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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : C-Bogen Strahlenexposition!



Croin
11.03.2016, 23:06
Hallo zusammen,

in den Ferien arbeite ich als OP Assistenz in einem Haus.
Leider kommt ständig der C-Bogen zum Einsatz egal ob Port oder Knochen und ich stehe dann direkt daneben.
Ich fühle mich jedes mal extrem unwohl dabei, trage immer die Schürze + Halsteil.

Weiß jemand wie hoch die Equivalent Dosis ist welche man abkriegt und wie gut die Bleischürzen abschirmen?
Zudem würde mich eine Isostrahlenverteilung im Raum interessieren, also ein Bild.

Gruß

Ps. Ich habe seit Jahren geschwollene Lymphknoten am Hals die anscheinend auf einen früheren Infekt zurückzuführen sind nachdem sie aber nie abgeschwollen sind, könnte es da irgendwelche Probleme mit erhöhter Strahlenexposition geben? Konnte mir bisher auch niemand beantworten :/

FirebirdUSA
12.03.2016, 09:26
Solange nur geleuchter und Einzelbilder gemacht werden ist die Dosis überschaubar. Hast du kein Dosimeter?

Croin
12.03.2016, 15:15
Doch ein Dosimeter habe ich zwar aber, eben deswegen die Fragen was ist mit den nicht verhülten Teilen am Körper. Ein Ringdosimeter hab ich nicht gekriegt. So richtig aufgeklärt wurde ich über das ganze auch nicht...

Ich weiß nicht irgendwie :( ist das sehr unangenehm. Allen voran mache ich mir um meinen Hals gedanken....

FirebirdUSA
13.03.2016, 05:42
Ringdosimeter brauchst du nur wenn du mit offen radioaktiven Stoffen hantierst (ggf bei Intervention mit entsprechenden Durchleichtungszeiten direkt im Strahlenfeld bist). Beides ist bei dir sicher nicht der Fall.
Man unterscheidet strahlensensible Organe (meist mit hoher Teilungsrate wie Darm, aber auch Schilddrüse) und relativ unempfindliche Organe (Haut, Sehnen, Muskulatur). Mit Schürze und SD-Schutz bist du also relativ gut geschützt.
Abstand ist der Faktor den du am besten beeinflussen kannst. Jeder cm reduziert die Dosis ordentlich.
Wegen deinem Hals: Den LK ist das bißchen Dosis vermutlich egal. Wenn sie dir Sorgen machen las sie von deinam Hausarzt oder HNO Arzt ansehen mit Ultraschall. Das ist aber unabhängig von der Strahlenexposition.

Die Äquvivalentdosis dürfte bei einer Tätigkeit von 1 Jahr vermutlich <1mSv sein. Bei einzelnen Tagen/Wochen im Jahr deutlich darunter. Ich hatte auch bei längerer Tätigkeit in der Durchleuchtung nie etwas auf meinem Dosimeter. Wenn da messbar Strahlung ankam wirst du informiert (bei uns ab 0,1mSv).

Lava
07.04.2016, 13:35
Du kannst auch darauf achten, wo du stehst. Für dich ist die Hauptstrahlungsquelle der Patient und die meiste Streustrahlung geht in Richtung Röhre zurück. Wenn die Röhre also unter dem Tisch ist, kriegen deine Beine das meiste ab. Mehr sorgen als um meinen Hals würde ich mir um die Augen machen. Aber eine Bleibrille ist wohl tatsächlich erst notwendig, wenn man interventionell tätig ist.

Schubbe
07.04.2016, 14:35
Für dich ist die Hauptstrahlungsquelle der Patient und die meiste Streustrahlung geht in Richtung Röhre zurück.

Hast du da eine Quelle für? Das klingt jetzt irgendwie komisch für mich, dass die Streustrahlung hauptsächlich in Richtung Röhre zurück gehen soll.

Lava
07.04.2016, 15:17
Die Quelle ist der Strahlenschutzkurs, den ich vor ein paar Wochen gemacht habe :-P

FirebirdUSA
07.04.2016, 23:36
Ist doch relativ logisch, was direkt zurück gestreut wird hat den kürzesten Weg durch den Patienten und wird nicht an anderen Stellen wieder abgeschwächt... macht für mich Sinn und ich kenne es auch so.

Schubbe
08.04.2016, 08:26
Keine Ahnung ob man das so einfach sagen kann, wir lassen seit mehreren Jahren schon Computersimulationen laufen, um solche Streustrahlungen zu berechnen und am Ende kommen da teilweise total unerwartete Dinge bei raus. Seitdem sind wir bei uns in der Arbeitsgruppe sehr vorsichtig geworden.

FirebirdUSA
08.04.2016, 19:07
Danke für die Info. Habt ihr mal Phantommessungen gemacht?

Schubbe
08.04.2016, 22:52
Wir konnten experimentell verifizieren, dass unsere Simulationen sehr gut mit den aufgenommenen Daten übereinstimmen, sind aber noch weit von Phantommessungen entfernt. Insbesondere interessieren wir uns eigentlich für ganz andere Sachen als Streustrahlung in konventioneller Transmissionsbildgebung - dass wir das simulieren können ist eher ein Nebenprodukt :D

Von daher war die Frage aus Interesse gestellt.

arbeiter79
06.05.2016, 20:39
Ich würde nie mehr irgendwas berufliches machen wo man auch im Entferntesten mit Strahlung in Berührung kommt, absolutes no go.

FirebirdUSA
07.05.2016, 10:02
Danke für deinen polemischen Post ohne irgendeine Begründung. Du kannst machen was du willst, aber solche Posts befeuern nur die z.T. irrationale Strahlenphobie von Patienten (die du ja offensichtlich auch hast)

arbeiter79
28.05.2016, 10:14
Als Pat. mich paar mal röntgen lassen im Leben ist kein Thema. Allerdings reden wir hier von täglicher Strahlenexposition im 40 jährigen Berufsleben. Gründe gibt's zu hauf und sollten jedem hier bekannt sein, wie man sie wertet bliebt jedemselbst überlassen.

Evil
28.05.2016, 12:50
Dein Beitrag lässt trotzdem ausreichende Differenzierung vermissen. Bei Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen besteht bespielsweise für nichtinterventionelle Radiologen wie Firebird ein niedrigeres Risiko der Strahlenexposition als für 2x-jährlich-Ballermann-Touristen ;-)

Schubbe
28.05.2016, 12:51
Ich dachte den Ballermann gibts doch gar nicht mehr :D

Was haben denn interventionalle Radiologen am Ende so auf dem Dosimeter? Ein paar µSv am Jahresende?

FirebirdUSA
28.05.2016, 19:29
Ich sag es die in ein paar Monaten. Am 1.7. fängt Angio Rotation an.
In der Durchleuchtung + assistieren am Angiotisch hat bei mir zu keiner messbaren Strahlung auf dem getragenen Dosimeter geführt.
Neben CT stehen während eines Schädel CT sind ca 0,1mykroSv