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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Mündliche



Dopamin
19.09.2003, 16:40
Hallo Leute,
herzlichen Glückwunsch an alle die es geschafft haben, Trost an die die gescheitert sind und viel Glück und Erfolg beim nächsten Mal.
Ich habe nächstes Jahr mein 2.Stex.. Wollte mal fragen was Ihr so für Erfahrungen gemacht habt, was Ihr für "Tricks" auf Lager hattet usw.. Bin männlich, ist das schon ein Problem?, gibt es allgeimeingültige Regeln, die (fast) immer zutreffen, ausser natürlich sowas wie freundlich, zurückhaltend und respektvoll zu sein?

Wäre nett und hilfreich ein paar "Erfahrungsberichte" zu lesen.

Danke und Gruß von Dopamin. :-))

dennis28
19.09.2003, 22:11
Allgemeingültige Regeln? Also das mit dem männlich ist glaub ich nicht das schlimmste prob :-)) ... ich hab mir die ganze Sache wesentlich schlimmer vorgestellt als es dann letzlich war... interessant ist übrigens, was die Approbationsordnung zur Mündlichen Prüfung meint:

" [...] Die Prüfung soll insbesondere der Feststellung dienen, daß der Prüfling a) die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten mitbringt, um ihre Anwendung in der Praxis einzuüben, b) in der Lage ist, ärztliche Erfahrungen zu sammeln und c) das Bewußtsein für die Entwicklung ärztlicher Verhaltensweisen besitzt " usw. :-D

Das klingt machbar, oder? Klar hängt es vom individuellen Prüfer ab, aber der Vorsitzende bei mir hatte erst nicht grade den Anschein gemacht, als wär er ein riesen Sympathieträger... war aber dann total fair und ruhig und ich hab auch von niemand anderem was negatives gehört.

Wie du schon sagst ist es sicher vorteilhaft, sich zurückhaltend und freundlich zu benehmen, nervös ist man sowieso, die Mitleidstour denk ich ist eher von Nachteil. Belohnt worden ist man bei uns vor allem, wenn man grundlegende Sachverhalte strukturiert selbst darstellen konnte, irgendwelche ausgefallenen Sachen wurden nicht erwartet bzw. wenn doch gefragt, dann war das immer ne Art "Zugabe" ... klar fragt ein Prüfer eben solang bis man am Ende ist, denn er will ja wissen, WIE gut man ist. Es wurde aber auch viel geholfen und bei Sachen, die man echt hätte wissen können haben einem die Prüfer nie das Gefühl gegeben, als wär man der letzte Depp.

Ich weiß nicht, ob das überall so ist, aber grundsätzlich ist es wohl nicht verboten, sich das eine oder andere Buch miteinzupacken und in der Zeit, in der man den Patienten untersucht (allein, bei uns etwa anderthalb Stunden) sich nochmal schnell nen kurzen Überblick zu verschaffen. Das gleiche gilt für die Patientenakte, wir mussten nicht versuchen, die unauffällig zu organisieren, sondern es wurde von Anfang an gesagt, dass wir da reinschauen können. Aber man verschätzt sich leicht bei der Zeiteinteilung, die 1,5 Stunden sind extrem kurz wenn man unter Druck steht und viel mit Buch lesen ist da schon rein zeitlich nicht drin.

Wichtig ist (je nach Fach natürlich) auch die Untersuchung... die wollen echt sehen, dass man mit dem Patienten überhaupt zurecht kommt und grundlegende Sachen auch vernünftig untersuchen kann... unterschätzt man bei all dem theoretischen Wissen leicht.

So im Rückblick find ich es sinnvoll, sich Bücher wie "blablabla in Frage und Antwort" reinzuziehen... die sind schön oberflächlich und an "echten" Prüfungsprotokollen orientiert... in nem Fach wie Innere kann man sich so nochmal nen Überblick verschaffen. Das Fachgebiet des Prüfers zu lernen hätte ich mir komplett sparen können... dazu hat er kaum gefragt, was wohl nicht untypisch ist. Mein zweites Fach war Rechtsmedizin, das war zum Beispiel sehr dankbar weil klein und überschaubar und da konnte man richtig schön erzählen und Punkte sammeln.

So, das war jetzt extrem durcheinander, aber egal :-)) ... insgesamt muss ich sagen: locker bleiben und nicht total konfus werden ist echt das wichtigste... im Mündlichen fallen nur GANZ WENIGE durch und auch ne vier ist soweit ich weiss doch eher ultra selten... viel Glück allen ;-)

Dopamin
20.09.2003, 11:30
Hallo dennis28,
super vielen Dank für so ausführliche Antwort. :-)

Gruß Dopamin.