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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alter für das Medizinstudium



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Medicaner
21.02.2016, 13:12
Hi Leute,

ich würde gerne von euch erfahren, wie es aussieht, wenn man das Studium erst mit etwa 34 Jahren beginnt.
Gibt es solche "alten" Studienanfänger bei euch im Studium?
Seit ihr vielleicht selbst betroffen?
Wie sieht es mit der Karriere aus? Hat man einen Nachteil, bzw. ist es schwer eine Stelle nach dem Studium zu finden? (Aufgrund von Ärztemangel wäre meine Einschätzung ehr so, dass es kein Problem sein sollte)
Falls jemand Erfahrungen dazu hat, immer her damit !

Solara
21.02.2016, 13:17
Definiere Karriere.
Und nein. Man hat auch mit Arbeitbeginn über 40 kein Problem einen Job zu finden, außer vielleicht in den sehr beliebten Fächern wie Päd in den beliebten Städten.

Sternchenhase
21.02.2016, 13:18
Hey :-)

Im "Oldies & Familiy" (http://medi-learn.de/foren/forumdisplay.php?f=81)-Bereich gibt es einige solcher Threads, in denen sich die TE ähnliche Sorgen gemacht haben wie du :).

Zum Studium selber würde ich mir weniger Sorgen machen. Man muss halt dranbleiben, aber die Wartezeitler, die ich kenne, haben meist keine Probleme gehabt. Anschluss ist auch kein Thema, wenn du aufgeschlossen bist, und kein Problem damit hast, dass der Großteil jünger ist :).

EVT
21.02.2016, 13:50
So lange man seine "Lebenserfahrung" nicht ständig raushängen lässt, sollte es kein Problem geben. ;-)

PrinzessinAmygdala
21.02.2016, 15:20
Also bei uns sind auch ältere Studenten, teils auch mit Kind. Die Studenten sind letztendlich bunt gemischt. Von frischen Abiturienten über Zweitstudenten bis Ü40. Und es stört absolut niemanden.

xenopus laevis
21.02.2016, 17:19
Es gibt auch nervige 18 Jährige und nervige Mütter, usw. :) Alles unabhängig vom Alter.

Ich bin in einer Mutti-Gruppe! :-) Durchschnittsalter schätze ich auf 30 Jahre. 5 Zwerge und der Rest Ost zwi

xenopus laevis
21.02.2016, 17:20
ist zwischen 27 und 39 Jahren.

Vera89
23.02.2016, 17:06
Hallo Medicaner,
ich habe nach dem Abi erst ein FSJ gemacht und dann eine Ausbildung zur Physiotherapeutin, weil mein NC damals nicht gut genug war. Ich denke so ging es bei dem Medizinstudium nicht nur mir und dass es durchaus von Vorteil sein kann, wenn man nicht so genau weiß, ob man wirklich so viele Jahre an der Uni verbringen möchte.
Ich bin mir erst jetzt 100 % sicher, dass ich das ich das unbedingt will, auch wenn ich schon 27 bin. Und ich kenne viele, die noch um einiges älter sind, gerade die, die sich als Gasthörer einschreiben.

Allerdings mache ich mir keine Illusionen (Ärztemangel hin oder her), dass ich während meines Studiums und auch in der ersten Zeit danach nicht besonders viel verdienen werde...

Heerestorte
23.02.2016, 17:14
Allerdings mache ich mir keine Illusionen (Ärztemangel hin oder her), dass ich während meines Studiums und auch in der ersten Zeit danach nicht besonders viel verdienen werde...

Achja? Und woran soll das nach dem Studium bitte liegen?

EVT
23.02.2016, 17:20
In Vorlesungen darf sich natürlich jeder setzen, aber ansonsten wird man in der Medizin keine Gasthörer finden. ;-)

Solara
23.02.2016, 21:38
Vera,
Wieviel erwartest du zu verdienen nach dem Studium und in welchem Land willst du arbeiten?

Zudem : du hattest einen Abischnitt - keinen NC ...

Vera89
29.02.2016, 09:33
Hallo zusammen,
ja Solara, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich denke es ist klar, dass ich damit gemeint habe, dass mein Abi damals nicht gut genug war. Ich möchte in Deutschland arbeiten und mich auf Orthopädie spezialisieren, aber da liegen ja noch ein paar Jahre dazwischen ;)

Zum Gehaltsthema: Nach dem Studium ist man ja nicht gleich Oberärztin und verdient supergut, sondern muss sich in den meisten Fällen erstmal noch 5-6 Jahre spezialisieren, um den Facharzttitel zu bekommen. Ich erlebe das gerade bei einem Freund, der an einer öffentlichen Klinik seinen Facharzt macht und für ein so langes Studium eben wirklich wenig verdient. Er muss zudem davon Frau und Kind ernähren, was ab 30 ja auch nicht die Seltenheit ist.

Ich finde dafür sind 2600 Euro pro Monat nicht gerade die Welt, vor allem, wenn man während des Studiums noch einen Nebenjob hat, um sich finanziell über Wasser zu halten.

WhiteMountains
29.02.2016, 10:10
ich versteh durchaus, dass man nach langer ausbildung auch entsprechend gut verdienen möchte.
aber mit 2600,- nagt man nun nicht gerade am hungertuch, auch nicht mit frau und kind.
zumal die einkommenssteigerung absehbar ist.


edit meint noch:
ich verstehe übrigens nicht was der nebenjob im studium mit der einschätzung der gehaltshöhe nach dem studium zu tun hat?

Solara
29.02.2016, 18:10
2600 EUR netto als reiner Anfänger? Du weißt schon, was der durchschnittliche Hauptverdiener einer Familie bei Berufsstart beginnt, oder? Soviel mehr wird's eh nicht mehr. Aber für nen Berufsanfänger finde ich es gut.

Möchtest du mehr verdienen, gehe in die Unternehmensberatung.

Zu Abischnitt und NC: von einem Menschen mit Hochschulreife erwarte ich einfach, dass er die Begriffe kennt und adäquat einsetzen kann

Vera89
01.03.2016, 14:56
Darf ich mal fragen, wo ihr wohnt?
Im Rhein-Main-Gebiet (oder zum Beispiel auch in einer Stadt wie München) ist es nicht gerade einfach, für drei Personen eine bezahlbare Wohnung zu finden. Da geht dann schon mal mindestens die Hälfte des Gehalts drauf...

Aber egal. Es ging mir auch nicht darum, ob man jetzt am Hungertuch nagen muss, sondern dass man im Vergleich zum langen Studium die ersten Jahre einfach nicht so gut verdient, wie viele glauben. Das ist meine subjektive Erfahrung und Sicht auf die Dinge, die müsst ihr nicht zwingend teilen.

Das heißt auch nicht, dass ich deshalb lieber BWL studieren möchte. Es war ja schon immer mein Wunsch, als Ärztin zu arbeiten.

Abgesehen davon kann es auch "Menschen mit Hochschulreife" passieren, dass man im Eifer des Gefechts mal zwei Begriffe vertauscht. Der Unterschied ist mir durchaus bewusst, also immer langsam mit den jungen Medizinern ;)

BloodyMaryOntherocks
01.03.2016, 16:28
Also mein Freund ist dieses Jahr mit seinem Studium fertig und verdient als Assistenzarzt in der Chirurgie knapp 4800 Euro brutto, ohne Dienste. Für einen Berufsanfänger finde ich das super gut. Aber darum geht es ja eigentlich wirklich nicht...keiner wartet mindestens sieben Jahre des Geldes wegen.

EVT
01.03.2016, 16:36
Die Tarifverträge sind öffentlich einsehbar, also muss niemand einen Schreck erleben. Meistens kommen ja auch noch Dienstzuschläge dazu. Es steigert sich ja auch jedes Jahr.

In teuren Gegenden reicht ein Gehalt dann vielleicht nicht für alle Ansprüche, dann muss eben ein zweites her.

Solara
01.03.2016, 19:30
Auch in beliebten Städten findet man ne Wohnung, muss ja zu Anfang nicht gleich im Szeneviertel sein - mit Kindern eh besser, wenn was grünes in der Nähe ist. Und wenn ich ne große Wohnung will im Altbau und zentral - ja, dann muss ich halt die Hälfte meines Anfängergrundgehaltes hinlegen oder meine Prioritäten anders gewichten.
Wenn man zu Dritt ist, ist da meistens noch ein zweiter Erwachsener dabei, der auch einen Beruf hat. Dann geht auch die große Wohnung.

Dinili
02.03.2016, 09:40
Also ich wurde gerade 30, als ich mit dem Zweitstudium Medizin begonnen habe.. Ich war auch etwas besorgt aber an unserer Uni in meinem Semester würde ich das Durchschnittsalter auf 26/27 schätzen. Viele mit 7 Jahren Wartezeit, viele über berufliche Qualifizierung. Ich kenne inzwischen so viele 30-jährige, dass sämtliche Gedanken über mein evtl. zu hohes Alter für das Studium lange vergessen sind.
Zum Gehalt: mein Freund ist Assistenzarzt und mit Diensten usw kommt er auf 3000-4000 Eur netto im Monat. Wenn man mehr will kann man sich auch noch für den ein oder anderen Dienst freiwillig melden (wird anscheinend dankbar angenommen) oder auch als Freiberufler kommt man noch an extra Kohle. zB über Notarztbörse oder aktuell als Arzt in Flüchtlingslagern.

Ich mache mir mehr Sorgen darüber, in wie weit für mich Karriere schon gestorben ist.. Ich werde wohl Anfang 40 mit der Facharztausbildung fertig sein (wenns glatt läuft), in dem Alter werden einige schon Chefarzt (nicht, dass ich das werden wollte :D). Ob man da jemals über den Facharzt hinauskommt?

Was mich noch interessieren würde, falls hier jemand jemanden kennt etc: man hört selten gutes über Frauen in der Chirurgie.. Dass man seinen Katalog nicht voll bekommt und als Frau zu weich wäre und auch nicht gefördert wird, weil man ohnehin ja bald mit den Kindern zu Hause bleibt blablabla... Hat es vlt. da den Vorteil, schon in einem gewissen Alter zu sein, wenn man die Facharztausbildung anfängt? Zumindest was das Hausmütterchen-Argument angeht. Würde mich freuen wenn es Frauen gibt, die auch positives von der Chirurgie erzählen könnten.

Nurbanu
02.03.2016, 10:59
Grundsätzlich kann man sagen, dass wenn eine Frau auf die 40 zugeht und noch kinderlos, jederzeit schwanger werden könnte, weil warten keine Option mehr ist.