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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gesamtnote für den späteren Beruf? Stex H2016



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Franklin123
18.03.2016, 14:37
Hallo, von überall hört man etwas anderes. Hatte im 1. Stex eine 2,5 (Gesamtnote 2), unglücklicherweise,obwohl ich schriftlich oft nur über 80% gekreuzt hatte zu Hause....naja
Nun, steht im Herbst das 2.Stex an und ich überlege jetzt anzufangen, mache meine Doktorarbeit noch und die 100 Tage sind halt ein Witz´, wenn man auch mal wiederholen will.

Wie wichtig wird die Gesamtnote für die spätere Bewerbung. Bei mir geht' s Richtung Chirurgie, ein Oberarzt meinte nur zu mir: "Noten interessieren uns nicht, bestanden und fertig ist..."

Was habt ihr diesbezüglich gehört? Und noch welche die anfangen wollen für H2016 zu lernen?

mfg

Kandra
18.03.2016, 16:04
Halte dich an deinen Oberarzt. Ausser du willst Plastiker werden oder in ein sonstiges Nischenfach, wobei auch hier vermutlich Vitamin B eine größere Rolle spielt als die Endnote.

Dement5000
18.03.2016, 17:07
Yes, so habe ich es auch vernommen: Niemand interessiert die Endnote oder irgendeine Note.

Relevant sind da eher:
- PJ - Orte
- Doktorarbeit
- Abstracts

Empfehlenswert wäre die Note (wenn überhaupt und dann immer in Kombination mit den obigen Punkten) im Fachgebiet "Derma" und besonders "Pädiatrie". Gerade für "Chirurgie" musst du dir absolut keine Gedanken machen. Die Situation ist so desaströs (gerade wegen dem Mangel an Chirurgen und auch wegen den schlechten Arbeitszeiten bzw. Stichwort "Work - Life - Balance"), dass jeder sehr gerne genommen wird. Diese Informationen beruhen auf Aussagen von Ärzten.

ASS1000
22.03.2016, 18:15
Kann ich nur bestätigen, egal wo und in welchem Fach ich mich beworben habe, nirgends hat einer sich für die Noten interessiert (weder Zwischennoten noch die Noten aus dem Stex), ja nicht mal danach gefragt (hatte sogar provokanterhalber und weil ich an der Stelle eh nur mäßig interessiert war bei einer Bewerbung mal die Noten weggelassen). Denen hat die Aprobation völlig gereicht.
Wichtig ist Interesse für das Fach und schon ein wenig Erfahrung über Praktika bzw. das schöne sogenannte Vitamin B.

rvq64
24.03.2016, 10:07
in meinem Bekanntenkreis sind alle (mit Noten 1-4) untergekommen. Der ein oder andere ist umgezogen, um sein absolutes Wunschfach an einem großen Haus zu bekommen (Infektion/Tropenmed an der Uni), aber ansonsten ist mein Eindruck nach der ersten Stellensuche: es ist 300x mehr wert, wenn die Dein Gesicht schonmal in einer Famulatur/PJ gesehen haben oder ein älterer Kollege Dich empfiehlt...

konstantin
24.03.2016, 14:53
Unterschreibe ich.

Atya
25.03.2016, 13:05
Und wie sieht das aus, wenn man keine Dr.Arbeit hat? Spielt das eine Rolle bei der Bewerbung? Ich bin gerade bei der Überlegung, ob ich meine Dr.Arbeit nach dem Studium schreibe oder Währenddessen 😕

THawk
25.03.2016, 13:17
Kommt drauf an wo du dich bewirbst. An der Uni kann es eine Rolle spielen, an bestimmten Abteilungen / Kliniken definitiv. Mein Vorstellungsgespräch in der Uni ging 15min um meine Diss, die zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht verteidigt, aber schon veröffentlicht war.
Und unabhängig von der Stellensuche empfiehlt es sich die Diss während dem Studium zu beenden (schau mal in der Suchfunktion nach, gibt unzählige Threads zu dem Thema).

Elena1989
28.03.2016, 19:13
Ja, kommt sehr auf Fach und Klinik an, ob Dr. Arbeit interessant ist. Eine Bekannte hat sich an der Uni beworben, da ging es das komplette Vorstellungsgespräch nur über die Diss und über die Forschungsambitionen (irgendwie logisch).

Bei meinem Vorstellungsgespräch wurde das Thema nicht einmal angeschnitten (habe keine). Ist allerdings keine Uni und kein sonderlich kompetetives Fach, aber für mein fach eine echt große Abteilung. Da hat's niemanden interessiert. Ist also denke ich sehr Klinik und fachabhängig.

//stefan
29.03.2016, 11:20
bei meiner freundin (pädiatrie) hat der chef schon nach der note gefragt. allerdings war die tatsache das sie dort auch PJ gemacht hat, ausschlaggebend. is eben ein gefragtes fach.

in der anästhesie, innere oder so kommt man auch so unter denke ich...

Dino111
29.03.2016, 11:57
wieso wird eine doktorarbeit als so ein wichtiges kriterium genommen bzw sogar noch wichtiger als die note ?

ich finde dass experimentelle oder sehr gute klinische arbeiten auf jeden fall ein auswahlkriterium sein sollten, aber wenn ich mir meine statistische arbeit anschaue, habe ich nicht das gefühl etwas wichtiges in der welt der medizin beizutragen. wie die meisten macht man es halt für den titel, und die meisten in meinem freundeskreis meinen auch dass ihre statistische oder klininschen arbeiten eigentlich sinnlos sind, man beißt aber die zähne zusammen und zieht das durch.

wieso sollte einer mit einer 3 im examen und einem Dr. ohne herausragende ergebnisse (bzw. einer kaum jemanden weiterbringenden doktorarbeit) gegenüber einem mit einer 1 oder 2 ohne Dr. bevorzugt werden ? die note spiegelt ja im großen und ganzen (auch wenn etwas glück eine rolle spielt) das klinische wissen wider. zumindest wenn ich jemanden einstellen müsste, würde ich den mit einer 1 ohne Dr. lieber im team haben als den mit einer 3 oder 4 und einem Dr. (sofern wie gesagt schon das keine herausragende wissenschaftliche leistung ist und auch kein forschungsbedarf besteht)

natürlich spielen auch die sozialen fähigkeiten eine rolle und wie man ins team reinpasst- aber ehrliche frage: würdet ihr nicht lieber einen arzt haben der euch behandelt und in den examen super noten hatte und sehr viel weiß, dafür aus welchen gründen auch immer nie den Dr. gemacht hat, oder stattdessen denjenigen der immer durchschnittlich war, dafür aber eine arbeit veröffentlicht hat die superspeziell ist und das neue medikament x bei 37 patienten mit seltener krankheit y auf laborwert z testet ?

Dement5000
29.03.2016, 12:07
@ Dino111

Ich stimme dir vollkommen zu, kann mir die Relevanz einer "Doktorarbeit" auch nicht erklären. In meinem Umkreis sieht es auch so aus: Alle machen die Dissertation wegen dem Titel und nicht weil man jetzt in die Forschung möchte. Vielleicht geht es schlicht darum, dass man sich mit wissenschaftlichen Arbeiten auseinandergesetzt hat oder das der Prof. / Chef möchte, dass man auch in Zukunft weitere Abstracts & Papers veröffentlicht. Wenn ich an meine Zeit VOR dem Studium denke, da gab es doch immer von der Zeitschrift Zeit "Campus" oder so, ein Ranking aller Unis. Wie oft kamen Dinge vor wie "Anzahl der Betten", "Anzahl der Dissertationen" pro Uni / Prof. etc vor....erst jetzt sehe ich, was das für eine Verblendung und Witz alles ist. Ein Student hat davon ja gar nichts, dass zeigt nicht auf wie gut die Uni ist und sicherlich wird ein Prof. mit vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen nicht mehr Zeit & Lust für die Studenten haben. Tja, kann es also nicht begründen, Fakt ist jedoch: Note interessiert keinen, Arbeiten, PJ & Co. schon.

therese_k
29.03.2016, 18:07
Zitat Oberarzt vom Amboss zu einer Frage der exakten ICD Definition einer Krankheit: "Der ICD-10-Katalog für psychische Störungen umfasst 528 Seiten mit kleinster Schrift. Möchte der Fragensteller tatsächlich, dass man dieses Werk beherrscht? Denn vielleicht fragt er das nächste Mal eine ähnliche Frage zu dissoziativen Störungen... Die Diagnose einer Bulimie sollte nur von erfahrenen Therapeuten gestellt werden (...) Als Examensabsolvent sollte man sich lieber auf den Umgang mit Menschen mit Essstörungen verstehen, statt an ICD-Codes zu verzweifeln."

in diesem Sinne der durchaus selektiven und fragwürdigen Detaillernerei fürs IMPP kann ich es verstehen, wenn man der Examensnote weniger Bedeutung beimisst als einer Diss, die man im Idealfall aus Interesse gewählt und in die man mehr Motivation, Zeit und Mühe investiert hat als ins Examen... ;-)
es ist alles nicht absolut, natürlich spielt auch die realitätsnähere mündliche Prüfung in die Note mit rein und viele machen eben rein statistische Arbeiten ausschließlich für den Titel. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich das (schriftliche) Examen (vom Physikum, was ja mit reinzählt, ganz zu schweigen) sicher nicht für angemessen qualifizierend halte. ;-)

Dino111
29.03.2016, 19:23
sicherlich sind nicht alle 320 fragen auf solche details ausgerichtet und schwere fragen müssen immer dran kommen. war beim physikum nicht anders. ich finde die klinische relevanz einiger fragen vom impp auch sehr fragwürdig, aber sowas beantworten zu können zeugt ebenfalls von motivation, zeit und mühe fürs lernen und obendrein ein gutes gedächtnis. und ob man nun zeit und müh in eine doktorarbeit investiert oder in ein examen, warum macht das einen so extremen unterschied?

ich wage jetzt auch mal kühn zu behaupten, womit ich mir sicherlich hiereinige feinde mache, das ein gutes gedächtnis für einen mediziner/arzt viel mehr zählt als interesse,motivation und mühe allein. wenn man sich noch so anstrengt aber plump gesagt keine ahnung hat, bringt das rein gar nichts. natürlich zählt immer die kombination dieser eigenschaften und nie als extrema-

Monsunfisch
29.03.2016, 20:15
ich wage jetzt auch mal kühn zu behaupten, womit ich mir sicherlich hiereinige feinde mache, das ein gutes gedächtnis für einen mediziner/arzt viel mehr zählt als interesse,motivation und mühe allein. wenn man sich noch so anstrengt aber plump gesagt keine ahnung hat, bringt das rein gar nichts. natürlich zählt immer die kombination dieser eigenschaften und nie als extrema-



Hm, ein gutes Gedächtnis würde ich eher nicht sagen. Ich denke doch, es gibt nur sehr wenige mit einem herausragenden Gedächtnis, die meisten dürften sich auf einem (in unserem Studium vermutlich eh nicht unbedingt niedrigen) Niveau befinden. Als Chef würde mich da eher interessieren, ob ich jemanden vor mir habe, der schnell schalten kann, engagiert bei der Sache ist und somit den Alltag nicht aufhält, sondern bereichert. Die meisten durchschnittlichen Mediziner haben denke ich das Hirn, sich nach ein paar Monaten gut ins Fach eingearbeitet zu haben, und dann kommt es eben eher an auf sowas wie Motivation und Kooperationsbereitschaft.

Klar, es gibt ein paar, die intelligenztechnisch leider nicht ganz mithalten und in meiner Gruppe habe ich auch so einen Kerl, bei dem ich Zweifel habe, ob er am Ende geeignet ist für irgendein Fach. Aber das sind doch eher die Ausnahmen... da hab ich viel mehr kennengelernt, die faule Socken und arrogant ersten Grades sind und einem somit im Team ziemlich die Laune vermiesen können.

davo
30.03.2016, 16:33
Das Examen ist ein guter Proxy für Fleiß und Zielstrebigkeit. Und fleißige und zielstrebige Leute sind gesucht.

Wissenschaftliches Engagement hingegen ist für die meisten Arztstellen eher sekundär. Außerdem hat man bei einer medizinischen Doktorarbeit die notwendige Vorarbeit (interessante Fragestellung herausarbeiten, usw.) ja meist nicht selbst geleistet, insofern sind selbst gute Publikationen eher ein Maß für einen guten Doktorvater als für einen guten Doktoranden.

Solara
30.03.2016, 18:04
Wichtig ist: dass man dich kennt. Famulatur/PJ oder sonstiges Vit B.
Ein gutes Examen sagt aus, dass derjenige gut auswendig gelernt hat. Ob er in das Fach passt, in die Abteilung passt oder sozial inkompatibel ist, sieht man nicht aufgrund der Noten.

Will man also in ein bestimmtes Fach/Haus ist es sinnvoll, dort schonmal gewesen zu sein.

rwu30
01.04.2016, 19:40
also ich kenne leute, die sind mit einer 4 ohne doktorarbeit an der uni genommen worden, weil sie mega bock auf das fach hatten, interessiert und engagiert waren und sich gut verkaufen konnten.
die note war da echt nebensächlich

@dino ich weiß ja nicht, ob du schon das 2. stex hinter dir hast aber bis dahin würde ich dir raten, mit solchen aussagen im sinne von 'naja das impp braucht auch schwierige fragen' und 'die note ist wichtiger als eine diss' ein wenig vorsichtig zu sein. gutes ärztliches wissen wird oftmals in der examens note garnicht widergespiegelt, weil sie mitlerweile so viele kolibri fälle stellen,die man eventuell richtig geraten hat oder weiß, weil man in der tropenmedizin seine diss geschrieben hat =) . im endeffekt zählt immernoch, was du für ein mensch bist. wenn du also menschlich total versagst nützt dir auch das beste fachwissen nix. dann stellt dich auch keiner ein...
aber ja eine rein statistische arbeit wird oftmals nur für den titel gemacht, da gebe ich dir recht.

rhythm
01.04.2016, 20:04
Weil das Thema gerade zu einem Gespräch mit meinem Doktorvater passt, das ich vor einer Woche hatte.

Er meinte, dass wenn ich im schriftlichen keine 1 oder 2 habe und im mündlichen dann keine 1, kann ich die Stelle, die ich haben möchte, knicken. Er wird sich natürlich für mich einsetzen und mit dem Chef reden aber dem Chef sind Noten anscheinend sehr wichtig ( hatte selber immer nur 1).
Letztens wurde gerade eine nicht genommen ( weiß jetzt nicht, ob sie PJ, Doktorarbeit dort gemacht hat) mit den Worten: Warum hat die so schlechte Noten ( Physikum 3, schriftlich 2, mündlich 1).

Anscheindn ist das hier aber eher Seltenheit. Ändert nichts daran, dass mich dieser Gedanke seither mega stresst. Schreibe jetzt im April Examen.

Brit2
02.04.2016, 16:04
Die Dr Arbeit ist sicher für die Personalauswahl relevant und mit Note 1 im Examen hat man relativ gute Chansen, irgendwann nicht mehr die A-Karte als kleinstes Rädchen im Hause zu haben. Bei jeder Beförderung hinten gestellt sein, bei kommenden Personalkürzungen nicht sofort auf der Liste zu landen. Man wird nicht jünger, der Druck aber wächst.
Selbst mit einer herrlich guten Note 2 hat man in großen Unternehmen keine Chanse mehr. Was - wenn der Chef in Rente geht und der Kostendruck weiter wächst d.h. Externe über ein Fortbestehen entscheiden? Auch der Absprung in eine Privatklinik geht deutlich schlechter, hat man wenig vorzuweisen. Beste Exmanensnote UND erfolgreiche Promotion aber sind immer als leistungsstarker hoch motivierter Kollege ausgelegt ... Sicher ist nichts! Man braucht einen Puffer. Was man dann draus macht und in welches Team und zu welchen (ggf wechselnden) Vorgesetzten man gerät - ist auch nicht ohne.
Mit mieser Examensnote und nichtmal nem Dr-Titel hat man von vornherein die A-Karte gepachtet. Es ist definitiv schwieriger, aus solchem Tal jemals rauszukrabbeln. Dabei wird man älter, wächst der Frust und will man doch endlich mal leben, Familie ...