Stellensituation Onkologie

[timothy007]

Liebe Forenmitglieder,

ich befinde mich gerade einmal im siebenten Semester und bin entsprechend weit entfernt von irgendwelchen Bewerbungen - nicht aber von irgendwelchen Träumen, die sich jetzt - wo die Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen Abschlusses des Studiums irgendwo doch zumindest immer größer wird - natürlich ein bisschen intensivieren.

Nach Abschluss des Studiums würde ich total gerne in der Onkologie / Hämatologie tätig werden. Am liebsten in der Kinderonko, sonst aber auch in der "Erwachsenen-"Onko. Leider habe ich überhaupt keine Informationen darüber gefunden, wie die Stellensituation derzeit und in den vergangenen Jahren ist / war.

Darüber, dass es relativ schwierig ist eine Weiterbildungsstelle in der Pädiatrie zu finden, bin ich mir im klaren. Doch wie sieht es mit einer Weiterbildung zum Facharzt für Innere mit Spezialisierung Onko / Häma aus? Ist das Fach beliebt? Hat man Chancen auch an einer Uniklinik unter zu kommen?

Über ein paar Erfahrungsberichte würde ich mich wirklich sehr freuen

[SusiSorgenlos]

Also aktuell eigentlich eher unproblematisch. Ich habe ohne Probleme eine Stelle an der Uni bekommen. Aktuell würde ich nicht sagen, dass das Fach über laufen ist.

[Pflaume]

Meinen Informationen nach auch eher kein Problem, zumindest, wenn man den "allgemeininternistischen" Teil inkl. Intensivstation nach Weiterbildungsordnung absolviert hat, noch besser natürlich bereits vollständige Facharzt-Ausbildung Innere. Ich habe eher den Eindruck, daß in der (Erwachsenen-)Onko teilweise händeringend gesucht wird. Ich arbeite selbst allerdings nicht in der Onko und weiß nur von 3 Onko-Abteilungen in der Umgebung, die stark suchen und wohl zum Teil sogar Anfänger einstellen würden. In der Uni kommt man bestimmt auch rein, gerade im Studium kann man ja dahingehende Kontakte knüpfen, wenn man will. Bei uns suchen die Uni-Hämato-Onkologen immer Hiwis für irgendwelche Blutsachen (Blutentnahmen, Ausstriche etc.).

Ein bißchen die Frage ist, wie früh man sich wirklich in die Richtung festlegen oder zumindest konzentrieren will. Ich hätte in der Unizeit und insbesondere nach dem PJ (Innere-PJ zufällig in der Onko eingeteilt) auch gesagt, daß ich mir Onko am ehesten vorstellen könnte. War mir aber klar, daß ich erstmal allgemeine Innere machen muß. Inzwischen würden mich keine zehn Pferde mehr in die Onko bringen. Finde das Patienten- und Angehörigen-Gut inzwischen extrem anstrengend (ganz anders als ich es als PJler empfunden habe) und kann mich mit der Arbeitsweise der ärztlichen Kollegen aus der Onkologie auch immer schlechter identifizieren.

[timothy007]

Vielen Dank für eure Antworten. Ja, zwischen Vorstellung und Wirklichkeit werden vermutlich Welten liegen. Als Nicht-Erfahrener habe ich bisher natürlich nur die Möglichkeit, die fachlichen Inhalte zu berücksichtigen. Ich freue mich aber, dass ich es nicht von vornherein aufgrund von "völlig überlaufen" über Board werfen muss.

[Last Second]

Pädiatrie ist sehr schwierig. Völlig überlaufen. PJ-Glück, Dr. Arbeit-Connection oder Vitamin B von Nöten.

Erwachsenen Hämato-Onko allerdings eher das Gegenteil von Überlaufen, kriegt man relativ "einfach" etwas, einfach ins Ärzteblatt gucken - jedoch auch nicht wirklich "entspannte" Arbeitszeiten, eher am oberen Ende der Internistischen Abteilungen. (wobei sicher von Klinik zu Klinik unterschiedlich)

[Cindy92]

Pädiatrie ist sehr schwierig. Völlig überlaufen. PJ-Glück

Was soll PJ-Glück sein?

[ninakatharina]

Also aktuell eigentlich eher unproblematisch. Ich habe ohne Probleme eine Stelle an der Uni bekommen. Aktuell würde ich nicht sagen, dass das Fach über laufen ist.

same here!



Ich war bisher vordergründig in der Häma tätig und finde, dass es ein wunderbares Fach ist. Viel Patientenkontakt, viele Interventionen (ZVK-Anlagen, Knochenmark-, Liquor-, Aszites-, Pleura, ...Punktionen) Fachübergreifende Kenntnisse (Intensivmedizin, Infektiologie,...) und ein Riesenwissenszuwachs. Bin begeistert!

[Ex-PJ]

Bei uns (4 Innere Abteilungen, insgesamt 100 - 150 internistsiche Betten) ist Onko mit ca. 40 Betten dicht für den Rest des Jahres!

[Melina93]

Weis einer von euch wie es mit Famulaturen in der Onko ist? Lernt man da viel oder schaut man nur zu? Wie reagiert man da auf Famulanten?

[juke5489]

Weis einer von euch wie es mit Famulaturen in der Onko ist? Lernt man da viel oder schaut man nur zu? Wie reagiert man da auf Famulanten?

nach den erfahrungen in meinem freundeskreis eine der abteilungen, wo am meisten praktische erfahrungen gesammelt werden können. sehr viel und genaue anamnestik, körperliche untersuchung, lernen von schwierigen blutentnahmen/nadellegen, ports anstechen sowie viele punktionen, die je nach abteilung auch von den pjs/famulanten erledigt werden dürfen. das sind dann halt lumbalpunktionen, knochenmarkpunktionen, pleurapunktionen, aszitespunktionen etc.
hab im pj durch die hämato-onko rotiert und obwohl ich auf keinen fall innere machen möchte war das doch mit eine der am praktischsten ausgerichteten fachrichtungen, die ich in der inneren erleben durfte. und eine, in der ich auch als noch-nicht-arzt am meisten tun konnte.

[SusiSorgenlos]

Hängt wie immer sehr von der Abteilung ab. Ich durfte in der Famulatur total viel. ZVKs legen, Knochenmarkpunktionen, Aszitespunktionen. Bei uns dürfen die Famulanten glaube ich nicht so viel. Hängt aber auch von Famulant und den Kollegen ab.

[Melina93]

Danke für eure Antworten. Onko ist als Famulatur echt ne Überlegung wert, aber vielleicht erst in einem späteren Semester.

[bipolarbär]

http://www.kinderkrebsinfo.de/aktuelles/stellenangebote/index_ger.html

Sieht doch gar nicht so schlecht aus die Lage.



Pädiatrie ist sehr schwierig. Völlig überlaufen. PJ-Glück, Dr. Arbeit-Connection oder Vitamin B von Nöten.

Erwachsenen Hämato-Onko allerdings eher das Gegenteil von Überlaufen, kriegt man relativ "einfach" etwas, einfach ins Ärzteblatt gucken - jedoch auch nicht wirklich "entspannte" Arbeitszeiten, eher am oberen Ende der Internistischen Abteilungen. (wobei sicher von Klinik zu Klinik unterschiedlich)

[Kandra]

Da werden aber hauptsächlich Fachärzte gesucht und viele Stellen sind für Psychologen/GuKs.

[bipolarbär]

Zum Erwerb der Zusatzbezeichnung muss man doch auch Fachpädiater sein. Ich wollte aber auch nur das Pauschale relativieren :-)