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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Online- vs. Printausgabe Süddeutsche Zeitung



Relaxometrie
30.01.2016, 21:02
Ich hoffe, daß meine Frage nicht als Werbung gesehen wird....wenn doch, bitte den Thread löschen.

Hat jemand von Euch das digitale Abo der Süddeutschen Zeitung gebucht und kann berichten, wie sich die Artikel der kostenpflichtigen "Zeitung" (die es als Print-Ausgabe, und identisch auch als digitale Ausgabe gibt) von denen der online-Zeitung unterscheiden?

Kandra
31.01.2016, 08:08
Die Artikel sind teilweise deutlich länger/ausführlicher und es gibt in der Abo-Ausgabe natürlich auch bedeutend mehr. Die Süddeutsche an einem normalen Arbeitstag komplett zu schaffen ist in der Regel utopisch. Wochenende klappt manchmal ;)
Ich leiste sie mir zur Zeit nur wenn es Studentenangebote gibt, aber wenn ich arbeite, werde ich sie mir vermutlich wieder abonnieren. Ist eine gute Zeitung.
Es gibt oft Angebote, die Zeitung für 4 Wochen für knappe 20€ zu abonnieren, das Abo läuft danach automatisch aus, ohne das man was machen muss. Das könntest du ja mal abwarten und abschließen und dann gucken ob dir die Süddeutsche zusagt.

Relaxometrie
31.01.2016, 10:34
Danke für die Rückmeldung :-)
Die Möglichkeit, ohne Abo-Zwang digitale Einzelausgaben kaufen zu können (die aber wohl 1:1 der Print-Ausgabe entsprechen) finde ich sehr gut. Und realistisch. Wer hat schon Zeit, jeden Tag eine komplette, riesige Zeitung zu lesen. Daher abonniere ich sie nicht als Print-Ausgabe, denn das wäre auf Dauer zu viel Papiermüll (rein auf die zeitbedingt nicht gelesenen Anteile bezogen......inhaltlich kann man bei der Süddeutschen hoffentlich nicht von Müll sprechen).
Ich habe die gestrige Ausgabe als digitale Variante gekauft und werde die jetzt mal anlesen.

Kandra
31.01.2016, 10:39
Viel Spaß :)
Ein weiterer Vorteil der digitalen Ausgabe: Man braucht nicht den Platz eines kompletten Zugabteils, um sie vor sich auszubreiten :D

Relaxometrie
31.01.2016, 10:41
Das stimmt :-))

Aber eine Vorschau auf eine digitale Ausgabe, so daß man dann evtl. nur einzelne Artikel kaufen kann, gibt es nicht. Oder habe ich das übersehen?
Das wäre ja für Tage, an denen man sich nicht durch eine komplette Ausgabe wühlen möchte, auch gut.

mountainview
31.01.2016, 13:59
Hast du vielleicht auch an die „ZEIT“ gedacht?…mag den Stil und die ausführlichen Artikel mit den z.T. sehr interessanten Themen, neben den tagesaktuellen Infos - und sie erscheint eben nur 1x/Woche.

mountainview
31.01.2016, 14:31
Vielleicht noch allgemein zum Thema:

In fast allen Häusern kann sich die online-Redaktion nicht selbstständig finanzieren und ist somit abhängig von den Print-Einnahmen. Insgesamt sind diese Redaktionen aber zweierlei. Inhalte, Schwerpunkte und Zielgruppen- aber auch die Journalisten sind unterschiedlich. Meistens werden online-Journalisten auch schlechter bezahlt, setzen daher oft auch mehr auf Quantität als Qualität (also weniger Hintergrundinfos, weniger Tiefe)... Ihr Arbeitsplatz ist ganz anders gesichert, und meist sind auch die eigenen Hintergründe etwas anders, also die Perspektive auf die Dinge, weil eben jünger, mit anderen Problemen konfrontiert (sowohl jetzt als auch im späteren Berufsleben) etc….meine dass bisher nur SpiegelOnline rentabel ist (erklärt sich für mich aber auch durch das Bild-Niveau bzw. die Intention dieser Artikel- die Rechnung geht meist auf).

An sich beschäftigen sich die online-Redaktionen eher mit tagesaktuellem Geschehen, also weniger lange hintergründige Reportagen oder gar investigativer Journalismus. Nach und nach werden dann immer Artikel aus den Print-Versionen online gestellt- also dann eben zeitversetzt. Bzw. wenn es gerade hochaktuell ist oder ein besonderer Bericht dann eben auch teilweise zeitgleich.

Auch wenn es ab und zu Spass macht die Zeitung auf die altmodische Art zu lesen, bin ich auch eher ein Fan der digitalen Version, da handlicher, platzsparender, alles an einem Ort und immer dabei….speziell bei der „ZEIT" gefällt mir wie oben erwähnt, dass sie nur einmal die Woche erscheint und die Woche braucht man für die ausführlichen Berichte dann auch. Die Artikel sind aber oft so gut, dass ich mir die Zeit für diese Muße auch gerne nehme :-D….soll jetzt keine explizite Werbung für das Blatt werden, nur eben ein Erfahrungsbericht. Lese die Süddeutsche auch gern- aber nicht regelmäßig, da sie eben eine Tageszeitung ist und auch sehr viel Lokalpolitik beinhaltet, die mich weniger interessiert da nicht aus diesem Raum.

Relaxometrie
31.01.2016, 17:27
Jetzt habe ich die gekaufte Einzelausgabe der Süddeutschen Zeitung in digitaler Version angelesen und stelle fest, daß die Menueführung extrem anwenderunfreundlich und mühsam ist. Wenn sich da nichts ändert, werden die SZ in digitaler Version und ich keine Freunde.
Als nächstes werde ich mal die digitale Version der Zeit testen.
@mountainview: Interessante Anmerkungen, die Du geschrieben hast :-)

Relaxometrie
31.01.2016, 20:33
Die digitale Ausgabe der Zeit funktioniert wunderbar :-)

mountainview
02.02.2016, 16:08
Finde die App auch gelungen :-)



@mountainview: Interessante Anmerkungen, die Du geschrieben hast :-)

Interessant wird es v.a. beim SPIEGEL…..dieser hat ja eine gewisse Reputation und die meisten setzen die bekannte Qualität auch bei SPON voraus, obwohl es wie gesagt völlig verschiedene Redaktionen sind. Aber man braucht nicht allzu lange um zu bemerken, dass die Zielsetzung von SPON eine ganz andere ist und somit auch Stil und Qualität nicht annähernd wie beim SPIEGEL sind. So profitiert eben die online-Redaktion vom Ruf der Print-Redaktion.

Andererseits muss man sich natürlich vor Augen halten, dass bei den online-Ausgaben der content ja meist komplett kostenfrei ist. Die Aufforderung zur Zahlung kommt bei einigen erst bei bestimmten Inhalten/Artikeln oder nach einer gewissen Zeit (Beispiel Welt ab 20 Artikel pro Monat).
Hingegen setzt z.B. die New York Times sehr früh auf Bezahlung und stellt nur wenig content absolut kostenlos zur Verfügung (hier sind dann online und print nicht so völlig unterschiedlich was Inhalt und Zielgruppe betrifft.
Die taz versucht es wohl mit einer freiwilligen Schranke- der Leser darf also freiwillig entscheiden ob ihm dieser Artikel/content es wert ist, dafür Geld zu zahlen.

Dementsprechend kann man nicht für absolut kostenfreien Inhalt besten Journalismus verlangen. Das rechnet sich nur wenn man wie die BILD so breit verkaufen kann, dass auch der kleine Preis sich rentiert bzw. wie SPON so oft angeklickt wird, dass genug Werbeplätze verkauft werden können, die sehr rentabel sind (was die Printmedien, die nicht genug Abonnenten haben, ja auch tun oder tun müssen)….ein Grund dafür, warum für viele online-Journalisten nicht unbedingt lobende Kommentare der Leser zum gelungenen Artikel Priorität haben, sondern eben viele Klicks. Je mehr Klicks, desto besser. Aber meist bedeuten viele Klicks eben die Bild-Schiene: kurz, prägnant, sensationell und wenig anspruchsvoll…und dann weiter zum nächsten Artikel….bin daher für guten Journalismus und guten content -und dann eben auch dafür bezahlen. Warum soll im Leben auch immer alles kostenlos sein? (Das nervt mich auch oft im Appstore…ständig beklagen user, dass etwas nicht völlig kostenlos ist, was sie gern benutzen und wofür andere ihre Zeit und ihr knowhow investiert haben- ätzend!)