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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studiendauer - wie lange ist zu lange?



Umbi
25.01.2016, 13:28
Hallo zusammen,

worum es geht, steht ja bereits im Titel.
Dass nicht alle Medis ihr Physikum nach der Regelzeit von 4 Semestern ablegen ist ja nichts neues und soweit auch nicht schlimm.
Aber was ist, wenn diese Zeit exorbitant überschritten wird? Wie reagieren Arbeitgeber auf Absolventen, die 8 oder 9 Semester in der Vorklinik verbracht haben? Kann man sich das Studium dann so ziemlich schenken oder ist es vielleicht gar nicht so wichtig?
Ich komme nur sehr schleppend voran (muss das Studium alleine finanzieren, tue mir aber auch nicht leicht mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen) und mache mir große Sorgen, dass damit viele Chancen und Möglichkeiten wegfallen und ich jetzt schon den Gedanken an beliebte Weiterbildungsstellen begraben muss. :-heul

Geht es jemandem ähnlich oder hat wer Erfahrung mit dieser Situation?

Danke :-)

epeline
25.01.2016, 16:43
Ich denke, das verhält sich wie mit sonstigen Auffälligkeiten oder Lücken im Lebenslauf. So lange man es gut begründen kann - nebenher viel arbeiten müssen zum Beispiel - dürfte es kein Problem sein.
Ich habe nach 6 Semestern Physikum gemacht und das nicht mal gut. Hat bisher niemanden interessiert und hat auch keiner nachgefragt. Dafür war das Stex dann gut ;-)
Weiß aber nicht, ob das an begehrteren Häusern nicht ein größeres Problem gewesen wäre.

Muriel
25.01.2016, 20:25
Sebastian hat letztens im NEF-Dienst einen ehemaligen Kommilitonen von mir getroffen. Wir haben gemeinsam angefangen, als ich jedoch mein zweites Staatsexamen machte, schrieb er zeitgleich Physikum ;-) Also, entweder er hat tatsächlich nen Job bekommen oder er war bei Deiters und hat sich ne schicke rote Jacke gekauft :-D

Umbi
27.01.2016, 20:49
Vielen Dank für die lieben Antworten.
Ich mache auf jeden Fall weiter und hoffe einfach das beste :-top

Solara
27.01.2016, 20:56
Versuche einfach, nicht allzu weitere Semester drauf zu packen. Ansonsten, ja auch mit langem Studium kommt man unter, man sollte nur erklären können, warum das denn so lange gedauert hat.
Viel Erfolg!

Nurbanu
28.01.2016, 10:38
Neben der Begründung könnte auch der Zeitraum eine Rolle spielen: ist es eine große Unterbrechnung (z.B. wegen Krankheit / Unfall) und lief es anschließend wieder rund oder kommt man eher schlecht als recht durch das Studium und hat immer wieder Probleme.

Queasel
18.03.2016, 00:18
Eine Freundin von mir ist wegen unerwartetem Kind und damit verbundenem notwendigem Umzug im 10. vorklinischen. Wie von den anderen schon gesagt, es gibt immer Dinge, die wichtiger sind. Und dazu gehört sicherlich die Sicherung der eigenen Existenz und der der Familie ;)

ASS1000
21.03.2016, 23:55
Mach dich nicht verrückt, ich würde wenn es finanziell möglich ist, nicht mehr so durchrauschen wie damals. Habe das Studium "nur um 4" Semester überzogen und hat niemanden interessiert. Ich hatte bei den Bewerbungsgesprächen sogar eher das Gefühl dass sich niemand, nein auch der Chefarzt nicht, meine Bewerbungen angesehen hatte.

expecting
14.06.2016, 13:41
Ich bin auch deutlich über der Regelstudienzeit (fast 1/3 länger als normal). Bei mir lags hauptsächlich an 2 Gründen: vorklinische Fächer mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen liegen mir einfach wirklich nicht, da konnte ich mich auch überhaupt nicht für begeistern oder motivieren. Und außerdem ist mir, da bin ich ehrlich, meine Freizeit neben dem Studium auch wichtig gewesen. Ich war nebenbei immer viel arbeiten, und bin das ganze Studium über gependelt (1h hin, 1h zurück). Da hab ich dann auch mal ein Praktikum um ein Semester verschoben, um mal ein bisschen Zeit zum durchatmen zu haben, sonst wär ich glaub ich durchgedreht.

Doktorarbeit hab ich auch keine. Dafür aber im Hex eine 1 gemacht :-stud war mir auch irgendwo wichtig, um mir selbst und potenziellen Arbeitgebern zu zeigen, dass ich trotz langer Studienzeit eben nicht zu blöd oder faul für Medizin bin. Hab mich auch im PJ nicht zu doof angestellt und erfreulicherweise direkt in meinem Wunschfach ein Jobangebot bekommen. Ich glaub sowas ist bei solchen Lebensläufen wichtig: der persönliche Eindruck. Wenn du im praktischen Arbeitsumfeld zeigen kannst, dass du fachlich und menschlich ein bisschen was auf dem Kasten hast und eben einen guten Assistenzarzt abgeben würdest, dann interessiert die meisten Arbeitgeber nicht allzusehr, wie lang du jetzt genau studiert hast. Unikliniken sind hier aber in der Tat vielleicht anders drauf.

Hanno04
17.06.2016, 12:32
"zu lang" ist für mich, wenn du deutlich länger als die Regelstudienzeit gebrauchst hast, um der zeit die füße auch zu legen.
wenn du aber während des Studiums gearbeitet hast, die mit eigenen Projekten beschäftig hast oder dich um deine kinder gekümmert hast, ist es "nicht zu lang".

der personaler will ja im zweifel nur eine vernünftige Rechtfertigung hören. evt. kann dich das auch gerade interessant machen, weil er merkt, das du neben dem Studium noch andere Erfahrungen mitbringst.