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Cosma
18.09.2003, 10:06
Hallo !

Bin zurzeit ja in der "Elternzeit" und mit Klein-David (4Mon.) in einer Krabbelgruppe unterwegs.
Nun gehts da ständig um so tolle Themen wie Stillen, Abstillen, Ernährung etc.
Es wird munter behauptet, dass ausschliessliches Stillen im ganzen ersten Lebensjahr völlig das Beste sei und die blöden Kinderärzte einen mit ihrem schulmed. Wissen völlig unwissend nach 6 Monaten zum Abstillen zwingen wollten.
Es wird auch ständig der Pädiater gewechselt etc.

Nun hab ich da mit meiner Studmed Rolle und meinem Vertrauen auf die Ratschläge meines Pädiaters (und meine Erfahrungen bei meinem ersten Kind - nämlich 6 Monate voll stillen und dann aber BEIKOST einführen) echt schlechte Karten, weils ständig heisst:
"na dann beleg uns doch mal wo steht, dass die Eisenzufuhr nicht mehr gewährleistet ist" etc.

Leider fehlen mir in der konkreten Form einfach entsprechende Artikel, kann mir da mal jemand helfen ??

Danke Euch,
Cosma

Froschkönig
18.09.2003, 10:42
Original geschrieben von Cosma
"na dann beleg uns doch mal wo steht, dass die Eisenzufuhr nicht mehr gewährleistet ist" etc.

Tja...DAS steht in jedem Päd Buch....da´s aber Schulmedizinische Bücher sind, beißt sich die Katze da in den Schwanz.....

Rico
18.09.2003, 11:13
Also ich hab das hier (http://www.medizinfo.de/ernaehrung/vollwert/problemgruppen.htm) gefunden.
Is zwar im großen und ganzen Schulmedizinerwissen, aber erstmal klingt es an und für sich ganz vernünftig und zweitens enthält es Verweise auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die müssen es ja wissen.


Beim Wachsen wächst auch der Eisenbedarf.
In den Wachstumsphasen brauchen Kinder genügend Eisen für eine gesunde Entwicklung. Mit dem "Größerwerden" nimmt auch die Muskelmasse und die Blutmenge zu. Dies bedeutet, dass auch mehr Eisen gebraucht wird. Das ist verständlich, wenn man sich den Eisenstoffwechsel ansieht. Eisenmangel kann, besonders bei Säuglingen, zu schweren Entwicklungsstörungen führen.


Eisenmangel zeigt sich bei Kindern anders, als bei Erwachsenen.

Das vegetarische Baby. Gesunde Ernährung von Anfang an.
Ungefähr 10 Prozent aller Kinder im Wachstumsalter haben zu wenig Eisen im Blut. Sie klagen über Müdigkeit, Lern- und Konzentrationsschwäche sowie Appetitlosigkeit. Insgesamt zeigt sich Eisenmangel bei Kindern anders, als bei Erwachsenen. Ein Verdacht auf Eisenmangel besteht, wenn ein Kind:
lustlos ist, ein auffallendes Verhalten an den Tag legt oder sich schlecht konzentrieren kann,
sich nicht seinem Alter entsprechend verhält,
oft krank ist und sich schneller ansteckt als sonst,
brüchige Haare oder rissige Fingernägel hat,
Veränderungen an Zunge, Lippe und Mundschleimhaut oder bläuliche Verfärbungen am Augapfel hat,
rötlichen oder rosafarbenen Urin ausscheidet oder
heißhungrig auf Dinge ist, die nicht zum Verzehr bestimmt sind, wie Erde oder zerbrochenes Eis.


Empfehlungen für den Eisenbedarf.
Der Eisenbedarf ändert sich im Laufe des Lebens. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (http://www.dge.de) empfiehlt folgende Eisenmengen für gesunde Kinder:
Säuglinge bis 4 Monate brauchen nur ca. 0,5 mg Eisen pro Tag. Denn den überwiegenden Teil ihres Bedarfs decken sie über die Eisen-Reserve, welche die Mutter in der Schwangerschaft für sie angelegt hat.
4 bis 12 Monate alte Babies sollten 8 mg Eisen pro Tag über Muttermilch oder Säuglingsnahrung und Beikost erhalten.
Kindern von 1 bis 7 Jahren ebenfalls wird 8 mg Eisen pro Tag empfohlen.

Schwangere und Stillende

Eisen ist für eine gesunde Entwicklung des Fötus sehr wichtig.
Frauen mit starker Menstruation leiden häufig an einem erhöhten Eisenverlust. Problematisch wird die Eisenversorgung, während einer Schwangerschaft. Eisen und auch Folsäure sind für die Entwicklung eines gesunden Kindes von entscheidender Bedeutung. Der Bedarf während der Schwangerschaft ist doppelt so hoch, wie normal. Da schon der normale Bedarf oft kaum über die Nahrung befriedigt werden kann, wird schwangeren Frauen häufig ein Eisenpräparat verordnet.


Die Muttermilch ist die einzige Eisenquelle für den Säugling.
Für Säuglinge, die von der Mutter gestillt werden, ist die Muttermilch die einzige Eisenquelle. Für eine ausreichende Versorgung des Kindes ist deshalb ein erhöhter Eisenbedarf der Mutter grundlegend. Auch während der Stillzeit wird deshalb oft auf Substitutionspräparate zurückgegriffen.


Eisensubstitution kann erforderlich sein.
Normalerweise deckt nach einer Stillzeit von 5 Monaten die Muttermilch allein nicht mehr den Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings. Das ist der Grund für die Nahrungsumstellung, die meistens in diesen Zeitraum fällt. Babies, die nicht gestillt werden, erhalten mit einer industriell hergestellten Säuglingsnahrung alle notwendigen Nährstoffe. Babynahrung ist in der Regel an die optimale Zusammensetzung der Muttermilch angepasst und enthält ebenfalls die erforderlichen Eisenmengen. Hab allerdings auch andere Standpunkte entdeckt, wie z.B. den von der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (http://www.fke-do.de/ernakomm/beikomil.html) die wiederum raten:

Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen eines Getreide-Milch-Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen. dafür führen sie auch eine ganze Menge Literatur an.