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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MedStudium Wien - wie viel Anwesenheitspflicht?



karlinchen89
09.03.2016, 09:19
Hallo Leute,

ich habe bereits ein BWL-Studium absolviert und arbeite in der Wirtschaftsprüfung, überlege jedoch, in 1-2 Jahren nochmal ein Medizinstudium anzufangen in Wien, sofern ich den MedAT schaffe (bin Österreicherin).

Zur Finanzierung müsste ich aber mind. 15 Stunden pro Woche arbeiten, wobei ich mir das gut auf die Vormittage legen könnte.

Ich weiß, dass in Wien immer vormittags Vorlesungen steht, wo keine Anwesenheitsplficht herrscht, und am Nachmittage Praktika, Seminare,.. MIT Anwesenheitspflicht.

An wie vielen Tagen und zu welchen Zeiten hat man denn circa Praktika und Seminare mit Anwesenheitspflicht? Jeden Nachmittag in der Woche? Oder nur 2-3 mal? Gibt es auch mal Praktika am Vormittag?

Denkt ihr 15-20 Stunden arbeiten ist realistisch? Muss sagen, ich kann mir Sachen recht gut im Selbststudium aneignen, und lerne auch relativ leicht...

Liebe Grüße!

Knusperkeks
09.03.2016, 14:56
Falls sich in der letzten Zeit nicht allzu viel daran geändert hat:

An sich finden die Vorlesungen vormittags statt, d.h. von ~8 Uhr bis ~12 Uhr. Man hat einen fixen freien Nachmittag pro Woche (dieser hängt von deiner gewählten Kleingruppe ab), ansonsten kann es vorkommen, dass man bis zu 4x wöchentlich nachmittags zur Uni muss (normalerweise aber maximal 2-3x). Dies kann je nach Seminar schon um 13 Uhr sein oder aber erst um 17 Uhr.
In manchen Semestern/Blöcken gibt es auch vormittags Seminare mit Anwesenheitspflicht, beispielsweise die Pharmaseminare im 2. Jahr.
Im 5. Jahr wechseln sich Vorlesungen und Praktika im Krankenhaus (Tertiale) ab, sodass man beispielsweise 4 Wochen am Stück vormittags keine Zeit zum Arbeiten hat, dann theoretisch 2 Wochen wieder, dann ein paar Wochen wieder nicht...
Einen Überblick kannst du dir am Besten verschaffen, wenn du dich durch die Stundenpläne wurschtelst: https://studyguide.meduniwien.ac.at/curriculum/n202-2015/ Such dir innerhalb der Stundenpläne eine Gruppe aus (z.B. Gruppe 1) und schau, wie oft die Gruppe Seminare u.ä. hat.

Also kurz zusammengefasst: ein Nebenjob mit flexiblen Arbeitszeiten ist sicherlich das Beste für dich. Ich habe im 4. Jahr 10 Stunden pro Woche nebenher gearbeitet + ehrenamtlich, im 5. Jahr bis zu 30 Stunden pro Woche. Dann sahen manche Tage eben so aus, dass ich von 8-13 im Krankenhaus war und die "Mittagspause" als Fahrtweg zu Nebenjob Nr. 1 genutzt habe. Dort von 14-18 Uhr gearbeitet, von dort weiter zu Nebenjob Nr. 2 und gegen 23:00 Uhr heim. Geht sich alles irgendwie aus, wenn man es einrichten kann. :)

R4nd0m
09.04.2016, 16:13
Hi! Ist es denn auch denkbar, während des Semesters (z.B. für ca. 2 Wochen in "Notfällen") nicht an den Vorlesungen / Übungsgruppen teilzunehmen oder verliert man dadurch irgendwelche Ansprüche zu Prüfungszulassung oder Ähnliches?

Cheerio - R.

Knusperkeks
11.04.2016, 16:43
Kommt drauf an, auf welchen Zeitraum diese zwei Wochen fallen würden. Wenn gerade in den zwei Wochen über mehrere Tage ein Seminar stattfindet und du entsprechend nicht teilnehmen kannst, dann kannst du das Seminar natürlich nicht abschließen und dementsprechend nicht zur Prüfung zugelassen werden. Für einzelne Fehltage gibt es aber meist Ersatzleistungen oder manchmal auch Ersatztermine.
An sich ist das Studium in drei Abschnitte geteilt. Am Ende jeden Abschnitts muss man alles aus diesem Abschnitt positiv absolviert haben um weiterzukommen. Man kann also theoretisch die Prüfung für das zweite Jahr auch erst am Ende des dritten Jahres machen und das dritte Jahr normal weiterstudieren, sofern man da nicht irgendwelche anderen Voraussetzungen erfüllen muss. Zeitlich geht es sich jedoch meistens nicht aus, Seminare ein Jahr später erst nachzuholen und ich weiß auch gar nicht, ob man das uniseits problemlos so handhaben kann.

R4nd0m
11.04.2016, 17:00
Ja, das macht Sinn. Ersatzleistungen bzw. Ersatztermine wären natürlich ideal.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird man ja für zumindest ein Semester einer Lerngruppe zugeteilt. Besteht den bei dieser "Veranstaltungsform" eine formale Anwesenheitspflicht oder wird das eher "privat" unter den Studenten vereinbart?

Gruß- R.

Knusperkeks
14.04.2016, 10:53
Ersatzleistungen kann man auch nicht unendlich machen, da gibt's je nach Seminar auch wieder eigene Regelungen, aber man muss meist zumindest 60% anwesend sein um theoretisch überhaupt positiv abschließen zu können und dann gibt's dazu noch Ersatzleistungen.

Man wird keiner "Lerngruppe", sondern einer Kleingruppe zugeteilt. Das dient nur dazu, die Massen der Studierenden (immerhin 600 pro Semester) in allen Vorlesungen, Seminaren, Praktika, etc. unterbringen zu können. D.h. das ist kein privates Kaffee trinken und plaudern, sondern da sitzt man mit Professoren oder anderen Lehrveranstaltungsleitern zu 10-20 Personen in einem Raum und nimmt mehr oder weniger aktiv am Geschehen teil.

Es besteht bei fast allem außer den Vorlesungen Anwesenheitspflicht; das sind Lehrveranstaltungen mit immanentem Prüfungscharakter. Bedeutet: deine Anwesenheit und deine Mitarbeit sind notwendig, um das Seminar/Praktikum/wasauchimmer positiv abzuschließen. Manchmal wird da nicht so streng drauf geachtet, manchmal kann man (rechtzeitig vorher) fragen, ob man für ein bestimmtes Seminar zu einer anderen Gruppe wechseln kann, weil es zeitlich besser passt.

Also komplett ohne Anwesenheit an der Uni kommst du sicher nicht durch.

Ich kann verstehen, dass man nebenher noch arbeiten muss oder möchte, aber man sollte schon versuchen sein Leben um das Studium und dessen Stundenplan herum auszurichten, nicht umgekehrt.

R4nd0m
14.04.2016, 11:20
Danke für die Information! Die Sache mit der "Kleingruppe" kannte ich so im Detail nicht, scheint aber aus meiner Sicht super zu sein, insbesondere bei den hohen Studentenzahlen...

In meinem Fall geht es eher darum (unabhängig von irgendwelchen Jobs etc.), dass ich vermutlich für bestimmte Termine ins Ausland "muss", i.d.R. für 1-2 Tage (vielleicht 2x während eines Semesters), diese Termine aber bereits Monate vorher feststehen. Der "worst case" wäre halt, dass ich einmal in Semester für 2 Wochen nicht in Wien sein kann, aber das dürfte dann (für eine "Veranstaltung" betrachtet) anteilig nur wenige "Termine" ausmachen.

Nebenjobs parallel zum Studium sind noch ein eigenes Thema, da sollte natürlich das Studium im Vordergrund stehen...

LG, R.