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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Fehler hat man beim Lernen für Medizinstudium begangen?



Dergenthiner
07.04.2016, 16:38
Vllt ist es nicht so passend hier im Forum, aber mir ist es extrem wichtig zu wissen, welche Fehler beim Lernen für Testate und Prüfungen kann man begehen oder was kann dabei schief laufen? Z.B. meine Freundin hat erzählt, dass sie immer für ein einziges Thema viele Fachbücher nahm und hat einfach extrem lange gebraucht.Oder mein Kumpel hat wie auf dem Schulneveau gelernt und ihm fehlten dann nur ein paar Punkte.. Welche Tips habt ihr für mich?

roxolana
07.04.2016, 16:40
Jeder hat seinen eigenen Lernstil. Was für den einen richtig ist, ist für den anderen falsch - also finde es selber heraus.

xenopus laevis
07.04.2016, 20:56
Kommt auch auf die Uni an. Ich habe den Fehler gemacht das ich mir so manche Fragestellung nicht aus einer anderen Perspektive angesehen habe.
Das gilt aber nur für die MC Klausuren. Zudem musste ich feststellen, das eine MC Klausur nicht mein Wissen widerspiegelt und ich mich ans Kreuzen noch gewöhnen muss.

Zum Glück reicht ein "bestanden"!

Kackbratze
07.04.2016, 22:09
Finde deinen eigenen Stil.

Nurbanu
08.04.2016, 10:21
zu spät anfangen
mit mehreren Büchern lernen! Weitere Bücher nur zum Nachschlagen oder wenn ein Thema nicht in dem Buch steht, mit dem man lernt
nicht zu sehr in Details verlieren (was zu detailliert ist, wirst du allerdings rausfinden müssen), denn die Stoffmenge ist groß und du kommst sonst nicht zum Ende
nur lesen, aber nicht zu wiederholen
für mündliche Prüfungen das Wissen nicht mündlich zu wiederholen
keine Altklausuren anzugucken / zu kreuzen

Kackbratze
08.04.2016, 15:19
Nur Altklausuren zu lernen/kreuzen ist auch falsch.

WackenDoc
08.04.2016, 15:22
Also das kann man mal zum Bestehen des Scheins machen. Es reicht aber nicht für das Examen später.

Migole
08.04.2016, 15:29
Was mir jetzt schon stark auffällt, wenn Medizin nicht das erste Studium ist: MC im Medizinstudium ist etwas komplett anderes als die Klausuren in anderen Studiengängen. Ich finde die Aussage "mc stellt mein Wissen nicht dar" doch sehr treffend :-D Es ist einfach irgendwie eine ganz andere Art, Klausuren zu schreiben und ich fand und finde es ziemlich gewöhnungsbedürftig. Also auf jeden Fall das Kreuzen üben!

Dergenthiner
08.04.2016, 18:22
Danke.. Besonders die Antwort von Nurbanu fand ich sehr hilfreich? Wieso beschweren sich viele über MC? Ist es etwa nicht einfacher als wenn man selber antwortet?

roxolana
08.04.2016, 18:32
Das ist wohl Typsache. Ich fand MC immer einfacher und die Prosaklausuren hatten hier auch die höchsten Durchfallquoten.

WackenDoc
08.04.2016, 18:51
Es ist nicht unbedingt einfacher. Liegt daran, dass man manchmal nicht weiss, wie die Frage gemeint ist und man nichts erklären kann.
Außerdem sind die Fragen oft sehr spitzfindig gestellt. Da kann man schnell durcheinander kommen und braucht Detailwissen. Außerdem ist die Antwort immer komplett falsch oder komplett richtig. Ein Zwischending oder Punkte für richtige Ansätze gibt es nicht.

Migole
08.04.2016, 18:59
Mir fehlt bei mc hauptsächlich die Möglichkeit Teilpunkte zu bekommen. Wenn man 5 Antworten hat und auf zwei reduzieren kann, die wahrscheinlich sind, kann man trotzdem noch daneben liegen und bekommt dann überhaupt keine Punkte. Manchmal sind auch absichtlich Antworten so gewählt, dass nur eine winzige Kleinigkeit falsch ist und der Rest korrekt und all sowas. Wenn ich zwei,drei Sätze schreiben kann, sieht man eher ob der Student verstanden hat, worum es geht. Ich habe in meinem vorherigen Studium (Biologie) auch durchaus knackigschwere Klausuren geschrieben aber trotzdem bin ich damit deutlich besser klar gekommen.

Außerdem denke ich häufig zu sehr um die Ecke und "verkreuze" mich, obwohl ich die Antwort eigentlich weiß. Speziell in so Fächern wie Psychologie hatte ich auch das ein- oder andere Mal das Bedürfnis zu erklären, warum ich das eine oder andere für richtig halte.

Aber wie roxolana sagt, hängt es natürlich primär von einem selbst ab, mit was man besser klar kommt :) Die Wahl hat man ja sowieso nicht ;-)

Edit: WackenDoc war schneller :-D

Dergenthiner
08.04.2016, 20:41
Noch eine Frage vllt... Und zwar, ich habe mir schon die aktuellen Staatsexamfragen angequckt und eine davon war mit übermäßiger Dehnung des Magens und HCl-produktion. In meiner etwas älterer Ausgabe Physiologie steht das nicht, genau so, wie es auch bei vielen war.Man sagt zwar, man soll nicht zu detaliert lernen, aber wenn ich Pech habe, steht dann quasi im Lehrbuch nicht alles , was ich brauche... Wie oft kommt es vor und hatte das schon jemand, dass man manche Fragen nicht beantworten konnte nur weil man sich für ein falsches Lehrbuch entschieden hat? Oder soll man einfach damit leben können, dass man nie ein Thema zu 100% wissen kann?

nie
08.04.2016, 20:48
Oder soll man einfach damit leben können, dass man nie ein Thema zu 100% wissen kann?

Genau das. Man wir niemals alles wissen können. Selbst wenn es in den Büchern steht, gibt es eben immer Sachen die man nicht weiß. Weil man sie übersehen hat, für unwichtig befunden und nicht gelernt hat oder schlicht wieder vergessen hat.
Und man hat ja auch noch Seminare, Vorlesungen etc. Da bekommt man ja auch noch einiges erzählt.


Und gerade in den Examina wird manchmal so speziell und auch absurd gefragt, dass man mit den dicksten Lehrbüchern lernen kann und trotzdem immer wieder auf Fragen stößt, die man so nicht beantworten kann. Dafür gibt es ja extra Literatur, die einen aufs Examen vorbereitet.


Das mit der Magendehnung ist jetzt aber kein so absurder Fakt, den sollte doch in jedem normen Standartbuch finden. Allzu alt sollte die Auflage deshalb auch nicht sein.

davo
08.04.2016, 21:12
Der Vorteil beim Physikum ist außerdem, dass es in jedem Examen eine solide Basis an 50-55% "einfachen" Fragen gibt. Es gibt zwar immer auch ein paar Exotenfragen (FGF23 anyone? :-))), aber die sind insgesamt gesehen völlig egal. Die Examen sind in Summe relativ gut zusammengestellt, wenngleich es natürlich schon etwas schwerere und etwas leichtere gibt.

Deshalb fand ich es auch am sinnvollsten, beim Lernen jeweils ein ganzes Examen zu kreuzen (zumindest innerhalb eines Faches) - so kann man den eigenen Wissensstand viel realistischer beurteilen, als wenn man sich einfach per Zufallsgenerator Fragen stellen lässt. Lass dich deshalb NIE von einzelnen Fragen verunsichern, sondern orientiere dich stets an deinem insgesamt gemessenen Wissensstand.

xenopus laevis
08.04.2016, 21:49
Ich habe, um das kreuzen zu üben, z.T. mit Physikumsfragen trainiert. Fand die fast immer einfacher als unsere MC Klausuren.

Bei uns wird tatsächlich manchmal nur eine winzige Kleinigkeit geändert. Oder absolut dämliche Fragen gestellt, was zum Beispiel wir jemanden mit Hypercholesterinämie raten: Asia Nudeln, ... (So in der Richtung). :D

Also ich wäre auch für offene Fragen bzw. ich freue mich auf meine erste mündliche! Aber wie es schon alle vor mir sagten: Typ-abhängig!

nie
08.04.2016, 22:52
Also ich wäre auch für offene Fragen bzw. ich freue mich auf meine erste mündliche! Aber wie es schon alle vor mir sagten: Typ-abhängig!

Definitiv Typ-abhängig!
Ich komme mit MC Fragen super klar, kann das auch echt gut und hatte noch nie Probleme mit dem kreuzen. Außerdem hab ich zusätzlich oft noch unverschämtes Rateglück :-))
Wenn ich allerdings an mündliche Prüfungen denke, bekomme ich schon beim Gedanken Panik und mir wird übel. Ich bin im mündlichen Physikum echt durch die Hölle gegangen und mir wird jetzt schon anders wenn ich ans mündliche Stex denke.

Dergenthiner
09.04.2016, 08:52
Das mit der Magendehnung ist jetzt aber kein so absurder Fakt, den sollte doch in jedem normen Standartbuch finden. Allzu alt sollte die Auflage deshalb auch nicht sein.
Es lag am Wort "übermäßig".Es stand wohl nur in einem Lehrbuch, dass bei übermäßiger Magendehnung HCl-Sekretion abnimmt.

ehemaliger User_25062016-1
09.04.2016, 17:36
Welche Fehler ich im Medizinstudium gemacht habe?

Zu viel gelernt, zu wenig gelebt. >.<