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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium abbrechen?



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happygirlever
15.02.2016, 17:53
Hallo Leute!

Ich brauche mal eure Hilfe!
Also ich bin Medizinstudentin in der Vorklinik, nun seit 6 Semestern. Ich habe einige Smester nur einen/zwei Kurse gemacht, da ich einiges wiederholen musste und hab das nur so gepackt. Obwohl ich eigentlich gut organisiert bin und immer rechtzeitig anfange zu lernen. Ich denke, mein Problem liegt darin, dass ich oft zu viel lerne, und mich nicht nur aufs Wesentliche konzentriere (bin sehr perfektionistisch). Wie kann ich nur besser lernen? Habe Komilitonnen, die wirklich nicht soo intelligent sind (sorry) und alles einfach so schaffen, wie geht das nur?! :D
Jedenfalls bin ich dann in eine Depression gerutscht. Habe mir dann Hilfe gesucht und langsam geht es besser. Aber nun frage ich mich, ob das Medizinstudium wirklich das Richtige für mich ist?
Ich hab mich so sehr gefreut, als ich den Studienplatz bekommen habe (grad weil ich nur ein 2,4 Abi hab). Ich finde, das ist wie ein 6er im Lotto!

Aber obwohl ich schlau und organisiert arbeite und sehr gerne studiere, läuft es nicht so rund, wie ich gerne hätte. Und das frustrtiert so dermaßen!
Ich weiß, ich wäre eine gute Ärztin, die Frage ist nur, ich glaube ich passe vielleicht nicht in dieses ganze System? Bin schon anders als viele meiner Mitstudenten. Mich nervt dieses Ellenbogengehabe, das finde ich so schade. Außerdem dieses Verschulte und nicht Selbst-denken. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen..

Doch nur deshalb würde ich nicht aufhören, es war immer mein Traum und der Beruf ist so abwechslungsreich.
Viele sagen, es wird besser in der Klinik, aber extremer Druck&lernen und Konkurrenzdenken ist ja immer da und ich hörte auch, dass es nachher in der Assistenzarztzeit auch sehr schlimm ist?!

Diese Entscheidung aufzuhören ist nicht einfach zu treffen, gerade weil wer weiß, obs woanders besser wird (mal ganz abgesehen von den Berufschancen). Und enttäuschen möchte ich ja auch niemanden (vA Familie).

So viele wollen einen Platz, da ist man doch ein Narr, wenn man diesen nicht nutzt? Aber auch auf die Gefahr hin, sich selbst kaputt zu machen?!

Ich bin so verwirrt, vielleicht kann mir ja jemand helfen und von Erfahrungen erzählen?

LG :)

Solara
15.02.2016, 18:09
Warum möchtest du denn abbrechen? Weil es nicht rund läuft und du nicht alles auf Anhieb bestehst? Oder warum?

kekskruemel
15.02.2016, 18:42
Wen du enttäuscht, ist vollkommen wurst. Es geht um dich. Um deine Entscheidung. Es ist dein Leben, deine Entscheidung. Der einzige, den du zufrieden machen solltest, bist du. Gerade die Eltern würde ich da mal direkt ausklammern.

Wenn du so daran gehst bzw weitermachst und gar niemanden niemals nie enttäuschen willst/darfst, kannst du dir den (nächsten) Schein für die Klappse holen. Mal ein wenig überspitzt formuliert.
(und nein, Klappse ist nicht abwertend gemeint)

Am Ende sollte ein noch halbwegs gesunder Mensch rauskommen.

Solara
15.02.2016, 18:54
Hättest du denn schon ne Alternative? Ansonsten würde ich erstmal weitermachen und erst dann abbrechen, wenn ich weiß, was ich stattdessen machen will. Konkurrenzdruckes wirst du überall haben, aber auch überall Nischen finden, die dir gut tun.

Wen du enttäuscht, solltest du nicht als Entscheidunsgrundlage hernehmen. Es ist DEIN Leben. Du hast nur eines. Und das solltest du so nutzen, dass du dich wohl fühlst.

coeur
15.02.2016, 19:07
Mir ging es in der Vorklinik sehr ähnlich, habe zwar nur ein Semester länger gebraucht, aber auch mehr als einmal mit mir gehadert, weil ich nicht verstanden hab, warum mir alles so schwer fällt und ob es wirklich das Richtige ist. Jetzt bin ich am Ende der Klinik, komme sehr gut mit dem Stoff zurecht und freue mich aufs Arbeiten, kann mir nichts mehr anderes vorstellen. Dass nach dem Physikum sehr vieles besser wird ist nicht nur eine Floskel. Aus heutiger Sicht und natürlich, ohne dich und deine Situation genauer zu kennen, kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, weiterzumachen!

happygirlever
15.02.2016, 20:22
Danke ihr Lieben für eure Antworten!
Ja ich hatte eben überlegt aufzuhören, weil ich mich frage, ob das wirklich alles zu mirpasst, oderob es nur die Vorklinik eben ist. Denn den Arztberuf an sich finde ich ja spannend, obwohl ich doch ein wenig Muffensausen vor dem krankenhausalltag habe..naja.
Und als Alternative hatte ich mir überlegt, ein Sprach-und Soziologie-Studium zu machen. Denn mich interessieren sprachen sehr, genauso wie Menschen. Ich analysiere gerne, wieso weshalb warum etwas geschieht, sich welche Kultur zb entwickelt hat.
Dahr gefällt mir auch die Medizin mit dem analysieren.
ich kann auch sehr gut mit Patienten umgehen, frage mich aber, ob ich das wirklich möchte.
Eigentlich mag ich es oft lieber im Hintergrund zu analysieren über die menschlichen Verhalten zB. Aber brauche nicht unbedingt den Kontakt ;P

Solara
15.02.2016, 20:30
Und was macht mit dem Sprach und Soziologiestudium? Optimalerweise willst du ja später damit Geld verdienen. Ich denke, ich würde an deiner Stelle weitermachen, Physikum machen und dann in der Klinik ausprobieren, wie es dir da taugt.
Abbrechen kannst du dann ja immer noch.
Wer da nie Zweifel hat oder hatte, der ist ne seltene Ausnahme.

happygirlever
15.02.2016, 20:44
Und was macht mit dem Sprach und Soziologiestudium? Optimalerweise willst du ja später damit Geld verdienen. Ich denke, ich würde an deiner Stelle weitermachen, Physikum machen und dann in der Klinik ausprobieren, wie es dir da taugt.
Abbrechen kannst du dann ja immer noch.
Wer da nie Zweifel hat oder hatte, der ist ne seltene Ausnahme.

Na das beruhigt, wenn andere auch mal Zweifel hatten ;)
Ja klar, abbrechen kann man immer, aber das will ich nicht. Ich bin jetzt 24 und denke mir, wenn dann schlage ich jetzt einen Weg ein und bleibe dabei. Schließlich will ich auch irgendwann Kinder und Familie und nicht ewig studieren..

EVT
15.02.2016, 20:50
Ich würde erstmal an meiner lernstrategie arbeiten... Lernst du immer mit den großen Büchern? Was ist mit Altklausuren?

happygirlever
15.02.2016, 20:54
Ja lerne mit den großen Büchern, damit ich auch alles verstehe... auch wenns natürlich viel um auswenidg lernen geht.
Also an unserer Uni ist mit Altklausuren leider nix, wir machen auch kein Multiple-Chpice mehr sondern frei. Das ist schon recht tricky! Vorallem, weil praktisch jedes Semester wieder was verändert wird ;(

Dachte auch ich änder mein Lernverhalten und lerne mal nur was nötig ist, aber das is schwer :D

EVT
15.02.2016, 21:00
Mit den großen Lehrbüchern verzettelst du dich aber anscheinend. Kurzlehrbücher reichen auch, besonders um sich erstmal nen Überblick zu verschaffen. Punktuell kannst du ja immer noch nachlesen.

happygirlever
15.02.2016, 21:03
Vielleicht bin ich auch zu doof .. kann ja auch sein ;(

ehem-user-11022019-1151
15.02.2016, 21:04
Dachte auch ich änder mein Lernverhalten und lerne mal nur was nötig ist, aber das is schwer :D

Ja, aber man kann leider nicht alles haben.
Wenn es nicht klappt, dann musst du was ändern, auch wenn es heißt, nicht 100 sondern nur 70% zu haben.

ehem-user-11022019-1151
15.02.2016, 21:04
Vielleicht bin ich auch zu doof .. kann ja auch sein ;(

Nein, bist du nicht :)

happygirlever
15.02.2016, 21:09
Danke @Liel !
Ich werde jetz wieder Klausuren schreiben und versuche mal das Neue anzuwenden. Da eine Klausur davon eh der letzte Versuch ist, wird sich das ja dann eh entscheiden, wies weitergehen wird...
ich hoffe nur, dass ich beim Lernen nicht wieder depressiv werde ;(
(habe im Übrigen gelesen, dass wohl einige angehende Ärzte schn mit Burnout und Depression zu tun hatten... kennt das von euch auch jemand?, hab immer das Gefühl damit allein zu stehen)

Solara
15.02.2016, 21:21
Die Kinder kannst du ja auch im Studium unterbringen. Und du bist sowieso noch jung. Du bist unter 30 fertig, das ist doch klasse.

Hast du dir denn schon therapeutische Hilfe organisiert?

-nookie-
15.02.2016, 21:40
Mache dir mal Gedanken darüber, warum du das überhaupt machst! Willst du Ärztin werden, weil DU es willst? Dann kann es dir ganz egal sein, WIE du zu deinem Ziel kommst, oder in welcher Zeit (vor allem wenn du keinen finanziellen Druck hast). Hinterfrage mal deine Beweggründe für das Studium.

In welcher Stadt studierst du?

EVT
15.02.2016, 23:07
Danke @Liel !
Ich werde jetz wieder Klausuren schreiben und versuche mal das Neue anzuwenden. Da eine Klausur davon eh der letzte Versuch ist, wird sich das ja dann eh entscheiden, wies weitergehen wird...
ich hoffe nur, dass ich beim Lernen nicht wieder depressiv werde ;(
(habe im Übrigen gelesen, dass wohl einige angehende Ärzte schn mit Burnout und Depression zu tun hatten... kennt das von euch auch jemand?, hab immer das Gefühl damit allein zu stehen)

Mit dem letzten Versuch würde ich nicht leichtfertig umgehen! Wann ist der denn?

happygirlever
15.02.2016, 23:49
Die Kinder kannst du ja auch im Studium unterbringen. Und du bist sowieso noch jung. Du bist unter 30 fertig, das ist doch klasse.

Hast du dir denn schon therapeutische Hilfe organisiert?


Ja, gehe seit circa 1 Jahr zur Psychotherapie und nehme außerdem Medis,das hilft mir schon ganz gut, aber irendwie fühlich mich dennoch festgefahren.

happygirlever
15.02.2016, 23:51
Mache dir mal Gedanken darüber, warum du das überhaupt machst! Willst du Ärztin werden, weil DU es willst? Dann kann es dir ganz egal sein, WIE du zu deinem Ziel kommst, oder in welcher Zeit (vor allem wenn du keinen finanziellen Druck hast). Hinterfrage mal deine Beweggründe für das Studium.

In welcher Stadt studierst du?


Ich studiere in Mainz (RLP).

Ja klar, über meine Beweggründe habe ich oft nachgedacht und will es nach wie vor, weil ich es toll finde. Wie gesagt,manchal frage ich mich nur ob ich das alles schaffe.

Im Übrigen soll das auch nicht so klingen,als würde ich immer direkt aufgeben. Ich bin jemand,der sich immer durchgekämpft hat durch jeden Mist. Und genau daher frage ich mich jetztauch,ob ich das weiterhin tun soll,oder ob es vllt doch meiner Gesundheit schadet?