Gute Kliniken fuer FA-Ausbildung in Innere mit Ziel Tropen/Infektiologie

[tofu3000]

Moin!

Ich interessiere mich fuer eine Facharztausbildung in Deutschland. Eines der Gebiete, welches mich interessieren wuerde ist die Infektiologie mit Schwerpunkt Tropenmedizin.

Ich wuerde mal gerne ein paar Erfahrungen hoeren was gute Adressen sind.

Bisher habe ich folgendes gefunden:
- UKE in Hamburg, hat eine recht grosse Sektion Infektiologie, ausserdem ist dort das Bernhard-Nocht Institut fuer Tropenmedizin
- Charite Berlin
- Uniklinik Heidelberg

Hat jemand Erfahrung mit einem der oben genannten Haeuser oder Vorschlaege was ich mir noch ansehen sollte? Forschung, gute Kontakte ins Ausland und gute Lehre sind meine Prioritaeten.

Viele Gruesse! :-lesen

[tufo]

Niemand der Forenuser hier eine Idee fuer diesen Fragesteller?

[hebdo]

Einige bundeswehrkrankenhauser bieten auch tropenmedizin an.

Du kannst dich auch auf den Seiten der Fachgesellschaften über weiterbildungsstellen informieren.

[Schorsche]

Das missionsärztliche Institut Würzburg hat eine recht große Tropenmedizin ist forschungsschwerpunktmäßig im Subsaharafrika unterwegs...

[Jan B.]

Hallo tofu,

schwieriges Thema. Infektiologie ist in Deutschland ja kein richtiger Facharzt sondern nur eine Zusatzbezeichnung und dementsprechend schwach aufgestellt. Tropenmedizin gibts aufgrund des Breitengrads hier ja sowieso kaum.

Das Nocht-Institut in Hamburg ist natürlich die bekannteste Einrichtung in D und ist völlig von Bewerbern überlaufen. Für die Weiterbildung Innere ist wohl sowieso höchstens ein halbes Jahr Tropenmedizin halbwegs realistisch anzurechnen. In der Uniklinik Hamburg ist infektiologisch auch nicht so richtig viel los.

Den einzigen Lehrstuhl für Infektiologie in D gibts meines Wissens an der Charité Berlin, aber selbst da nur zusammen mit der Pneumologie. Letztere bekommt immer mehr Gewicht und am Ende behandelt man doch vor allem Bronchialkarzinome und hat ab und zu mal jemanden mit Tbc, HIV oder Malaria.
Fast alle Abteilungen mit infektiologischem Schwerpunkt in D sind an eine Gastroenterologie oder Pneumologie angebunden. Die großen Fächer sind dabei natürlich immer der Schwerpunkt.
Letztendlich würde ich dir deswegen empfehlen in einer solchen Abteilung anzufangen, erstmal allgemein etwas Innere zu lernen, zu rotieren und dann zu schauen ob ein infektiologischer Schwerpunkt realistisch ist. Vieleicht gewinnt das Thema "Antibiotic Stewardship" in Deutschland ja doch noch an Bedeutung und bietet eine Option.
Oberarztstellen als reiner Infektiologe sind aber eine absolute Rarität und im niedergelassenen Bereich hat man es als Infektiologe am Ende in der Hauptsache mit HIV zu tun.

[maripogata]

Für den Fragesteller ist es evtl zu spät, aber für andere Interessierte:
Das St. Georg Krankenhaus in Leipzig hat auch eine relativ große Infektiologie (hatten auch damals einen Ebola-Pat (der dann doch negativ war)) Der Leiter der Infektiologie Dr. Grünewald ist zwar etwas schwierig, hat aber dafür wirklich viel Ahnung. Das Problem dort ist allerdings, dass man sich für die Innere allgemein bewirbt und die "Wunschsstationen" soviel ich weiß nicht besonders berücksichtigt werden, zumal sehr viele in die Infektiologie wollen. Wäre aber noch eine Alternative zu Heidelberg, Hamburg und Berlin...

[pottmed]

Die MHH hat auch eine Infektiologie, allerdings in erster Linie HIV, TBC und Hepatitiden. Die suchen auch regelmäßig jemanden. Vom Klima soll es ganz ok, aber Uni-Medizin halt.

[tofu3000]

Hallo Jan B..

Habe gerade erst durch Zufall deinen Beitrag gelesen, vielen Dank. Du meinst das Bernhard Nocht Institut ist von Bewerbern überlaufen - für die Ausbildung Tropenmedizin meinst du oder für Forschungsstellen?

Ich bin doch etwas überrascht wie du es darstellst in den meisten anderen Ländern welche ich kennengelernt habe gibt es zumindest in den größeren Städten und an den Unikliniken eine Infektiologie-station.

Die besten (einzigen) Einrichtungen für Innere Medizin mit Schwerpunkt Infektiologie wären demnach Charite oder UKE?

Vielen Dank und viele Grüße!

[Praia-do-Forte]

Hallo Tofu,
in Köln gibt es z.B. auch eine Infektiologie. Dort schreiben sie über ihre Schwerpunkte:
"Der Schwerpunkt liegt auf Infektionen abwehrgeschwächter Patienten. Im Vordergrund stehen hierbei Patienten mit HIV-Infektion, Patienten mit Tumorerkrankungen und Leukämien sowie intensivmedizinisch betreute Patienten"

[Jan B.]

Hey Tofu,

sorry wegen der späten Antwort. Ich wollte dir nicht den Mut nehmen. Ich meine nur, dass du dich für den Anfang vielleicht nur nicht zu sehr auf Infektiologie fixieren solltest, sondern erstmal mehr auf Innere insgesamt.

Tropenmedizin ist eine extrem schmale Nische und vielleicht macht es Sinn, das etwas später in der Weiterbildung in Angriff zu nehmen.
Infektiologie ist gerade in Deutschland ein recht schwaches Fach. Das liegt unter anderem daran, dass viele Infektionen von den organbezogenen Fächern behandelt werden. Die Hepatitis von den Gastroenterologen, die TBC von den Pneumologen, die Pneumonie von allen usw.
Selbst die großen Unikliniken in Deutschland haben auf ihren Infektiologiestationen häufig nur eine handvoll Betten und sind mehr oder weniger Anhängsel der Gastroenterologie oder Pneumologie.
Wo in Deutschland suchst du denn? Oder bist du völlig flexibel?

[hebdo]

Hallo,
ich würde gerne Ende 2018 mit der ZB Infektiologie (nicht Tropenmedizin) beginnen. Ich plane immer gerne frühzeitig. Mich würde folgendes interessieren:
1. Stellensituation gerade im Bezug auf die KV Förderung
2. Arbeitet ihr hauptsächlich auf Station oder eher im Konsildienst und Ambulanz
3. Kennt jemand eine freie Stelle im Süd(westen)