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Philip_MHH
09.06.2017, 19:00
danke :)

//stefan
13.06.2017, 08:39
adrenalin ginge doch auch?!

bei alupent habe ich im kopf, dass es da änderungen in der zulassung gegeben hat. wir hatten es damals in der anästhesie und ab und zu bei patienten die nicht auf atropin reagiert haben benutzt. wirkung war meist aber nicht so ausgeprägt wie eine "normale" reaktion auf atropin.

WackenDoc
13.06.2017, 09:18
Ja, Orciprenalin hat schon seit mehreren Jahren keine Zulassung für die Therapie von Bradykardien mehr.

Adrenalin hätte ich jetzt auch gedacht.

Brutus
13.06.2017, 10:42
bei alupent habe ich im kopf, dass es da änderungen in der zulassung gegeben hat.

Ja, Orciprenalin hat schon seit mehreren Jahren keine Zulassung für die Therapie von Bradykardien mehr.
Jap, ist so. Orciprenalin ist nur noch für den Asthmaanfall zugelassen. ;-)
Wirken tut es natürlich trotzdem ganz hervorragend bei bradykarden (und vor allem interventionspflichtigen) Herzrhythmusstörungen. Ist dann halt OffLabel. Aber egal. ;-)


Adrenalin hätte ich jetzt auch gedacht.
Ja, kann man machen. Aber macht eben nicht nur schnell, sondern auch unerwünscht hohen Blutdruck...


wirkung war meist aber nicht so ausgeprägt wie eine "normale" reaktion auf atropin.
Dann war es unterdosiert! Alupent in richtiger Dosis über Perfusor ist Atropin deutlich überlegen. Das Problem beim Atropin ist halt, Du gibst eine Ampulle (0,5mg) Bolus und wunderst Dich, dass die HF schön hoch geht. Aber nach 15-30 Minuten ist die Ergebniskosmetik schon wieder vorbei...

Markus-HEX
23.06.2017, 18:43
Mal eine Frage an die Nephrologen ect.

Ich kenne aus der Intensivmedizin und halt aus der "normalen" Dialyse nur Systeme mit gleichzeitiger Entnahme und Rückgabe - also z.B. über einen Shaldonkatheter mit zwei Lumen oder aber zwei Punktionen eines Dialyseshunts.

Allerdings gibt es auch Mono-Lumen- Demerskatheter - wie funktioniert hier die Dialyse?

crossie
24.06.2017, 12:20
Mal eine Frage an die Nephrologen ect.

Ich kenne aus der Intensivmedizin und halt aus der "normalen" Dialyse nur Systeme mit gleichzeitiger Entnahme und Rückgabe - also z.B. über einen Shaldonkatheter mit zwei Lumen oder aber zwei Punktionen eines Dialyseshunts.

Allerdings gibt es auch Mono-Lumen- Demerskatheter - wie funktioniert hier die Dialyse?

Vereinfacht gesagt ziehts Du ein bestimmtes Blutvolumen durch das Lumen in die Maschine, dialysierst das und pumpst es anschließend durch das gleiche Lumen wieder zurück. Ist halt aufwändiger, langwieriger und weniger effektiv, aber z.B. sinnvoll bei Gefäßproblemen. Geht entweder per Katheter oder beim Shunt als Single-Needle.

bremer
29.06.2017, 12:31
(...) Alupent in richtiger Dosis über Perfusor ist Atropin deutlich überlegen(...)

Ist das jetzt deine persönliche Meinung? Es wird ja nicht umsonst seine Zulassung bei Bradykardien verloren haben. Als Bronchospasmolytikum scheint es mir jedoch noch ungeeigneter zu sein.

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29.06.2017, 19:48
Ist das jetzt deine persönliche Meinung? Es wird ja nicht umsonst seine Zulassung bei Bradykardien verloren haben. Als Bronchospasmolytikum scheint es mir jedoch noch ungeeigneter zu sein.

Atropin macht halt nur Vagolyse und auch nur kurz. Je kränker das Herz (bei Block unter AV-Knoten bspw.), desto mehr muss man Beta-Rezeptoren antriggern...
Was Alupent bißchen "doof" macht ist die Beta-2-vermittelte Vasodilatation bei begleitendem tachycarden Effekt - das kann den Blutdruck wegkacheln lassen und, was eigentlich noch blöder ist: Wirkt sich negativ auf die Koronarperfusion aus...!

War aber nicht Grund der Nichtweiterzulassung.

--> "Alupent - nur wer es [noch] kennt"

Shizr
30.06.2017, 10:00
Ist das jetzt deine persönliche Meinung? Es wird ja nicht umsonst seine Zulassung bei Bradykardien verloren haben.
Wenn man es genau nimmt, dann doch.

Professor Janssens aus Eschweiler hat mal einen schönen Artikel dazu verfasst.
Warum ist Orciprenalin nicht mehr als Antiarrhythmikum zugelassen? Janssens U.: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift 2013; 138(41): 2114 - 2114; DOI: 10.1055/s-0033-1349546
Leider nicht open access. Ich hab aber das pdf, bei Interesse PN.

Professor Janssens hat beim Hersteller nachgefragt, was es denn mit der Zulassungsänderung auf sich hätte. Die Antwort ist gleichermaßen vielsagend wie stupide.

Die Streichung der kardialen Indikationen erfolgte im Rahmen einer weltweiten Vereinheitlichung der Produktinformationen zu Alupent®. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist dessen ungeachtet weiterhin unverändert positiv.


Man darf halt nicht den Fehler machen, "nicht zugelassen" mit "unsicher" oder "gefährlich" gleichzusetzen.

Akrinor zB. Die vor einigen Jahren vorübergehend mal fehlende Zulassung hatte nicht im geringsten mit Sicherheitsbedenken zu tun.

Dexmedetomidin. Keine Zulassung für Kinder, wird aber mittlerweile recht routinemäßig eingesetzt, die Studienlage ist ziemlich gut, unsere OÄ lieben das Zeug... aber der Hersteller wird sicherlich nicht so ohne weiteres den Geldsack in die Hand nehmen, um die Zulassung auf Kinder auszuweiten.

Clonidin hat für so mancherlei Zweck auch keine Zulassung. Wirkverlängerung von Lokalanästhetika (bspw Kaudalanästhesie), postoperatives Shivering uvm... alles nicht zugelassen. Aber alles, glaubt man der Literatur, effektiv und sicher.

Brutus
30.06.2017, 16:33
^^ Ich hätte den Artikel wohl gerne!

Und wenn Du die fehlende Zulassung noch um ein Medikamente ergänzen willst: Propofol!
Zugelassen für Kinder ab einem Monat. Mein alter Kinderanästhesieoberarzt hat da peinlich genau drauf geachtet. Aber guck doch mal, was die Pädiater so zum Einschlafen benutzen. ;-)

Rhiannon
17.09.2017, 17:22
Darf ich einer Patientin mit minimal-change Glomerulonephritis Ibuprofen geben?


Verkürzt wegen Erkennbarkeit

Rettungshase
17.09.2017, 17:42
@ Rhiannon: Magst du deine Frage nicht allgemeiner stellen (und im Zweifel deinem Oberarzt)?

Bis dahin lass ich mal diesen Artikel da: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4036662/

Rhiannon
17.09.2017, 17:47
@ Rhiannon: Magst du deine Frage nicht allgemeiner stellen?/[/url]

Hast Recht, werd ich editieren.
Danke für den Artikel.

el suenio
08.10.2017, 16:44
Ich hab ein Verständnisproblem bzgl. Metabolismus über Cytochrom P450-Isoenzyme.
CYP-Inhibitoren sind Stoffe, die das entsprechende Enzym in seiner Aktivität hemmen. Dadurch dauert es länger, bis ein Wirkstoff abgebaut wird.
Jetzt habe ich gelesen, dass Paroxetin über CYP 2D6 metabolisiert wird. Aber gleichzeitig soll Paroxetin auch ein Inhibitor für CYP 2D6 sein. Das verstehe ich irgendwie nicht. Wenn es darüber abgebaut wird, wie kann es dann dasselbe Enzym hemmen? Dann würde es ja länger dauern, bis der Wirkstoff abgebaut ist und das Paroxetin würde durch diese Eigenschaft selber dafür sorgen, dass es verlängert im Körper bleibt.
Ich glaub, ich hab irgendwas Grundlegendes noch nicht verstanden. Bitte um Hilfe :-)

davo
08.10.2017, 16:56
Warum soll das ein Widerspruch sein? Ein Stoff kann ja viele Wirkungen haben.

Medikament A wird von CYP 2D6 metabolisiert, hat aber keinen Einfluss auf die Aktivität von CYP 2D6.

Medikament B wird nicht von CYP 2D6 metabolisiert, hat aber einen Einfluss au die Aktivität von CYP 2D6.

Medikament C wird von CYP 2D6 metabolisiert und hat einen Einfluss auf die Aktivität von CYP 2D6.

Medikament D wird nicht von CYP 2D6 metabolisiert und hat keinen Einfluss auf die Aktivität von CYP 2D6.

Dann ist Paroxetin eben ein Beispiel für Medikament C. Citalopram wäre ein Beispiel für Medikament A, obwohl es primär von CYP2 C19 metabolisiert wird.

Die Tatsache, dass Paroxetin seinen eigenen Abbauer inhibiert, ist ja relativ egal (da schon in der üblichen Dosierung berücksichtigt), aber die Tatsache, dass dasselbe Enzym auch noch andere Stoffe abbaut, führt zu Arzneimittelinteraktionen/Nebenwirkungen.

el suenio
08.10.2017, 17:21
Die Tatsache, dass Paroxetin seinen eigenen Abbauer inhibiert, ist ja relativ egal (da schon in der üblichen Dosierung berücksichtigt)
Okay, das fettgedruckte habe ich mich eben grad gefragt.


aber die Tatsache, dass dasselbe Enzym auch noch andere Stoffe abbaut, führt zu Arzneimittelinteraktionen/Nebenwirkungen.
Also kommt die Relevanz von Induktion und Inhibition erst dann zum Tragen, wenn mindestens zwei Substanzen zusammen treffen. Bei alleiniger Gabe ist es egal, was der einzelne Wirkstoff zusätzlich mit den Enzymen macht.

Ich war nur gerade mit der Tatsache beschäftigt, dass es poor Metabolizer für z.B. CYP 2D6 gibt und bin in diesem Zsh. auf Paroxetin gestoßen. Da kann man also außer Betracht lassen, dass Paroxetin auch ein Inhibitor für CYP 2D6 ist. Fest steht, dass es darüber metabolisiert wird und dass das bei poor Metabolizern länger dauert.

*milkakuh*
01.11.2017, 21:19
Aus welchem Grund verordnet ein Hausarzt ein verschreibungspflichtiges Medikament bei einem gesetzlich versicherten Patienten auf einem grünen Rezept? Ich dachte dafür wird immer ein rotes Rezept verwendet...

Relaxometrie
01.11.2017, 22:13
Aus welchem Grund verordnet ein Hausarzt ein verschreibungspflichtiges Medikament bei einem gesetzlich versicherten Patienten auf einem grünen Rezept? Ich dachte dafür wird immer ein rotes Rezept verwendet...
Meine Vermutung (kann also falsch sein):
Das Medikament ist aus irgendeinem Grund für den Patienten zwar nützlich; aber die Indikation für das Medikament ist nicht so hart, daß man der Krankenkasse zumuten kann, das Medikament zu zahlen. Wenn der Patient das Medikament also selbst zahlt, kann er es trotzdem bekommen. Obwohl..........dafür könnte man ihm auch ein herkömmliches Privatrezept ausstellen.
Bin gespannt, was des Rätsels Lösung ist.

davo
02.11.2017, 07:32
Vielleicht war es ein Arzneimittel, das man nur auf Privatrezept verordnen kann, und die blauen Rezepte waren aus. Ein Privatrezept kann man ja auch auf einem Blatt Klopapier schreiben.

*milkakuh*
02.11.2017, 07:43
Konkret ging es um Mono Codein Tropfen. Das müsste doch von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden? Vielleicht hab ich auch einen Denkfehler...Hab auch schon überlegt, ob es am Budget des Arztes liegen kann?