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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hochpreisige AM



Lissminder
12.12.2015, 11:17
Guten Morgen,

werden bei euch hochpreisige Arzneimittel auch immer mehr?
In meiner Apotheke haben wir im Schnitt 2 Hochpreiser die Woche und dabei spreche ich nicht von 500 - 1000 € Medikamente, sondern von jenen um die 3000-6000€.
Meinen Chef erfreut das natürlich sehr, stellt uns damit aber auch unter mehr Druck, weil wir diese Rezepte sofort mit einer Kopie auf seinen Schreibtisch legen sollen und natürlich vorher gecheckt haben sollen, ob das Rezept einwandfrei richtig und ohne Formfehler ist.

Mir sind auch schon 2 diese Rezepte durch die Latten gegangen. Man schaut ja nicht ständig auf den Preis.
Ich finde es auch immer noch interessant, wie wenig der Kunde so ein teures AM einzuschätzen vermag. Gerade, wenn sie nichts zuzahlen müssen. Dann wird dass zwischen Wurst und Käse in die Tasche gehauen. oder einfach mal 6000 € ins Auto auf die Rückbank geschmissen.

Minoo
16.12.2015, 16:38
Jep, die Hochpreiser werden wirklich immer mehr. Vielleicht weil es gerade in diesem Sektor auch viele neue Wirkstoffe gibt.

Die Apotheker können sich darüber freuen. 3 % bei einem 5.000 Euro Arzneimittel sind schon saftig. Da kann ich deinen Chef uns seine Genauigkeit auch verstehen. Soviel Aspirin kannst du gar nicht verkaufen, um da einen Fehler wieder wett zu machen.
Da Routine kommt da sicher auch noch, Schätzelein.

kekskruemel
16.12.2015, 17:44
Ich nehme einige Medikamente. Aber ich habe keine Ahnung, was die kosten. Ich wüsste auch nicht, wie ich an die Info komme. Ich werf die auch einfach in meine Tasche. Wohin auch sonst? *kopfkratz*

EVT
16.12.2015, 17:53
Ganz einfach: Frag deinen Arzt, Apotheker oder Google. ;-)

kekskruemel
16.12.2015, 18:11
Okay. Habe Tante Google befragt. Ich bin selbst alle zusammengerecht weeeeeiiiiit entfernt von den oben genannten Beträgen. :-))
Aber auch wenn ich so ein sehr teures Medikament nehmen würden ... dann würde ich es wie bei allen anderen auch in die Tasche stecken und zuhause ins Bad oder Küche legen.

Ich verstehe einfach den Punkt nicht, warum man solch teuren Medikament auf besondere Art behandeln müsste? :-oopss

EVT
16.12.2015, 18:32
Man sollte sie, wie alle Medikamente, so behandeln, dass sie nicht durch falsche Lagerung unbrauchbar werden.
Aber die meisten Patienten werden nicht wissen, was ihre Therapie kostet.

kekskruemel
16.12.2015, 18:41
Okay.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele keine Vorstellung davon haben, wie teuer Medikamente überhaupt sein können.
Mir war nicht bewusst, dass die auch so! teuer sein können.

Sind das denn "Spezi-Medikamente", selten verschrieben? Was macht sie so teuer?

EVT
16.12.2015, 18:50
Monoklonale Antikörper sind z.B. ziemlich teuer. Soo selten sind die gar nicht, je nach Fachgebiet.

kekskruemel
16.12.2015, 18:59
Oki, danke für die Info :-)

Brutus
17.12.2015, 11:24
Man sollte sie, wie alle Medikamente, so behandeln, dass sie nicht durch falsche Lagerung unbrauchbar werden.
Aber die meisten Patienten werden nicht wissen, was ihre Therapie kostet.
Die Lagerung ist ja nur das Eine. Klar, die Patienten wissen nicht, was die Therapie kostet. Und wollen es doch auch gar nicht wissen (die PKV-Versicherten mal ausgenommen). Und dass man die Impfungen in den Kühlschrank legen soll bis der Arzttermin ansteht, sofern man sich dieselbe nicht sofort / zu Hause verabreicht, sollte man den Kunden schon erzählen. ;-)

Aber das ist ja nur die eine Seite... Wenn ich überlege, was wir für hochpreisiges Zeuch im Krankenhaus verwenden, und was da so wegen "Bedienungsfehlern" verworfen wird... ;-)

Gerade bei Medikamenten, die noch mit einer Trägerlösung aufgezogen werden müssen: falsche Trägerlösung, ausgeflockt -> Abwurf. Oder falsche Reihenfolge beim Zubereiten der Medikamente, z.B. bei PPSB, lyosierten Plasmen, etc...
Ich bin manchmal ganz froh, dass ich nicht weiß, wie teuer die Sachen sind, die man so im Laufe des Tages verabreicht.
Auf der anderen Seite sehe ich es pragmatisch: was der Patient braucht, das kriegt er. Und wenn der Chef nicht will, dass ich ein bestimmtes Medikament nehme, dann darf er es nicht in den Schrank stellen... :-)

BTW: Ich liiiieeeeebe die APP Arznei aktuell. Kostenlos, halbjährliche Updates kostenlos, zeitnah kostet, brauch ich aber nicht. Suche nach Wirkstoff, Name, und kostenvergleich... :D

Anne1970
17.12.2015, 16:31
hab gleich mal herunter geladen, Brutus

Lissminder
19.12.2015, 17:37
Jap meistens handelt es sich um monoklonale Antikörper für die Krebstherapie. Die Herstellung ist einfach extrem teuer, bei schlechter Ausbeute und dazu kommt noch, dass es keine Generika geht.
Die Hersteller haben also mit ihren teils Lebensrettenden Exoten ziemliche Freiheit, was die Preisbildung betrifft. (Auch nicht mehr gänzlich, aber immerhin mit großem Einfluss).

Ich finde schon, dass auch ein Kassenpatient von den Kosten seiner Therapie erfahren sollte, zumindest bei teuren Behandlungen. Ein Beispiel: Eine Freundin von mir hat mal einfach so eine Hyposensibilisierung abgebrochen, nur weil ihr der Arzttermin nicht passt. Als ich hier mal gesagt habe, dass sie damit eine Injektion für 400 € in den Müllheimer versenkt hat, bekam sie doch ein schlechtes Gewissen.
Ich bin mir sicher, dass sich es jetzt deutlich ernste nimmt.

Hanno04
19.12.2015, 17:45
hi,

ne finde ich unfung den patienten die kosten seiner behandlung auf die nase zu binden. stell dir mal vor, du bist schwer an krebs erkrankt und dann hält dir jemand immer noch eine rechnung unter die nase?
erkrankungen wählt keiner selber und da sollte man auch nicht anfangen noch über kosten nachzudenken. nichts anderes tun die krankenkassen doch schon jeden tag. und dafür zahlt man auch ein.:-meinung

luckyluc
20.12.2015, 13:58
hi,

ne finde ich unfung den patienten die kosten seiner behandlung auf die nase zu binden. stell dir mal vor, du bist schwer an krebs erkrankt und dann hält dir jemand immer noch eine rechnung unter die nase?


in dem Fall kannst du sicher sein, dass dieser Patient sehr complient sein wird und möglichst alles tut um seinen Krebs wieder loszuwerden.
Da gibt es aber auch die andere Sorte Patient. Denen würde es sicherlich nicht schaden, wenn sie einen Einblick in die Kosten bekommen würden. Die Hälfte aller Medikamente wandert doch ohnehin schon ins Klo.