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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Härtefallantrag: Besondere gesundheitliche Gründe



*milkakuh*
07.01.2016, 23:08
Ich poste das hier für eine Freundin, würde mich sehr freuen wenn der eine oder andere helfen kann (gerne auch per PN). Vielen Dank schonmal!

Folgende Situation:
Meine Cousine würde gerne Medizin studieren, leider wird ihre DN nicht ausreichen, um über das AdH reinzukommen. Daher meine folgende Überlegung: Sie leidet an den Folgen einer ICP, welche sie in Motorik, Gleichgewicht, Koordination und Kraftdosierung einschränkt. Daher ist auch ständige Physio- und Ergotherapie notwendig um o.g. möglichst gut zu trainieren. Aufgrund dieser Geschichte war es meine Überlegung, ob ein Härtefallantrag hier sinnvoll ist, evtl. mit der Begründung, dass ein Medizinstudium möglichst zum jetzigen Zeitpunkt begonnen werden sollte, da ihre Defizite jetzt noch am besten ausgeglichen werden können und dies mit zunehmendem Alter schwieriger wird. Ich weiß, dass die Begründung sehr schwammig ist und zerbreche mir auch den Kopf darüber wie man das ganze valide belegen kann. Wenn es jemanden gibt, der in irgendeiner Art und Weise Erfahrung hat mit dem Thema, bzw. vielleicht ein paar Tipps/Hinweise hat, würde ich mich über jede hilfreiche Antwort freuen.

Migole
08.01.2016, 00:09
Ich kenne mich zwar nicht gut aus, kann allerdings von den Erfahrungen einer Freundin berichten, deren Leistungen in der Oberstufe durch den plötzlichen Tod ihrer Mutter stark abgefallen sind und die gerne Tiermedizin studieren wollte.
Sie hat sich dann an HSS gewandt und sich beraten lassen. Im Endeffekt ist ihr Antrag auf Notenausgleich nicht bewilligt worden, da HSS da einfach wahnsinnig viele Dokumente haben wollte. Von Gutachten aller Lehrer angefangen über ein psychologisches Gutachten, was ihren Zustand vor (ähm?) und nach dem Ereignis darstellen sollte und noch einiges anderes, was teilweise effektiv unmöglich zu besorgen war.
Sie hätte damit auch allenfalls eine leichte Verbesserung der Abschlussnote bewirken können. Zu "richtigen" Härtefällen meinte die Sachbearbeiterin damals, dass man sich eben mit allen anderen Härtefällen um sehr wenige Studienplätze "kloppt" und dann natürlich nach der Schwere im Vergleich beurteilt wird.
Bewirbt man sich also mit einer vergleichsweise leichten Krankheit gegen jemanden mit starker MS oder Lungenkrebs hat man keine Chance, das kann aber im nächsten Semester auch schon wieder anders aussehen.

Im Zweifel würde ich ihr auf jeden Fall raten, sich von HSS beraten zu lassen und vor allem zu erfragen, was alles an Dokumenten/Nachweisen nötig ist. Dann kann man immernoch entscheiden, ob man es einfach mal probiert. Man hat ja nichts zu verlieren.

fMRI
11.01.2016, 21:11
Meine Cousine würde gerne Medizin studieren, leider wird ihre DN nicht ausreichen, um über das AdH reinzukommen. Daher meine folgende Überlegung: Sie leidet an den Folgen einer ICP, welche sie in Motorik, Gleichgewicht, Koordination und Kraftdosierung einschränkt. Daher ist auch ständige Physio- und Ergotherapie notwendig um o.g. möglichst gut zu trainieren. Aufgrund dieser Geschichte war es meine Überlegung, ob ein Härtefallantrag hier sinnvoll ist...

Hallo
1. Welchen GdB hat sie wegen der ICP?
2. Willst Du argumtieren, dass
a) sie auf Grund der ICP (und zeitlicher Therapiebelastung) schlechtere Schulnoten hat oder
b) die Wartezeit wegen Krankheitsprognose nicht zumutbar ist?
Das sind verschiedene Ansätze.

*milkakuh*
12.01.2016, 18:51
Danke schonmal für eure Antworten!

GdB hat sie nicht, wahrscheinlich ist das ganze daher eher aussichtslos. Intention war es so zu begründen, dass eine Wartezeit aufgrund der Progression der Defizite bzw., dass diese Defizite zum jetzigen Zeitpunkt noch so gut therapiert werden können, dass sie auch noch was davon hat. Mit Wartezeit und 6 Jahren Studium wär das bis zum Beruf eine Verzögerung von momentan ja 13 Jahren. Ich weiß nicht ob sich das ganze dann noch so gut therapieren lässt. Wahrscheinlich wird das aber alles nicht ausreichend sein für einen Härtefallantrag bei HSS.

ehemaliger User_10072016-1
14.01.2016, 23:10
Sorry ich würde eher schlechte Chancen prognostizieren, denn für einen Härtefallantrag ist es wichtig, dass die Krankheit fortschreitet, sodass später eventuell ein Studium nicht mehr möglich ist. MS-Erkrankte hätten damit z.B. super Chancen. Bei Hochschulstart sollte mehr darüber stehen ... trotzdem viel Erfolg weiterhin!

Nurbanu
15.01.2016, 00:42
Oder wenn aufgrund der Krankheit bereits mit einer längeren Studiendauer zu rechnen ist und es somit zu einer unbilligen Härte käme, die den Antragsteller im Vergleich zu anderen Wartezeitlern massiv benachteiligen würde.

fMRI
15.01.2016, 05:23
Oder wenn aufgrund der Krankheit bereits mit einer längeren Studiendauer zu rechnen ist und es somit zu einer unbilligen Härte käme, die den Antragsteller im Vergleich zu anderen Wartezeitlern massiv benachteiligen würde.

Da muesste sie aber dann sicherlich bereits laengere Krankheitsphasen (Fehlzeiten) waerend der Schulzeit nachweisen. Falls das nicht so war, wird es schwierig, eine so drastische Prognose auszustellen. Da sie ja auch keinen GdB hat (letztern muss man sich nicht ausstellen lassen, wuerde aber die Begruendung stark unterstuetzen und es ist nochmal fuer das Ortskriterium wichtig...). GdB wuerde zB auch den Eltern/ihr steuerliche Vorteile bringen und einen Unterschied beim Bafoeg koennte es auch noch machen (?)...

Jedoch muss ein Nachteil fuer Hochschulstart schon "heftig" sein, zum Beispiel reicht "starker Heuschnupfen und deswegen schlechte Note beim Sport" [-> schlechterer Durchschnitt] sicherlich nicht... Eine Bekannte einer Bekannten arbeitet dort und erzaehlt manchmal was da so alles eintrudelt. Am Besten seien die "Luxusprobleme" auf die Art "Kind muss sofort studieren weil Elternteil frueh in Ruhestand moechte und Nachfolger fuer Praxis schwer zu finden sind. Also wenn das Kind den Studienplatz nicht sofort bekommt wird Elternteil wegen Stress sterben...“ Da bekommen die hartgesottenen MitarbeiterInnen dann doch Traenen in den Augen, vor Lachen... :-)

Nurbanu
15.01.2016, 11:04
Da muesste sie aber dann sicherlich bereits laengere Krankheitsphasen (Fehlzeiten) waerend der Schulzeit nachweisen. Falls das nicht so war, wird es schwierig, eine so drastische Prognose auszustellen.

Nicht zwangsläufig. Der Stoffumfang in der Schule unterscheidet sich von dem in der Uni. Was in der Schule trotz (Schwer-)Behinderung noch geschafft wurde, trifft nicht zwangsläufig auf die Uni zu.

Ein weiterer Punkt ist eine progressive Krankheit, bei der abzusehen ist, dass in der Zukunft die Behandlung mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als bis dato und daher später zu einer längeren Studiendauer führen würde, was wiederum zusammen mit der Wartezeit ein unbillige Härte wäre.

Bei den von mir beschriebenen Fällen geht es um eine Umgehung der Wartezeit und nicht um eine Notenverbesserung.

Nibe
28.03.2016, 19:56
Hey, was meint ihr wie die Chancen bei einem systemischen Lupus mit ZNS und schwerer Fatigue stehen. ich habe enorme fehlzeiteb in der schule, wiederhole deshalb sogar ein jahr und werde definitiv die maximale studiendauer ausreizen müssen

Nibe
29.03.2016, 13:54
Kennt vielleicht jemanden jemanden, bei dem der Härtefallantrag durchgekommen ist und der mal mit mir schreiben würde? Vielleicht auch jemand mit Multipler Sklerose, das wäre dem ZNS Lupus zumindest ähnlich..

LG

roxolana
29.03.2016, 14:07
Vielleicht ist für dich dieser Thread interessant: http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=80824

Nibe
29.03.2016, 18:10
Lupus ist chronisch progredient in Schüben

Nibe
29.03.2016, 18:11
Lupus ist chronisch progredient in Schüben
sorry, vertippt :)
vielen dank für den link