Quergefragt - Auf kurzer Antwortensuche

[vanilleeis]

Nur unfraktionierte Heparine, NMH nur sehr gering

https://books.google.de/books?id=X5XlX0YKTwQC&pg=PA160&lpg=PA160&dq=Protamin&source=bl&ots=WK_MRKYx_y&sig=zqrBj1sBTfS9AotNo58VKkuYgiQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiboYT5h_HXAhXEWRQKHYZqBuE4ChDoAQhOMAY#v =onepage&q=Protamin&f=false

[FirebirdUSA]

https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.hematology.org/Clinicians/Guidelines-Quality/Quick-Ref/525.aspx&ved=0ahUKEwiE78T4mPHXAhVCtxQKHbHFCbgQFggjMAI&usg=AOvVaw0CYkHawzsWsPLiYgKrkJ3j

60-80% steht hier... Hat jemand praktische Erfahrung?

[Kandra]

Vermutlich simple Frage und peinlich für jemanden Post-PJ aber: Warum ist bei einem NSTEMI eine Fibrinolyse kontraindiziert? Bin da gerade in nem F+A-Buch drüber gestolpert ^^ Überwiegen da einfach die Risiken der Lyse gegenüber denen am NSTEMI zu sterben und man macht das deswegen nicht?

[davo]

Ich dachte sie wäre nur nicht indiziert... bin schon gespannt auf die Antwort :-))

[Rettungshase]

Find den Artikel ganz nice:

https://drsvenkatesan.com/2008/09/10/why-thrombolysis-is-contraindicated-in-unstable-angina/

s. v.a. "Why thrombolysis is not useful in UA ?"

[Kandra]

Cool, vielen Dank!

[WackenDoc]

Da hat beim Supertalent nicht ernsthaft jemand seine Schulter so lange gedehnt, bis er sie sich kontrolliert auskugeln konnte??? Oder war das einfach nur falsch ausgedrückt?

[Lava]

Ich kann immerhin meine linke Schulter noch dorsal subluxieren. Bin ich auch ein Supertalent? :-D

[Bille11]

Hier nach ventral, die rechte :-))

[Rettungshase]

Sedierung beim akut alkoholintoxikierten Patienten?

Habt ihr ein Patentrezept für unkooperative alkoholintoxikierte Patienten? Angenommen, eine junge, ansonsten gesunde Frau hat sich besoffen eine Platzwunde zugezogen, die genäht werden muss. Sie wehrt sich nicht geschäftsfähig gegen die medizinisch indizierte Maßnahme, weitere Verletzungen gibt es nicht.

Was tun?
a) In Ruhe lassen -> "Dann kriegt sie halt ne hässliche Narbe."
b )Mit adäquater Personalstärke unter alleiniger Lokalanästhesie fixieren und nähen
c) Sedieren (wenn ja, womit?) und riskieren, dass sie infolge der Wechselwirkung von Alkohol und Sedativa aspiriert
d) Pflaster drauf und am Folgetag doch noch irgendwie nähen?
e) ???

[Kandra]

Wenn die Wunde nicht zu sehr klafft, kann man auch kleben. Haben wir oft bei dementen, sich wehrenden Opis gemacht, v.a. wenn die Platzwunde an der Augenbraue oder dort in der Nähe ist. Bevor man plötzlich mit der Nadel in seinem Auge hängt, ist das sicher die bessere Lösung. Bei Kindern wird ja auch bevorzugt geklebt, weil man die Kinder damit nicht so traumatisiert.

[Evil]

Wenn es nicht im Gesicht ist, kann man auch klammern.

[Rettungshase]

Danke für die Antworten.

Wie ist das denn im Allgemeinen? Gibt es automatisch eine dicke hässliche Narbe, falls die klaffende Platzwunde auf der Augenbraue sitzt und erst mit ein paar Stunden Zeitverzug genäht wird?

[Lava]

Wenn es nicht im Gesicht ist, kann man auch klammern.

Leider sind Platzwunden nunmal zu 99% im Gesicht. Ich hab in 9 Jahren Berufsleben auch noch nie irgendwas in der Notaufnahme geklammert. Wir haben da gar keine Klammergeräte. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir welche im OP haben...

Daher bin ich auf weitere Vorschläge gespannt, weil man das Problem als Unfallchirurg ja häufger hat.

Wenn es keine so riesige, klaffende Wunde ist, die noch doll blutet, würde ich wohl auch eher zu Kleber und Steristrips tendieren. Wenn aber der Patient z.B. noch ein CT braucht (weil neurologisch nicht gut beurteilbar) würd ich die Anästhesie um Hilfe bitten.

[Lava]

Danke für die Antworten.

Wie ist das denn im Allgemeinen? Gibt es automatisch eine dicke hässliche Narbe, falls die klaffende Platzwunde auf der Augenbraue sitzt und erst mit ein paar Stunden Zeitverzug genäht wird?

Eine hässliche Narbe wird es, wenn du es sekundär zuheilen lässt oder halt nicht/schlecht nähst mit nicht gut adaptierten Wundrändern. Im Gesicht nehme ich die 6 Stunden Regel nicht so ernst, aus kosmetischen Gründen kann man da auch mal auf 24h ausweiten. Allerdings muss man den Patienten halt aufklären, dass es ein höheres Infektionsrisiko ist und man muss die wundränder anfrischen und vllt. sogar ausschneiden. Wenn einer am Vortag gestürzt ist und erst jetzt mit einer inzwischen trockenen, verkrusteten Wunde kommt und sowieso ein Alki ist, der sich einen Schei* um seinen Körper kümmert, mach ich auch bloß noch ein Pflaster drüber :-nix

[davo]

Wie ist das denn im Allgemeinen? Gibt es automatisch eine dicke hässliche Narbe, falls die klaffende Platzwunde auf der Augenbraue sitzt und erst mit ein paar Stunden Zeitverzug genäht wird?

In unserer MKG wird da auch nach 24h noch genäht. Und dann Gentamicin-Augensalbe (sic) zur besseren Wundheilung. Verheilt sehr schön.

[Evil]

Leider sind Platzwunden nunmal zu 99% im Gesicht. Ich hab in 9 Jahren Berufsleben auch noch nie irgendwas in der Notaufnahme geklammert.
Och, die typische klaffende und blutende Platzwunde am Hinterkopf beim Besoffenen kann man super klammern, und da ist auch das Ergbenis gut, vor allem in der behaarten Kopfhaut.

[Sebastian1]

Da die initiale Frage nach "Sedierung" kam, beziehe ich mich nochmal darauf: Wie vom Fragesteller ja schon angemerkt, besteht da ein nicht unerhebliches Aspirationsrisiko. Von daher bin ich da recht zurückhaltend, gerade auch im Rettungsdienst. Denn letztlich weiss ich nichht, wieviel der Patient wirklich intus hat und ob's zum Wodka noch drölf Burger und n Viertelpfund Gyros gegeben hat, was man hinterher aus der Lunge kratzen muss.... ;-)
Allerdings hatte ich halt auch schon die Situation Alkoholintox, defintiv behandlungsbedürftig, keinesfalls einsichtsfähig und hochaggressiv. Ich bevorzuge dann geringe Dosen von Esketamin i.m. unter Beachtung des Eigenschutzes (der beim letzten Mal so aussah, dass 2 Polizisten und 2 RAs halb auf dem Patienten lagen und das Ketanest in den Oberschenkel ging). Das aber unter Intubations- und Absaugbereitschaft ud auch nur als ultima ratio.
Ansonsten - bei nicht vital bedrohlichen Verletzungen: abwarten aus o.g. Gründen.

[Lizard]

In der Annahme, dass die Platzwunde am Kopf ist, würde ich ein paar Stunden warten, bis sich die Kooperation ggf. von alleine einstellt. Wenn ich mich recht erinnere (aus dem Studium) kann man 6h bis zur Naht (im Kopfbereich) auch mal überschreiten.

[Lava]

In der Annahme, dass die Platzwunde am Kopf ist, würde ich ein paar Stunden warten, bis sich die Kooperation ggf. von alleine einstellt. Wenn ich mich recht erinnere (aus dem Studium) kann man 6h bis zur Naht (im Kopfbereich) auch mal überschreiten.

Klar, aber ein agressiver Alki wird auch keine 6 Stunden freiwillig in der Notaufnahme verbleiben. Lasse ich den dann als Arzt einfach ziehen? Ich finde solche Situationen immer sauschwierig. Die Platzwunde ist mir weitestgehend egal! Schädelfrakturen und Hirnblutungen kommen bei Alkis aber durchaus vor, alles schon erlebt. Und wenn ich den hab gehen lassen, bin ich der Dumme. Hatte auch schon den Fall, dass sich die Anästhesie geweigert hat, irgendeine Form von Sedierung zu machen mit dem Hinweis aufs Aspirationsrisiko, auf der ITS überwachen wollten sie ihn aber auch nicht, schließlich sei er ja nicht intensivpflichtig (was er ja ehrlicherweise tatsächlich nicht war). Dann haben wir ihn erst in die nächste Psychiatrie geschickt, die ihn mit großem Aufschrei (der hat ja ein SHT!!!!) postwendend zurück geschickt haben, wiederum auch verständlicherweise. Tja, und dann sitzt du da und überlegst, was für Möglichkeiten du noch hast... letztendlich haben ihn die Internisten in ihrer Notaufnahme fünfpunktfixiert da behalten. Am nächsten Morgen war das Fenster offen, der Patient weg, und die Fixierungen durchgeschnitten.... ein CT hatte er übrigens immer noch nicht bekommen ;-)

Echt beschissene Situation, für die ich auch gern mal ein Patentrezept hätte.

Manchmal hilft es, mit Engelszungen auf jemanden einzureden. Hatte mal einen total besoffenen Anwalt nach Randale in einer Bar mit einer RIESIGEN, tiefen, klaffenden Platzwunde längs über die ganze Stirn. Der wollte sich auch nicht nähen lassen. Aber ich dachte mir, wenn der am nächsten Morgen den riesen Schmiss sieht, verklagt er mich. Also hab ich angefangen zu reden. Es stellte sich heraus, dass er auch in Freiburg studiert hat und mit der Zeit hatte er genug Vertrauen zu mir, sich dann doch nähen zu lassen... puh, Glück gehabt.