss.
Aber ja- die Arbeitsschützer sind sich einig, dass man versucht, die Zustimmung des Patienten zu erhalten und ihn zu testen. Das ist ja nicht ganz unwichtig für die PEP (jaaaa, ich weiss, der Patient könnte auch zeitlich in der diagnostischen Lücke sein).
Und eigentlich ist es so, dass der Patient sofort getestet und dessen Blutprobe sinnigerweise auch sofort ausgewertet wird. Beim Mitarbeiter geht es beim ersten Test nur darum, den aktuellen Status zu dokumentieren, um BG-Ansprüche zu sichern (das ist der NAchweis, dass er vorher nicht infiziert war). Das hat also an sich noch bis zum nächsten Tag Zeit.
Hep B-Titer sollte ja eh beim Betriebsarzt getestet worden sein.

Kandra
06.12.2015, 09:25
Hatte diesen Sommer eine Nadelstichverletzung und dort wurde auch nicht abgenommen. In manchen Krankenhäusern scheint das nicht üblich und Mitarbeitergesundheit nicht erste Priorität zu sein...

Du siehst das falsch. Die Mitarbeitergesundheit hat sicher Priorität.Nur nicht die des Studenten.

Monsunfisch
06.12.2015, 13:25
:-D Kandra, habe fast überlegt, das hinzuzufügen. Allerdings schien dies dort auch die Pflege zu betreffen. Was man darüber denkt...