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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigene Gesundheit/Eignung für den Rettungsdienst



Honigmädchen
19.12.2015, 12:23
Hallo liebe Kollegen.
Ich bin mir nicht sicher ob irgendwer schon Erfahrungen mit dem Thema gemacht hat, weiß aber auch nicht wen ich noch Fragen sollte.

Ich arbeite seit 2 Jahren als Rettungsassistentin im Rettungsdienst. Vor einiger Zeit hatte ich eine einmalige Synkope, kein Drama dachte ich....zuerst!
Ich muss jetzt nicht weiter zur Diagnose ausholen, Fakt ist:
Man rät mir wegen angeborener Herzrhythmusstörungen zur Implantation eines Defibrillators.
Ich bin jung und habe noch gute 40 Arbeitsjahre vor mir.
Der Kardiologe meinte, er könnte nicht sagen ob ich weiter in meinem Job arbeiten könnte. Das wäre Entscheidung des Betriebsarztes?!

Ich bin wirklich relativ verzweifelt, da auch meine vorherige Ausbildung als Physio dann vermutlich hinfällig wäre.

Ich persönlich fühle mich absolut Fit für den Job, mache Sport und hatte bis auf den einen Vorfall nie gesundheitliche Probleme.

Hat jemand Erfahrung damit, wie im Rettungsdienst mit einem ICD bei Mitarbeitern umgegangen wird?
Ich möchte ungern direkt den Betriebsarzt fragen.

LG

WackenDoc
19.12.2015, 12:59
Meiner Einschätzung nach, wirst du mit so einer Krankheit kein Bescheinigung der gesundheitlichen Eignung für den Rettungsdienst bekommen. Leitstelle und Co. unter Auflagen ja, aber keine Regelrettung.
Du hattest schon einen Vorfall und es besteht die Gefahr, dass das wieder passiert.
Passiert das während eines Einsatzes würdest du im ungünstigsten Fall deinen Patienten gefährden.

Corinna
19.12.2015, 15:04
zumal in den ersten sechs Monaten nach Implantation meist ein Fahrverbot besteht.
- je nach Diagnose allerdings auch jetzt, wenn du oder jemand anders nachfragen würdest...
wenn du allerdings wirklich eine Diagnose hast, bei der eine ICD-Implantation empfohlen wird, dann dient diese ja deiner Gesundheut...!
mehr kann man hier im internet wohl nicht dazu sagen, die fragen die du hast, würde ich mit einem Kardiologen deines Vertrauens besprechen.

ehem-user-02-08-2021-1033
19.12.2015, 17:57
Ich arbeite seit 2 Jahren als Rettungsassistentin im Rettungsdienst. Vor einiger Zeit hatte ich eine einmalige Synkope, kein Drama dachte ich....zuerst!
Ich muss jetzt nicht weiter zur Diagnose ausholen, Fakt ist:
Man rät mir wegen angeborener Herzrhythmusstörungen zur Implantation eines Defibrillators.
Ich bin jung und habe noch gute 40 Arbeitsjahre vor mir.
Der Kardiologe meinte, er könnte nicht sagen ob ich weiter in meinem Job arbeiten könnte. Das wäre Entscheidung des Betriebsarztes?!

Ich bin wirklich relativ verzweifelt, da auch meine vorherige Ausbildung als Physio dann vermutlich hinfällig wäre.


Es kommt ja auch auf die Erkrankung an, die dazu führt, dass man dir die Implantation eines ICD empfiehlt.

http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/neue-vorgaben-fuer-herzkranke-am-steuer.html

Deswegen muss man das auch berücksichtigen.
Auf einen ICD zu verzichten, nur weil man aber Angst vorm Betriebsarzt hat, kann tödlich sein. Ich hoffe, dass das klar ist.

Honigmädchen
19.12.2015, 19:08
Ich würde nie den Beruf über meine Gesundheit stellen, das muss ich hier mal klarstellen.
Es geht um ein long-QT-Syndrom. Wobei Defi nun mal quasi Defi ist...wie oft oder ob er dann überhaupt irgendwann in meinem Leben auslöst ist dann ja vermutlich egal.

Es war bisher eher ein Rat, keine dringende Indikation, da nicht sicher ist ob die Synkope von der Rhythmusstörung kam. Ist ja im Nachhinein immer schlecht zu kontrollieren.

LG

ehem-user-02-08-2021-1033
20.12.2015, 09:06
Es geht um ein long-QT-Syndrom. Wobei Defi nun mal quasi Defi ist...wie oft oder ob er dann überhaupt irgendwann in meinem Leben auslöst ist dann ja vermutlich egal.

Es war bisher eher ein Rat, keine dringende Indikation, da nicht sicher ist ob die Synkope von der Rhythmusstörung kam. Ist ja im Nachhinein immer schlecht zu kontrollieren.

LG

http://www.defibrillator-deutschland.de/PDF/Fahrerlaubnis-Richtlinien.pdf

Lese mal Abschnitt: 5.1.4.

Liest sich doch garnicht so schlimm. :-)

Aber den Rest solltest du mit deinem Kardiologen und dem Betriebsarzt besprechen.
Wünsch dir viel Erfolg! :-)

Honigmädchen
20.12.2015, 14:59
Merci, das ist schon mal Hilfreich, auch wenn es nur Richtlinien sind auf die ich mich sicherlich nicht berufen kann. ;)

LG

ehem-user-02-08-2021-1033
20.12.2015, 16:17
Merci, das ist schon mal Hilfreich, auch wenn es nur Richtlinien sind auf die ich mich sicherlich nicht berufen kann. ;)

LG

Problematisch für dich und für den Arbeitgeber/Betriebsarzt wird es, wenn du andere Personen gefährdest.
Das kann in deinem Beruf beim Führen eines KFZ (Beifahrer/Notarzt/Patient) der Fall sein. Deswegen erfolgte von mir der Verweis auf die Berufskraftfahrer und diesen Artikel. Oder aber beim Tragen von Lasten/Patienten....
Für letzteres gibt es keine Richtlinie. Hier bräuchtest du halt im Zweifel ein kardiologisches Gutachten, das nach erfolgter Behandlung kein erhöhtes Risiko für Synkopen unter Belastung als in der Normalbevölkerung sieht. (So würde ich das zumindest als Betriebsarzt (selten Kardiologen) fordern).
Ob man dir das erstellen kann, kann ich nicht sagen. Ich würde das mit deinem behandelnden Kardiologen besprechen.

Wegen der Ausübung einer Tätigkeit als Physiotherapeutin hätte ich nun wirklich keine Sorgen.


Just my 2 Cents als Gasmann...

libra17
25.12.2015, 11:26
Hallo Honigmädchen,

haben bei uns an der Wache einen ähnlichen Fall. Sie darf jetzt nur mehr noch KTW und Tagdienst machen, eben wegen dem Risiko der Gefährdung anderer. Blöd wenn der Sani selbst einen Sani braucht :O)

Wenn das für dich in Ordnung ist, dürfte es schon klappen ;)

Grüße