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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Quereinstieg aus dem Ausland



Kräuterbrot
07.04.2016, 12:12
Moin Leute,

ich habe da eine Frage an Euch zum Thema Quereinstieg. Ich habe 2013 mein Abitur mit 1,5 abgeschlossen und sofort danach ein BFD im Rettungsdienst gemacht, wie sollte es auch anders sein. :D

Ich wollte dann eigentlich Medizin studieren, habe mich für den TMS angemeldet etc., aber ein paar Wochen vor dem Test habe ich eine private Hochschule für Politikwissenschaften gefunden, an der schon einige meiner Freunde studieren. Da mein Interesse immer auch der Politik galt, habe ich mich da beworben, ein relativ hartes Auswahlverfahren durchlaufen und am Ende die Zusage bekommen. Da war's natürlich hinüber mit der Vorbereitung auf den TMS, ich habe mich in den Politikwissenschaften gesehen. Den TMS habe ich trotzdem geschrieben (ich Vollidiot) und mit 20% auch komplett versagt. Klar, der war mir irgendwie vollkommen schnuppe.

Wie das Leben aber spielt, war die Politik doch nicht mein Ding, was ich nach zwei Semestern gemerkt habe. Hab also abgebrochen. Danach eine Ausbildung zum Pfleger begonnen. Die Arbeit im Klinikum hat mich aber dermaßen angekotzt, dass ich auch das wieder abgebrochen habe. Ich bin einfach eher auf die Notfallmedizin ausgelegt. Ich will meinen Patienten für 30 Minuten sehen, ihn bestmöglich behandeln und dann auch nie wieder sehen.

Vor ein paar Tagen habe ich die molekulare Medizin entdeckt, ein bisschen recherchiert und eigentlich taugt es mir. Werde mich also an den deutschen Hochschulen und im Ausland dafür bewerben.

Ich werde mich auch zum gefühlten hundertsten Mal auch wieder bei der ZVS für Humanmedizin bewerben, mit, naja, mäßigen Erfolgschancen. Jetzt habe ich ein bisschen Angst, dass ich irgendwann währende des Studiums der MolMed doch sehe, dass ich den Patienten vermisse. Wie groß sind da die Chancen auf einen Quereinstieg in die Humanmedizin mit einem abgeschlossenen Bachelor in MolMed, evtl. sogar im Ausland erworben? Und wie sind die Chancen, wenn man während des Studiums wechselt?

Wäre cool, wenn sich jemand mit der Thematik ein bisschen auskennt, ich drehe langsam am Rad.

Beste Grüße,
Kräuterbrot

Arrhythmie
07.04.2016, 12:20
Ich bin einfach eher auf die Notfallmedizin ausgelegt. Ich will meinen Patienten für 30 Minuten sehen, ihn bestmöglich behandeln und dann auch nie wieder sehen.

Vor ein paar Tagen habe ich die molekulare Medizin entdeckt, ein bisschen recherchiert und eigentlich taugt es mir. Werde mich also an den deutschen Hochschulen und im Ausland dafür bewerben. Kräuterbrot

Ähm. Und warum jetzt mol med? Wenn Dein Berufswunsch Anästhesie/Notfall -was auch immer- ist, dann ist mol med so falsch wie Politik oder Frisör.
Du hast doch jetzt schon Zeit vergeudet und das falsche Fach angefangen. Warum nochmal?

Zu den anderen Fragen:

Ein Quereinstieg mit einem in D abgeschlossenen Bachelor heißt "Zweitstudium". Und das ist nicht unbedingt der einfachste Weg, ich spreche da aus Erfahrung. Würde es auch niemals "empfehlen" als Taktik. Sondern eher in Sonderfällen.

Ansonsten ist der Quereinstieg nicht so einfach - da werden sich hier sicher noch welche zu Wort melden und Dich über das Procedere aufklären.

Und ganz unter uns find ich das ziemlich unüberlegt & klingt irgendwie nicht so als hättest Du Dich ernsthaft mit Deinen Möglichkeiten auseinander gesetzt. Du könntest doch auch den HamNat oder wie diese ganzen Tests da noch heißen ablegen. Mit 1,5 sind da die Chancen nicht so schlecht.

Kräuterbrot
07.04.2016, 12:41
OK, sorry, vielleicht habe ich mich da ein bisschen falsch ausgedrückt. Ich fahre auch noch ehrenamtlich im Rettungsdienst und da kann ich auch nicht mehr als zwei Schichten am Stück machen, weil es mich nach einer Weile einfach die Patienten annerven. Klar, gegen eine Reanimation oder so habe ich nichts, aber die Krankheitsbilder im Rettungsdienst, die mich wirklich fesseln, sind überschaubar. In der Pflege habe ich es überhaupt nicht ausgehalten. Ist einfach was in mir drin.

Ich interessiere mich schon seit der Schule für die Naturwissenschaften, Bio war immer eines meiner Lieblingsfächer und mag es auch ganz ohne Patient, medizinische Dinge zu lernen. Ich kann mich selbst sowohl in der Forschung als auch bedingt am Patienten sehen (Notfallmedizin, etc.). Deshalb würde MolMed auch ganz gut passen, denke ich.

Kräuterbrot
07.04.2016, 12:44
Und klar, den HamNat gibt es auch noch. Aber z.B. Hamburg will Ortspräferenz 1 und dann muss man erst einmal eingeladen werden, etc. In Deutschland ist das nicht so easy für mich.

Arrhythmie
07.04.2016, 13:04
Ok, dann kann man es so machen - wenn man sich im schlimmsten (aber durchaus realistischen Fall) damit abfinden kann, dass es bei molmed bleibt und es zu keinem HM Studium mehr kommt.
Ich hatte das so interpretiert dass HM eigentlich das Ziel ist und molmed quasi nur das "Sprungbrett". Und das würde ich eher nicht empfehlen, aber wenn Du Dich dort auch sehen kannst, warum nicht.

Das mit dem HamNat versteh ich trotzdem nicht!? Ich kenn mich da zwar nicht aus, aber dachte mit 1,5 hat man da ziemlich gute Chancen. Zumal Du Dich ja für Naturwissenschaften interessierst. Ne bessere Voraussetzung gibt es doch nicht.

Vielleicht klärst Du aber auch erstmal die Frage wie/wo Du später arbeiten willst. Auch als Humanmediziner gibt es genug Bereiche in denen man nicht bzw. nicht viel mit Patienten zu tun hat. Nur als Molekularmediziner wirste halt ziemlich sicher keine zu Gesicht bekommen bzw. was an denen machen können.
Würd mir dann erstmal überlegen ob das dann trotzdem in Frage käme. Und wenn ich hier kein klares "Ja" geben könnte, dann würd ich mich definitiv umschauen wie ich in Hm komme. Wäre für mich persönlich ein ganz klares Ausschlusskriterium, da ich das breite Angebot in der Humanmedizin sehr schätze und mich nicht zu früh festlegen wollen würde.

roxolana
07.04.2016, 14:44
Du weißt aber schon, dass du nicht direkt nach dem Studium Notarzt fahren kannst, sondern vorher jahrelang auf Station arbeiten musst bevor du einen Notarzt-Schein bekommst? Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, dann würde ich mir das noch mal überlegen mit dem Medizinstudium. Auch im Studium wirst du um die Patienten nicht drum herum kommen (z.B. im Krankenpflegepraktium, Famulaturen, PJ -> macht über 1,5 Jahre sehr viel Patientenkontakt bereits im Studium). Klar, nach dem Studium kannst du immer noch Pathologe oder Labormediziner werden aber so wie du es beschreibst könnte es für dich im Studium ziemlich schwer werden.

Solara
07.04.2016, 15:02
Roxolanas Worten ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.